Die Beteiligung Dritter im internationalen Zivilverfahrensrecht. -  Ulrike Köckert

Die Beteiligung Dritter im internationalen Zivilverfahrensrecht. (eBook)

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2010 | 1. Auflage
303 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-53013-7 (ISBN)
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Ulrike Köckert untersucht, inwieweit das internationale Zivilverfahrensrecht materiellrechtlichen Dreipersonenverhältnissen gerecht wird. Sie stellt die Beteiligung Dritter im deutschen, französischen, englischen und US-amerikanischen Recht vergleichend dar und zeigt, wie sich die jeweiligen Prozessmaximen wie der Zweiparteiengrundsatz und der Anspruch auf rechtliches Gehör auf die Drittbeteiligung auswirken. Sie geht besonders auf den deutsch-amerikanischen Rechtsverkehr ein. Viele US-amerikanische Entscheidungswirkungen sind dem deutschen Recht fremd. Eine differenzierte rechtsvergleichende Untersuchung zeigt jedoch, dass sie dennoch anerkennungsfähig sind. Anhand der Drittbeteiligung im europäischen Rechtsverkehr erklärt sie exemplarisch, wie nationales Prozessrecht und europäische Regelungen zusammenwirken. Ulrike Köckert arbeitet heraus, dass v.a. das europäische Recht die Drittbeteiligung ermöglicht, jedoch dem Interessenausgleich der nationalen Rechtsordnungen nicht immer gerecht wird. Sie schlägt Lösungen vor, die es ermöglichen, die Beteiligteninteressen in nationalen und internationalen Streitigkeiten gleichermaßen auszugleichen.

Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
Kapitel 1: Einleitung 16
A. Problematik 16
B. Untersuchungsgegenstand 18
C. Gang der Untersuchung 20
Kapitel 2: Rechtsquellen 22
Kapitel 3: Drittbeteiligung in den nationalen Verfahrensordnungen 26
A. Deutsches Recht 26
I. Streitverkündung 27
II. Nebenintervention 29
III. Hauptintervention und Prätendentenstreit 30
B. Französisches Recht 30
I. Streitverkündung (intervention forcée mise en cause commun de jugement) 31
II. Interventionsklage (intervention forcée mise en cause aux fins de condamnation) 31
III. Nebenintervention (intervention volontaire accessoir 32
IV. Hauptintervention (intervention volontaire principale) 34
V. Drittwiderstand (tierce opposition) 35
VI. Zusammenfassung 36
C. Englisches Recht 36
I. Interventionsklage (part 20-Klage) 37
II. Streitverkündung und Nebenintervention in Form des joinder 39
III. Hauptintervention (interpleader) 40
IV. Rechtskrafterstreckung auf den verfahrensunbeteiligten Dritte 41
1. Prozessmissbrauch (abuse of process) 43
2. Repräsentation (representation) 45
D. US-amerikanisches Recht 46
I. Interventionsklage (impleader) 47
II. Nebenintervention (intervention) 49
III. Hauptintervention (interpleader) 51
IV. Aufforderung zur Verteidigungsübernahme (vouching in) 52
1. Voraussetzungen 53
2. Wirkung 54
a) Issue preclusion 54
b) Issue preclusion hinsichtlich des Dritten 56
V. Rechtskrafterstreckung auf den unbeteiligten Dritten (mutual preclusion) 57
1. Rechtsnachfolger 57
2. Repräsentation (representation) bei Interessenübereinstimmung 58
3. Kontrolle der Prozessführung 59
VI. Einseitige Rechtskrafterstreckung (non-mutual preclusion) 60
E. Zusammenfassung 60
Kapitel 4: Gerichtspflichtigkeit eines Dritten in einem ausländischen Verfahren 64
A. Gerichtspflichtigkeit nach autonomem deutschem Recht 64
I. Anwendbares Recht 64
II. Drittbeteiligungsinstitute 66
III. Formvorschriften und Fristen 66
IV. Nebeninterventionsinteresse 67
V. Streitverkündungs- und Hauptinterventionsgrund 68
VI. Ergebnis 69
B. Gerichtspflichtigkeit nach der EuGVO 69
I. Überblick über die Regelungen zur Drittbeteiligung 69
II. Interventionsklage gemäß Art. 6 Nr. 2 EuGVO 70
1. Normzweck 70
2. Internationale, örtliche und sachliche Zuständigkeit 70
3. Anwendungsbereich 71
a) Allgemeine Auslegung 71
b) Einordnung der einzelnen nationalen Rechtsinstitute 72
(1) Hauptintervention des französischen Rechts 73
(2) Hauptintervention des deutschen Rechts 74
(3) Nebenintervention und Streitverkündung des französischen Rechts 75
(4) Streitgenossenschaft des englischen Rechts 76
(5) Ergebnis 77
4. Voraussetzungen 77
a) Anhängigkeit des Hauptverfahrens 77
b) Gerichtsstand des Beklagten 78
(1) Besonderer oder ausschließlicher Gerichtsstand nach der EuGVO 78
2) Gerichtsstand nach nationalen Verfahrensordnungen 79
c) Gerichtsstand des Dritten 81
d) Zusammenhang zwischen Haupt- und Interventionsklage 81
e) Missbrauchsklausel 82
5. Durchführung der Drittbeteiligung 85
a) Zuständigkeits- und Zulässigkeitsregeln 85
b) Anwendung nationaler Verfahrensregeln 85
c) Einordnung nationaler Verfahrensregeln 86
6. Vorbehalt nach Art. 65 EuGVO 86
7. Ergebnis 88
III. Streitverkündung gemäß Artikel 65 EuGVO 89
1. Auslegung des Begriffs „Streitverkündung“ 89
a) Nebenintervention 90
b) Streitverkündung des französischen Rechts 91
2. Sachlicher und räumlicher Anwendungsbereich der EuGVO 93
3. Keine unmittelbare Gerichtspflichtigkeit des Dritten 93
4. Anwendbares Recht 94
5. Prüfung der Zulässigkeit der Streitverkündung 95
6. Ergebnis 96
IV. Streitgenossenschaft gemäß Art. 6 Nr. 1 EuGVO 96
1. Fallgruppen der englischen Streitgenossenschaft 97
2. Qualifizierung als Streitgenossenschaft im Sinne der EuGVO 97
3. Konnexität 99
a) Allgemein 99
b) Konnexität bei alternativer Schuldnerschaft 101
(1) Regressanspruch 101
(2) Alternative Schadensverursachung 102
(3) Exkurs: Gesamtschuldnerschaft bei gemeinsamer Schadensverursachung 104
4. Missbrauchskontrolle 105
5. Ergebnis 106
C. Gerichtspflichtigkeit nach dem Übereinkommen von Lugano 107
Kapitel 5: Anerkennung der Drittwirkung 111
A. Einführung 111
I. Interessen der Beteiligten 112
II. Wirkungsgleichstellung oder Wirkungserstreckung 114
1. Problemstellung 114
2. Auffassung des autonomen deutschen Rechts 114
3. Auffassung des Europäischen Rechts 116
III. Anerkennungsverfahren 119
B. Anerkennung nach dem deutschen autonomen Recht 119
I. Interventionsklageurteil 120
1. Qualifikation 120
2. Anerkennung der Hauptentscheidung 121
3. Anerkennungshindernisse 123
a) Anerkennungszuständigkeit – § 328 Abs. 1 Nr. 1 ZPO 123
b) Ordnungsgemäße Zustellung – § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO 125
c) Ordre Public – § 328 Abs. 1 Nr. 4 126
d) Gegenseitigkeit – § 328 Abs. 1 Nr. 5 126
II. Entscheidung im interpleader-Verfahren 127
III. Drittwirkung wegen Intervention 129
1. Issue preclusion 129
2. Issue preclusion hinsichtlich des Dritten 131
3. Anerkennungsvoraussetzungen 134
a) Anerkennung der Hauptentscheidung 134
b) Anerkennungsvoraussetzungen im Hinblick auf den Dritten 136
IV. Drittwirkung wegen vouching in 136
1. Meinungsstand 136
2. Analoge Anwendung des § 328 ZPO 139
a) Regelungslücke 139
b) Planwidrigkeit der Regelungslücke 140
c) Vergleichbare Interessenlage 143
(1) § 328 Abs. 1 Nr. 1 ZPO 143
(2) § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO 146
(3) § 328 Abs. 1 Nr. 3 ZPO 147
(4) § 328 Abs. 1 Nr. 5 ZPO 148
d) Ergebnis 149
3. Ordre public-Prüfung – § 328 Abs. 1 Nr. 4 ZPO 149
V. Drittwirkung ohne Verfahrensbeteiligung 152
1. Urteilswirkungen zu Lasten und zu Gunsten des Dritten (mutual preclusion) 153
a) Vergleichbare Urteilswirkungen 153
(1) Rechtsnachfolge 153
(2) Repräsentation 154
(3) Virtual representation 155
(a) Virtual representation durch Interessenvereinigungen 156
(b) Virtual representation aufgrund gesellschaftsrechtlicher Ausgestaltung 159
(4) Freiwillige Unterwerfung am Beispiel der Bürgenhaftung 160
b) Nicht vergleichbare Urteilswirkungen 161
(1) Virtual representation wegen Interessenparallelität 162
(2) Obliegenheit zum Verfahrensbeitritt 163
(3) Kontrolle fremder Prozessführung 164
c) Ordre public-Prüfung – § 328 Abs. 1 Nr. 4 ZPO 165
2. Einseitige Urteilswirkung zu Gunsten des Dritten (non-mutual preclusion) 167
a) Vergleichbarkeit 168
(1) Interventionswirkung 168
(2) Einrede entgegenstehender Rechtskraft des Versicherers 169
(3) Einrede entgegenstehender Rechtskraft des akzessorisch Haftenden 170
(4) Offensive Use 170
(5) Ergebnis 170
b) Ordre public-Prüfung – § 328 Abs. 1 Nr. 4 ZPO 171
c) Ergebnis 172
VI. Ergebnis 173
C. Anerkennung nach der EuGVO 176
I. Anerkennung eines Interventionsklageurteils 176
1. Anerkennungsvoraussetzungen 177
2. Keine Überprüfung der Anerkennungszuständigkeit 179
3. Rechtliches Gehör bei Verfahrenseröffnung 180
II. Anerkennung der Drittwirkung ohne Vollstreckungswirkung 181
1. Drittwirkung wegen Nebenintervention oder Streitverkündung 182
a) Prozessrechtliche Qualifikation und Wirkungserstreckung 182
b) Sachlicher und persönlicher Anwendungsbereich 184
c) Anerkennungsvoraussetzungen 186
(1) Ordre public – Art. 34 Nr. 1 EuGVO 188
(2) Rechtliches Gehör bei Verfahrenseröffnung – Art. 34 Nr. 2 EuGVO 191
(3) Unvereinbarkeit der Entscheidungen – Art. 34 Nr. 3 EuGVO 193
(4) Keine Anerkennungszuständigkeit – Art. 35 Abs. 3 EuGVO 195
2. Subjektive Rechtskrafterstreckung 196
a) Rechtskrafterstreckung wegen eines interpleader-Verfahrens 198
b) Rechtskrafterstreckung wegen Repräsentation 198
c) Rechtskrafterstreckung wegen Prozessmissbrauchs 198
3. Subjektive Rechtskrafterstreckung wegen joinder 200
III. Rechtsfolgen bei Säumnis des Dritten 200
1. Nach nationalen Verfahrens 200
2. Anerkennung nach der Säumnisentscheidung 201
IV. Ergebnis 202
D. Anerkennung nach dem Übereinkommen von Lugano 204
Kapitel 6: Substitution durch ausländische Beteiligungsinstitute 206
A. Einführung 206
B. Funktionale Äquivalenz 208
I. Klageerhebung 208
1. Charakteristische Merkmale einer Klageerhebung 208
2. Vergleich mit ausländischen Beteiligungsinstituten 209
3. Anerkennungsfähigkeit der zu erwartenden Entscheidung 211
4. Umdeutung bei fehlender Anerkennungszuständigkeit 214
II. Streitverkündung 215
1. Charakteristische Merkmale einer Streitverkündung 215
2. Vergleich mit ausländischen Beteiligungsinstituten 217
a) Beteiligung mit Vollstreckungswirkung 218
b) Beteiligung ohne Vollstreckungswirkung 218
3. Anerkennungsfähigkeit der zu erwartenden Entscheidung 219
C. Ergebnis 220
Kapitel 7: Drittbeteiligung im internationalen Versicherungs- und Transportrecht 222
A. Internationales Versicherungsrecht 222
I. Drittbeteiligung nach Art. 11 EuGVO 223
1. Normzweck und praktische Bedeutung 223
2. Anwendungsbereich 224
3. Drittbeteiligung des Versicherers gemäß Artikel 11 Abs. 1 EuGVO 225
a) Interventionsklage 225
b) Internationale, örtliche und sachliche Zuständigkeit 226
c) Vorbehalt des nationalen Rechts 226
d) Voraussetzung der erzwungenen Drittbeteiligung des Versicherers 227
(1) Zuständigkeit des Gerichts für die Entschädigungsklage 227
(2) Anforderungen an die Zuständigkeit 228
(a) Exorbitanter Gerichtsstand der Entschädigungsklage 228
(b) Gerichtsstandsvereinbarung 229
(3) Zusammenhang zwischen Entschädigungs- und Interventionsklage 231
4. Drittbeteiligung gemäß Art. 11 Abs. 2 und 3 EuGVO 231
a) Internationale und örtliche Zuständigkeit 232
b) Direktklage gegen den Versicherer gemäß Art. 11 Abs. 2 EuGVO 232
c) Drittbeteiligung der versicherten Person gemäß Art. 11 Abs. 3 EuGVO 233
(1) Anwendbares Recht 233
(2) Auslegung „Streitverkündung“ 234
II. Anerkennung von Entscheidungen in versicherungsrechtlichen Streitigkeiten 236
III. Ergebnis 238
B. Internationales Transportrecht 240
I. Information des Regressschuldners von dem Haftungsprozess 241
1. Auslegung „in Kenntnis setzen“ – Art. 39 CMR 241
2. Auslegung „Streitverkündung“ – Art. 51 § 1 CIM 243
II. Möglichkeit der Verfahrensbeteiligung 244
III. Rechtsfolge Einredeausschluss 245
1. Qualifizierung des Einredeausschlusses als Entscheidungswirkung 246
2. Anerkennung der Bindungswirkung im Folgeverfahren 248
IV. Ergebnis 249
Kapitel 8: Ausschluss der Drittbeteiligung im Erstverfahren 250
A. Gerichtsstandsvereinbarung 251
I. Interventionsklage 251
II. Streitverkündung 252
B. Prozessvertrag 253
I. Anwendbares Recht 254
II. Zulässigkeit 255
III. Einzelne Drittbeteiligungsmöglichkeiten 256
C. Auslegung von Gerichtsstandsvereinbarungen 258
I. Auslegung als Ausschluss der Interventionsklage 258
II. Umdeutung in einen Ausschluss der Streitverkündung 258
D. Rechtsfolge einer Vertragsverletzung 260
I. Gerichtsstandsvereinbarung 260
II. Prozessvertrag 261
1. Unmittelbare prozessuale Wirkung 261
2. Überprüfung der Zulässigkeit im Erst- oder Folgeverfahren 262
E. Ausschluss der Drittbeteiligung zu Lasten einer vertragsfremden Person 264
F. Ergebnis 266
Kapitel 9: Einreden und Rechtsbehelfe gegen die Drittwirkung im Folgeverfahren 267
A. Einrede mangelhafter Prozessführung 267
I. Erhebung im Folgeverfahren 268
II. Mangelnde Prozessführung und ordre public 268
III. Feststellung mangelnder Prozessführung im Erstverfahren 269
B. Einrede fremder Rechtsordnung 271
C. Rechtsbehelf gegen die Drittwirkung 273
I. Auswirkungen auf die Anerkennung 273
II. Aussetzung des Verfahrens zur Vollstreckbarerklärung 274
D. Ergebnis 277
Kapitel 10: Schlussbetrachtung 278
A. Unterschiede in den nationalen Verfahrensregelungen 278
B. Mögliche Regelungssysteme im internationalen Zivilverfahrensrecht 279
C. Drittbeteiligungsmöglichkeiten nach der EuGVO 281
D. Schutz der Beteiligteninteressen im Erstverfahren 282
E. Schutz der Beteiligteninteressen im Anerkennungsverfahren 282
Literaturverzeichnis 286
Sachverzeichnis 300

Erscheint lt. Verlag 19.2.2010
Reihe/Serie Schriften zum Prozessrecht
Zusatzinfo 303 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht
Schlagworte Drittbeteiligung • EuGVVO • Internationales Zivilprozessrecht
ISBN-10 3-428-53013-6 / 3428530136
ISBN-13 978-3-428-53013-7 / 9783428530137
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