Unternehmensbewertung für substanzsteuerliche Zwecke (eBook)

Eine empirische Analyse des Stuttgarter Verfahrens und alternativer Ansätze

(Autor)

eBook Download: PDF
2008 | 2009
XXII, 185 Seiten
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
978-3-8349-9927-6 (ISBN)

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Unternehmensbewertung für substanzsteuerliche Zwecke - Jens Müller
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Auf der Basis einer umfangreichen empirischen Analyse geht Jens Müller den Fragen nach, wie stark eine Bewertung durch das Stuttgarter Verfahren von Marktwerten abweicht und in welchen Fällen eine akzeptable Approximation des Marktwertes erreicht wird.

Dr. Jens Müller promovierte bei Prof. Dr. Caren Sureth am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere betriebswirtschaftliche Steuerlehre, an der Universität Paderborn.

Dr. Jens Müller promovierte bei Prof. Dr. Caren Sureth am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere betriebswirtschaftliche Steuerlehre, an der Universität Paderborn.

Geleitwort 6
Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 12
Tabellenverzeichnis 13
Abkürzungsverzeichnis 15
Symbolverzeichnis 18
1 Einleitung 20
1.1 Problemstellung 20
1.2 Aufbau der Arbeit 22
2 Unternehmensbewertung für substanzsteuerliche Zwecke 24
2.1 Einführung 24
2.2 Regelbewertung 26
2.3 Vermögenswert 28
2.4 Ertragshundertsatz 30
2.5 Zu- und Abschläge vom gemeinen Wert 32
2.6 Kritische Betrachtung des Stuttgarter Verfahrens 33
2.7 Diskussion der erbschaftsteuerlichen Verfassungsmäßigkeit in der Literatur 38
2.8 Entwicklung der Rechtsprechung zur steuerlichen Anteilsbewertung 41
2.9 Vorschläge zur Lösung des Bewertungsproblems in der Literatur 45
3 Einfluss wertbestimmender Faktoren auf die Differenz von Steuer- und Marktwert 48
3.1 Einführung 48
3.2 Das Stuttgarter Verfahren in der betriebswirtschaftlichen Literatur 49
3.3 Schätzung eines Marktwertes 52
3.4 Modell und Datengrundlage 55
3.5 Ergebnisse 58
3.6 Zusammenfassung 68
4 Empirische Untersuchung der Differenz von Steuer- und Marktwert 71
4.1 Einführung 71
4.2 Die Quantifizierung der Wertlücke in der Literatur 72
4.3 Hypothesen, Modell und Datengrundlage 74
4.4 Ergebnisse 82
4.5 Zusammenfassung 115
5 Steuerliche Unternehmensbewertung durch Multiples 118
5.1 Einführung 118
5.2 Das Multiplikatorverfahren in der Literatur 121
5.3 Unternehmensbewertung auf Basis von Multiplikatoren 131
5.4 Modell und Datengrundlage 139
5.5 Ergebnisse 153
5.6 Zusammenfassung 180
6 Schlussbemerkung 182
Literaturverzeichnis 186
Rechtsquellenverzeichnis 199

1 Einleitung (S. 1)

1.1 Problemstellung

Im Jahr 2005 existierten in der Bundesrepublik Deutschland 452.946 Gesellschaften mit beschränkter Haftung und 7.258 Aktiengesellschaften einschließlich der Kommanditgesellschaften auf Aktien. Nachdem die Vermögensteuer und die Gewerbekapitalsteuer seit 1997 nicht mehr erhoben werden, unterliegen Anteile an Kapitalgesellschaften, die einem Steuerp.ichtigen nach § 2 Abs. 1 ErbStG zuzurechnen sind, nur noch der Erbschaft- und Schenkungsteuer.

Die Steuerlast ergibt sich unter Berücksichtigung von Freibeträgen aus dem Steuersatz und der steuerlichen Bemessungsgrundlage. Grundsätzlich gilt für die De- .nition der Bemessungsgrundlage der Bewertungsgrundsatz des gemeinen Wertes. Dieser wird nach § 9 Abs. 2 Satz 1 und 2 BewG „durch den Preis bestimmt, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach der Beschaffenheit des Wirtschaftsgutes bei einer Veräußerung zu erzielen wäre. Dabei sind alle Umstände, die den Preis beeinflussen, zu berücksichtigen."

Ein so definierter Verkehrswert lässt sich relativ leicht feststellen, wenn Informationen aus aktuellen Veräußerungen, wie etwa bei börsennotierten Unternehmen, vorliegen. Da jedoch nur 1.168 deutsche Unternehmen an einer deutschen Börsen gehandelt werden, muss für die überwiegende Mehrheit der Unternehmen ein Wert geschätzt werden.

Die Schätzung des Unternehmenswertes muss nach § 11 Abs. 2 Satz 2 BewG „unter Berücksichtigung des Vermögens und der Ertragsaussichten der Kapitalgesellschaft" erfolgen. Seit 1953 wird zu diesem Zweck das von der Finanzverwaltung Stuttgart eingeführte Stuttgarter Verfahren verwendet. Nur in Ausnahmefällen kann von der Anwendung dieses Verfahrens abgesehen werden.

Der Wert des Stuttgarter Verfahrens ergibt sich aus einer Kombination aus dem Reinvermögen und den gewichteten durchschnittlichen historischen Ergebnissen des zu bewerteten Unternehmens. Es wird dabei von der Fiktion ausgegangen, dass ein potenzieller Käufer nur bereit ist, einen über dem Vermögenswert liegenden Kaufpreis zu zahlen, wenn die Erträge in einem übersehbaren Zeitraum eine bessere Rendite erzielen als die einer alternativen Anlage.

In dieser Beschreibung der Intuition des Verfahrens wird deutlich, dass der Ausgangspunkt der Wertermittlung die Substanzkomponente des Unternehmens ist. In der betriebswirtschaftlichen Literatur wird jedoch bezweifelt, dass das Stuttgarter Verfahren geeignet ist, um den gemeinen Wert des Unternehmens, der sich nach Kolbe aus Substanz- und Geschäftswert zusammensetzt, zu bestimmen.

Ist das Stuttgarter Verfahren nicht in der Lage, den Marktwert einer nicht börsennotierten Kapitalgesellschaft zumindest näherungsweise zu schätzen, so wird der Grundsatz der Gleichmäßigkeit der Besteuerung verletzt. Dieser Grundsatz ergibt sich aus Art. 3 GG, dem sog. Gleichheitssatz. Demnach müssen die Steuerpflichtigen „rechtlich und tatsächlich gleich belastet werden". In seiner Entscheidung vom 7.11.2006 hat das Bundesverfassungsgericht das geltende Erbschaftsteuerrecht für verfassungswidrig erklärt.

Demnach kommt es zu einer gleichheitswidrigen Belastungswirkung, da es an einer realistischen Bemessungsgrundlage fehlt. Die Unterschiede zwischen Steuer- und Marktwerten der verschiedenen Vermögensarten, so auch bei Anteilen an Kapitalgesellschaften, sind nicht nur groß, sondern variieren zudem stark. Der Gesetzgeber muss diesen Mangel bis zum 31.12.2008 beseitigen.

Die verfassungskonforme Reform der erbschaftsteuerlichen Bewertung setzt eine Analyse der gegenwärtigen Missstände voraus, um die ausgelösten Effekte abschätzen zu können. Die bisherigen Studien widmen sich dem Problemfeld fast ausschließlich auf einer qualitativen Ebene. Neben vielen steuerjuristischen Arbeiten nähern sich nur wenige Autoren dem Problem aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive.

Eine umfassende quantitative Untersuchung der Effekte, die durch die geltende Rechtslage hervorgerufen wird, fehlt gänzlich. Dieser Forschungslücke ist meine Arbeit gewidmet.

Erscheint lt. Verlag 23.11.2008
Reihe/Serie Schriften zum Steuer-, Rechnungs- und Prüfungswesen
Schriften zum Steuer-, Rechnungs- und Prüfungswesen
Vorwort Prof. Dr. Caren Sureth
Zusatzinfo XXII, 185 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Steuern / Steuerrecht
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte Anteilsbewertung • Erbschaftssteuer • Multiplikatorverfahren • Schenkung • Unternehmensbewertung
ISBN-10 3-8349-9927-X / 383499927X
ISBN-13 978-3-8349-9927-6 / 9783834999276
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