Bilanzanalyse und Kennzahlen (eBook)

Fallorientierte Bilanzoptimierung
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2008 | 2008
240 Seiten
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
978-3-8349-9587-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bilanzanalyse und Kennzahlen - Bernd Heesen, Wolfgang Gruber
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Ob nach HGB, IFRS oder US-GAAP bilanziert wird: Die große Anzahl an Bilanzvorschriften und Wahlansatzmöglichkeiten machen den Bereich undurchschaubar. Vorteilhafte Regelungen bleiben daher oft ungenutzt. Das Werk schärft durch eine fallorientierte Bilanzanalyse den Blick für das Wesentliche und zeigt dabei legale Optimierungsmöglichkeiten auf.

Bernd Heesen war Partner in einer der 'Big Four' Steuer-, Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. Heute ist er Geschäftsführender Gesellschafter der Internationalen Führungsakademie Berchtesgadener Land (IFAK-BGL), die Seminare zu spezifischen Controlling und Bilanzfragestellungen anbietet.
Wolfgang Gruber war ursprünglich in einer Führungsposition im Bereich IT tätig. Durch die immer stärker werdende unterstützende Funktion der IT fürs Controlling sammelte er hier wertvolle Erfahrungen und ist heute in einem internationalen Konzern in leitender Funktion im Bereich Controlling tätig.

Bernd Heesen war Partner in einer der „Big Four“ Steuer-, Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. Heute ist er Geschäftsführender Gesellschafter der Internationalen Führungsakademie Berchtesgadener Land (IFAK-BGL), die Seminare zu spezifischen Controlling und Bilanzfragestellungen anbietet. Wolfgang Gruber war ursprünglich in einer Führungsposition im Bereich IT tätig. Durch die immer stärker werdende unterstützende Funktion der IT fürs Controlling sammelte er hier wertvolle Erfahrungen und ist heute in einem internationalen Konzern in leitender Funktion im Bereich Controlling tätig.

Einleitung 5
Inhaltsübersicht 11
§ 1 Der Jahresabschluss 19
A. Funktionen des Jahresabschlusses 19
I. Gewinnermittlung, Ausschüttungsbemessung und Kompetenzabgrenzung 19
II. Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz ( Exkurs) 20
1. Handelsrechtliche Ansatzvorschriften und ihre Übernahme durch die steuerrechtliche Ermittlung des Gewinnes. 20
2. Formelle Maßgeblichkeit 20
3. Durchbrechung der Maßgeblichkeit 21
4. Umkehrung der Maßgeblichkeit 21
III. Informationsfunktion 21
IV. Dokumentationsfunktion 21
B. Bestandteile, Instrumente und Gliederung des Jahresabschlusses 21
I. Aufstellung des Jahresabschlusses 22
II. Gliederung der Bilanz 22
III. Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung 23
1. Bilanzklarheit 23
2. Bilanzwahrheit 23
3. Bilanzkontinuität 23
4. Vorsichtsprinzip 23
5. Unternehmensfortführung (going concern) 24
IV. Bewertung nach Handels- und Steuerrecht 24
1. Anschaffungskosten 24
2. Herstellungskosten 24
§ 2 Gewinn- und Verlustrechnung 26
A. Sinn und Zweck der Gewinn- und Verlustrechnung 26
B. Aufbauprinzipien der Gewinn- und Verlustrechnung 27
C. Internationale Bilanzierung 27
D. Gesamt- und Umsatzkostenverfahren 28
I. Gliederung nach dem Gesamtkostenverfahren ( GKV) 29
II. Gliederung nach dem Umsatzkostenverfahren (UKV) 30
III. Positionen der GuV 31
IV. Positionen des Betriebsergebnisses nach dem Gesamtkostenverfahren 31
1. Umsatzerlöse 31
2. Erhöhungen oder Verminderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 31
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 32
4. Sonstige betriebliche Erträge 32
5. Materialaufwand 32
6. Personalaufwand 33
7. Abschreibungen (Exkurs) 33
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 37
9. Positionen des Betriebsergebnisses nach dem UKV 37
10. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 37
11. Vertriebskosten 38
12. Allgemeine Verwaltungskosten 38
13. Betriebsergebnis 38
14. Positionen des Finanzergebnisses 39
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 39
16. Außerordentliches Ergebnis 39
17. Steuern vom Einkommen und Ertrag (Ertragsteuern) 39
18. Sonstige Steuern 39
19. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 40
V. Vor- und Nachteile beider Verfahren 40
1. Vorteile beim Gesamtkostenverfahren 40
2. Nachteile beim Gesamtkostenverfahren 40
3. Vorteile beim Umsatzkostenverfahren 41
4. Nachteile beim Umsatzkostenverfahren 41
§ 3 Einstieg in die Bilanzanalyse am konkreten Beispiel GH Mobile 43
A. Die GH Mobile GuV und Bilanz 43
B. Vorgehensweise 46
C. Die Gewinn- und Verlustrechnung 46
I. Die Betriebsleistung/Gesamtleistung 49
II. Einstandskosten bzw. Materialquote 51
III. Die klassischen Betriebsausgaben (ohne Materialaufwendungen) 52
IV. Personalkosten 52
V. Abschreibungen 53
VI. Sonstige betriebliche Aufwendungen 53
VII. Das Betriebsergebnis 54
VIII. Das Finanzergebnis 54
IX. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 55
X. Das außerordentliche Ergebnis 55
XI. Ergebnis vor Steuern 56
XII. Steuern 57
XIII. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 57
XIV. Zusammenfassung der GuV der GH-Mobile 57
D. Die Bilanz 57
I. Passiva 58
II. Struktur der Passiva 58
1. Eigenkapital 58
2. Gezeichnetes Kapital 59
3. Gewinnvortrag/Verlustvortrag und Rücklagen 59
4. Begriff der Rücklagen 59
Offene Rücklagen 59
Stille Rücklagen 59
Steuerfreie Rücklagen 60
Sonderposten mit Rücklageanteil 62
5. Das Gesamteigenkapital 62
6. Rückstellungen 63
Rückstellungen im Jahresabschluss 63
Bildung und Auflösung von Rückstellungen 64
Rückstellungskategorien 65
Pensionsrückstellungen 65
Steuerrückstellungen 65
Sonstige Rückstellungen 66
Rückstellungen für Jahresabschlusskosten 66
Rückstellungen für Prozesskosten 66
Rückstellungen für sonstige Sozialverpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern 66
Rückstellungen für noch nicht in Anspruch genommene Urlaube 66
Rückstellungen für Gewährleistungen ohne rechtliche Verpflichtung ( Kulanzrückstellungen) 66
Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen 67
Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 67
Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten 67
7. Bewertung von Rückstellungen 67
8. Verbindlichkeiten 69
9. Rechnungsabgrenzungsposten 70
10. Zusammenfassung Passivseite der Bilanz 71
III. Aktiva 71
IV. Struktur der Aktiva 71
1. Anlagevermögen 72
2. Ausstehende Einlagen 72
3. Umlaufvermögen 75
4. Vorräte 76
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 76
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 77
Fertige Erzeugnisse und Waren 77
Handelswaren 78
Gesamtvorräte 78
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 80
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 80
Forderungen gegen verbundene Unternehmen und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 81
Sonstige Vermögensgegenstände 81
6. Wertpapiere 82
7. Kasse, Bank, Schecks 82
8. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 83
9. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 83
10. Zusammenfassung Aktivseite der Bilanz 84
V. Was nicht in der Bilanz und GuV steht! 85
1. Tilgungen 85
2. Eigenkapitalgeberforderungen 86
3. Neuinvestitionen 87
4. Zusammenfassung 87
Tilgungen 88
Neuinvestitionen 88
Eigenkapitalkosten 89
5. Quintessenz 89
§ 4 Reduktion der Komplexität am konkreten Beispiel der GH Mobile 90
A. Sinn und Zweck 90
B. Struktur-Bilanz und Struktur- GuV 90
Die Struktur-Bilanz 90
I. Struktur-Bilanz 90
1. Aktivseite der Struktur-Bilanz 90
Ausstehende Einlagen und Anlagevermögen in der Struktur- Bilanz 91
Umlaufvermögen in der Struktur-Bilanz 91
Finale Struktur der Aktivseite innerhalb der Strukturbilanz 91
2. Passivseite der Struktur-Bilanz 92
Eigenkapital in der Struktur-Bilanz 92
Rückstellungen in der Struktur-Bilanz 93
Verbindlichkeiten in der Struktur-Bilanz 94
Finale Struktur der Passivseite innerhalb der Strukturbilanz 95
II. Die Struktur-Bilanz mit Zahlen 95
III. Die Struktur- GuV 96
IV. Die Struktur- GuV mit Zahlen 97
V. Weitere Vorab-Auswertungen 97
§ 5 Detailanalysen am konkreten Beispiel der GH Mobile 98
A. Die Kennzahl – das geheimnisvolle Wesen 98
B. Vorgehensweise 99
C. Die Analysefelder 100
I. Vermögenskennzahlen 100
1. Der Gesamtkapitalumschlag 100
2. Anlagenintensität 102
3. Vorratsreichweite und -umschlag 104
4. Die Vorratsreichweite 106
5. Umschlagdauer Umlaufvermögen 109
6. Debitoren- und Kreditorenreichweiten und -ziele 110
7. Debitorenreichweite und Debitorenziel 111
8. Kreditorenreichweite und Kreditorenziel 112
9. Kassenreichweite (Reichweite der liquiden Mittel) 115
II. Kapitalstrukturkennzahlen 116
1. Eigenkapitalquote 116
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen als Quote 120
3. Kurzfristige Fremdkapitalquote 121
III. Liquiditäts- und Finanzkraft bzw. Finanzierungskennzahlen 122
1. Liquidität 1, 2. und 3. Grades 122
2. Liquidität 1. Grades 123
3. Liquidität 2. Grades 123
4. Liquidität 3. Grades 124
5. Cash Flow 125
6. Anlagendeckung I (auch Anlagendeckung A genannt) 132
7. Anlagendeckung II (auch Anlagendeckung B genannt) 133
8. Dynamische Verschuldung 133
9. Investitionsquoten 134
10. Investitionsquote I 135
11. Investitionsquote II 135
12. (Re)Investitionsquote III 137
13. Zusammenfassung der Kennzahlen zur Liquidität und Finanzkraft 138
IV. Erfolgskennzahlen 139
1. Betriebsleistung 139
2. Bruttoertragsquote 139
3. Personalkostenintensitäten 140
4. Personalkostenintensität I 141
5. Personalkostenintensität II 141
6. Abschreibungsintensität 142
7. Mietaufwandsquote 143
8. Exkurs Leasing 143
9. Zinsintensität 145
10. Zinsdeckungsquote 146
11. Zusammenfassung der Kennzahlen zur Erfolgsstruktur 147
V. Renditekennzahlen 147
1. Umsatzrentabilität 147
2. Gesamtkapitalrentabilitäten 149
3. Gesamtkapitalrentabilität I 149
4. Gesamtkapitalrentabilität II 150
5. Der Du Pont Baum 151
6. Eigenkapitalrentabilitäten 156
7. Eigenkapitalrentabilität (Basis HGB Definition) 156
8. Eigenkapitalrentabilität (Basis haftendes Eigenkapital) 157
9. Eigenkapitalrentabilität ( Basis wirtschaftliches Eigenkapital) 158
10. Eigenkapitalumschlag 159
11. Operative Rentabilität – Betriebsergebnis zu Betriebskapital 162
12. Fremdkapitalrentabilität 163
13. Zusammenfassung der Kennzahlen zur Rentabilität 165
§ 6 Die Analyse des optimierten Zahlenwerkes 168
A. Schrittweise Optimierung – Definition der Annahmen 168
B. Ergebnisse der Optimierung 170
C. Kennzahlen zum Vermögen und zur Vermögensstruktur nach Optimierung 174
I. Gesamtkapitalumschlag (Faktor) 176
II. Anlagenintensität (%) 176
III. Vorratsumschlag (Faktor) 176
IV. Vorräte zu Umsatz (%) 176
V. Reichweite Bestände ( Tage) 177
VI. Umschlagsdauer Umlaufvermögen ( Tage) 177
VII. Debitorenziel ( Tage) 178
VIII. Kreditorenziel ( Tage) 178
IX. Reichweite Liquide Mittel ( Tage) 178
X. Zusammenfassung der Kennzahlen zum Vermögen und zur Vermögensstruktur nach Optimierung 178
D. Kennzahlen zum Kapital und zur Kapitalstruktur nach Optimierung 179
I. Eigenkapitalquote (%) nach HGB 180
II. Eigenkapitalquote – haftendes Eigenkapital (%) 181
III. Eigenkapitalquote – wirtschaftliches Eigenkapital (%) 181
IV. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ( Quote %) 182
V. Kurzfristiges Fremdkapital ( Quote %) 183
VI. Zusammenfassung der Kennzahlen zum Kapital und zur Kapitalstruktur nach Optimierung 184
E. Kennzahlen zur Liquidität und Finanzkraft nach Optimierung 184
I. Liquidität I (%) 186
II. Liquidität II (%) 187
III. Liquidität III (%) 187
IV. Cash Flow zu Gesamtkapital (%) 188
V. Cash Flow-Umsatzrate (%) 188
VI. Anlagendeckung I (%) 188
VII. Anlagendeckung II (%) 188
VIII. Dynamische Verschuldung/Kredittilgungsdauer ( Jahre) 189
IX. Investitionsquote I (%) 189
X. Investitionsquote II (%) 190
XI. (Re)Investitionsquote III (%) 191
XII. Selbstfinanzierungsquote (%) 191
XIII. Zusammenfassung der Kennzahlen zur Liquidität und Finanzkraft nach Optimierung 192
F. Kennzahlen zur Erfolgsstruktur nach Optimierung 192
I. Bruttoertragsquote (%) 194
II. Personalkostenintensität I (%) und Personalkostenintensität II ( %) 194
III. Abschreibungsintensität (%) 194
IV. Mietaufwandsquote (%) 195
V. Zinsintensität (%) 195
VI. Zins- und Mietintensität (%) 195
VII. Zinsdeckungsquote (%) 195
VIII. Zusammenfassung Kennzahlen zur Erfolgsstruktur nach Optimierung 196
G. Kennzahlen zur Rentabilität nach Optimierung 197
I. Umsatzrentabilität (%) 199
II. Gesamtkapitalrentabilität I (%) 200
III. Gesamtkapitalrentabilität II (%) 200
IV. Eigenkapitalrentabilität (HGB) (%) 201
V. Eigenkapitalrentabilität (Haftendes Eigenkapital) (%) 201
VI. Eigenkapitalrentabilität ( Wirtschaftliches Eigenkapital) (%) 201
VII. Die Eigenkapitalrentabilitäten nach Steuern (%) 203
VIII. Eigenkapitalumschlag (Faktor) 204
IX. Betriebsergebnis/Betriebskapital (%) – die operative Rentabilität (%) 204
X. Fremdkapitalrentabilität (%) 205
XI. Das Du Pont Schema mit den entsprechenden Kennzahlen nach Optimierung 205
XII. Zusammenfassung der Kennzahlen zur Rentabilität und den Du Pont Berechnungen nach Optimierung 209
H. Schlussbetrachtungen 219
Anhang 220
Stichwortverzeichnis 238

§ 1 Der Jahresabschluss (S. 19)

A. Funktionen des Jahresabschlusses

Es steht zwar im Gesetz kein ausdrücklicher Zweck des Jahresabschlusses, jedoch lassen sich die Funktionen aus einzelnen Gesetzespassagen für alle Unternehmen und Kapitalgesellschaften herleiten.

I. Gewinnermittlung, Ausschüttungsbemessung und Kompetenzabgrenzung

Eine Funktion des Jahresabschlusses ist die Ermittlung und Ausweisung jenes Gewinnes, der dem Unternehmen entzogen werden kann. Natürlich nur unter Beachtung der Prinzipien der Vorsicht und der Kapitalerhaltung. Ein anderer Gesichtspunkt ist in diesem Zusammenhang auch noch zu nennen. Aufgrund des in unserem Wirtschaftsraum geltenden Maßgeblichkeitsprinzips der Handelsbilanz für die Steuerbilanz ist der Jahresabschluss gemäß Handelsrecht die Besteuerungsgrundlage. Die Gewinnermittlungsfunktion ist somit auch für die Besteuerung verantwortlich.

Einerseits haben Gesellschafter und Aktionäre ein Interesse an einer Gewinnausschüttung, diesem stehen aber anderseits der Gläubigerschutz und die damit verbundene Erhaltung des Kapitals gegenüber. Das Gesetz sagt nämlich, dass die Substanz für die Haftung nicht durch eine zu hohe Gewinnausschüttung verringert werden darf. Demnach muss sowohl die Höhe des Gewinns ermittelt werden, als auch für eine Entscheidung über die Verwendung des Gewinnes die notwendigen Informationen über die tatsächliche Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Unternehmens bereitgestellt werden.

Hier übernimmt der Jahresabschluss eine Informationsfunktion in Form der Gewinnermittlung und Ausschüttungsbemessung für die Gesellschafter. Die sogenannte Kompetenzabgrenzungsfunktion wird erfüllt durch gesetzliche Vorschriften, welche den Rahmen für die Gewinnermittlung setzen und somit die Kompetenzen der an der Unternehmung beteiligten Gesellschafter, Aktionäre, Geschäftsführer und Vorstände voneinander abgrenzen. Der Jahreschluss besteht grundsätzlich aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung.

Auch wenn wir die Bilanz sagen, müssen wir aber beachten, dass wir immer zwischen 2 Werken differenzieren müssen- die handelrechtliche Bilanz und die steuerrechtliche Bilanz. Während große Gesellschaften zwingend 2 Werke erstellen müssen, reicht in kleineren Gesellschaften ,1 Abschluss. Zur Vorlage bei den Finanzverwaltungen dient immer die Steuerbilanz. Dies ist auch das Werk, das wir von unserem Steuerberater erhalten, wenn er unseren Abschluss macht.

II. Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz (Exkurs)

„Handelsbilanz" – so nennt man die nach den handelsrechtlichen Bewertungsvorschriften aufgestellte Bilanz. Verbindlich für die dem Finanzamt einzureichende Steuerbilanz sind die in der Handelsbilanz ausgewiesenen Werte für die Vermögensteile und Schulden. Aber nur sofern die steuerlichen Vorschriften keine andere Bewertung zwingend vorschreiben. Aus diesem Grund spricht man auch vom „Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz".

1. Handelsrechtliche Ansatzvorschriften und ihre Übernahme durch die steuerrechtliche Ermittlung des Gewinnes.

Für die Übernahme des Ansatzes von Vermögensgegenständen und Schulden aus der Handelsbilanz in die Steuerbilanz wurde folgende Regelung entwickelt: Wenn handelsrechtlich nicht aktiviert oder nicht passiviert werden darf dann darf auch steuerlich nicht aktiviert oder passiviert werden. Wenn seitens des Handelsrechts ein Aktivierungswahlrecht besteht, dann muss steuerlich aktiviert werden.

Sollte jedoch handelsrechtlich ein Passivierungswahlrecht bestehen, so darf steuerlich nicht passiviert werden. Unterscheidungen können getroffen werden in Form

der formellen Maßgeblichkeit

der Durchbrechung der Maßgeblichkeit

der Umkehrung der Maßgeblichkeit.

2. Formelle Maßgeblichkeit

Hierunter wird verstanden, dass man als Steuerpflichtiger nicht nur an die abstrakten Vorschriften des Handelrechts gebunden ist, sondern darüber hinaus auch steuerrechtliche Vorschriften um- gesetzt werden müssen, sodass für die Gewinnermittlung , formelle Kriterien zur Anwendung kommen.

Erscheint lt. Verlag 27.1.2008
Zusatzinfo 240 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Steuern / Steuerrecht
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte Bewertung • Bilanz • Bilanzanalyse • Bilanzen • Bilanzoptimierung • Bilanzpositionen • Controlling • Darstellung • Forderungen • HGB • IFRS • Kennzahlen • Rentabilitätsanalyse • Skonti • Unternehmensbewertung • Vorräte
ISBN-10 3-8349-9587-8 / 3834995878
ISBN-13 978-3-8349-9587-2 / 9783834995872
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