Kriminologie

Eine Grundlegung
Buch | Softcover
437 Seiten
2011 | 6. vollst. überarb. Aufl.
UTB (Verlag)
978-3-8252-3591-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kriminologie - Karl-Ludwig Kunz
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Die vollständig überarbeitete Gesamtdarstellung bietet eine Übersicht über die allgemeine Kriminalitätsforschung und gibt den aktuellen Wissensstand zu Kriminalität und der sozialen Reaktion auf sie wieder.

Der Akzent liegt auf einer durchaus anspruchsvollen, doch allgemein verständlichen und sogar unterhaltsam-argumentativen Bilanzierung kriminologischer Sichtweisen, die gleichsam beiläufig eine solide Wissensbasis legt und dabei beständig zum Nach-Denken anregt. Damit wird der Diskurs über Kriminologie weitergeführt: Welchen Aufgaben stellt sich das Fach und in welche Verwertungszusammenhänge ist es eingebunden?

Wer dies nachvollzieht, wird in der Lage sein, auf der Grundlage des erlangten Fachverständnisses eigenständig und selbstbewusst im Fach zu agieren.

Prof. Dr. Karl-Ludwig Kunz, ist em. Professor für Strafrecht, Kriminologie und rechtswissenschaftliche Grundlagenfächer an der Universität Bern.

1. Kapitel Was ist und was will die Kriminologie? 1

§ 1 Annäherung an Aufgabe und Gegenstand 1

I. Kriminologie 1

II. Kriminalität 9

§ 2 Die methodische Weiche: Kriminalität erklären oder verstehen? 13

§ 3 Das Problem kriminologischer Unbefangenheit 25

§ 4 Anfänge und Wegbereiter kriminologischen Denkens 37

§ 5 Die Klassische Schule des 18. Jahrhunderts 38

§ 6 Die Herausbildung der modernen Kriminologie im 19. Jahrhundert 41

§ 7 Der Ausbau der Kriminologie in den USA 48

2. Kapitel Kriminalitäts- und Kriminalisierungstheorien 51

§ 8 Notwendigkeit und Begrenztheit von theoretischen Vorstellungen 51

§ 9 Entwicklungen der Biokriminologie 63

I. Zwillings- und Adoptionsforschung 65

II. Genetische Annahmen 67

III. Hirnforschung 69

IV. Gemeinsame Probleme und Defizite 73

§ 10 Psychologische und psychiatrische Persönlichkeitskonzepte 76

I. Psychologische Perspektiven 77

II. Die psychoanalytische Perspektive 80

III. Psychiatrische Perspektiven 82

§ 11 Sozialstrukturelle Konzepte 93

I. Modernisierung und Anomie 94

II. Anomie und der „amerikanische Traum“ 96

III. Differentielle Gelegenheiten 100

IV. Allgemeine Belastungstheorie 101

§ 12 Sozialisation im sozialen Nahbereich 103

I. Soziales Lernen 104

II. Ein multifaktorieller Ansatz: Der Täter in seinen sozialen Bezügen 106

III. Differentielle Assoziationen 111

IV. Subkultur und Neutralisation 113

V. Gemeinsame Probleme und Defizite 116

VI. Entwicklungsbezogene Kriminologie (Developmental criminology) 118

§ 13 Kontrolltheorien 123

I. Bindungstheorien 124

II. Theorie der re-integrativen Beschämung 126

III. Theorie der Kontrollbalance 129

§ 14 Spätmoderne Theorien 131

I. Die ökonomische Kriminalitätstheorie des rationalen Wahlhandelns 139

II. Die allgemeine Kriminalitätstheorie von GOTTFREDSON und HIRSCHI 148

§ 15 Kriminalität und soziale Interaktion 160

I. Das interpretative Paradigma 160

II. Labeling Approach 162

§ 16 Kriminalität und soziales Geschlecht 171

§ 17 Zusammenfassende Bewertung und Ausblick 177

I. Integrative Theoriemodelle 178

II. Ein metatheoretischer Ordnungsversuch 180

3. Kapitel Kriminalität als zählbares Vorkommnis in sozialen Einheiten 189

§ 18 Einstellungen zur Kriminalität als Massenphänomen 189

§ 19 Die amtliche Kriminalitätsregistrierung in der Kriminalstatistik 193

I. Aussagekraft der Kriminalstatistik 193

II. Arten und Inhalte der Kriminalstatistik 198

III. Stufenweise Klassifizierung im Lichte der Statistik 202

§ 20 Eckdaten der Kriminalstatistik 212

I. Inhalte der Kriminalitätsregistrierungen 213

II. Strafverfolgung, Aburteilung und Verurteilung 223

III. Strafvollzug 238

§ 21 Dunkelfeldforschung 248

I. Berichte über nichtamtliche Kriminalitätswahrnehmung 249

II. Erfassung in Opfer- und Täterbefragungen 255

§ 22 Eckdaten der Dunkelfeldforschung 261

I. Inhalte der nichtamtlichen Kriminalitätswahrnehmung 261

II. Sicherheitsgefühl, Einstellungen zu Instanzen und Repressionsneigung 270

4. Kapitel Kriminologie mit kriminalpolitischer Blickrichtung 277

§ 23 Zusammenhang von Kriminologie und Kriminalpolitik 277

§ 24 Das strafrechtliche Präventionsanliegen und seine empirische Überprüfbarkeit 282

§ 25 Generalprävention 284

I. Negative und positive Generalprävention 284

II. Evaluierbarkeit und empirische Befunde 286

§ 26 Spezialprävention 293

I. Erfolgskriterium und Messprobleme 293

II. Wirkung von Individualabschreckung und Re-Sozialisierung 298

III. Neue Perspektiven 305

§ 27 Sicherung durch Freiheitsentzug (Incapacitation) 308

§ 28 Tatgerechte Vergeltung, volle Strafverbüßung und

automatische Strafverschärfung bei Wiederverurteilung 318

5. Kapitel Kriminalpolitik in der Spätmoderne 323

§ 29 Ausgangslage 323

§ 30 Zeichen der Krise 325

I. Bedeutungsverlust der Anliegen einer integrativen Sozialpolitik

und der Reintegration von Straffälligen 325

II. Angstkultur 328

III. Politisierung der Sicherheit und Prestigeverlust von Expertentum 330

IV. Neue Punitivität 333

V. Taubheit der offiziellen Kriminalpolitik für empirische Befunde 337

§ 31 Lösungsansätze spätmoderner Kriminalpolitik 339

I. Kommunale Kriminalprävention als gesamtgesellschaftliche

Querschnittsaufgabe 343

II. Präventive Unrechtsabwehr durch vorbeugende Überwachung 345

III. Herstellung von Ordentlichkeit und „Null Toleranz“ 348

IV. Selbstführung, käufliche Sicherheit und Sicherheits-partnerschaften 351

V. Strafrecht: Vorverlagerung und Ausweitung, symbolische

Exemplifizierung und Feindbildung 356

VI. Das Kriminalitätsopfer in der „viktimären“ Gesellschaft 361

§ 32 Vergesellschaftung durch Abschottung 368

I. Management von Kriminalitätsrisiken nach dem marktgesteuerten

Versicherungsmodell 368

II. Ausgrenzung von Risikoträgern und Verlust an Gemeinsinn 371

§ 33 Alternative Perspektiven 374

Literaturverzeichnis 379

Stichwortverzeichnis 417

Erscheint lt. Verlag 20.7.2011
Reihe/Serie UTB Recht
UTB Uni-Taschenbücher
Sprache deutsch
Maße 150 x 215 mm
Gewicht 668 g
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht Kriminologie
Schlagworte Kriminalität • Kriminalitätsforschung • Kriminologie
ISBN-10 3-8252-3591-2 / 3825235912
ISBN-13 978-3-8252-3591-8 / 9783825235918
Zustand Neuware
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