Campen und Malen -  Birthe Ostermann

Campen und Malen (eBook)

Reisetagebuch Band 2 Skandinavien
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
130 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-2637-7 (ISBN)
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Dieses zweite Reisetagebuch von Birthe Ostermann beschreibt detailliert und lebendig die täglichen Erlebnisse beim Reisen mit einem Wohnmobil sowie das Freilichtmalen. Die Reise geht diesmal über neun Wochen durch Dänemark und Norwegen bis zum Nordkap und durch einen Teil Finnlands und durch Schweden zurück. Besucht werden unter anderem Oslo, Bergen, Trondheim und das Nordkap. Außerdem werden Erlebnisse rund um Elche, Rentiere und die Polarlichter beschrieben. Anschließend geht es eine Woche auf die dänischen Inseln Møn, Lolland und Falster, bevor es mit der Fähre wieder nach Deutschland geht. Die Orte und Stellplätze der Reiseroute werden angegeben, so dass man während des Lesens im Geiste mitreisen kann. Die Ausstattung des Wohnmobils und das Malequipment sind am Ende des Buches aufgelistet.

Die Autorin, Birthe Ostermann, ist gebürtige Dänin und lebt seit Mitte der Achtziger Jahre in Deutschland. Seit gut 10 Jahren ist sie Malerin mit Leib und Seele und verbringt viel Zeit in der Natur, um die erlebten Eindrücke malerisch einzufangen. Mit Ihrem Mann reist sie seit einem Jahr mit dem Wohnmobil, um Motive aus anderen Ländern zu malen und gleichzeitig die aufgesuchten Orte zu sehen und erleben.

3. STAVANGER, SAND, NESFLATEN


Samstag, 19. August

Da wir ja eine längere Fahrt vor uns haben und die Stellen auswählen, die wir sehen wollen, schauen wir uns Larvik nicht näher an. Wir machen nur eine kleine Runde im Hafen, wo wir mit Tea stehen. Und dann machen wir uns auch schon auf den Weg Richtung Stavanger. Das sind gut 500 Kilometer und wird den ganzen Tag dauern. Daher fahren wir auf der Autobahn so lange es geht, und dann auf der Hauptstraße weiter.

Ich fahre die ersten gut 300 Kilometer und es geht gut voran. Wir kommen durch unzählige Tunnel auf dem Weg und genießen die wunderschöne Aussicht, die überall ist. Berge und Wasser, Fjorde und Wasserfälle, Schafe und steinige Wiesen. Es ist wirklich schön hier – für mich war und ist Norwegen das schönste Land überhaupt. Selber würde ich hier nicht wohnen wollen, denn die Berge sind zwar schön zu erleben, aber ich lebe lieber im Flachland und gerne am Wasser.

Wir machen Halt unterwegs für ein Mittagsbrot und später nochmal für einen Kaffee. Die Parkplätze an der Straße sind teils richtig gut angelegt mit Tischen, Bänken und Mülleimer und fast immer mit einem schönen Panoramablick oder sie liegen teils an einem See. Es fängt an zu regnen und stürmen und es ist teilweise richtig heftiger Wind. Wenn wir aus den Tunneln herausfahren, müssen wir richtig aufpassen, wenn der Wind das Wohnmobil erfasst. Aber wir fahren mit gemütlichem Tempo, was ja zum Glück auch Vorschrift ist in Norwegen. So ist das Fahren schön entspannt und man kommt nicht so gestresst an.

Die Tour läuft ohne Probleme und wir kommen kurz nach fünf Uhr in Stavanger an. Dort habe ich am See Stora Stokkavatnet einen Parkplatz gefunden. Wir ziehen uns schnell unsere Regenjacken an und laufen ein Stück am See entlang, um uns ein wenig zu bewegen. Hier ist ein sehr guter und breiter Spazierweg angelegt und alles ist sauber und gut gepflegt. Auf dem kleinen Platz zwischen dem Parkplatz und dem See gibt es Grillplätze und ein Häuschen mit Tischen und Bänken, so dass man bei Regen im Trockenem sitzen kann. Ebenso eine Toilette und ein großer Müllcontainer für Hausmüll ist dort.

Heute Abend gibt es Nudeln mit Gemüsesauce und wahrscheinlich wieder lesen, da das Internet hier nicht ganz so gut ist.

Stellplatz: Krossbergveien 99, Stavanger, kostenlos Service: (hinter dem P-Platz auf dem Platz im Wald)

  • Toilette
  • Müllcontainer

Sonntag, 20. August

Heute fahren wir gleich nach dem Frühstück durch den 14 Km langen Tunnel von Stavanger Richtung Preikestolen. Die Fahrt dauert eine knappe Stunde und nachdem wir ein Lunchpaket, Kekse und Getränke gepackt haben schultern wir unsere Rucksäcke und starten die 4 Kilometer lange Wanderung.

Unten auf dem Parkplatz wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass wir mit Essen und Getränken vorsorgen sollen und wir merken später, wie wichtig das ist! Der Weg geht fast die ganze Strecke steil nach oben mit kleinen Abstiegen dazwischen. Er ist 2013-2014 neu angelegt worden und ein Großteil ist als Treppe angelegt, die aber teils sehr anstrengend zu laufen ist. Nach ca. einem Kilometer überlege ich zum ersten Mal, ob ich aufgeben soll. Ich entscheide mich dazu erstmal ein Bild zu malen – vielleicht geht es danach besser.

Ich setze mich an eine Stelle hinter einem großen Stein mit einer guten Aussicht und werde nicht gestört, obwohl eine ganze Menge Leute in der Nähe auch Pause machen. Es ist richtig was los heute – es ist Sonntag und der Berg ist ziemlich voll.

Ich male mein Bild fertig – es läuft noch nicht rund, aber ich denke, dass ich zufrieden sein kann. Dann esse ich mein Brot und trinke etwas und habe wieder Kraft zum Weiterlaufen. Mein Mann ist inzwischen ein gutes Stück weiter und ich möchte nicht aufgeben. Der Weg wird gefühlt immer schwieriger und ich muss ziemlich mit mir kämpfen. Zum Glück stehen immer kleine Pfähle mit dem Meterabstand nach oben und nach unten, so dass man sich entweder motivieren oder demotivieren kann. Ich muss zugeben, dass ich bis zu Kilometer 3 nicht wirklich hoffnungsvoll bin das Ziel zu erreichen, aber mit ein paar Pausen, einem Keks und viel trinken geht es wieder und ab dem 3. Kilometerzeichen ist die Kraft auch wieder da.

Es ist sehr warm und der Schweiß läuft und bei jedem, der bereits auf dem Rückweg ist, kommt einem eine Duftwolke aus Schweiß entgegen! Ich treffe mehrere, die auf dem Weg sitzen und aufgegeben haben – es ist wirklich ein hartes Stück Arbeit und man sollte gut trainiert sein, um dort hochzulaufen und vor allem gute Wanderschuhe anhaben. Es gibt einige, die fallen und ausrutschen, aber einige haben auch nur normale Sneakers oder Sandalen an und das ist hier viel zu gefährlich.

Oben angekommen belohnt die Natur uns mit einer phantastischen Aussicht. Es ist schlicht weg unglaublich schön hier – die ganze Strapaze hat sich absolut gelohnt! Es ist schwer zu beschreiben, wie schön es ist, wir sind einfach nur beeindruckt und fasziniert.

Zu unserem Erschrecken gibt es leider immer wieder meist jüngere Leute, die meinen ganz auf die Spitze gehen zu müssen, um ein möglichst spektakuläres Foto zu schießen. Am schlimmsten ist eine junge Frau mit drei kleineren Kindern. Sie platziert alle drei Kinder fast auf der Spitze und läuft schnell zurück, um ein Foto zu schießen. Der kleinste – 2-3 Jahre alt - steht sofort wieder auf und läuft zum Glück hinter ihr her und nicht in die andere Richtung. Ich muss schlucken. Das Leben eines Kindes aufs Spiel zu setzen für ein Foto!

Zum Glück gibt es auch die Vernünftigen, die ihre Kinder in einem Sicherheitsgurt festhalten und gutes Schuhwerk anziehen. Insgesamt ist so eine Wanderung nichts für kleine Kinder. Einige weinen und können nicht mehr, andere fallen hin und tun sich weh. Viele müssen auf dem Rückweg getragen werden.

Aber für uns bleibt der Tag ein großes Erlebnis, wobei ich es nicht noch einmal machen würde – zumindest nicht in naher Zukunft.

Abends hängen wir unsere schweißnasse Kleidung im Bad auf und fahren zurück zum Stellplatz in Stavanger. Diesmal halten wir an einem Parkplatz am Hålandsvatnet.

Stellplatz: Kvernevikveien, Randaberg, kostenlos Service:

Malerei: Weg, Preikestolen

Preikestolen

Montag, 21. August

Heute morgen duschen wir erst und reinigen Tea in aller Ruhe, da heute Nachmittag ein Besuch bei meiner alten Kollegin aus Dänemark in Stavanger angesagt ist. Ich freue mich sehr, denn wir haben uns lange nicht gesehen. Wir haben zusammen das Abitur gemacht und anschließend die Krankenschwesterausbildung in Dänemark absolviert. Zum 30. Jubiläum haben wir uns in Dänemark alle getroffen und seitdem haben wir uns nicht gesehen.

Wir genießen den Nachmittag zusammen in deren Haus in Stavanger und haben Glück mit dem Wetter und können den Nachmittag im Garten verbringen. Herrlich. Und ich freue mich sehr, dass wir uns wieder sehen.

Danach fahren wir noch ein Stück Richtung Norden und fahren auch ein Stück mit der elektrischen Fähre – herrlich so ohne Motorenlärm so dahinzugleiten. Dann sind wir wieder auf einem Stück Festland und fahren Richtung Sand. Die Straßen werden enger und teilweise muss man in eine Haltebucht reinfahren, um den entgegenkommenden Autos die Möglichkeit zu geben vorbeizufahren, denn die Straße ist an manchen Stellen zu schmal für Gegenverkehr. Die Strecke bietet unzählige schöne Aussichten – Berge und Fjorde, Idylle pur. Wir haben uns einen Stellplatz ganz oben in den Bergen an der Straße ausgesucht. Von hier haben wir eine wunderbare Aussicht über den Fjord – einfach schön.

Stellplatz: Sandsvegen, Sand, kostenlos
Service:

  • Mülleimer

Aussichtspunkt, Sand

Dienstag, 22. August

Heute hat mein Mann Geburtstag und der Tag fängt mit der schönen Aussicht an. Nachdem er seine Geschenke ausgepackt hat und wir gefrühstückt haben, fahren wir nach Sand. Das ist nur eine knappe Stunde und wir wollen uns das kleine, gemütliche Dorf anschauen. Auf dem Weg kommen wir an einer Servicestation vorbei und wir erledigen unsere Ver- und Entsorgung.

In Sand angekommen fahren wir auf den großen Parkplatz, der für Wohnmobile kostenlos zur Verfügung steht. Dann gehen wir zu Fuß in das Dorf. Hier ist nicht viel los. Es gibt einen schönen Sportladen, in den wir hereingehen, um zu schauen. Ich entdecke ein paar schöne Wanderschuhe im Angebot und habe Glück, dass sie super passen und sehr angenehm zu laufen sind. Ich nehme sie mit und im zweiten Geschäft im Dorf, in dem es alles Mögliche an Kleidung zu kaufen gibt, hole ich mir Socken dazu. Dann bin ich endlich gut ausgestattet, da meine alten Wanderschuhe nicht Knöchelhoch sind.

Mein Mann schaut nach einem Café, aber wir finden nur eins, das nicht so einladend aussieht. Vermutlich lohnt es sich hier nicht ein Café zu betreiben, da kaum Besucher in das Dorf...

Erscheint lt. Verlag 2.5.2024
Sprache deutsch
ISBN-10 3-7597-2637-2 / 3759726372
ISBN-13 978-3-7597-2637-7 / 9783759726377
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