Praxisbuch spektakuläre Wetterfotografie -  Gijs de Reijke

Praxisbuch spektakuläre Wetterfotografie (eBook)

Dramatische Fotos von Gewittern, Sturmfronten, Nebel und Schnee aufnehmen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
208 Seiten
dpunkt (Verlag)
978-3-98890-099-9 (ISBN)
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Fotografieren bei Unwetter, Schnee und Nebel - Gewitter und Stürme mit einem Storm Chaser fotografieren - Meteorologische Kenntnisse für optimale Fotos - Spektakuläre Beispielfotos und -projekte - Bildbearbeitung und Kombination von Multishot-Aufnahmen in Lightroom und Photoshop Für Landschaftsfotografen ist das Wetter eine unerschöpfliche Quelle für spannende Fotomotive. Denn Wetter hat viele Gesichter - vom stimmungsvollen Morgennebel mit Sonnenharfen bis hin zum gewaltigen Wolkenbruch, von der pastellfarbenen Himmelskulisse bis zur vom Schnee verwehten Landschaft. Stürme, Tornados und Gewitter zählen zu den größten Herausforderungen für Wetterfotografen und garantieren gleichzeitig spektakuläre Aufnahmen. In seinen Grundlagenkapiteln vermittelt der Autor das erforderliche meteorologische Wissen und zeigt Ihnen, wie Sie mit Tools im Internet und als Apps Wettersituationen lokalisieren und Ihre Touren planen können. In den Praxiskapiteln nimmt er Sie mit auf seine packend erzählten Jagden, die nicht selten in einem Wettlauf mit der Zeit enden. Aus dem Inhalt: - Inspiration, Bildidee und Vision - Meteorologie des Gewitters - Gewitterarten und Wolkenstrukturen - Praxis - Superzellen, Wallclouds und Tornados - Meteorologie des Nebels - Praxis - Wald- und Bodennebel, Sonnenharfen, Schnee und Eis - Equipment, Bildgestaltung und Belichtung - Bildoptimierung und Montage von Panoramen und Fokusstapeln

Gijs de Reijke arbeitet als Geografielehrer in den Niederlanden. Spektakuläres Wetter ist seine große Leidenschaft. Um eine Superzelle abzufangen, scheut er keine Mühen und fährt dafür bis nach Frankreich. Auch Locations mit dichtem Nebel oder Schnee sind beliebte Fotoziele. Als ausgebildeter Pädagoge versteht es Gijs wie kein anderer, sein Wissen und seine Erfahrungen in diesem Buch zu vermitteln.

1.1Inspiration aus der Natur


Wetter als Motiv, Wetter als Stimmungsmittel. Gibt es da eigentlich einen Unterschied? Das hängt davon ab, worauf ich in einem Foto den Fokus legen möchte. Oft bevorzuge ich die Arbeit mit Kombinationen. Meiner Erfahrung nach gibt es keinen Unterschied zwischen einem Wetter- und einem Landschaftsfotografen. Ganz gleich, ob Fotos einfach oder komplex sind, wichtig ist, dass sie immer einen guten Eindruck davon vermitteln, was mich in der Natur inspiriert: Das Besondere zu entdecken – sowohl im Alltäglichen als auch in selteneren Phänomenen. Ich möchte die Umstände, unter denen sich Schönes zeigen kann, so gut es geht verstehen. Nicht nur die Wetterverhältnisse, sondern auch das, was in Flora und Fauna und hoch oben in der Atmosphäre vor sich geht – und vielleicht sogar noch darüber hinaus. Wann findet man einen Blütenteppich ganz spezieller Waldblumen vor? Wann färbt sich das Laub von Lärchen, Birken und Buchen? Kann ich in diesem Jahr einen Meteorschauer ohne störendes Mondlicht fotografieren? Wo ist der richtige Ort, um ein schönes Foto von einem Kometen oder der Milchstraße aufzunehmen?

1.2Wissen ist der Schlüssel


Gut Fußball spielen, kochen, unterrichten, tanzen oder singen zu können – das bekommt man nicht geschenkt, und Talent allein reicht nicht aus. Leidenschaft ist enorm wichtig, um schwierige Ziele zu erreichen. Sie ist die Triebkraft, die einen nach einem Sturz immer wieder aufstehen lässt. Die Disziplin, die sich daraus entwickelt, macht den Unterschied zwischen hartgesottenen Profis und Amateuren aus. Letzteren sind in Bezug auf das, was sie zu investieren bereit sind, engere Grenzen gesetzt. Zu erzählen, man wolle etwas erleben und tun, ist etwas anderes, als tatsächlich die richtigen Investitionen zu tätigen. Gelegenheiten, die sich zu einem bestimmten Augenblick und an einem spezifischen Ort bieten, ergeben sich manchmal noch ein zweites Mal, allerdings häufig erst viel später oder überhaupt nicht mehr.

1.3Der begeisterte Spinner


Es kommt verhältnismäßig oft vor, dass etwas, wofür man sich total begeistert, mal nicht so toll ist. Das gilt auch für die Wetter- und Landschaftsfotografie. Damit meine ich nicht, in eiskalten Winternächten früh aufzustehen oder eine Party für das eine besondere Foto sausen zu lassen. Ich rede davon, alles zu geben und zu tun, was in diesem Augenblick möglich ist, und dennoch zu scheitern. Irgendwo draußen, erschöpft und aller Hoffnungen beraubt von der Erkenntnis, dass all das nicht genügt hat. Solche Situationen können alles verändern. Aufgeben? Es noch einmal versuchen? Es demnächst noch einmal in Erwägung ziehen? Leidenschaft kennt keine Grenzen, und wenn man nahezu obsessiv etwas erreichen will, erkennt man vielleicht, dass sich Chancen nicht ergeben, sondern dass man sie sich verschafft. Noch ein kleines Stück weiterfahren, noch ein wenig länger durchhalten, noch ein bisschen länger mit einer Mahlzeit warten.

Irgendwer hat mir einmal gesagt, dass ich Talent zum Fotografieren habe. Aber was soll das sein? Etwas Angeborenes zum Erkennen von Kompositionen? Die Geschwindigkeit, mit der ich die Fototechnik handhabe? Das Erlernen der Theorie von Wetter und anderen Naturaspekten? Ich habe nicht nur nicht verstanden, was damit gemeint war, sondern es frustrierte mich sogar, da meines Erachtens der Schlüssel zum Erfolg »hart arbeiten« bedeutet. Aber vielleicht besteht ja genau darin das Talent, wenn auch anders interpretiert. Den Punkt zu überschreiten, ab dem etwas für die meisten anderen Menschen nicht mehr normal ist. Als begeisterter Spinner lebt es sich durchaus bequem, da die Ziele fast heilig sind und alle erforderlichen Anstrengungen dazu beitragen, das Abenteuer noch intensiver zu erleben.

1.4Unterfüttert durch Wissen


Allerwichtigstes Hilfsmittel im Ringen um Ziele ist zweifelsohne Wissen – erworben sowohl durch Theoriestudium als auch aus Erfahrungen. Wie lernt man, einen Ball in der Luft zu halten? Wie lässt man die Kupplung im Auto kommen, ohne den Motor abzuwürgen? Um das hinzubekommen, lernen Körper und Geist gemeinsam, die erforderliche Balance zu erspüren. Eine Harmonie zwischen Wissen und Fühlen. Bei der Wetterfotografie liegt der Fokus eindeutig auf dem Wissen, das man erlangt, wenn man mittels kognitiver Fähigkeiten reine Informationen in nützliche Fertigkeiten überträgt. Wissen entsteht erst, wenn Informationen Relevanz erlangen und man etwas aus eigenem Antrieb bzw. aus »intrinsischer Motivation« erreichen will. Wenn nicht nur das Ergebnis zählt, sondern auch, dass man es sich verdient hat.

Keine der meteorologischen Informationen, die ich in Wissen umwandeln konnte, stammt von mir. Meteorologen, Klimatologen und Stormchaser, oft in der Forschung tätig, haben fortgeschrittenen Amateuren wie mir all ihr Wissen zur Verfügung gestellt. Oft unwissentlich. Manchmal aber auch im vollen Bewusstsein, welchen Unterschied sie für abenteuerlich eingestellte Typen mit Kamera bedeuten. Das Gleiche gilt für meine Rolle als Geografielehrer am Gymnasium. Ich nutze sie und gebe sie wieder, aber all die klugen, bahnbrechenden Gedanken stammen von Menschen, die sich gut mit den Zahlen, also der Mathematik hinter den verschiedenen Wissenschaften auskennen. Vor allem ohne meteorologisches Wissen wäre ich als Stormchaser und Wetterfotograf völlig verloren.

Eine bereits schwächer werdende, aber noch immer gefährlich aussehende Superzelle über der Hügellandschaft nordöstlich von Reims, Frankreich, 19. Juni 2021

Sonnenharfen sorgen für eine warme Atmosphäre an einem Frühlingsmorgen auf dem Landgut Mariënwaerdt.

Was will ich Ihnen mit diesem Buch vermitteln? Jedes kleine meteorologische Detail, das sich bei der Jagd nach Gewittern anwenden lässt? Viel zu komplex. Wo und wann Nebel zu erwarten ist? Oder Schnee und Reif? Schon etwas einfacher, aber auch darum geht es nicht. Wie sieht es mit Wissen über die Landschaft aus? Mit genauen Standorten, Zeitpunkten und Bedingungen im Verlauf des Jahres, die das Verhalten von Vegetation und Tierarten beeinflussen? Ich werde regelmäßig interessante Fakten einstreuen, aber es ist nicht mein Ziel, eine Checkliste von Faktoren zu liefern.

1.5Praxisbeispiele sind anregend


Im Laufe der Jahre habe ich den Schwerpunkt meines Unterrichtsstils auf das große Ganze verlagert. Die Aufgaben sind verteilt: Was mache ich, was machen die Schüler? Ich lasse meine Schülerinnen und Schüler gern einen Teil selbstständig bearbeiten, zum Beispiel sich Begriffe erarbeiten, doch sie dürfen dabei immer um Hilfe bitten. Meine wichtigste Aufgabe ist, mit klaren Beispielen den Stoff zum Leben zu erwecken und den Fokus auf das Warum des Stoffes zu richten. Warum behandeln wir diesen Stoff in Form eines Kapitels? Warum müssen die einzelnen Abschnitte logische, annähernd mundgerechte Stücke sein … oder warum sollten sie es zumindest sein? Wie zeigt sich die Theorie in der realen Welt, insbesondere in der eigenen Umgebung und zum aktuellen Zeitpunkt? Anregen, inspirieren und zusammenfassen – im Gespräch mit dem einzelnen Schüler oder der gesamten Klasse. Da das ein Buch ist, fällt es mir schwer, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Dennoch möchte ich dasselbe erreichen: vermitteln, welche Informationsquellen es gibt, wie sie zu interpretieren sind, und was das für konkrete, zukünftige Situationen bedeuten kann. Das sind die wichtigsten Fähigkeiten, mit denen man sowohl Schulstoff verstehen als auch effektiv lernen kann, mit dem Wetter als wesentlichem Faktor in der Landschaftsfotografie umzugehen: Welche Theorien gibt es zur Entstehung bestimmter Gewitterarten? Inwieweit spiegeln sie sich in den Daten von Wettermodellen wider? Lässt sich daraus ableiten, was an einem konkreten Ort zu einer bestimmten Zeit in naher Zukunft passieren wird? Welche Erfahrungen ziehe ich hinzu, um mein Vorwissen zu erweitern und fehlerhafte Annahmen zu korrigieren? Kurzum: Ich verwende Praxisbeispiele, um den Lernprozess zu stimulieren und effizienter zu machen, anstatt jedes wettertechnische Detail zu beleuchten. Auf das große Ganze kommt es an, die Detailarbeit bleibt denjenigen überlassen, die darauf mit der eigenen Fotografie eingehen wollen.

Im Osten des Landes stehen alte, charaktervolle Bäume häufig allein mitten auf Äckern und Weiden. Dichter Nebel lässt die Umgebung völlig unsichtbar werden, und so haben Sie die Möglichkeit, ein minimalistisches Bild aufzunehmen.

1.6Ich nehme Sie mit in meine Geschichten


Ich möchte anderen das Unerwartete zeigen, es sie miterleben lassen. Das ist meine Motivation, Geschichten zu erzählen, sei es nun visuell, verbal oder schriftlich. Meistens muss man nicht zu fernen, populären Locations fliegen,...

Erscheint lt. Verlag 30.4.2024
Übersetzer Rolf Dräther
Sprache deutsch
ISBN-10 3-98890-099-0 / 3988900990
ISBN-13 978-3-98890-099-9 / 9783988900999
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