Handbuch Bildungscontrolling -  Ulrich Wirth

Handbuch Bildungscontrolling (eBook)

Steuerung von Bildungsprozessen in Pflegeschulen und Schulen für Gesundheitsberufe in der VUCA-Welt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
124 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-9627-0 (ISBN)
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In dem hier vorliegenden, stark erweiterten und an die Post-Covid 19-Welt angepassten Nachfolger von »Ausbildungscontrolling in Schulen für Gesundheitsfachberufe. Eine praktische Handreichung für Bildungsmanager im Gesundheitswesen« entwickelt Autor Ulrich Wirth ein effizientes Schulmanagement auf der Grundlage von Bildungscontrolling, wodurch die langfristige strategisch-planerische Ausrichtung von Aus-, Fort- und Weiterbildung in Pflegeschulen und Schulen für Gesundheitsfachberufe überhaupt erst möglich wird. Notwendiger denn je, denn der demografische Wandel hat den Ausbildungssektor fest im Würgegriff und setzt damit auch Gesundheitsschulen so stark wie nie unter Wettbewerbsdruck. In der Folge konkurrieren diese mit Unternehmen und Hochschulen um Auszubildende und Studierende. Untereinander wetteifern Schulen für Gesundheitsfachberufe um Medizinpädagog:innen und Praxisanleiter:innen, weil auch dieser Markt wie leergefegt ist. Universitätskliniken wie auch private Schulen des Gesundheitswesens müssen deswegen Strategien entwickeln, wie sie den durch den Fachkräftemangel entfachten Konkurrenzkampf bestmöglich bewältigen können. Lösungsansätze bestehen z.B. in der Implementierung von New Work, effizienterem Schulmanagement, neuen Wegen im Bildungsmarketing sowie lernergerechten Bildungskonzepten, mit denen sich Schulen profilieren können. Controlling ermöglicht das. Mit 20 Jahren Erfahrung als Bildungsmanager bei privatwirtschaftlichen und universitären Bildungsträgern hat der Autor ein anwenderfreundliches wie praxistaugliches Kennzahlensystem entwickelt, welches die Anforderungen von Pflegeschulen und Schulen für Gesundheitsberufe bestens abbildet. Dabei hat er sich ganz bewusst an der beruflichen Praxis derjenigen orientiert, die mit Controlling zu tun haben, dies aber niemals gelernt haben: Gemeint sind Pflegepädagog:innen oder Berufspädagog:innen, die aus einer Fachkarriere kommend eine Leitungsfunktion übernommen haben, ohne über solide betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu verfügen. Das Ergebnis ist eine praxisorientierte und locker geschriebene Anleitung ohne allzu viel BWL-Sprech und ein Kennzahlensystem, mit dem Bildungsmanager:innen, Schulleiter:innen und QM-Verantwortliche Controlling in ihrer Bildungseinrichtung unmittelbar umsetzen können.

Ulrich Wirth ist Bildungsmanager und verantwortet seit zwei Jahrzehnten in privatwirtschaftlichen Unternehmen und universitären Bildungszentren der Gesundheitswirtschaft das Betriebliche Bildungsmanagement: Aus-, Fort- und Weiterbildung, Fachkräftesicherung, Bildungsmarketing, Personal-, Organisations- und Unternehmenskulturentwicklung. Seit 2014 leitet er das Schulzentrum des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg, zuvor die Schulen für Gesundheitsfachberufe der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Höhere Berufsfachschule für Medizinische Dokumentationsassistenten der Euro-Schulen Trier. Als Trainer und Moderator erarbeitet er mit Unternehmen Lösungen, um deren Wandel zu unternehmerisch vorausschauend handelnden Bildungseinrichtungen zu gestalten. Als Autor schreibt er über New Work im Gesundheitswesen, Bildungsmanagement mit all seinen Facetten, Leadership und Healthcare Social Media. Zu seinen Lieblingsthemen zählen Bildung mit Profil und Mehrwert, Akademisierung und Digitalisierung. Auf diese Tätigkeiten hat er sich an den Universitäten Trier und Oldenburg, in der Unternehmenskommunikation der Volkswagen AG, postgradual als Volontär in der Abteilung Archive und Informationsprodukte der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH und als Information Specialist am Potsdamer Institut für Information und Dokumentation (IID) bestens vorbereitet.

Vorwort


Kinder wie die Zeit vergeht! Fast ein Jahrzehnt ist seit Erscheinen von »Ausbildungscontrolling in Schulen für Gesundheitsfachberufe. Eine praktische Handreichung für Bildungsmanager im Gesundheitswesen« vergangen. In der Zwischenzeit hat sich gesamtgesellschaftlich, nicht nur schulgesetzlich, so viel ereignet, so dass mir eine komplette Überarbeitung notwendig erschien.

Aus der historischen Tatsache, dass das unternehmerische Umfeld alle zehn bis 20 Jahre eine fundamentale Verschiebung erlebt, ergeben sich durchaus Neubewertungen und auch neue Geschäftschancen. Es gibt klare Anzeichen dafür, dass sich der Bildungsmarkt in einem solchen Umbruch befindet. Kluge Bildungsmanager sollten sich fragen, welche Auswirkungen das haben wird – und sich darauf vorbereiten. Eine Handreichung zu Bildungscontrolling, so noch der Untertitel des Vorgängerwerks, mag dieser Vorbereitung dienen.

Aus der bescheidenen Handreichung von 2014 ist zwischenzeitlich ein veritables Buch geworden, »Handbuch Bildungscontrolling. Steuerung von Bildungsprozessen in Pflegeschulen und Schulen für Gesundheitsberufe in der VUCA-Welt« hat gegenüber seinem Vorgänger jetzt sieben Kapitel und 48 Seiten mehr. Was ist genau passiert?

1. Gesetze und dadurch auch die Ausbildungsberufe haben sich verändert:

  • Den Anfang hat das »Gesetz über die Pflegeberufe (Pflegeberufegesetz - PflBG)« gemacht, welches am 17. Juli 2017 erlassen wurde und das »Gesetz über die Berufe in der Krankenpflege (Krankenpflegegesetz - KrPflG)« abgelöst hat. Aus drei mach neu – an Stelle der drei bislang getrennt geregelten Ausbildungen in der Gesundheits- und Kranken-, Gesundheits- und Kinderkranken- und Altenpflege ist die generalistische Pflegeausbildung getreten, die zum Abschluss „Pflegefachmann“ bzw. „Pflegefachfrau“ führt.
  • Das hat sich auf die ehemaligen Ausbildungen Krankenpflegehilfe und Altenpflegehilfe ausgewirkt, jedoch sucht man eine bundeseinheitliche Pflegeassistenzausbildung bislang vergeblich: Die Ausbildungen dauern zwischen 12 und 24 Monaten und sind lediglich ländermäßig geregelt, im Saarland etwa durch das »Gesetz über die Einführung der Ausbildung zur Pflegeassistentin und zum Pflegeassistenten«, im benachbarten Rheinland-Pfalz werden nach wie vor Gesundheits- und Krankenpflegehelfer bzw. Altenpflegehelfer ausgebildet.
  • Das »Gesetz über den Beruf der Hebamme und des Entbindungspflegers (Hebammengesetz - HebG)« ist durch das »Gesetz über das Studium und den Beruf von Hebammen (Hebammengesetz - HebG)« abgelöst worden, wodurch die Hebammenausbildung de facto akademisiert worden ist. Aus den ehemaligen »Schulen für Hebammen und Entbindungspflege« wurden »verantwortliche Praxiseinrichtungen«, die mit Hochschulen kooperieren. Die Durchführung der Ausbildung ist noch bis zum 31. Dezember 2027 möglich.
  • Das »Gesetz über den Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA-Berufsgesetz – PTAG)« ist durch das »Gesetz zur Weiterentwicklung des Berufsbildes und der Ausbildung der pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA-Reformgesetz – PTAGEG)« abgelöst worden.
  • Schließlich ist das »Gesetz über technische Assistenten in der Medizin (MTA-Gesetz - MTAG)« vom »Gesetz über die Berufe in der medizinischen Technologie (MT-Berufe-Gesetz - MTBG)« abgelöst worden.

2. Das »Gesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhausfinanzierungsgesetz - KHG)«1 wurde um die Berufe Anästhesietechnischer Assistent2 (ATA) und Operationstechnischer Assistent (OTA) ergänzt, weil beiden Berufen zum Stichtag 1. Januar 2022 die staatliche Anerkennung zuerkannt worden war (was auch längst überfällig gewesen war).

Im Kanon der Gesundheitsfachberufe finden sich damit Ergotherapeuten, Diätassistenten, Hebammen, Krankengymnasten und Physiotherapeuten, Pflegefachmänner, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, die Berufe im Bereich der Pflegehilfe und -assistenz (Krankenpflegehelfer, Pflegehelfer, Pflegeassistent, Pflegefachassistent), medizinische Technologen der Fachrichtungen Laboratoriumsanalytik, Radiologie und Funktionsdiagnostik, Logopäden, Orthoptisten, Anästhesie-technische und Operationstechnische Assistenten.

3. Rettungsassistenten, Podologen, Heilerziehungspfleger oder Fachkräfte für Medizinprodukteaufbereitung (FMA) – ein relativ neuer Beruf, der auf die staatliche Anerkennung hoffentlich nicht so lange warten muss wie ATAs und OTAs – sind nach wie vor kein Gegenstand im KHG.

4. Controlling scheint in der Literatur zum modernen Management von Pflege-und Gesundheitsschulen nach wie vor keine Rolle zu spielen.3

5. Schulleitungen sind auch weiterhin Menschen, die aus Fachkarrieren stammen. Auf der Basis des erlernten Gesundheitsfachberufs und mehrjähriger Berufserfahrung wird ein berufspädagogisches (z.B. Pflegepädagogik, Medizinpädagogik) oder professionsspezifisches (z.B. Master of Science in Midwifery, Master of Science Physiotherapiewissenschaft o.ä.) Studium angehängt. Betriebswirtschaftslehre, sprich: Marketing, Entrepreneurship, Rechnungswesen oder eben Controlling spielen in der Regel keine bis kaum eine Rolle.

6. Die COVID 19-Pandemie hat die Fundamente unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Miteinanders auf unbestimmte Zeit erschüttert. Im März 2020 war die Lebens- und Arbeitswelt quasi über Nacht sehr komplex geworden: Während der Corona-Pandemie war die Mehrzahl der Schulen für Gesundheitsfachberufe vor große Herausforderungen gestellt, etwa durch die Anordnung des Home Schoolings, welches zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buchs immer noch möglich ist.

7. Home Schooling führt zur Digitalisierung: 2020 waren Schulen mit der Notwendigkeit improvisierter Lösungen konfrontiert worden, wodurch sie deutlich die Probleme, vor allem aber die Potenziale eines flächendeckenden digitalen Unterrichts erlebt haben. Mir persönlich schon länger, spätestens jedoch seit der Pandemie ist klar: Die Zukunft der betrieblichen Aus-, Fort- und Weiterbildung ist digital und modular. Und sie macht Spaß. Dazu hätten wir freilich nicht dieses Virus gebraucht.

8. Schließlich fallen auch die Themen Flucht und Migration in den fraglichen Zeitraum. Noch nie war die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen müssen, so hoch wie heute. Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine stieg die Zahl mittlerweile auf über 100 Millionen Menschen an. In Deutschland lebten laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr mindestens 3,3 Millionen Geflüchtete und Vertriebene – Tendenz steigend.4 Sprache, Ausbildung und Arbeit sind der Schlüssel für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und damit fundamental für eine gelingende Integration, weswegen Flucht und Migration, Sprachförderung und Schulsozialberatung auch ein Thema für Schulen für Gesundheitsfachberufe sind.

9. Das Aufgabenfeld von Schule insgesamt und damit auch von Pflegeschulen und Schulen für Gesundheitsfachberufe hat sich in den letzten Jahren verändert:

  • Häusliche Erziehungsdefizite,
  • Ausbildungsunreife,
  • intergenerative Verständigungsprobleme,
  • Digitalisierung,
  • Medienkompetenz und
  • das Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen

gestalten den Beruf von Lehrern für Gesundheitsfachberufe, Pädagogen, Lernberatern, Lernbegleitern und Praxisanleitern zunehmend anspruchsvoller. Über die bloße Wissensvermittlung hinaus sind sie mittlerweile pädagogisch stark gefordert. Immer häufiger werden sie mit Auszubildenden mit multiplen Problemlagen konfrontiert – verhaltensauffällige und verhaltensschwierige Schüler, multikulturelle und soziale Problemlagen. Häufig zeigen Auszubildende im Laufe der Ausbildung zum Teil erhebliche persönliche Probleme. Azubis an der Grenze ihrer psychischen und physischen Leistungsfähigkeit sind keine Einzelfälle. Vielschichtige Problemlagen beeinträchtigen deren Leistungsfähigkeit und führen teilweise zu Ausbildungsabbruch. Aus Unternehmenssicht, aber auch gesamtgesellschaftlich wirkt sich Ausbildungsabbruch unmittelbar negativ auf die Fachkräftesicherung eines Unternehmens aus, weil diese dadurch unsicher und weniger planbar wird. Zudem bindet Ausbildungsabbruch Ressourcen in den Schulen, in der Personalabteilung usw. Schulen sind also gut beraten, sich dieses Phänomens anzunehmen. Vereinzelt reagieren sie auf diese Veränderungen mit Schulsozialberatung und Lerncoaching, also mit kontinuierlicher, passgenauer, zielgerichteter und professioneller Begleitung und Unterstützung der Auszubildenden und dual Studierenden.

Um diese Effekte darstellen zu können, sei es für die interne Kommunikation, etwa hinsichtlich der Wirksamkeit von Schulsozialberatung und Lerncoaching, sei es für die externe Kommunikation,...

Erscheint lt. Verlag 24.3.2023
Sprache deutsch
ISBN-10 3-7578-9627-0 / 3757896270
ISBN-13 978-3-7578-9627-0 / 9783757896270
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