... entlang der Seidenstrasse

Rußland leidet - doch leidet es an sich selbst? Vera Kalaschnikowa nähert sich dem Leiden ihrer Heimat in eher unkonventioneller Weise. Sie sucht Antworten im fiktionalen 23. Jahrhundert in einer Welt, die nur im Kopf eines Künstlers existiert. Die Menschen sind degeneriert und warten auf das Ende der Welt. Doch ihre Protagonisten, Musiker und Maler, zeichnen sich durch einen klaren Verstand aus und halten an ihrer Hoffnung auf Zukunft fest. Sie sind geprägt von humanistischem Gedankengut und einer alten Weltzivilisation und erscheinen damit als Hoffnungsträger für das Überleben der Heimat.

Vera Kalaschnikowa wurde in Tschimkent in der Kasachischen SSR geboren. Mit achtzehn Jahren begann sie in St. Petersburg ein Studium an der staatlichen Universität. Nach der Absolvierung der Philologischen Fakultät setzte sie ihr Studium an der Philosophischen Fakultät fort. Ihre Diplomarbeit "Die Platonische Periode bei Berkeley" erhielt den Ersten Preis des Allsowjetischen Wettbewerbs der Diplomanden. In ihrer Dissertation widmete sie sich dem "Französischen Existenzialismus". Lange Jahre arbeitete Vera Kalaschnikowa an der Petersburger Universität als Dozentin für Philosophie, später an unterschiedlichen Instituten und an der Musikhochschule. Seit Ende der 70er Jahre schreibt Vera Kalaschnikowa. Ihre wichtigsten Werke, die bisher nur in Rußland veröffentlicht wurden, sind die Erzählung "Die Birnenblüte" (1982), die Novelle "Die Reise nach Gondwana" (1982) und der Kurzroman "Das Kristallschiff" (1993). Vera Kalaschnikowa hat darüber hinaus viele Kurzgeschichten geschrieben.