Professionelle Produktfotografie (eBook)

(Autor)

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2019 | 2. Auflage
216 Seiten
MITP Verlags GmbH & Co. KG
978-3-95845-833-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Professionelle Produktfotografie -  Oliver Feld
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- Kamera, Studioequipment, Lichtquellen, Lichtführung - Vielfältige Anwendungsbeispiele für beeindruckende Produktfotos - Erweiterte Neuauflage mit den Themen LED-Licht und Bildbearbeitung Die Produktfotografie ist einer der wichtigsten Bereiche der Werbefotografie. Eine angemessene und verkaufsfördernde Darstellung unterschiedlichster Waren und Güter erfordert neben einer entsprechenden Ausrüstung vor allen Dingen ein tiefgreifendes Wissen um Licht und Beleuchtung. In diesem Buch geht der Produktfotograf Oliver Feld zum einen auf die theoretischen Aspekte wie die unterschiedlichen Lichtsituationen oder die Lichtquellen in einem Studio ein, er zeigt zum anderen aber auch an Beispielaufbauten, welche Effekte sich mit welcher Lichtführung erzeugen lassen. Zuerst beschreibt der Autor die Möglichkeiten, die selbst das einfachste Equipment schon bietet: Allein mit Schreibtischlampe, Spiegel und Papier setzt er eine Gummiente ansprechend in Szene. Durch eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsbeispiele wie Food, Leder oder Chrom sowie einem Ausflug in die 360°-Fotografie werden anschließend die Anforderungen an Equipment und Fotograf immer weiter erhöht. Diese Neuaflage wurde zudem um ein Kapitel zum Thema LED-Licht sowie Infromationen zur Bildbearbeitung ergänzt. Mit diesem Lehrbuch wird unterhaltsam verdeutlicht, welche Vielfalt und welche Stolpersteine die professionelle Produktfotografie bereithalten kann. Aus dem Inhalt: • Das Licht • Die Lampen • Lampentypen • Die Kamera • Das Objektiv • Eine Ente steht Modell • iPhone • Eierei • Foodfotografie • Das Messer • Chrom • Glas • Der Packshot • 360° • Leder • Bildbearbeitung

Oliver Feld ist seit 31 Jahren professioneller Werbefotograf, zu dessen Schwerpunkt im Laufe der Zeit die Produktfotografie wurde. Nebenbei vermittelt er sein Wissen in Workshops und online unter www.die-produktfotografie.de.

Oliver Feld ist seit 31 Jahren professioneller Werbefotograf, zu dessen Schwerpunkt im Laufe der Zeit die Produktfotografie wurde. Nebenbei vermittelt er sein Wissen in Workshops und online unter www.die-produktfotografie.de.

KAPITEL 1


Einleitung


1.1 Produktfotografie – das kann doch jeder

1.2 Wer ist eigentlich Fotograf?

1.3 Produktfotografie – heute

1.1 PRODUKTFOTOGRAFIE – DAS KANN DOCH JEDER


Schon mal versucht, einfach einen simplen Apfel aus der Obstschale zu nehmen und ein interessantes Foto davon zu machen? Mal ein Glas Wasser ins rechte Licht gerückt?

Wahrscheinlich nicht! Braucht man in der Regel ja auch nicht. Dann doch lieber ein schön gestaltetes Stillleben. Oder einen leckeren Cocktail. So mit Schirmchen und Limettenscheibe. Der gibt wenigstens was her. Das hängt man sich auch mal an die Wand.

Manch einer gibt sich aber selbst damit nicht ab und steigt gleich in die kommerzielle Produktfotografie ein. So ein Onlineshop z.B. will schließlich bebildert sein. Professionelle Fotografen sind Wegelagerer und Halsabschneider. Da versucht man es doch lieber selbst. Kann ja nicht so schwer sein.

Und in der Tat, ist es auch nicht. Mir geht es in der Regel recht leicht von der Hand. Leichter auf jeden Fall als das Kochen. Mache ich auch gern und meiner Familie und meinen Freunden schmeckt es. Sagen sie zumindest!

Abbildung 1.1
Nur ein Apfel

Wahrscheinlich liegt das an dem 1-a-Topfset, meiner Profipfanne und den sündhaft teuren Messern. Und ich entwickele mich auch ständig weiter. Als Nächstes investiere ich in eine Kochmütze. Damit bin ich dann reif für den ersten Stern!

Zugegeben, meine Fähigkeiten als Chef de Cuisine basieren nicht allein auf meiner eigenen Kreativität. Hier und da ziehe ich auch Fachliteratur hinzu. In meinem Küchenregal prangt eine ganze Riege wirklich guter Kochbücher und Fachzeitungen.

Bin ich aber wirklich ehrlich zu mir selbst, so muss ich eingestehen: Man kann es essen! Manchmal auch mit Genuss, aber Geld verdienen könnte ich damit nicht!

Muss ich auch nicht. Schließlich bin ich Fotograf. Und als solcher habe ich eine 1a-Kamera, Profiobjektive und eine sündhaft teure Blitzanlage. Zwar findet sich im Studio auch das ein oder andere Fachbuch oder eine Fotozeitung. Allerdings werden diese für die tägliche Arbeit nicht wirklich zu Rate gezogen.

Aber so wenig, wie mich mein ausgefeiltes Küchen-Equipment zum Sternekoch macht, bin ich allein durch den Besitz von Kamera und Blitzanlage zum Fotografen geworden.

Es scheint also nicht allein damit getan, sich aus dem breit gefächerten Angebot der Kamerahersteller ein für sich geeignet erscheinendes Modell zu erwerben. Da fehlt dann mindestens noch einer der günstigeren Aufnahmetische, wie sie vermehrt angeboten werden. Wer sich mit größeren Produkten befassen will/soll/muss, der wird um ein Blitz- oder Dauerlichtset nicht umhin kommen. Auch diese gibt es für relativ kleines Geld. Wenn man den Herstellern glauben darf, dann ist der entscheidende Schritt hin zu professionellen Produktaufnahmen der Erwerb eines Lichtzeltes oder Light-Cubes.

Das alles zum Einsatz gebracht bringt dann aber wahrscheinlich doch eher Produktaufnahmen, die so aussehen, wie meine Gerichte schmecken.

1.2 WER IST EIGENTLICH FOTOGRAF?


Neulich in Frankfurt. Irgendwo in der Nähe der Paulskirche, dort, wo die ganzen Touristen-Busse ankommen. Und prompt kommt uns auch schon ein Tross alles fotografierender Menschen asiatischer Herkunft entgegen. Ausgestattet mit neuester Fototechnik namhafter Hersteller. Teils wohl sortiert in Fototaschen, teils frei vor dem Bauch baumelnd.

»Guck mal Papa, lauter Kollegen«, meinte mein 13-Jähriger nicht ganz ohne ironischen Unterton. Denn selbst er weiß bereits, dass einen Fotografen mehr ausmacht als eine Kamera. Vielleicht auch, weil ich ihm letzthin noch von meinem Schulpraktikanten erzählt habe.

Er war sicher nicht der Erste, den ich in die Geheimnisse der Produktfotografie einführen wollte. Zahlreiche Einzel-Coachings interessierter Zeitgenossen hatten mich bis dahin in der Annahme bestätigt, dass es doch eigentlich jeder lernen kann. Allerdings waren diese angehenden Kollegen auch wirklich interessiert und wissbegierig.

Meinem Praktikanten jedoch, obwohl er sein erstes Schulpraktikum bereits bei einem Porträtfotografen absolviert hatte, blieb jeder Zugang verwehrt. Es waren noch nicht mal die komplexeren Themen, wie die Torkelfreiheit der Studiokamera oder das Schärfelegen nach Scheimpflug. Eigentlich ging es erst mal nur um die Assistenz im Set. Lampe nach Anweisung zentimeterweise verschieben, bis ihr Reflex sauber sitzt. Mal eben noch mit dem Staubpinsel durch den Aufbau gehen, bevor abgedrückt wird, etc. Nach einer kurzen Phase der Erkenntnis war mir aber klar, dass solche Anweisungen dazu führten, dass die Lampen quer durchs Studio beschleunigt wurden oder der Staubpinsel, einer Bowlingkugel gleich, den Aufbau zum Einsturz brachte. Aber auch die zwei Wochen gingen vorüber, nur allein darüber ließe ich schon ein Buch schreiben.

Ich belasse es aber bei der Erkenntnis, dass für den angehenden Produktfotografen neben dem gekonnten Umgang mit Licht und Kamera einige Wesenszüge unverzichtbar sind. Dazu gehört neben einer gewissen Feinmotorik ein hohes Maß an Akribie, Geduld und Improvisationsfähigkeit. So sollte er in der Lage sein, einen 1, 6-l-Motor allein auf der Ölablassschraube auf einem Spiegel zum Stehen zu bekommen. Hier ist der Kfz-Mechaniker, Schreiner und Eisenbieger in uns, oder was auch immer zum Ziel führt, gefragt.

Mit anderen Worten: Ein Produktfotograf kann alles, wenn auch von allem nur ein bisschen. Das gehört zwar nicht zur Ausbildung, ist aber unabdingbar. Auf dieses Halbwissen wird dann das Wissen um Licht und Kamera gepflanzt. Und fertig ist der Produktfotograf!

Abbildung 1.2
1, 6-l-Rumpfmotor, freistehend auf einem Edelstahlblech

1.3 PRODUKTFOTOGRAFIE – HEUTE


1. ca.100 m2 Studiofläche

2. Kameras, Stative …

3. professionelles Licht

4. Hintergrundmaterial

5. Requisiten

6. ein Labor bzw. ein Computer mit professioneller Bildbearbeitungssoftware

… und dafür Tagesgagen von 1.000 Euro und mehr?

Kein Wunder, dass die Fotoindustrie da Umsatz wittert. Digitale Spiegelreflexkameras gibt es bereits für 500 Euro, und sie sind gleichermaßen für den Urlaub wie auch fürs Studio geeignet. Licht gibt es ab 100 Euro in den sogenannten Ministudios, die mit professionellen Ergebnissen beworben werden. Wer sich die Arbeit mit dem Licht nicht machen möchte, dem versprechen Lichtzelte oder Light-Cubes auf einfachste Art verkaufsförderndes Bildmaterial.

Selbst der, der ein Einsehen hat, dass bessere Technik auch zu besseren Ergebnissen führt, ist mit 2.500 Euro Gesamtbudget ganz vorn dabei. Einen Rechner hat man sowieso und eine Bildbearbeitungssoftware gibt es bereits um die 100 Euro.

Dass professionelle Produktfotografie aber nicht allein eine Sache der Ausrüstung ist, stellen nach meiner Erfahrung am schnellsten diejenigen fest, die in Sachen Equipment richtig fett eingestiegen sind. Denn sie können sich, wenn die erwarteten Ergebnisse ausbleiben, nicht mehr darauf rausreden, dass die Ausrüstung es nicht hergibt.

Es muss also doch ein bisschen mehr dran sein, dass der Profi, obwohl mittlerweile jedem das nötige Equipment zur Verfügung steht, immer noch diese Wucherpreise aufruft.

Warum kriegt der allein mit einer Schreibtischlampe das hin, was mir mit einer mehrköpfigen Blitzanlage ums Zerplatzen nicht gelingen will?

Nun, er hat es gelernt. Mindestens drei Jahre als Lehrberuf oder sogar noch länger, wenn er es zu akademischen Ehren bringen wollte. Es ist damit also keine besondere Begabung. Das zur Beruhigung aller, die bereit sind, sich ernsthaft mit dem Thema »Professionelle Produktfotografie« auseinanderzusetzen.

Mein Lehrmeister war ein Technik-Freak. Vom ersten Tag meiner Ausbildung an stand mir feinste Kameratechnik zur Verfügung, jede Menge Lampenköpfe, zusammengerechnet ca. 50.000 Ws Blitzleistung, zwei Studios, ein komplettes Labor mit E6-Umkehr-, C41-Negativ-, EP2-Positivprozess, Cibachrom …

Die Punkte 1–6 waren somit mehr als erfüllt. Trotzdem hat es ganze zwei Jahre gedauert, bis die erste Aufnahme, für die ich ganz allein verantwortlich war, an einen Kunden weitergegeben wurde. Es muss also doch noch etwas mehr geben, als diese technischen Parameter. Denn die waren sogar damals in einem halben Jahr zu lernen. Angefangen bei der Bedienung einer Fachkamera über den sicheren Umgang mit Hochspannungsgeneratoren bis hin zu chemischen Prozessabläufen im Labor.

Fototechnisch ist mit der Digitalfotografie vieles einfacher geworden. Kein Kerbentasten in der Dunkelkammer mehr, um den Planfilm knickfrei und richtig herum unter die Laschen einer 8-x-10"-Doppelkassette zu fummeln. Kein Polaroidmaterial mehr, um das Licht bis ins Detail beurteilen zu können. Kein stundenlanges Warten auf die Entwicklung.

Fotografisch gelten aber auch mit neuer Technik noch die gleichen Regeln. Gute Produktfotografen sind nach wie vor detailversessen. Das fängt bei der Vorbereitung des Produkts an, geht weiter über dessen Aufbau hin zum Licht und endet darin, dass möglichst wenig nachzubearbeiten ist. Heute sind es Biergläser, morgen Autoreifen und nächste Woche Armbanduhren. Ich habe zum Beispiel in meiner Ausbildung nie Chromarmaturen fotografieren müssen. Mein erster Job als Studioleiter hat mich aber genau mit so einem Kunden konfrontiert. Trotzdem habe ich es hinbekommen. Ist halt ein bisschen wie Bierglas und...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2019
Reihe/Serie mitp Edition ProfiFoto
Sprache deutsch
Schlagworte Beleuchtung • Bildbearbeitung • Blitz • Foodfotografie • Fotografie • Katalogfotografie • LED • Licht • Lichtquellen • Model • Modell • Objektiv • Produktfotografie • Produktvideos • Stillife • Studio • Studiofotografie • Videos
ISBN-10 3-95845-833-5 / 3958458335
ISBN-13 978-3-95845-833-8 / 9783958458338
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