Der Mann, der die Zeit fand

James Hutton-Biographie

(Autor)

Buch | Hardcover
269 Seiten
2007 | 1., Aufl.
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-94086-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Mann, der die Zeit fand - Jack Repcheck
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Ohne Erdgeschichte keine Evolution,ohne Hutton kein Darwin
James Hutton (1726 - 1797) ist ein Revolutionär unter den Naturwissenschaftlern und der"Darwin der Erdgeschichte"... Ihm verdanken wir die moderne Geologie und unsere Vorstellungen von der unendlich langsamen Entstehung der Erde. Und Darwin verdankte ihm die Vorstellung schier unendlicher Zeiträume, in denen sich die Welt und das stille Drama des Leben in ihr entfalten konnten.
James Hutton, dem Vater der modernen Geologie, ist hier eine Biographie gewidmet, ein Zeitgemälde der Naturwissenschaften und Gesellschaft des späten 18. Jahrhunderts in Schottland und England.
Der Mann, der mehr in den Steinen als in den Büchern las, verwarf die biblischen Vorstellungen über die Entstehung der Erde. Bei Hutton ist die Erde beim Entstehen, ja die meiste Zeit, menschenleer - eine ungeheure Provokation gegen die Bibel und ihre Schöpfungsgeschichte.
James Hutton gelang es erstmals schlüssig und verblüffend stimmig darzustellen, wie die Erde entstanden ist. Seinen Forschungen zufolge musste die Erde uralt sein - etwa 4,6 Milliarden nach heutigen Berechnungen. Erst seine kühnen Thesen ermöglichten es Charles Darwin, in scheinbar unendlichen langen Zeiträumen das schweigende Schauspiel der Evolution zu entfalten und entsprechend zu schildern.

Jack Repcheck ist schottischer Abstammung, war über 30 Jahre als Lektor in England und den USA tätig. Sein Sachbuch über James Hutton wurde in den USA und England begeistert aufgenommen.

Vorwort
1 Ein tiefer Blick in den Abgrund der Zeit
2 Zuerst kamen Adam und Eva, dann kamen Kain und Abel
3 Auld Reekie
4 Der Sturm vor der Ruhe
5 Jugendliche Wanderjahre
6 Das Paradox des Bodens
7 Das Athen des Nordens
8 Die Heureka-Momente
9 Huttons Verbündete
10 Die Hutton'sche Revolution
Epilog
Anhang
Glossar
Anmerkungen
Quellen und Literaturhinweise
Danksagung
Personenregister

"Vorwort
(...) James Hutton, ein schottischer Naturphilosoph, stellte sich mutig diesem jahrhundertealten, überlieferten Wissen entgegen. In einer Schrift von 1788 legte er in aller Form Beweise dafür vor, dass die Erde weit mehr als 6000 Jahre alt war. Tatsächlich ließ sich ihr Alter gar nicht berechnen - sie konnte Jahrmillionen alt sein oder sogar Milliarden von Jahren. Hutton gelangte zu seinem Schluss über das Alter unseres Planeten durch seine revolutionäre Theorie der Erde, in der er die Bedeutung des unvorstellbar langsamen Erosionsprozesses in Verbindung mit den dynamischen Bewegungen der Erdoberfläche erkannte, die durch starke Hitze im Erdinnern verursacht wurden.
Die meisten früheren Gelehrten, die Hypothesen über die Erdgeschichte entwickelt hatten, stellten die Lehren der Kirche nicht in Frage. Sie sahen die Sintflut zur Zeit Noahs oder die Wasser der noch ungeformten Erde als Erklärung für alle merkwürdigen geologischen Formationen an. Dadurch waren sie in der Lage, die Geschichte der Erde in sechs Jahrtausenden unterzubringen. Nach der geistigen Revolution, die Sir Isaac Newton Ende des 17. Jahrhunderts eingeleitet hatte, bemühte sich eine Gruppe bibeltreuer Geologen um die Entwicklung ausgeklügelter Theorien, die unter Nutzung der modernen Wissenschaft die Geschichte der Erde in 6000 Jahre zu pressen versuchten. Obwohl schon eine Hand voll Vorläufer bezweifelt hatte, dass die Erdgeschichte in einem so kurzen Zeitraum unterzubringen war - einer von ihnen hatte das Alter der Erde sogar bereits auf 75 000 Jahre berechnet -, waren die Fesseln der Tradition schwer abzustreifen. Hutton ignorierte die Bibel und die Sintflut völlig und konnte folglich klar und deutlich erkennen, was ihm Gesteinsformationen mitteilten.
Huttons Theorie war aus zwei Gründen zutiefst beunruhigend. Erstens stellte sie die Wahrheit der Bibel in Frage und zweitens rückte sie die Menschen vom Anbeginn der Zeit weg. Wenn das Buch Genesis Recht hatte, wurde der Mensch fünf Tage nach der Erschaffung der Erde geschaffen. Wenn Hutton Recht hatte, bestand die Erde schon äonenlang, ehe der Mensch die Bühne betrat. Kopernikus holte den Menschen aus dem göttlichen Mittelpunkt des Daseins heraus, und Hutton entfernte ihn vom göttlichen Anfang des Daseins.
Siebzig Jahre nach Hutton nahm Charles Darwin dem Menschen endgültig die Vorstellung von der Gott-Ebenbildlichkeit. Nach Darwin war der Homo sapiens keineswegs auf wunderbare Weise von Gott erschaffen worden, sondern stammte einfach von einem mit dem gewöhnlichen Affen gemeinsamen Vorfahren ab. Es bedurfte keines göttlichen Eingreifens.
Nur Kopernikus und vielleicht Galilei waren Christen - Hutton war Deist und glaubte fest an einen Schöpfergott; Darwin war Atheist. Dennoch waren sie nicht darauf aus, mit ihrer jeweiligen Kirche in Konflikt zu geraten, sondern suchten einfach nach der Wahrheit, ohne sich von früheren Vorurteilen einengen zu lassen, auch nicht von denen, die der Klerus sanktioniert hatte. (...)"

Übersetzer Christa Broermann
Gewicht 410 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Naturwissenschaften Biologie Evolution
Naturwissenschaften Geowissenschaften Mineralogie / Paläontologie
Schlagworte Biographie • Darwin • Erdgeschichte • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Natur, Technik/Naturwissenschaft • HC/Sachbücher/Natur, Technik/Naturwissenschaft • Hutton, James • Natur
ISBN-10 3-608-94086-3 / 3608940863
ISBN-13 978-3-608-94086-2 / 9783608940862
Zustand Neuware
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