Stadt und Rassismus

Analysen und Perspektiven für eine antirassistische Urbanität
Buch | Softcover
424 Seiten
2021
Unrast Verlag
978-3-89771-095-5 (ISBN)
19,80 inkl. MwSt
Städte als Orte des rassistischen Geschehens und des antirassistischen Kampfes
Das Jahr 2020 wird als der Beginn der weltweiten Covid-19-Pandemie in die Geschichte eingehen. Wird dies auch für die rassistische Gewalt gelten, die zeitgleich in den USA, der Bundesrepublik Deutschland und vielen weiteren Ländern stattfand?Im Frühjahr und Sommer 2020 nahmen die Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung zunächst in den USA und bald darauf weltweit eine Dimension an, wie es sie seit den Tagen der afroamerikanischen Bürger*innenrechtsbewegung nicht mehr gegeben hat. In Deutschland forderte der Rechtsterrorismus im Februar 2020 in Hanau neun Todesopfer - alle mit Migrationsgeschichte.Mit diesem Buch sollen die Zusammenhänge zwischen den Struk-turen der Stadt und denen des Rassismus sowohl charakterisiert als auch analysiert werden. In welcher Weise wirkt sich Rassismus im städtischen Alltag, im Bildungswesen, im öffentlichen Raum, bei der Wohnungssuche oder gegenüber Institutionen wie der Polizei aus? Und in welcher Weise kann dagegen vorgegangen werden? Schließlich ist die Stadt nicht nur der Ort des rassistischen Geschehens, sondern auch der Raum für den antirassistischen Kampf.

Frank Eckardt ist promovierter Politikwissenschaftler und Professor für sozialwissenschaftliche Stadtforschung an der Bauhaus-Universität Weimar. Er veröffentlichte u.a. Er veröffentlichte u.a. das Lehrbuch "Stadtforschung: Gegenstand und Methoden" (Springer Verlag 2014) sowie "Ungeliebte Nachbarn, Anti-Asyl-Proteste in Thüringen" (transcript 2017).

Hamidou Maurice Bouguerra absolviert gegenwärtig seinen Bachelor of Science im Fach Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind kritische Stadtforschung sowie Intersektionalität; gleichzeitig ist er in antirassistischen und kapitalismuskritischen Bewegungen organisiert.

Simin Jawabreh ist in diversen antirassistischen und abolitionistischen Bewegungen organisiert. Sie absolviert zurzeit ihr Studium der Politikwissenschaft und setzt sich wissenschaftlich mit der Produktivmacht der Polizei im städtischen Raum in der Ordnung gesellschaftlicher Unterdrückungsweisen auseinander. Jawabreh arbeitet am Lehrbereich politischer Theorie der Humboldt-Universität zu Berlin als Hilfskraft und referiert als politische Bildungsarbeiterin zu Themen wie Racial Capitalism, Intersektionalität, oder dekolonialen Perspektiven auf Migration- und Grenzregime. Sie ist zusätzlich journalistisch aktiv.

Remzi Uyguner ist Diplom-Politologe, Studium an der Universität Ankara und an der Freien Universität Berlin, Tätigkeit als Sozialplaner und Mieterberater im Rahmen der Behutsamen Stadterneuerung in Berlin Wedding und Mitte (1987–2006), Quartiersmanager in Berlin Schöneberg (2007–2017), Leiter des Arbeitsbereichs Beratung + Begleitung der Berliner Fachstelle gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt, Vorstandsmitglied des TBB e.V. (Türkischer Bund Berlin Brandenburg), Vorstand Förderverein der Aziz-Nesin-Grundschule in Berlin Kreuzberg (2010–2014), Mitglied im Bezirkselternausschuss Friedrichshain-Kreuzberg und im Landeselternausschuss Berlin (2010–2012).

Mirjam Kruppa hat Jura studiert und 17 Jahre als Rechtsanwältin mit Arbeitsschwerpunkt im Ausländer- und Asylrecht und als Fachanwältin für Verwaltungsrecht gearbeitet. Von Mai 2015 bis April 2021 war sie Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge im Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz. In ihrem Amt vertrat sie die Interessen von Zugewanderten und setzte sich für ein gutes Miteinander aller Menschen in Thüringen ein.

Malte Pannemann studierte Erziehungswissenschaft im Bachelor sowie Bildung, Kultur und Anthropologie im Master an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 2015 sammelt er berufliche Erfahrung in der Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus und seit 2017 arbeitet er im Bereich der Distanzierungsarbeit von rechtsextremen Einstellungen mit Jugendlichen. Inzwischen ist er tätig als pädagogischer Mitarbeiter und Koordinator bei Distanz – Distanzierungsarbeit, jugendkulturelle Bildung und Beratung – e.V. in Weimar.

Kien Nghi Ha, promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler, forscht zu Asian German Studies an der Universität Tübingen. Als freier Publizist und Kurator arbeitet er auch zu postkolonialer Kritik, Rassismus und Migration. Der Sammelband "Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond", im Frühjahr 2021 als erweiterte Neuauflage erschienen, ebenso wie das für die Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebene Dossier "Geschlossene Gesellschaft? Exklusion und rassistische Diskriminierung an deutschen Universitäten". Andere Bücher u.a. "Ethnizität und Migration Reloaded. Identität, Differenz und Hybridität im postkolonialen Diskurs" (1999/2004), "re/visionen. Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland" (Co-Hg., 2007). Seine Monografie "Unrein und vermischt. Postkoloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolonialen »Rassenbastarde«" (2010) wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2011 ausgezeichnet.

Christoph Lammert studierte Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 2015 ist er als Berater bei MOBIT (Mobile Beratung in Thüringen. Für Demokratie – Gegen Rechtsextremismus) tätig und beschäftigt sich mit Strukturen und Entwicklungen der extremen Rechten in Thüringen.

Dr. Christiane Droste ist Geschäftsführerin der UP19 Stadtforschung + Beratung GmbH in Berlin. Sie promovierte an der Westminster University London zu Werk und Professionalisierung von Architektinnen in der Berliner Nachkriegsbaugeschichte. Ihre aktuelle Forschung widmet sich interkulturellen Beteiligungsprozessen in der Stadtentwicklung, gemeinschaftsorientieren Formen des Wohnens und der Teilhabe benachteiligter junger Menschen im städtischen Raum. Sie ist zugleich Gender-Diversity-Beraterin und koordiniert die Berliner Fachstelle gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt.

Benjamin Opratko ist Post-Doc-Researcher am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Er arbeitet zu Rassismus, Populismus und Ablehnungskulturen in Europa, aktuell im Rahmen des Forschungsprojektes »Cultures of Rejection« (www.culturesofrejection.net). Letzte Buchveröffentlichung: Im Namen der Emanzipation. Antimuslimischer Rassismus in Österreich (Bielefeld 2019).

Anja Weiß ist Professorin für Soziologie mit Schwerpunkt Makrosoziologie und Transnationale Prozesse an der Universität Duisburg-Essen. Forschungsschwerpunkte sind: Soziologische Theorie globaler Ungleichheiten, Rassismus als Dimension sozialer Ungleichheit, Migration von Hochqualifizierten und Glokalisierung professionellen Wissens.

Erscheinungsdatum
Co-Autor Simin Jawabreh, Remzi Uyguner, Mirjam Kruppa, Malte Pannemann, Kien Nghi Ha, Christoph Lammert, Christiane Droste, Benjamin Opratko, Anja Weiß
Verlagsort Münster
Sprache deutsch
Maße 140 x 210 mm
Gewicht 360 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Naturwissenschaften Geowissenschaften Geografie / Kartografie
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte BlackLivesMatter • Decolonize the city • Diskriminierung • Polizei • Rassismus • Solidarity Cities • Soziale Ungleichheit • Wohnungsmarkt
ISBN-10 3-89771-095-1 / 3897710951
ISBN-13 978-3-89771-095-5 / 9783897710955
Zustand Neuware
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