Topologische Axiomatisierung methodologischer Konzepte der Theorienentwicklung.

(Autor)

Buch | Softcover
239 Seiten
1998
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-09110-2 (ISBN)
59,90 inkl. MwSt
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Das Problem der rationalen Theorienwahl gehört zu den ältesten der Wissenschaftstheorie. Ein Wissenschaftler wird scheinbar intuitiv zu gegebenen Daten eine Hypothese finden, die er als die einfachste ansieht. In diesem Buch wird ein neuer topologischer Formalismus entwickelt, der die Probleme der Sprachabhängigkeit älterer Einfachheitskonzeptionen vermeidet. Unscharfe Meßdaten werden als topologische Umgebungen eines idealen Meßergebnisses verstanden und erzeugen auf der Menge der Modelle (oder Zustände) einer Theorie eine empirische Topologie, die sogenannte Hyperraumtopologie. Die notwendigen mathematischen Voraussetzungen werden bereitgestellt.

Über die Hyperraumtopologie wird die Dimensionszahl der Theorie, also die Zahl ihrer freien Parameter erklärt. Eine Theorie ist um so einfacher, je weniger Parameter sie hat, also je weniger empirische Information benötigt wird, um eine Vorhersage deduzieren zu können. Mit topologischen Mitteln läßt sich nun Poppers Konzept der Prüfbarkeit formalisieren und als proportional zur Dimensionszahl nachweisen. Es wird ein zugehöriger Bewährungsbegriff entwickelt und für die vier wichtigsten Bewährungsparadoxien Lösungsansätze gegeben. Die Frage, unter welchen Bedingungen rationale Theoriewahl zu einer wahren und einfachsten Theorie führt, wird im Lichte von Fortschrittskriterien untersucht.

Die Beziehungen der Theorierekonstruktion durch den Hyperraumformalismus zum Strukturalismus und zur Semantik werden ebenso beleuchtet wie die vielfältigen topologischen Beziehungen zwischen Erfahrungsdaten und Theorie, beispielsweise die Frage der Eliminierbarkeit theoretischer Terme im Hyperraumformalismus. Es wird dargelegt, wie topologische Größen und Koordinatensysteme als Hyperräume repräsentiert werden können. Zwei Kapitel zur Axiomatik der relativistischen Raumzeit und zur Quantenmechanik als Anwendungsbeispiele für den Einfachheitsbegriff beschließen das Buch.

Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Wolfgang-Stegmüller-Preis

Inhaltsübersicht: I. Einleitung - II. Topologische Räume: Notation und Grundbegriffe - Uniforme Strukturen - Dimensionstheorie - III. Einfachheit: Einführung - Syntaktisch-semantische Einfachheit - Mengentheoretische Einfachheit - Einfachheit und homogene Prüfbarkeit - Beweis der Sätze - IV. Methodologie: Einfachheit und Erfahrung - Theorierahmen - Bestätigungsparadoxien - V. Theorierekonstruktion: Hyperraumstrukturalismus - Theoretizität - Topologische Größen - VI. Die relativistische Raumzeit: Die Wirkungsrelation - Topologie - VII. Quantenphysik: Beispiel: Das Bohrsche Forschungsprogramm - Quantenmechanik im Hyperraum - Modelle verborgener Parameter - VIII. Danksagung

Erscheint lt. Verlag 20.7.1998
Reihe/Serie Erfahrung und Denken ; 81
Zusatzinfo Abb.; 239 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 330 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Naturwissenschaften
Schlagworte HC/Philosophie/20., 21. Jahrhundert • Methodologie • Popper, Karl R. • Strukturalismus • Theoriebildung • Theoriendynamik • Topologie • Wissenschaftstheorie
ISBN-10 3-428-09110-8 / 3428091108
ISBN-13 978-3-428-09110-2 / 9783428091102
Zustand Neuware
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