Nachmetaphysisches Denken?
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-08939-0 (ISBN)
Die Berechtigung dieses aus Habermas' philosophischer Gegenwartsdiagnose abgeleiteten Paradigmawechsels und der damit erhobenen Ansprüche ist freilich nur in einer genauen Analyse zu erhellen. Allein dies erlaubt auch eine Entscheidung darüber, ob die für die Gegenwartsphilosophie als maßgebend angesehenen »nachmetaphysischen Motive« mit ihrer Interpretation und der in ihnen enthaltenen bzw. vorausgesetzten Kritik der traditionell bestimmenden »metaphysischen Denkformen« in der ontologischen Tradition und in Gestalt neuzeitlicher Transzendentalphilosophie (besonders Kants und Fichtes) den schon erreichten philosophischen Problemstand dieser für die europäische Philosophie maßgeblichen Denkformen unverkürzt bewahren. Dies gilt nicht zuletzt auch bezüglich der im Rahmen seiner Entfaltung dieses »Paradigmas der Verständigung« erfolgten produktiv-aktualisierenden Anknüpfung an Humboldts Sprachdenken, dem Habermas aufgrund der darin - wenigstens prinzipiell - vollzogenen Korrektur »subjektphilosophischer« Engführungen für die Begründung und Entfaltung des »kommunikationstheoretischen Ansatzes« besondere Bedeutung beimißt und insbesondere deren Bedeutung für die in einer »Theorie der kommunikativen Vernunft« zu leistenden Umstellung der Intersubjektivitätsthematik auf die »Prämissen der Sprachphilosophie« würdigt. Die Überprüfung der Rechtmäßigkeit solcher Inanspruchnahme Humboldts setzt freilich die im zweiten und dritten Teil vorgestellte Auseinandersetzung mit Habermas' Kritik der neuzeitlichen Subjekt-(Selbstbewußtseins-)konzeptionen voraus.
Mit besonderer Rücksichtnahme auf das Selbstverständnis der nach Habermas obsolet gewordenen und deshalb verabschiedeten Lehrstücke und Positionen werden die genannten Themen und die gemäß den vorgestellten programmatischen Linien festgemachten Kritikpunkte seiner Metaphysik-Kritik nachgezeichnet. In kritischer Absicht versucht der Autor, die damit verbundenen Ansprüche zu sondieren, um auf diese Weise ein angemessenes Urteil über die Legitimität der von Habermas so unnachgiebig geltend gemachten Verabschiedung »metaphysischer Denkformen« zu gewinnen. Damit einen Beitrag zur Klärung der Frage zu leisten, ob die an Habermas' Metaphysik-Kritik geknüpften Ansprüche eines »Paradigmawechsels« tatsächlich einer genaueren Prüfung standhalten und ob so w
Rudolf Langthaler, geb. 1953; seit 1999 Professor für Christliche Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Inhaltsübersicht: Einleitung: Zu Habermas' philosophischer Zeitdiagnose - I. Teil: Habermas' Verständnis und Kritik der traditionell maßgebenden »metaphysischen Denkform« - II. Teil: Habermas' Kritik der neuzeitlichen »Theorie(n) der Subjektivität« - III. Teil: »Situierung der Vernunft«, »linguistic turn« und »Paradigma der Verständigung« - IV. Teil: Humboldt und das »Paradigma der Verständigung«. Zur problematischen Würdigung und Inanspruchnahme Humboldts als Wegbereiter (Vorläufer) des »kommunikationstheoretischen Ansatzes« - Eine Schlußbemerkung - zugleich ein Ausblick mit Kant - Literaturverzeichnis - Sachregister
Erscheint lt. Verlag | 22.10.1997 |
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Reihe/Serie | Philosophische Schriften ; 24 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 572 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Metaphysik / Ontologie | |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit | |
Naturwissenschaften | |
Schlagworte | Habermas, Jürgen • HC/Philosophie/20., 21. Jahrhundert • Metaphysik |
ISBN-10 | 3-428-08939-1 / 3428089391 |
ISBN-13 | 978-3-428-08939-0 / 9783428089390 |
Zustand | Neuware |
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