Das nächste Mal bleib ich daheim
Edition Atelier (Verlag)
978-3-99065-027-1 (ISBN)
Geht das überhaupt noch: ökologisch bewusst leben und trotzdem individuell reisen? Müssten wir nicht die latenten Schuldgefühle beim Reisen endlich in konsequentes Handeln bzw. Unterlassen umsetzen? Claudia Endrich sucht die Antwort darauf für ihre Generation von jungen, gebildeten, ökologisch bewussten Weltbürgerinnen und Weltbürgern und begibt sich auf die womöglich erkenntnisreichste Reise ihres Lebens.
Ist die Idee des Reisens nicht wunderbar? Man entdeckt neue Welten, lernt andere Kulturen und Menschen kennen, man entwickelt sich persönlich weiter und erlebt das Gefühl totaler Freiheit. Claudia kann sich ein Leben ohne Reisen nicht vorstellen, regelmäßig packt sie mit Begeisterung ihren Rucksack und startet in neue Abenteuer. Nun soll es für ein halbes Jahr zu ihrem Freund Tom nach Peru gehen. Doch am Flughafen kommt einfach keine Vorfreude auf. Sie beginnt ihre Reiselust zu hinterfragen und über die klimapolitischen Konsequenzen ihres polyglotten Lebens nachzudenken. Die folgenden Monate in Südamerika werden zu einer Suche nach Antworten.
Direkt, ehrlich, mit einer sympathischen Portion Selbstironie – Claudia Endrich lädt uns dazu ein, unsere eigene Lebensweise zu hinterfragen und bewusster zu gestalten.
Claudia Endrich, 1991 in Vorarlberg geboren, hat in Wien Kommunikationswissenschaften und Romanistik studiert und lebt zurzeit in Innsbruck. Während ihrer Studienzeit verbrachte sie jeweils mehrere Monate in Frankreich, Afrika, Nord- und Südamerika. Sie arbeitet in den Bereichen Erwachsenenbildung, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit.
– Im Podcast »King Kong Klima« empfehlen Boris Demrovski und Christian Noll Reiseführer, Reiseberichte und Fachliteratur zum Thema nachhaltiges Reisen. Das nächste Mal bleib ich daheim bekommt die Note 1.
»In ihrem Buch ›Das nächste Mal bleib ich daheim‹ problematisiert die junge Österreicherin während einer ausgedehnten Südamerikareise ihr eigenes Reiseverhalten, das typisch ist für ihre Generation und ihr Milieu.« – Stefan Fischer, Süddeutsche Zeitung
»Ständig unterwegs, nirgendwo richtig ankommen, nie durchatmen – mit dieser Form des Reisens hat Claudia Endrich abgeschlossen. Und das lang bevor das Coronavirus auftauchte.« – Porträt von Erich Kocina, Presse am Sonntag
»(Sie) spricht nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern teilt offen und authentisch ihre eigenen Erfahrungen und lässt auch unangenehme Themen, die ihr während der Reise selbst immer bewusster werden, nicht aus.« – Milena Magerl, ReiseVergnügen
»mit Witz und fundiertem Wissen geschrieben« – Susanne Alge, Vorarlberger Nachrichten
»Ein Buch, das sich mit einer sympathischen Portion Selbstironie mit der Frage des nachhaltigen Reisens auseinandersetzt.« – bioMagazin
»Ob Erasmus-Semester im Ausland oder Freiwilligendienste bei Hilfsorganisationen: Ohne ›Auslandsaufenthalt‹ im Lebenslauf hat es die Generation Praktikum heutzutage einfach schwerer bei der Stellensuche. Dabei sei die Welt der adoleszenten Weltreisenden ohnehin ein Mikrokosmos, das Kennenlernen von Land und Leuten eher die Ausnahme, als die Regel, so Endrichs kluges Resümee.« – Constanze Griessler, Buchkultur Schön&Gut
»Ein inspirierendes, direktes und sympathisches Buch, das sich an diejenigen von uns richtet, die mit ihrer Reiselust hadern und über die klimapolitischen Konsequenzen ihres polyglotten Lebens nachdenken.« – stadtbekannt
»… ein sehr persönlicher und authentischer Reisebericht … Wie kann man Umweltbewusstsein und Kulturbewusstsein mit dem Reisen verknüpfen und wie ist es möglich, diesen Widerspruch miteinander in Verbindung zu setzen.« – Melanie Rüdisser-König, Literatour/ServusTV
Ich bin in meinem Freundeskreis für meine Reiseversessenheit bekannt, werde von manchen darum beneidet und verwirre viele mit der Unzahl meiner Reisepläne. Wie es sich für die junge, vielsprachige Europäerin von heute gehört, habe ich unter anderem eine Interrail-Reise, ein Erasmus-Austauschsemester und ein Volontariat in Afrika gemacht. Das vergangene halbe Jahr habe ich zum Abschluss meines Studiums in Kanada verbracht. Und seit ich Ottawa vor einem Monat mit 35 Kilogramm Gepäck verlassen habe, habe ich den Segen unserer Mobilität zu verabscheuen gelernt. Mit dem Zug nach Toronto, mit dem Bus durch die Großstadt, mit dem Flieger über Island nach München, Familie in Salzburg und Vorarlberg besucht, bei Freunden in Wien untergekommen und die Masterprüfung abgelegt, mit dem Zug nach Marseille zu Freunden, mit dem Bus nach Madrid, und jetzt, nur vier Wochen später, bin ich hier. Die nächsten zwölf Stunden habe ich nun Zeit, mich auf einen neuen Lebensabschnitt zu freuen. Sieben Monate Südamerika – und ich habe tatsächlich keine Lust darauf. Ich war wahnsinnig stolz auf meinen Plan, meine Flugdistanz auf das Notwendigste, nur über den Atlantischen Ozean, zu reduzieren. Doch ich muss zugeben, dass ich dies beim vierten Umstieg am Bahnhof in Lyon langsam bereute, genauso wie mitten in der Nacht am Busbahnhof von Bordeaux, wo es schön dunkel war, nach Urin duftete und ich aus Mangel an Nahrungsangebot über meine als Gastgeschenk gedachten Mozartkugeln herfiel. Stolz berichtete ich Muriel von dieser Odyssee. Immerhin hatte ich ökologisches Denken praktisch von ihr gelernt. Umso schockierter war ich, als ich erfuhr, dass sie selbst mit dem Flugzeug aus Brüssel gejettet war, um mich hier zu treffen. Wie zum Vorwurf berichtete ein Radiomoderator ihres Lieblingssenders eines Morgens, während wir auf dem Balkon unserer Unterkunft im Mistral-verwehten Marseille frühstückten: »Umweltforscher sagen, dass nur drei große Maßnahmen tatsächlich nachhaltig das Klima schonen: Nicht Auto fahren, nicht Fliegen und keine Kinder bekommen.« »Also, Muriel, keine Kinder?«, lachte ich. Muriel war sichtlich getroffen von meinem augenzwinkernden Vorwurf. Dabei gehöre ich ja selbst zur schlimmsten Sorte, wenn es um das ökologische Gewissen geht. Die einen machen quasi alles richtig und verurteilen jene, die das nicht schaffen, obwohl es doch »so leicht und so viel schöner« sei, während diese anderen permanent ein schlechtes Gewissen wegen ihres Lebensstils haben. Ich hingegen verurteile alle Menschen rund um mich herum für ihr unökologisches Verhalten und schaffe es selbst nur selten, konsequent zu sein. Ein Leben ohne Fleisch? Gerne weniger, aber bestimmt nicht ganz ohne. Ein Leben ohne Käse?! Da könnt ihr mich gleich erschießen. Und welche schöne Ausrede hatte ich also parat, um meinen anstehenden Flug um die halbe Welt zu rechtfertigen? Natürlich, der einzige Grund, der immer erlaubt ist: die Liebe.
Erscheinungsdatum | 18.02.2020 |
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Verlagsort | Wien |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 205 mm |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Natur / Ökologie |
Reisen ► Reiseberichte ► Europa | |
Reisen ► Reiseberichte ► Südamerika | |
Naturwissenschaften ► Biologie ► Ökologie / Naturschutz | |
Schlagworte | Austauschsemester • Backpacking • Balkonien • Bewusstsein • Claudia Pacher • daheimbleiben • Ecuador • Erasmus • Europa • Ferien • Fliegen • Flughafen • Flugscham • Flugzeug • Friday for Future • Fridays For Future • Go Green • Klima • Klimapolitik • klimapositiv • klimaschonend • Klimawandel • Konsumverhalten • Lima • nachhaltiges Reisen • Nachhaltigkeit • Natur • Öko • Ökologie • Ökologisch • Ökologischer Fußabdruck • Ökotourismus • Öko • Ökologie • Ökologisch • Ökologischer Fußabdruck • Ökotourismus • Pacher • Peru • Plastik • Plastikmüll • Plastikmüll • Reisebegeisterung • Reisen • Ressourcen • Rucksackreise • Sommer • Sommerbuch • Umwelt • Umweltbewusstsein • Umweltfreundlich • Umweltliebe • umweltschonend • Umweltschutz • Unterwegs • Urlaub • Welt • Zero Waste • zu Hause • Zuhause |
ISBN-10 | 3-99065-027-0 / 3990650270 |
ISBN-13 | 978-3-99065-027-1 / 9783990650271 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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