Jurassic Harz - Benjamin Englich

Jurassic Harz

Dinosaurier von Oker bis Wyoming
Buch | Softcover
108 Seiten
2017
Pfeil, F (Verlag)
978-3-89937-220-5 (ISBN)
12,00 inkl. MwSt
Die Sonderausstellung »Jurassic Harz«, die vom 1. April 2017 bis 23. Juli 2017 am Staatlichen Naturhistorischen Museum in Braunschweig der Öffentlichkeit spektakuläre Dinosaurier des Oberjura präsentiert, hat gleich mehrere Schwerpunkte.Zum einen thematisiert sie die wissenschaftlich hochgradig bedeutsamen Funde des verzwergten Sauropoden Europasaurus holgeri aus dem Steinbruch Langenberg bei Goslar am Harznordrand, dessen Entdeckung in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten die Dinosaurierforschung revolutionierten und diese einzigartigen Funde international bekannt machten. Zum anderen wird dieser ausgewachsen nur gut neun Meter lange Zwergdinosaurier als Repräsentant einer äußerst spezialisierten Inselfauna seinen normalwüchsigen Verwandten gegenüber gestellt, die zeitgleich auf dem Festland des Nordkontinents Laurasia lebten.

Vorwort (Ulrich Joger) 3
Einleitung (Ralf Kosma) 3-4
Die Grabungen des Dinosaurier-Freilichtmuseums Münchehagen im »Jurassic Harz« (Nils Knötschke und Benjamin Englich) 5-20
Kontinentaldrift, oberjurassische Dinosaurier und die Paläo-Geographie der Kontinente (Ulrich Joger) 21-27
Die Stratigraphie des Langenberg-Steinbruchs von Oker  iedersachsen (Cathrin Hühne, Friedhart Knolle und Heinz-Gerd Röhling) 28-31
Brontosaurus und Europasaurus – Sauropoden waren nicht alle gigantisch (Emanuel Tschopp) 32-37
Plateosaurus – Ein Vorfahre der Sauropoda (Cathrin Hühne) 38-48
Ein Zwerg unter Riesen: Der sauropode Dinosaurier Europasaurus und seine Evolution und Lebensweise (Michael Scheil und P. Martin Sander) 49-67
Die Dinosaurier der Morrison-Formation (Ralf Kosma) 68-90
Die Howe-Ranch-Dinosaurier (Hans-Jakob »Köbi« Siber, Sauriermuseum Aathal, Schweiz) 91-102
Bedeutung des Steinbruchs am Langenberg  ker für den UNESCO-Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen (Henning Zellmer) 103-104
Weiterführende Literatur (105-108)

Vor wenigen Jahren war ein »Jurassic Harz« noch außerhalb unserer Vorstellungskraft. Aus dem Jura unserer Region waren der Wissenschaft neben vereinzelten Theropodenzähnen nur marine Fossilien bekannt. Dies änderte sich, nachdem Fabian von Pupka seinen Kalksteinbruch nahe Oker (Goslar) in den 1990er Jahren für eine kleine Schar privater Fossiliensammler geöffnet hatte (heute ist der Fundort für Privatsammler nicht mehr zugänglich). Holger Lüdtke gebührt die Ehre, die ersten Knochen des später nach ihm benannten Europasaurus holgeri gefunden zu haben. Nils Knötschke vom Dinopark Münchehagen hat dann mit seinem Team zahlreiche fossilienhaltige Blöcke aus der »Dinobank« geborgen und präpariert. Prof. Martin Sander von der Universität Bonn erkannte, dass es sich um einen zwergwüchsigen Sauropoden handelte, der in der Folge in der Forscherwelt einiges Aufsehen erregte. Die beiden oben Genannten haben dann in den Jahren 2012-2015 mit Oliver Wings und Annette Richter vom Landesmuseum Hannover und einem Team des Staatlichen Naturhistorischen Museums Braunschweig ein Forschungsprojekt durchgeführt, das von der Volkswagenstiftung finanziert wurde. Dabei wurde vor allem die Begleitfauna von Europasaurus untersucht, darunter die ersten jurassischen Säugetierzähne Deutschlands. Die Ausstellung »Jurassic Harz« und dieses Buch sind quasi die Quintessenz dieses Projektes. Wir haben nun eine recht genaue Vorstellung von Europasaurus und den Mitbewohnern seiner fossilen Insel im Jurameer. Wie aber kommt Wyoming mit ins Spiel? Auf dem Gelände der dortigen Howe Ranch hat »Köbi« Siber vom Sauriermuseum Aathal in der Schweiz über viele Jahre spektakuläre Groß-Skelette von Dinosauriern der Morrison-Formation ausgegraben – zufälligerweise zeitidentisch mit unserem »Jurassic Harz«. Ralf Kosma, Sebastian Radecker und Michel Rabe aus unserem Naturhistorischen Museum gruben bei einigen Kampagnen in Wyoming mit. Nun wissen wir von Einzelknochen und isoliert gefundenen Zähnen sowie einer Saurierfährte, dass die aus der Morrison-Formation bekannten Dinosauriergattungen auch bei uns gelebt haben müssen – was angesichts der Tatsache, dass der Atlantik im Jura noch nicht als trennendes Meer existierte, gar nicht verwundert. Nur ist Deutschland bei der Sicherung und Erforschung seiner urzeitlichen Vergangenheit leider von den USA seit langem überholt worden. Norddeutschland ist dabei noch einmal einen Schritt weiter zurück als Süddeutschland, was wir schon in unserem Buch zum Projekt »Jurameer« beklagt haben. Ich hoffe, dass sich das nach dieser Ausstellung ändern wird. Ich danke allen genannten Personen, vielen Leihgebern und Förderern für ihre Bereitschaft, an diesem für die deutsche Paläontologie so wichtigen Ausstellungsprojekt sowie diesem Buch mitgewirkt zu haben und freue mich auf weitere spektakuläre Funde im »Jurassic Harz«.

Vor wenigen Jahren war ein »Jurassic Harz« noch außerhalb unserer Vorstellungskraft. Aus dem Jura unserer Region waren der Wissenschaft neben vereinzelten Theropodenzähnen nur marine Fossilien bekannt. Dies änderte sich, nachdem Fabian von Pupka seinen Kalksteinbruch nahe Oker (Goslar) in den 1990er Jahren für eine kleine Schar privater Fossiliensammler geöffnet hatte (heute ist der Fundort für Privatsammler nicht mehr zugänglich).Holger Lüdtke gebührt die Ehre, die ersten Knochen des später nach ihm benannten Europasaurus holgeri gefunden zu haben. Nils Knötschke vom Dinopark Münchehagen hat dann mit seinem Team zahlreiche fossilienhaltige Blöcke aus der »Dinobank« geborgen und präpariert. Prof. Martin Sander von der Universität Bonn erkannte, dass es sich um einen zwergwüchsigen Sauropoden handelte, der in der Folge in der Forscherwelt einiges Aufsehen erregte. Die beiden oben Genannten haben dann in den Jahren 2012-2015 mit Oliver Wings und Annette Richter vom Landesmuseum Hannover und einem Team des Staatlichen Naturhistorischen Museums Braunschweig ein Forschungsprojekt durchgeführt, das von der Volkswagenstiftung finanziert wurde. Dabei wurde vor allem die Begleitfauna von Europasaurus untersucht, darunter die ersten jurassischen Säugetierzähne Deutschlands. Die Ausstellung »Jurassic Harz« und dieses Buch sind quasi die Quintessenz dieses Projektes. Wir haben nun eine recht genaue Vorstellung von Europasaurus und den Mitbewohnern seiner fossilen Insel im Jurameer.Wie aber kommt Wyoming mit ins Spiel? Auf dem Gelände der dortigen Howe Ranch hat »Köbi« Siber vom Sauriermuseum Aathal in der Schweiz über viele Jahre spektakuläre Groß-Skelette von Dinosauriern der Morrison-Formation ausgegraben - zufälligerweise zeitidentisch mit unserem »Jurassic Harz«. Ralf Kosma, Sebastian Radecker und Michel Rabe aus unserem Naturhistorischen Museum gruben bei einigen Kampagnen in Wyoming mit. Nun wissen wir von Einzelknochen und isoliert gefundenen Zähnen sowie einer Saurierfährte, dass die aus der Morrison-Formation bekannten Dinosauriergattungen auch bei uns gelebt haben müssen - was angesichts der Tatsache, dass der Atlantik im Jura noch nicht als trennendes Meer existierte, gar nicht verwundert. Nur ist Deutschland bei der Sicherung und Erforschung seiner urzeitlichen Vergangenheit leider von den USA seit langem überholt worden. Norddeutschland ist dabei noch einmal einen Schritt weiter zurück als Süddeutschland, was wir schon in unserem Buch zum Projekt »Jurameer« beklagt haben. Ich hoffe, dass sich das nach dieser Ausstellung ändern wird.Ich danke allen genannten Personen, vielen Leihgebern und Förderern für ihre Bereitschaft, an diesem für die deutsche Paläontologie so wichtigen Ausstellungsprojekt sowie diesem Buch mitgewirkt zu haben und freue mich auf weitere spektakuläre Funde im »Jurassic Harz«.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 207 Farb- und 4 Schwarzweißabbildungen, 1 Tabelle
Sprache deutsch
Maße 205 x 210 mm
Einbandart Paperback
Themenwelt Naturwissenschaften Geowissenschaften Mineralogie / Paläontologie
Schlagworte Braunschweig • Fossilien • Paläontologie • Sauropoden
ISBN-10 3-89937-220-4 / 3899372204
ISBN-13 978-3-89937-220-5 / 9783899372205
Zustand Neuware
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