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»Wir lernen wieder zu staunen.« In den Geschichten, die Richard von Schirach erzählt, geht es um Menschen, deren Dramen, Irrtümer und Enttäuschungen uns oft mehr berühren als ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Viele sind heute vergessen wie der englische Exzentriker Henry Cavendish, der im 18. Jahrhundert mit Seilen, Bleikugeln und einem Messrohr das Gewicht der Erde erstaunlich genau herausfindet. Oder der Heidelberger Professor Gustav Robert Kirchhoff, der atemlos hervorstößt: »Das ist entweder Unsinn oder ein ganz großes Ding!« – ehe er mit seinem neu entworfenen Spektralapparat als Erster alle Elemente der Sonne bestimmt.
Andere sind weniger vom Glück begünstigt wie Max Planck, der vom Schicksal geprüft wird wie Hiob. Ihm wird alles genommen, was er liebt, bis er gegen Kriegsende im Alter von achtundachtzig Jahren in einem Wäldchen Zuflucht sucht, mit einem Lager aus Laub und nur den Sternen über sich.
Ein junger Schiffsarzt stellt um 1840 Beobachtungen zur Temperatur von Wellenspitzen an und entdeckt dabei eines der wichtigsten physikalischen Gesetze: Robert von Mayer findet jedoch kein Gehör und landet im Irrenhaus.
Ein genialer junger Physiker aus Deutschland gerät in die Säuberungsmaschinerie Stalins: Die dreijährige Einzelhaft überlebt Friedrich Houtermans, indem er allein im Kopf eine geniale Beweisführung über das Verhalten von Primzahlen anstellt, weil Papier und Stifte verboten sind.
Immer schwingt in den Geschichten eine Ehrfurcht vor der Schönheit der Schöpfung mit, geht es um die Leidenschaften und Leidensfähigkeit von Menschen, deren Unbeirrbarkeit und Kühnheit des Denkens zu bahnbrechenden Entdeckungen führte.
Richard von Schirach, geboren 1942 in München, ist Sinologe und Schriftsteller. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt. Er war Übersetzer und Herausgeber der Autobiografie des letzten chinesischen Kaisers Pu Yi. Der Stoff wurde ein internationaler Bestseller und später von Bertolucci unter dem Titel „Der letzte Kaiser“ verfilmt. Schirachs eigene Autobiographie „Der Schatten meines Vaters“ erschien 2005. 2012 veröffentlichte er den Bestseller „Die Nacht der Physiker“.
»Richard von Schirach lässt die Menschen hinter den großen Namen lebendig werden, mit all ihren Schrulligkeiten, Irrtümern und Kleingeistigkeiten. Ein wunderbares Geschichtenbuch über Genies.« Deutschlandfunk
Schirachs Buch gehört zu den besten populären Darstellungen der Wissenschaftsgeschichte, die in den letzten Jahren verfasst wurden. Hat man es angefangen, kann man kaum aufhören.
Neues Deutschland (25.11.2017)
Erscheinungsdatum | 25.10.2017 |
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Zusatzinfo | mit s/w-Abb. im Text |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 215 mm |
Gewicht | 665 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Naturwissenschaft |
Naturwissenschaften ► Physik / Astronomie | |
Schlagworte | Buch • Bücher • Die Nacht der Physiker • Eine kurze Geschichte der Zeit • Geschichte der Naturwissenschaften • Gödel, Escher, Bach • Gödel, Escher, Bach • Naturwissenschaft, Geschichte • Physik • Sternstunden der Menschheit • wissenschaftliche Forschung • Wissenschaftsgeschichte; Anthologien |
ISBN-10 | 3-570-10258-0 / 3570102580 |
ISBN-13 | 978-3-570-10258-9 / 9783570102589 |
Zustand | Neuware |
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