Die Mutterkornalkaloide (eBook)

Vom Mutterkorn zum LSD
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2012 | 2. Auflage
240 Seiten
Nachtschatten Verlag
978-3-03788-251-1 (ISBN)

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Die Mutterkornalkaloide -  Albert Hofmann
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In dieser Neuauflage von 'Die Mutterkornalkaloide', des Klassikers aus dem Jahr 1964, wird die Botanik, die Geschichte, die Chemie und die Pharmakologie des Mutterkorns beschrieben, bis hin zur Synthese von LSD. Es ist das eigentliche Grundlagewerk der LSD-Entdeckung, das hier im unveränderten Nachdruck als historisches Dokument wieder veröffentlicht wird. Albert Hofmann hat zu dieser Ausgabe ein aktualisiertes Vorwort verfasst, sowie die Geschichte des LSD als neues Kapitel geschrieben, das an die Entdeckung des LSD im Jahre 1943 anknüpft und die faszinierende wie kontroverse Entwicklung bis in die heutige Zeit beschreibt. Der Weg vom Mutterkorn zum LSD zeigt, dass LSD, wie die meisten Entdeckungen, in erster Linie nicht nur ein Produkt des Zufalls ist, sondern auch die Frucht langer, umfassender Forschungstätigkeit.

Dr. Dr. h.c. mult. Albert Hofmann, geb. 11.1.1906, war Naturstoffchemiker bei Sandoz, in deren Forschungslaboratorien er die chemische Struktur (1938) und die psychedelische Wirkung (1943) des LSD, sowie das Psilocybin und Psilocin entdeckte. Über 120 Originalarbeiten dokumentieren seine ungewöhnliche wissenschaftliche Tätigkeit. Seine überragenden Leistungen wurden mit vielen Ehrendoktortiteln und andern akademischen Ehrungen honoriert. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören LSD-mein Sorgenkind und Einsichten-Ausblicke. Seine Gemeinschaftsarbeiten mit Richard E. Schultes (Pflanzen der Götter) und Gordon Wasson (Der Weg nach Eleusis) gehören zu den bedeutendsten Werken der modernen Ethnopharmakologie. 2006 stand er glanzvoll im Lichte der Weltöffentlichkeit: Anlässlich seines 100. Geburtstags fand vom 13. bis 15. Januar 2006 in Basel das Symposium 'LSD - Sorgenkind und Wunderdroge' statt. Albert Hofmann gehört zweifellos zu den grossen Ausnahmen unter den Forschern. Wissenschaft war für ihn immer nur ein Werkzeug, um das Geheimnis der Schöpfung besser kennenzulernen. Die Entdeckung des LSD machte ihn denn auch weit über den Tellerrand seiner Wissenschaft hinaus bekannt und führte ihn zu Gedanken, die in ihrer Einfachheit und Tiefe eine zeitlose Gültigkeit offenbaren. Albert Hofmann starb an den Folgen eines Herzinfarktes am 29.4.2008 friedlich zuhause mit 102 Jahren.

Dr. Dr. h.c. mult. Albert Hofmann, geb. 11.1.1906, war Naturstoffchemiker bei Sandoz, in deren Forschungslaboratorien er die chemische Struktur (1938) und die psychedelische Wirkung (1943) des LSD, sowie das Psilocybin und Psilocin entdeckte. Über 120 Originalarbeiten dokumentieren seine ungewöhnliche wissenschaftliche Tätigkeit. Seine überragenden Leistungen wurden mit vielen Ehrendoktortiteln und andern akademischen Ehrungen honoriert. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören LSD-mein Sorgenkind und Einsichten-Ausblicke. Seine Gemeinschaftsarbeiten mit Richard E. Schultes (Pflanzen der Götter) und Gordon Wasson (Der Weg nach Eleusis) gehören zu den bedeutendsten Werken der modernen Ethnopharmakologie. 2006 stand er glanzvoll im Lichte der Weltöffentlichkeit: Anlässlich seines 100. Geburtstags fand vom 13. bis 15. Januar 2006 in Basel das Symposium 'LSD - Sorgenkind und Wunderdroge' statt. Albert Hofmann gehört zweifellos zu den grossen Ausnahmen unter den Forschern. Wissenschaft war für ihn immer nur ein Werkzeug, um das Geheimnis der Schöpfung besser kennenzulernen. Die Entdeckung des LSD machte ihn denn auch weit über den Tellerrand seiner Wissenschaft hinaus bekannt und führte ihn zu Gedanken, die in ihrer Einfachheit und Tiefe eine zeitlose Gültigkeit offenbaren. Albert Hofmann starb an den Folgen eines Herzinfarktes am 29.4.2008 friedlich zuhause mit 102 Jahren.

A. ZUR BOTANIK DES MUTTERKORNPILZES


I. Claviceps purpurea (Fries) Tulasne


Das Mutterkorn des Roggens, offizinell als Secale cornutum bezeichnet, ist vom biologischen Gesichtspunkt aus das Dauerstadium des Schlauchpilzes Claviceps purpurea (Fries) Tulasne. Abb. 1 zeigt vom Mutterkorn befallene Roggenähren. Die in verschiedenen Tönungen, von hellbraun bis violettbraun gefärbten gebogenen Zapfen (Sklerotien), die sich anstelle eines normalen Roggenkornes aus den Spelzen hervordrängen, stellen die Überwinterungsform des Pilzes dar. Beim Mähen des Getreides oder schon vorher fallen die Sklerotien auf den Boden, wo sie über den Winter bis zum Frühjahr liegen bleiben. Beim Eintreten von warmem, feuchtem Wetter beginnen die Sklerotien zu keimen. Voraussetzung für die Keimung ist eine mehrwöchige Kälteperiode während der winterlichen Ruhepause. Aus dem gequollenen Mutterkorn entwickeln sich in großer Zahl gestielte, kugelförmige, aus Hyphenbündeln bestehende Pilzköpfchen (Stromata) (Abb. 2), deren Oberfläche mit feinen Warzen bedeckt ist, von denen jede über einer krugförmigen Vertiefung (Perithecium) sitzt. Abb. 3 zeigt einen Schnitt durch ein Pilzköpfchen (Claviceps purpurea von Brachypodium pinnatum [L.] Beauv.), bei dem die Perithecien deutlich sichtbar sind (Original-Photo von V. Grasso „Le Claviceps delle Graminacee Italiane“)5. Durch ein feines Loch in der Spitze jedes Wärzchens sind die Perithecien nach außen geöffnet. Auf ihrem Grund entwickeln sich Büschel von langgezogenen, keulenförmigen Schläuchen (Asci). In jedem Ascus befinden sich 8 fadenförmige, durch einen geschlechtlichen Prozeß entstandene Schlauchsporen (Ascosporen) (Abb. 4). Nach der Reifung platzen die Asci, die Sporen werden aus den Perithecien in die Luft geschleudert und durch den Wind auf die Narben der Roggenblüten geweht. Auf diese Weise vollzieht sich die sog. Primärinfektion der Roggenfelder. Die Ascosporen keimen auf den feuchten Narben und bilden das Mycel der Nebenfruchtform (Sphacelia-Stadium), das den Fruchtknoten überzieht und dann durchdringt. Das Wachstum der Sphacelia bewirkt in der Wirtspflanze die Sekretion eines süßen, reduzierenden, Zucker enthaltenden7, klebrigen Saftes, des sog. Honigtaues (Abb. 5). In diesem eingebettet befinden sich ungezählte, aus dem Sphacelia Mycelium durch ungeschlechtliche Teilung gebildete, ovale Sporen, sog. Conidien. Der Honigtau infiziert nun andere blühende Ähren, indem er durch Insekten oder durch Berührung der sich im Winde bewegenden Ähren übertragen wird. Dieser Vorgang 1 wird als Sekundärinfektion bezeichnet. Im Verlauf von einigen Wochen entwickelt sich das üppig gewachsene Mycelium zu dem in den äußeren Schichten braun bis violettbraun gefärbten Pseudo-Parenchym, das aus dichtgepackten Pilzzellen mit Reservestoffen, vor allem Öl, besteht und bildet so das Sclerotium, jene dunklen Zapfen, die man als Mutterkorn bezeichnet, womit der Entwicklungszyklus geschlossen ist.

Abb. 1. Vom Mutterkornpilz befallene Roggenähren (Phot. A. BRACK)

Abb. 3. Schnitt durch ein Pilzköpfchen (Claviceps purpurea von Brachypodium pinnatum (L.) Beauv.) (Phot. V. GRASSO)

Abb. 2. Pilzköpfchen (Stromata) (Phot. A. BRACK)

Abb. 4. Schematischer Schnitt durch ein Perithecium a) Schläuche (asci), b) offener Schlauch mit Ascosporen, c) Ascosporen (Phot. aus G. BARGER, S. 90)6)

Abb. 5. Roggenähren mit Honigtau (Phot. A. BRACK)

II. Andere Species von Claviceps


Neben dem praktisch weitaus wichtigsten Claviceps purpurea (Fr.) Tul. kennt man noch rund 25 andere Species von Claviceps, die zur Hauptsache auf Wildgräsern gedeihen. Für ihre Klassifizierung werden vor allem Unterschiede in der Ausbildung der Stromata, der Perithecien, Asci, Ascosporen und Conidien benützt. Eine neuere Übersicht über die verschiedenen Species von Claviceps und ihre Differenzierung hat R. F. N. Langdon8 herausgegeben (Tab. 1). Seit der Zusammenstellung von R. F. N. Langdon sind noch zwei neue Species von Claviceps beschrieben worden, nämlich C. phalaridis Walker9 und C. zizaniae (Fyles) Pantidou10. Listen über die Wirtspflanzen von Claviceps Species haben T. Kawatani11, V. Grasso12, 13, J. C. Lindquist14 und L. R. Brady15 veröffentlicht. Eine bestimmte Species von Claviceps kann auf verschiedenen Wirtspflanzen wachsen. Umgekehrt ist eine bestimmte Pflanze selten für mehr als eine Claviceps Species anfällig. Der Alkaloidgehalt von Wildgrasmutterkorn ist sehr großen Schwankungen unterworfen16.

Tabelle 1

Claviceps Species nach Largdon (ergänzt bis 1961)

Species Synonym
C. annulata Langdon
C. cinerea Griff.
C. cynodontis Langdon
C. diadema (Möller) Diehl
C. digitariae Hansford
C. flavella (Berk. und Curt.) Petch C. balansioides Möller
C. pallida Pat.
C. patouillardiana P. Henn.
C. glabra Langdon
C. grohii Groves
C. hirtella Langdon
C. inconspicua Langdon
C. litoralis Kawatani
C. lutea Möller
C. maximensis Theis
C. nigricans Tul.
C. orthocladae (P. Henn.) Diehl
C. paspali Stev. und Hall C. rolfsii Stev. und Hall
C. phalaridis Walker
C. platytricha Langdon
C. purpurea (Fr.) Tul. C. microcephala (Wallr.) Tul.
C. sesleriae Stäger
C. setulosa Quel.
C. pusilla Ces.
C. queenslandica Langdon
C. ranunculoides Möller
C. sulcata Langdon
C.tripsaci Stev. und Hall
C. uleana P. Henn.
...

Erscheint lt. Verlag 1.1.2012
Verlagsort Solothurn
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Biologie
Naturwissenschaften Chemie
Technik
Schlagworte Abert Hofmann • Acid • Arznei • Botanik • Chemie • Entdeckung • Formel • Geschichte • LSD • Pharmakologie
ISBN-10 3-03788-251-4 / 3037882514
ISBN-13 978-3-03788-251-1 / 9783037882511
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