Der Flughafen Tempelhof
Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte
978-3-86732-217-1 (ISBN)
Die St. Johanniskirche ist vermutlich das älteste Bauwerk Luckenwaldes. Ihre Geschichte erzählt von der Entwicklung der brandenburgischen Stadt, und ihr mehrfacher Gestaltwandel reflektiert diese Entwicklung. Dabei fußt ihre Architektur auf der regionalen Baukultur der Feldsteindorfkirchen. Dieser schlichte, zweckmäßige Charakter hat sich trotz zwischenzeitlicher Zerstörungen und zahlreicher
baulicher Veränderungen bis heute erhalten. Eine Besonderheit der Kirche ist ihre Zweischiffigkeit. Sie war das Ergebnis einer sparsam-pragmatischen Modernisierung im 16. Jahrhundert und überwand die Konvention des dreischiffigen Kirchenbaus mit dominanter Blickachse auf den Altar. Der Autor beschreibt anhand zahlreicher Abbildungen, vergleichender Darstellungen, Planzeichnungen und Rekonstruktionsversuche die bauliche Entwicklung der St. Johanniskirche.
Das Ensemble aus Marktturm und Kirche inmitten der historischen Bebauung am Marktplatz markiert die Mitte der Stadt und schafft hier überraschende, unverwechselbare Erlebnisräume. Stets ist die St. Johanniskirche auch Ort und Projekt der Bürgerschaft gewesen: Sie war nicht nur Raum der Gottesdienste und kirchlichen Feiern, sondern auch Versammlungs-, Rückzugs-, Repräsentations- und Veranstaltungsort der Bewohner, und die baulichen Veränderungen zeugen von deren Gestaltungswillen und Durchsetzungskraft. Durch den Einsatz der Kirchenführung und den Rückhalt der Bürger hat der Bau auch Zeiten geringer politischer Wertschätzung gut überstanden und ist für die Stadt identitätsstiftend geblieben.
Dr. phil. Andreas Butter stammt aus Dessau in Sachsen-Anhalt. Nach einem Studium der Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin arbeitet er seit 1992 als Karikaturist, Kulturkorrespondent, Publizist, Ausstellungskurator, freier denkmalpflegerischer Gutachter und Dozent u.a. für das IES und das CIEE Berlin. Seine bisherigen Forschungen thematisieren vor allem die Stadt- und Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Er ist an der Umsetzung von Projekten an der Stiftung Bauhaus Dessau, dem Institut für Auslandsbeziehungen, der Hermann-Henselmann-Stiftung, der Berlinischen Galerie und dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) Erkner beteiligt; seit 2023 wieder als freier Autor. Vielfältige Publikationen zur DDR, darunter »Neues Leben, neues Bauen. Die Moderne in der Architektur der SBZ/DDR von 1945 bis 1951«, »Ostmoderne«, »Ost-Berlin und seine Bauten«, »Architekturexport der DDR«, »Stadtwende« und zur Zwischenkriegszeit in Deutschland mit Bauten für die Luftfahrt (»Junkers baut«, »Der erste Flugplatz in Schönefeld«).
Elke Dittrich, Jahrgang 1959, arbeitet seit Abschluss ihres Architekturstudiums an der Technischen Universität Berlin freiberuflich als Bauhistorikerin mit dem Schwerpunkt Industrie- und Verkehrsbauten. Ihre Recherchen zur Planungs-, Bau- und Nutzungsgeschichte des Flughafens Tempelhof mündeten zunächst in eine Promotion über seinen Architekten Ernst Sagebiel (2005 im Lukas Verlag). Mit Ausweitung ihrer Forschungen hat sie sich zur Expertin für viele Aspekte des Themenbereichs »Flughafen Tempelhof« entwickelt. Als Autorin weiterer Veröffentlichungen und Referentin für bauhistorische Führungen durch das Flughafengebäude gibt sie ihr Wissen seit vielen Jahren an eine breite Öffentlichkeit weiter.
Harald Engler wurde 1963 im Schwarzwald geboren, studierte Geschichte und Germanistik an der Freien Universität Berlin und promovierte dort im Jahr 2000 mit einer stadtgeschichtlichen Arbeit zur Finanzierung der Hauptstadt Berlin. Nach verschiedenen Projekten zur Stadtgeschichte Berlins und zur brandenburgischen Landesgeschichte forscht er verstärkt zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR. Seit 2007 ist er im Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner tätig und leitet dort gegenwärtig kommissarisch den Forschungsschwerpunkt »Zeitgeschichte und Archiv«. Seine jüngsten Publikationen befassten sich mit dem Kampf von Bürgergruppen gegen den Altstadtverfall und Architektenkollektiven in der DDR sowie der Neugestaltung des Bauwesens in der SBZ/DDR nach 1945.
Małgorzata Popiołek-Roßkamp studierte Kunstgeschichte und Denkmalpflege in Warschau, Freiburg im Breisgau und Berlin. Im Jahr 2017 verteidigte sie ihre Doktorarbeit unter dem Titel »Warschau. Ein Wieder¬aufbau, der vor dem Krieg begann« an der Technischen Universität Berlin und an der Breslauer Universität (erschienen 2021 im Verlag Ferdinand Schöningh). In den Jahren 2018–2020 war sie im Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin und 2022–2023 als freie Mitarbeiterin bei der Stiftung Berliner Mauer tätig. Seit 2020 arbeitet sie im Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner (IRS), derzeit beim Projekt zu sozialräumlichen Transformationen in Berlin und Brandenburg 1980–2000.
Erscheint lt. Verlag | 2.10.2023 |
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Mitarbeit |
Mitglied der Redaktion: Harald Engler |
Zusatzinfo | meist farbige Abbildungen |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 235 x 185 mm |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Regional- / Landesgeschichte |
Naturwissenschaften ► Geowissenschaften ► Geografie / Kartografie | |
Technik ► Architektur | |
Schlagworte | Baugeschichte • Flughafen • Kirche • Luckau, Kunst; Architektur • Luckenwalde • Stadtplanung • Tempelhofer Feld |
ISBN-10 | 3-86732-217-1 / 3867322171 |
ISBN-13 | 978-3-86732-217-1 / 9783867322171 |
Zustand | Neuware |
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