Lanzarote - Blinde Krebse, Wiedehopfe und Vulkane

Natur-Reiseführer für eine einzigartige Vulkaninsel im Kanarischen Archipel

(Autor)

Buch | Softcover
120 Seiten
2015 | 3. redigierte Auflage 2015
NATURALANZA (Verlag)
978-3-942999-00-7 (ISBN)
14,00 inkl. MwSt
Wer an der Natur Lanzarotes interessiert ist, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Für Besucher der Kanaren ein Muss!
Die blinden und weißen Krebse der Jameos del Agua wurden von Prof. Dr. Horst Wilkens (Universität Hamburg) über lange Zeit wissenschaftlich untersucht. In diesem reich und eindrucksvoll bebilderten Natur-Reiseführer erklärt er, wie diese Tiefseetiere in die Jameos del Agua gekommen sind und warum sie hier überleben können. Der Autor beschreibt außerdem die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt Lanzarotes, die sich in eindrucksvoller Art und Weise den bizarren Vulkanlandschaften angepasst hat. Viele der dort lebenden Tiere und Pflanzen kommen ausschließlich auf dieser Insel vor. Der Natur-Reiseführer gibt Vorschläge für Wanderrouten, auf denen sie zu beobachten sind.

Dr. Horst Wilkens ist Professor an der Universität Hamburg und beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Evolution von Höhlentieren und den Grundlagen der Artbildung. Die Kenntnis der Fauna und Flora Lanzarotes erwarb er im Zusammenhang mit der Untersuchung des Ökosystems der „Jameos del Agua“ und des „Túnel de la Atlántida“ sowie der Biologie der hier lebenden Tierarten. Dies gab den Anlass zu diesem Naturführer.

Inhalt
Lanzarote, Insel der Vulkane – eine Einleitung.6
Geographie und Klima.8
Inseln – Brennpunkte der Evolution.10
Die Lebensräume
El Jable – die Macht des Sandes.12
Landwirtschaft.20
Risco de Famara – Isla Ecológica.22
Barrancos – Reste der Wildnis.27
Malpaís de la Corona.34
Aufstieg zum Krater des Monte Corona.36
Der Lavatunnel im Malpaís de la Corona.40
Jameos del Agua – ein Fenster in die Tiefsee.43
Túnel de la Atlántida – eine Schatzkammer für Biologen.50
Timanfaya-Nationalpark: in einer Mondlandschaft erwacht das Leben.52
Watt, Lagunen und Salinen.56
Pflanzen und Tiere
Flechten – Einigkeit macht stark.60
Der Schatz der Purpurarien.62
Parasiten – Leben auf Kosten anderer.64
Nahrungsnetz im Opuntienfeld.68
Schwarzkäfer – Charaktertiere der Wüste.71
Das Ende der blauen Flotte.72
Leben in der Brandung.76
Muscheln, Schnecken, Schulpe.79
Früchte des Meeres.83
Charaktervögel der Insel.86
Meister der Tarnung.90
Von Durchzüglern, Überwinterern und Irrgästen.94
Vögel an Lagune, Saline und Felswatt.97
Ein Blick aufs Meer: Möwen, Seeschwalben, Sturmtaucher.98
Ein Floh brachte es an den Tag.99
Lanzarote – Isla Ecológica.102
Tourenvorschläge.107

Von Susanne Bernard
Es gibt wahrscheinlich nicht viele Menschen, die die Flora und Fauna Lanzarotes so gut erforscht haben wie Professor Dr. Horst Wilkens und seine Lebensgefährtin Dr. Ulrike Strecker. Die beiden Wissenschaftler arbeiten im Zoologischen Institut der Universität Hamburg und haben die Kenntnisse, die sie während langjähriger Studienaufenthalte, die der Erforschung des Ökosystems der “Jameos del Agua“ und des „Túnel de Atlantida“, sowie der Biologie der hier lebenden Tierarten dienten, in einem einzigartigen Natur-Reiseführer über Lanzarote zusammengefasst.
„Lanzarote – Kragentrappen, blinde Krebse und Vulkane“ heißt die deutsche Ausgabe des mit über 150 Fotos und Zeichnungen reich bebilderten Natur- Reiseführers der beiden Biologen, und wir kennen kein anderes deutsches Buch, anhand dessen man die unterschiedlichsten Lebensräume der Tiere und Pflanzen Lanzarotes kennen lernen und – wenn man möchte - sogar erwandern kann.
Die Macht des Sandes im „El Jable“ bei Famara wird da ebenso spannend beschrieben, wie die Tier- und Pflanzenwelt, die sich am „Risco de Famara“ angesiedelt hat, oder die geheimnisvolle Geschichte der blinden weißen Krebse, die man in den „Jameos del Agua“, „dem Fenster in die Tiefsee“, wie es Professor Wilkens bezeichnet, beobachten kann. „Wenn man am Abend, kurz bevor die „Jameos del Agua“ schließen und die großen Touristenströme wieder auf dem Weg zurück in ihre Hotels sind, zu den weißen Krebsen geht, dann sitzen sie dort, dicht an dicht, auf den Steinen im Wasser und es scheint, als blicke man in den Sternenhimmel“, schwärmt Horst Wilkens. Er ist von diesen Tieren, die normalerweise nur in einer Meerestiefe von 2000 bis 3000 Metern vorkommen, heute noch genauso fasziniert wie vor 30 Jahren, als er das erste Mal nach Lanzarote kam, um sie zu erforschen. Wie kommt es, dass in diesem idyllischen unterirdischen See diese zerbrechliche, blinde Krebsart mit dem wissenschaftlichen Namen Munidopsis polymorpha überleben kann? Und wie haben diese Tiere es aus den Tiefen des Meeres bis hier- her geschafft? Blind und orientierungslos – ihren Fressfeinden wehrlos ausgesetzt? Diese Fragen stellten sich dem Wissenschaftler, als er vor etwa 30 Jahren das erste Mal nach Lanzarote kam. Die Erforschung von Grottenolmen in Kroatien und Höhlenkrebsen in Mexiko führte den Biologen nach Lanzarote, um die Entwicklung dieser Krebse, deren Augen voll entwickelt sind, wenn sie schlüpfen und sich erst im Laufe ihrer ersten Lebenswochen völlig zurückbilden, zu erforschen.
Bewaffnet mit einer Genehmigung der kanarischen Regierung, Formalin und einem Mikroskop, verbrachte er zusammen mit einem Kollegen viele Stunden und Tage in den Jameos, um das Geheimnis dieser Spezies zu erforschen. Und in diesen Höhlen kam dem Wissenschaftler auch die Idee, ein Buch über die Krebse zu schreiben. Er erinnert sich: „Ich fand es schade, dass die meisten Touristen sich gar nicht besonders für die weißen Krebse interessierten, obwohl deren Geschichte doch so interessant ist. Aber als wir dort saßen, über unsere Mikroskope gebeugt, haben uns doch viele Besucher neugierig über die Schulter geschaut und gefragt, was wir denn da machen – da fasste ich den Beschluss, ein Buch zu schreiben“, so Wilkens. Da aber eine Abhandlung über die Krebse allein viel zu wissenschaftlich gewesen wäre und Wilkens bereits während seines ersten Aufenthaltes auf Lanzarote erkannte, dass unsere Insel noch viel mehr Naturschätze zu bieten hat, beschloss er, die Insel und ihre Bewohner noch genauer zu erforschen. Immer wieder genehmigte die Hamburger Universität dem Wissenschaftler neue Forschungsprojekte auf der Insel, und so verging in den letzten 30 Jahren kaum ein Jahr, in welchem er nicht einige Wochen beruflich hier verbrachte. Noch heute liegt er stundenlang mit seiner Frau Ulrike auf der Lauer im „El Jable“, um die scheuen, dämmerungsaktiven „Triele“ oder „Kragentrappen“ zu beobachten oder vielleicht sogar ein Foto von ihnen schießen zu können. „Am Strand liegen ist unsere Sache nicht“, bestätigt Ulrike Strecker, die die Leidenschaft ihres Mannes für die Erforschung der lanzarotenischen Tierwelt teilt und tage- und wochenlang mit ihrem Mann die Barancos der Insel erwandert, um immer wieder Neues zu entdecken. „Erst Ende Oktober haben wir wieder eine Lilienart im „El Jable“ entdeckt, die wir noch nie zuvor gesehen hatten“, schwärmt die Biologin, die, obwohl schon mit Forschungsprojekten in den USA und New Mexiko beschäftigt, immer wieder von neuem von der Tier- und Pflanzenwelt Lanzarotes fasziniert ist.
So war sie denn auch nicht nur wesentlich an der Entstehung des Natur-Reiseführers über diese Insel beteiligt, hat hunderte von Fotos geschossen und ihrem Mann dabei geholfen, das Buch auch für biologische Laien lesbar und spannend zu gestalten, sondern hat inzwischen auch noch etliche Postkarten mit wunderschönen Tier- und Pflanzenmotiven aufgelegt.
Rennvogel, Felsenhuhn und nachtaktiver Triel, diese und noch viele andere Tiere und deren Lebensräume haben die beiden Wissenschaftler für uns erforscht und beschrieben und freuen sich, wenn Touristen und Insulaner Lanzarote nicht nur wegen der Sommerbräune und des Bade-Spaßes schätzen, sondern eben auch wegen der einzigartigen Landschaft mit ihren extremen Lebensräumen, die im Lauf der Jahrtausende Mensch und Tier immer wieder besondere Überlebensstrategien abverlangten.
Lassen Sie sich von Ulrike Strecker und Horst Wilkens in diese Welt, direkt vor ihrem Hotelzimmer oder ihrem Ferienhaus entführen und folgen sie deren Spuren durch die Lavatunnel im Malpaís, die Barrancos des malpaso und den Anhöhen des Monte Corona – Sie werden es nicht bereuen.
Den Natur-Reiseführer von Horst Wilkens: “Lanzarote – Kragen- trappen, blinde Krebse und Vulkane”; ISBN 3-931173-04-6, 14 €,ist in allen tiendas (Geschäften) des Cabildo erhältlich, wie zum Beispiel im Bauernmuseum, im Centro de Visitantes y Información in La Mancha, im Mirador del Rio, im Kaktus-Garten und natürlich in den Jameos del Agua. Außerdem in den Praxen von Dr. Kunze in Arrieta. Den Reiseführer gibt es auch in Englisch und Spanisch.

César Manrique Das heutige Lanzarote ist ohne César Manrique (1919 - 1992) nicht denkbar. Der international renommierte Künstler, der auf Lanzarote geboren wurde und hier auch starb, hatte eine ganzheitliche Vorstellung von seinem Wirken und verstand sich in diesem weiteren, nicht fachspezifischen Sinne als Ökologe. Sein Einfluss ist auf der ganzen Insel erkennbar: das Castillo San José in Arrecife, das Denkmal „Monumento al Campesino“ im geographischen Mittelpunkt der Insel, der Mirador del Río am nördlichen Steilkliff, die Jameos del Agua und das Restaurant El Diábolo auf dem Islote del Hilario in den Feuerbergen sind Beispiele davon. Sie zeugen von der sanften ökologischen Öffnung der Natur für den Menschen, die Ziel des Künstlers war. César Manrique hat die Gestaltungspolitik einer ganzen Insel nachhaltig geprägt. Es entstanden keine Hochhäuser auf Lanzarote, es gelang lange Zeit, durch Bildung touristischer Siedlungszentren die Insel vor ungezügelter Verbauung zu schützen. Noch heute gibt es an den oben genannten Besucherpunkten keine billigen, ihre künstlerische Aura störenden Kioske. Der Künstler setzte einen überwiegend kubischen Baustil, weißgestrichene Wände, grüne Türen und Fensterrahmen auch im Privatbau durch und erhielt so das der Insel eigene Gepräge. Straßenkreuzungen werden durch von ihm entworfene kunstvolle Wind¬spiele aus ihrer platten Funktionalität befreit. César Manrique selbst lebte die Einheit zwischen Mensch und der Natur Lanzarotes. Sein eigenes Domizil errichtete er in charakte¬ristischer Kubenform über sieben vulkanischen Blasen eines schwar¬zen Lavastromes bei Tahiche, die er in seinen Lebensraum einbezog. Wer Lanzarote besucht, darf die Fundación César Manrique nicht auslassen. Sie vermittelt den Geist des Wirkens Manriques am nachhaltigsten. Wohl einmalig auf der Erde ist es César Manrique gelungen, eine ganze Insel zu einem Gesamtkunst¬werk zu entwickeln. Dabei ist wesentlich, dass er es geschafft hat, die vorgegebene unbelebte geologische und die belebte biologische Natur mit der Ökologie und der geistigen Natur des Menschen künstlerisch zu verquicken.

Zusatzinfo ca. 160 Farbfotos und Abbildungen
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Maße 130 x 185 mm
Gewicht 190 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Bildbände Europa Spanien
Naturwissenschaften
Schlagworte Führer • Kanaren • Kanarische Inseln • Lanzarote • Natur • Pflanzen • Reise • Tiere • Tiere und Pflanzen • Wanderungen
ISBN-10 3-942999-00-5 / 3942999005
ISBN-13 978-3-942999-00-7 / 9783942999007
Zustand Neuware
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