Kommerzialisierung des menschlichen Körpers
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-69894-4 (ISBN)
Der "Rohstoff Mensch" spielt aufgrund der medizinisch-wissenschaftlichen Entwicklung eine immer größer werdende Rolle. Kaum ein Teil des menschlichen Körpers, der nicht medizinisch, wissenschaftlich oder kosmetisch genutzt werden kann. Gleichwohl sind der Ausschöpfung dieser Möglichkeiten offenbar ethische und rechtliche Grenzen gesetzt. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Frage, in welchem Umfang die Nutzung des menschlichen Körpers und seiner Teile mit finanziellen Aspekten verknüpft sein darf. So enthalten beispielsweise die Biomedizinkonvention des Europarates wie auch die europäische Grundrechtecharta ein ausdrückliches Kommerzialisierungsverbot. Danach dürfen der menschliche Körper und seine Teile als solche nicht zur Erzielung von Gewinnen genutzt werden. Dabei sind allerdings der Grund und die Reichweite dieser und zahlreicher anderer Kommerzialisierungsverbote mehr als unklar. Fragen nach dem legitimen Ausmaß einer Kommerzialisierung des Menschen stellen sich konkret etwa in der Transplantations- und Transfusionsmedizin, beim Umgang mit menschlichen Stammzellen und Embryonen wie auch bei der Körperwelten-Ausstellung, der Prostitution und der Selbstversklavung.
Die Beiträge des Sammelbandes beleuchten diese und andere Problembereiche interdisziplinär, und zwar auch in historischer und kulturvergleichender Perspektive. Der Schwerpunkt liegt bei medizinethischen Fragestellungen.
Das Verbot der Kommerzialisierung des menschlichen Körpers und seiner Teile: Lässt es sich rational begründen? - Zugleich Einführung in das Tagungsthema -.- Die erste Form des Eigentums. Constantin Volney und die Genealogie moderner Bio-Ethik.- "Was die Europäer uns gebracht haben, ist der Körper." Von der Undenkbarkeit des Körpers als Objekt.- Kommerzialisierung des menschlichen Körpers: Nutzen, Folgeschäden und ethische Bewertungen.- Inwertsetzung der Gattung: Zur Kommerzialisierung der Fortpflanzungsmedizin.- Menschliches Blut - altruistische Spende für kommerzielle Zwecke?.- Leichen-Schau und Menschenwürde. Von Körperwelten, Kuriositätenkabinetten und Crash-Test-Dummies.- Zur Kommodifizierung menschlicher Organe im freiheitlichen Rechtsstaat.- Die Nicht-Kommerzialisierung des Organtransfers als Gebot einer Global Public Policy: Normative Prinzipien und gesellschaftspolitische Begründungen.- Gewinnverbot: Die ambivalente Verteidigung einer Kultur der Gabe.- Das Verbot der Kommerzialisierung des menschlichen Körpers: mehr als Tabu? Ethische Aspekte.- Über Körper und Leiber und deren Selbstkommerzialisierung.- Zum moralischen Status des menschlichen Körpers - Eine Diskussion mit der 'Phänomenologie der Leiblichkeit'.- Die normative Relevanz der körperlichen Verfasstheit zwischen Selbst- und Fremdverfügung.- Lebendorganspende und Selbstbestimmung. Anthropologische, ethische und rechtliche Überlegungen zum Zusammenhang von Würde und Freiheit.- Ein Modell zur Konstitution von Nutzungsrechten an menschlichem Gewebe und Körpermaterialien.- Lizenzforderungen auf Blutkonserven - Das Geschäft mit Patenten auf Bluttests.- Genetische Informationen - Nutzungsrechte und der Schutz der informationellen Privatheit.- Die Veräußerung vonKörpersubstanzen, der "Informed Consent" und ethisch relevante Charakteristika der Handlungskontexte.- Die Person in unpersönlichen Beziehungen. Das Beispiel der Prostitution.- Freiwillige Selbstversklavung - Eine extreme Form der Kommerzialisierung.- Von der herrenlosen Sache zum kommerziellen Objekt: Leichen, Geld und Moral in der "Körperwelten-Debatte".- Grenzen der kommerziellen und medizinischen Verfügbarkeit des menschlichen Körpers. Ein Fallbeispiel aus der chinesischen Medizinethik.- Beobachtungen zu Motiven bei der Ovum-Spende für Experimente zum Transfer des Zellkerns aus somatischen Zellen in Ova (hSCNT).- Leib als Eigentum: Zur aktuellen Diskussion in Japan.- Organtransplantation und Organhandel im Iran.- Grenzen der Verfügbarkeit über den menschlichen Körper: Das Kommerzialisierungsverbot in der Transplantationsmedizin Südkoreas.- Kommerzialisierung in der Transplantationsmedizin: Welcher Eigennutz steht dem Spender zu?.- Kommerzialisierung der Lebendorganspende und die Rolle der Lebendspendekommissionen.
Erscheint lt. Verlag | 18.5.2007 |
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Reihe/Serie | Veröffentlichungen des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim |
Zusatzinfo | IX, 357 S. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 235 mm |
Gewicht | 570 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Chirurgie | |
Recht / Steuern ► Öffentliches Recht | |
Recht / Steuern ► Privatrecht / Bürgerliches Recht ► Medizinrecht | |
Schlagworte | Bioethik • Biomedizin • Embryo • Fortpflanzung • Kommerzialisierung • Medizinethik • Medizinrecht • Medizin; Recht • Menschenwürde • Moral • Organhandel • Organtransplantation • Persönlichkeitsrecht • Selbstbestimmung • Transplantation • Transplantationsmedizin |
ISBN-10 | 3-540-69894-9 / 3540698949 |
ISBN-13 | 978-3-540-69894-4 / 9783540698944 |
Zustand | Neuware |
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