Trauma und Krise bewältigen. Psychotherapie mit Trust (Leben Lernen, Bd. 198)
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-89042-6 (ISBN)
Das von der Autorin entwickelte und in der Praxis erprobte therapeutische Vorgehen mit TRUST (Techniken ressourcenfokussierter und symbolhafter Traumabearbeitung) hilft speziell auch Menschen, die durch eine lebensbedrohliche körperliche Erkrankung traumatisiert sind.
Patientinnen und Patienten, die durch eine lebensbedrohliche körperliche Erkrankung traumatisiert sind, benötigen spezielle psychotherapeutische Hilfe. Wie wichtig das Auffinden von persönlichen Ressourcen dabei ist, hat die Autorin im Laufe ihrer langjährigen therapeutischen Begleitung immer wieder erfahren. Psychotherapie mit TRUST ist ein Behandlungsansatz, der aus gängigen psychotherapeutischen Verfahren (wie EMDR, Hypnotherapie, KIP, Maltherapie) diejenigen Elemente kombiniert, die speziell zur Krisenintervention und schonenden Traumabearbeitung geeignet sind. Dazu zählen auch neue Verfahren, wie CIPBS (Conflict Imagination, Painting and Bilateral Stimulation), das sich in der Behandlung von KrebspatientInnen, bei Angststörungen, Traumafolgestörungen und Depressionen bereits seit Jahren bewährt hat und hier umfassend vorgestellt wird.
Psychotherapie mit TRUST konzentriert sich auf:
- Techniken der unmittelbaren Stressregulation
- Ressourcenförderung und
- Wege einer schonenden Traumakonfrontation.
Zahlreiche Fallbeispiele und Bildsequenzen erläutern das konkrete Vorgehen einer konsequent ressourcenfokussierten Traumabehandlung.
Christa Diegelmann ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Psychologische Psychotherapeutin schwerpunktmäßig mit traumatisierten und mit an Krebs erkrankten Menschen. Mit Margarete Isermann ist sie in der Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen und Psychologischen PsychotherapeutInnen engagiert und sie haben dazu Fachliteratur veröffentlicht.
Vorwort
Einleitung
1. Psychotherapie mit TRUST - Grundlagen
1.1 Was ist Psychotherapie mit TRUST?
1.2 Trauma und Krise behandeln
1.3 Das Gehirn als permanente Baustelle (Margarete Isermann)
1.3.1 Work in progress
1.3.2 Neurobiologische Hintergründe der Stressreaktion
1.3.3 Lateralisierung: Gefühl versus Verstand?
1.3.4 Schlussfolgerungen für die Psychotherapie
1.4 Salutogenese, Positive Psychologie und Resilienz
1.5 Das Resilienz-Stressbewältigungs-Modell (RSB-Modell)
2. Schonende Traumakonfrontation und Krisenintervention mit CIPBS
2.1 Die Wurzeln von CIPBS
2.1.1 EMDR
2.1.2 KIP
2.1.3 Maltherapie
2.1.4 Pilotstudie
2.2 Worauf zielt CIPBS: Mögliche Wirkfaktoren und der klinische Benefit von CIPBS
2.3 Die neun Grundelemente von CIPBS
2.4 »Gebrauchsanweisung«: Ablaufschema für das praktische Vorgehen
2.4.1 »Ich kann doch nicht malen«: Compliance und Psychoedukation
2.4.2 Der Beginn: Ressourcen aktivieren
2.4.3 Der CIPBS-Prozess im Überblick
2.4.4 Hilfreiche Einweb- und Abschlusstechniken
2.4.5 Der Abschluss: Integration
2.5 Exkurs 1: Laurie Anderson und das Malen innerer Bilder
2.6 Exkurs 2: Louise Bourgeois: Vier-Felder-Schema 1946
2.7 Fallbeispiele CIPBS
2.7.1 Reifungskrise, Herr S., 26 J.
2.7.2 Postpartale Depression, Frau E., 42 J.
2.7.3 Angst vor Klassenfahrt bei ausgeprägter Angststörung, Sabrina, 11 J.
2.7.4 Amoklauf Gutenberggymnasium, Tanja, 12 J.
2.7.5 CIPBS-Trauerbearbeitung nach Tod des Bruders, Lea, 7 J.
2.7.6 Zahnarztphobie, Frau C., 51 J.
2.7.7 Überforderung am Arbeitsplatz und Selbstwertproblematik, Frau H., 32 J.
2.7.8 Soziale und familiäre Konflikte, Frau A., 35 J.
2.7.9 Postchemotherapeutische Übelkeit: Körpergefühle als Trigger, Frau D., 52 J.
2.7.10 Darmkrebs, Angst vor Lungenmetastasen: Fokusfindung, Herr M., 48 J.
2.7.11 Nachtschweiß als Trigger für Progredienzangst: Affektdifferenzierung, Frau U., 43 J.
2.7.12 Angst vorm Sterben »Dirigent und Chor«: Achtsamer Umgang mit Deutungen, Frau P., 68 J.
2.7.13 Traumatisierung durch Gewalterfahrungen in der Kindheit, Frau R., 38 J.
2.7.14 Traumatisierung durch medizinische Behandlungen in der Kindheit, Frau O., 44 J.
2.7.15 Sexuelle Traumatisierung in der Kindheit, aktuell: Bulimie, Frau K., 41 J.
2.7.16 Stationäre Behandlung: Schonende Trauma-exposition, Frau L., 53 J.
2.7.17 Stationäre Behandlung: Ego-State-Arbeit mit Täterintrojekten, Frau N., 44 J.
2.7.18 CIPBS und die Arbeit mit Täter-Introjekten: Was ist ein Täter-Introjekt?
2.7.19 Supervision: Ressourcenstärkung, Frau T., 52 J.
2.8 Der Einsatz von CIPBS zur Prävention von Retraumatisierung und Sekundärtraumatisierung von psychotherapeutisch und psychosozial tätigen Menschen in Bethlehem
3. Kreative und imaginative Interventionen zur Stressbewältigung und Resilienzstärkung
3.1 Glückserfahrungen rund ums Essen: »Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen!«
3.2 Alltagsnahe imaginative Interventionen: Kürbiskernhonigbrötchen mit Butter, Schlager, Kino, Bier, Vanilleeis und Birchermüsli
3.3 Biografien signifikanter angenehmer Ereignisse im Lebenszyklus
3.4 Energiekuchen
3.5 Die Lichtstrom-Übung
3.6 Atmen und Lächeln
3.7 Die Innere-Helfer-Übung - Begegnung mit einem hilfreichen, freundlichen Wesen, einem inneren Helfer oder einer inneren Helferin
3.8 Der Wohlfühlort
3.9 Sensorische Achtsamkeit entwickeln mit der 5-4-3-2-1-Technik
3.10 BERLIN-Ressourcen-Checkliste
3.11 Das ABC des Wohlbefindens
4. Visionen imaginieren und malen: Interventionen
Vorwort
Luise Reddemann
Seit in Deutschland das Thema »Traumatherapie« zur Kenntnis genommen wurde - vor etwa zehn Jahren -, hat sich das Wissen um posttraumatische Störungen und deren Behandlung stetig erweitert; aber auch die Erkenntnis, dass sehr viel mehr Störungsbilder, als wir früher auch nur ahnten, Folgen oder Teilfolgen von traumatischen Schädigungen sein können. In diesem Kontext spielen vor allem anhaltende seelische und körperliche Verletzungen im Sinne einer Vernachlässigung in der frühen Kindheit eine bedeutende Rolle, deren Folgen vor allem Bindungsstörungen sind. Hier wird immer deutlicher, wie sehr frühe Schädigungen sich auf das Stressverarbeitungssystem so belastend auswirken können, dass ein Mensch dauerhaft mit Stress schlechter fertig wird. Ein anderes weites Feld öffnet sich durch Erkenntnisse der Neurobiologie und vermehrtes Wissen über das, was Joachim Bauer »Das Gedächtnis des Körpers« genannt hat. Daraus ergibt sich beinahe zwangsläufi g ein anderer Umgang mit auf den Körper bezogenen und diesen einbeziehenden therapeutischen Richtungen.
Christa Diegelmann hat, ausgehend von ihrer Arbeit mit Frauen nach Brustkrebserkrankung und der häufi g zu beobachtenden traumatischen Wirkung dieser Erkrankung, erkannt, dass sehr viel mehr Menschen als die, die man traditionellerweise mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung in Verbindung bringt, unter posttraumatischen Stresssymptomen leiden, und daraus die Konsequenz für ihre therapeutische Arbeit gezogen. Darüber hinaus verschließt sie sich aber auch nicht der Erkenntnis, dass seelische - und körperliche - Widerstandskraft bei der Auseinandersetzung mit extremem Stress eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Man kann heute davon ausgehen, dass bei jedem Menschen, der Schweres erlitten hat, auch ein Versuch der Selbstregulation stattgefunden hat und stattfi ndet. Manchmal kommt dieser Prozess zum Erliegen, und dann kann Therapie helfen, die aus eigener Kraft nicht zu erlangende Balance wiederzugewinnen. Es liegt nahe, dass eine Therapeutik, die diesen komplexen Vorgängen gerecht werden will, mehr als einer Methode verpfl ichtet sein sollte; vielmehr geht es darum, auf der Grundlage tiefenpsychologischen Verstehens einen ganzen Koffer voll therapeutischer Interventionen anzubieten, die in sich die Möglichkeit haben, die Resilienz der einzelnen PatientInnen zu fördern und ihre Wunden zu heilen.
Christa Diegelmann lässt sich von einem Konzept des Stress-Resilienz- Modells leiten, um so für den einzelnen Menschen stimmige und möglichst genau passende Hilfen zu entwickeln.
Dabei greift sie zum einen auf bewährte Formen imaginativer Techniken wie der KIP und aus neuerer Zeit PITT zurück, zum andern verknüpft sie Imagination mit einer von Ingrid Riedel übernommenen, auf den Theorien C.G. Jungs basierenden Maltherapie. Dass Imagination und Gestalten eng miteinander verknüpft sind, leuchtet ein. PatientInnen haben so die Möglichkeit, Vorgestelltes in einer für sie passenden Weise, die eben nicht immer verbal sein muss, zum Ausdruck zu bringen. Das Werk, das dadurch entsteht, hat dann seinerseits wieder Wirkung auf die Imaginationsfähigkeit, sodass sich die Effekte verstärken können.
Christa Diegelmanns Buch bietet eine Fülle von Fallvignetten, die das Vorgehen verdeutlichen. So kann die Leserin/der Leser entdecken, wie fein abgestimmt das Vorgehen ist und wie sehr es der Autorin am Herzen liegt, mit den PatientInnen gemeinsam den für sie geeigneten Weg zu fi nden, nämlich das Stressmanagement zu verbessern dadurch, dass das, was bereits an Potenzial da ist, wahrgenommen und genutzt wird.
Dieses Buch ist sowohl für AnfängerInnen geeignet, die eine möglichst genaue Anweisung benötigen, wie man in bestimmten Situationen vorgehen sollte, wie auch für erfahrene KollegInnen, die sich vielfältige neue Anregungen erhoffen dürfen, um die eigene Praxis zu bereichern.
Erscheint lt. Verlag | 15.3.2007 |
---|---|
Reihe/Serie | Leben lernen ; 198 |
Zusatzinfo | 16 Farbabbildungen |
Sprache | deutsch |
Maße | 137 x 212 mm |
Gewicht | 374 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Klinische Psychologie |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Traumatherapie | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Hilfe • Hypnotherapie • krank • Krankheit • Krise (psych.) • Krise (Psychologie) • Psychologische • Psychotherapie • Ressourcen • Trauma (psych.) • Trauma (Psychologie) • Traumatherapie |
ISBN-10 | 3-608-89042-4 / 3608890424 |
ISBN-13 | 978-3-608-89042-6 / 9783608890426 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich