Wohin entwickelt sich die Traumatherapie? (Leben lernen, Bd. 199)

Bewährte Ansätze und neue Perspektiven

Friedhelm Lamprecht (Herausgeber)

Buch | Softcover
238 Seiten
2007 | 1. Auflage
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-89041-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wohin entwickelt sich die Traumatherapie? (Leben lernen, Bd. 199) -
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Pflichtlektüre für alle, die mit traumatisierten Menschen arbeiten
Was hat sich bewährt in der Behandlung traumatisierter Menschen und wohin gehen die Entwicklungen der nächsten Jahre? Renommierte Trauma-Experten beantworten diese Kernfragen, über die Psychotherapeuten aller Schulen informiert sein sollten.

Das Feld der Psychotraumatologie hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Aus der Fülle der Behandlungsprogramme und Methoden greift das Autorenteam international renommierter Fachleute diejenigen heraus, die sich in der Behandlung traumatisierter Menschen besonders bewährt haben.
Ein zweiter Schwerpunkt gilt aussichtsreichen Neuentwicklungen und Forschungsergebnissen, welche die Behandlungsformen von morgen beeinflussen dürften. Zentrale Themen sind z. B.:
- Welche aktuellen Erkenntnisse über Traumatisierung steuern die Neurowissenschaften bei?
- Welche Vorgehensweisen haben sich in der psychodynamischen, in der verhaltenstherapeutischen und in der ressourcenorientierten Therapie bewährt?
- Welche Medikamente wirken wie bei posttraumatischen Belastungssymptomen?
- Welche Konzepte stehen für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen bereit?
Das Buch sollte "Pflichtlektüre" für alle sein, die mit traumatisierten Menschen arbeiten, gleich, ob in Kliniken, in Beratungsstellen oder psychotherapeutischen Praxen.
Mit Beiträgen von:
Luise Reddemann, Andreas Maercker, Annegret Eckhardt-Henn, Annette Streeck-Fischer, Ursula Gast, Bessel van der Kolk, Karl-Heinz Ladewig, Ellert Nijenhuis, Martin Sack, Regina Steil

Friedhelm Lamprecht, Prof. Dr. med. (1941-2017), war Leiter der Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover und leitet die dortige »Traumasprechstunde«; zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema »Trauma« und »EMDR«.

Friedhelm Lamprecht
Einführung: Wohin entwickelt sich die Traumatherapie?
Luise Reddemann
Psychodynamische Therapie trauma induzierter Störungen
Regina Steil
Aktuelle Entwicklungen bei Traumaexpositionsverfahren und in der kognitiven Verhaltenstherapie der PTB
Annette Streeck-Fischer
Probleme in der Diagnostik und Behandlung traumatisierter Kinder und Jugendlicher
Annegret Eckhardt-Henn
Pharmakotherapie bei traumainduzierten Störungsbildern
Eine aktuelle Übersicht
Andreas Maercker und Gabriela Nietlisbach
Internet-basierte Interventionen bei Posttraumatischer Belastungsstörung und Komplizierter Trauer
Karl-Heinz Ladwig
Traumatisierung durch medizinische Eingriffe
Ursula Gast
Selbstverletzendes Verhalten - Ursache und Behandlung
Martin Sack
Überlegungen zu einer ressourcen orientierten Behandlung traumatisierter Patienten
Ellert R. S. Nijenhuis, Johan A. den Boer, Helga Mattheß
(Aus dem Englischen übersetzt von Theo Kierdorf )
Psychobiologie der Traumatisierung und traumabezogene Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit
Bessel A. Van der Kolk
(Aus dem Englischen übersetzt von Theo Kierdorf)
Untersuchungen zur PTBS
Verzeichnis der Autoren

"Einführung: Wohin entwickelt sich die Traumatherapie?
Friedhelm Lamprecht
Diese rhetorisch gestellte Frage soll das Augenmerk aufdie Entwicklungslinien legen, die sich im Feld der Psychotraumatologie abzeichnen. Es gibt kaum ein Gebiet im weiteren Feld der Psychotherapie, in dem sich biologische Befunde und Erkenntnisse so mit der Psychotherapie verschränken, wie es in der Therapie von psychischen Traumafolgen der Fall ist.
In diesem Band kommen führende Fachvertreterinnen und -vertreter verschiedener Fachrichtungen der Psychotraumatologie zu Wort. Es handelt sich dabei um die überarbeiteten Hauptvorträge, die auf dem 8. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie im Mai 2006 in Hannover gehalten wurden. Die gründliche Überarbeitung, die veränderte Anordnung und die Beschränkung auf die wesentlichen Beiträge unterscheidet diesen Band von üblichen Kongressbänden.
Luise Reddemann, die hier für die psychodynamische Therapie traumainduzierter Störungen steht, setzt sich kritisch auseinander mit den zahlreichen"Techniken", der Evidenzbasierung und Manualisierung, die Machbarkeit suggerieren, wo doch Verstehen letztlich"unabgeschlossen"bleibt. Der historische Exkurs auf Freud zeigt einmal mehr, dass Freud im praktischen Umgang mit Patienten ganz anders war, als man dies aus den theoretischen Schriften vermuten könnte. Der schmale Grat zwischen Heuristik und Evidenzbasierung wird deutlich an ihrer psychodynamisch-imaginativen Traumatherapie (PITT). Die Stärke der psychodynamischen Therapie liegt sicher darin, Patienten zu einem sicheren Bindungsstil hinzuführen. Hilfreich dabei ist die Innere-Kind-Arbeit und auch die Fähigkeit zur Selbstberuhigung.
Regina Steil setzt sich zunächst kritisch mit dem Forschungsstand auseinander innerhalb der Traumaexpositionsverfahren in der kognitiven Verhaltenstherapie, insbesondere was die Ein- und Ausschlusskriterien angeht, was aber ein generelles Problem in der Psychotherapieforschung zu sein scheint aufgrund der hohen Selektivität. Die kognitive Therapie nach Ehlers wird ausführlich beschrieben, ebenso die dialektisch- behaviorale Traumatherapie nach Linehan. Bei komplexen Symptombildern, insbesondere in der Stabilisierungsphase, kommen zusätzliche Verfahren zur Verbesserung der Emotionsregulation zur Anwendung, wie das Skills-Training im Sinne der DBT, Achtsamkeitsübungen und Diskriminationstraining, um nur einige zu nennen. Es werden Einzelinterventionen und Gruppeninterventionen, z. B. Imagery Rehearsal Therapy oder auch zur Selbstwerterhöhung durchgeführt. Als Besonderheit möchte ich hier noch die ggf. indizierte Induktion starker Sinnesreize erwähnen, z. B. Eisbeutel, Schmerzreize, starke Gerüche usw. zur Prävention dissoziativer Erfahrungen.
Dass Traumatisierungen im Kindes- und Jugendalter meistens"manmade"und daher Bindungs- und Beziehungentraumatisierungen beinhalten und so zu Entwicklungsstörungen führen, darauf weist Annette Streeck-Fischer in ihrem Beitrag hin. Es gibt viele Besonderheiten im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, so dass man auch von"Developmental Trauma Disorder"spricht."

Erscheint lt. Verlag 14.3.2007
Reihe/Serie Leben lernen ; 199
Sprache deutsch
Maße 134 x 211 mm
Gewicht 337 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Traumatherapie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Bertaung • Empowerment • Imaginationen • Inneres Kind • Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie • Luise Reddemann • Psychodynamik • Psychotherapie • Resilienz • Selbstwert • Tiefenpsychologie • Trauma • Trauma (psych.) • Trauma (Psychologie) • Traumatherapie • Traumatisierung
ISBN-10 3-608-89041-6 / 3608890416
ISBN-13 978-3-608-89041-9 / 9783608890419
Zustand Neuware
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