Schulbasierte Ergotherapie -

Schulbasierte Ergotherapie (eBook)

Partizipation und Inklusion in Bildungseinrichtungen unterstützen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
488 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-76061-2 (ISBN)
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Schulbasierte Ergotherapie im inklusiven Bildungssystem Gesellschaftspolitische Veränderungen ergeben neue Herausforderungen aber auch Chancen für das Entstehen neuer Arbeitsweisen und Arbeitsfelder von Ergotherapeut*innen. Die weltweite Inklusionsbewegung fordert uns auf, unsere Rolle als Therapeut*in zu überdenken, neu zu bewerten und sich auf eine andere Art des Arbeitens einzulassen. Seit den 1980er-Jahren hat sich in angelsächsischen und skandinavischen Ländern die Ergotherapie als unterstützender Dienst im inklusiven Bildungssystem entwickelt und etabliert. Aufbauend auf Erfahrungswerten und dem Wissen aus Forschungsstudien hat sich Schulbasierte Ergotherapie zu einem kontextbasierten Arbeiten entwickelt, integriert in inklusiven Bildungseinrichtungen. Für dieses Buch wurden theoretisch fundierte und evidenzbasierte Modelle, Ansätze und Rahmenwerke ausgewählt, die die Qualitätsstandards der World Federation of Occupational Therapists (WFOT) widerspiegeln. Erfahrene Kolleg*innen aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg bringen ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen ein, verknüpfen diese mit den best practise Ergebnissen und zeigen auf wie diese im deutschsprachigen Raum im inklusiven Bildungswesen umgesetzt werden können. Angesprochen werden Ergotherapeut*innen im Bereich der Pädiatrie oder in Bildungseinrichtungen, die aber Wunsch haben, inklusive Bildung zu unterstützen und den Mut haben, neue Arbeitsweisen auszuprobieren. Inhalt und Aufbau Teil A: Konzeptionelle und strukturelle Einführung und Grundlagen Teil B: Ergotherapeutisches Wissen und Schulbasierte Ergotherapie Teil C: Kernelemente der Schulbasierten Ergotherapie Teil D: Interventionsmodelle

|12|1  Zweck und Verwendung dieser Publikation


Schulbasierte Ergotherapie (SB-ET) ist im deutschsprachigen europäischen Raum ein neues Arbeitsfeld. Es ist uns ein Anliegen, in dieser Publikation deutlich zu machen, was das Arbeiten im inklusiven Bildungsalltag ausmacht und inwiefern es sich von der traditionellen Arbeitsweise von Ergotherapeut*innen unterscheidet. Ebenfalls soll aufgezeigt werden, wie bereits bekannte ergotherapeutische Theorien, Modelle und Ansätze in inklusiven Bildungseinrichtungen kontextgerecht umgesetzt werden können. Dieses Buch bietet einen Überblick über das vorhandene Wissen und die relevante Forschungsevidenz betreffend der Schulbasierten Ergotherapie in inklusiven Bildungseinrichtungen. In jedem Kapitel werden nach einer Einführung die Grundlagen zu einem spezifischen Themenbereich der Schulbasierten Ergotherapie dargestellt und illustriert durch praktische Beispiele aus inklusiven Bildungseinrichtungen.

1.1  Hinweise zur Nutzung


Die Buchabschnitte (Teile A–D) mit den dazugehörigen Kapiteln beginnen jeweils mit Grundlagenwissen. Es werden bekannte ergotherapeutische Theorien, Modelle und Ansätze in Bezug zur Schulbasierten Ergotherapie und deren Umsetzung im inklusiven Bildungsalltag gestellt. Danach werden Theorien und Ansätze vorgestellt, die spezifisch zur Schulbasierten Ergotherapie und Unterstützung von inklusiver Bildung entwickelt wurden. Leser*innen können dieses Buch von Anfang bis Ende durcharbeiten oder sich zielgerichtet und systematisch Teile oder individuelle Kapitel auswählen.

1.2  Wegweiser: Abbildung zur Schulbasierten Ergotherapie


Die Abbildung 1-1 zur Schulbasierten Ergotherapie gibt einen Überblick über relevante Theorien, Konzepte und Ansätze, die für die Arbeit als Schulbasierte Ergotherapeut*innen in inklusiven Bildungseinrichtungen wichtig sind. Diese Theorien, Konzepte und Ansätze werden in den folgenden Buchkapiteln vertieft, weshalb die Abbildung als visueller Überblick und Wegweiser für das ganze Buch dienen kann.

Der Hintergrund der Abbildung symbolisiert Schulbasierte Ergotherapie mit dem zentralen Ziel der Inklusion und Partizipation in inklusiven Bildungseinrichtungen. Zu diesem Kontext gehört neben einem Menschenbild auch ein (Erklärungs-)Modell von Behinderung, das Partizipation in Bildung als Menschenrecht für alle und einen Rechtsanspruch auf Partizipation unterstützt sowie eine positiv-affirmative Einstellung zur Vielfalt (Diversität) vertritt. Auch rückt das Modell die behindernde Rolle von sozialen Faktoren in den Mittelpunkt. Dieser Kontext (der Hintergrund der Abbildung 1-1) ist vor allem im Teil A in der konzeptionellen und strukturellen Einführung im Detail beschrieben. Je|13|doch beeinflussen diese Kernkonzepte der Schulbasierten Ergotherapie auch andere Teile und Kapitel in diesem Buch. Leser*innen, die eine umfassende Einführung in diesen Kontext und die Kernkonzepte der Schulbasierten Ergotherapie suchen, können mit diesem Teil des Buchs beginnen oder jederzeit zu diesem Teil des Buches zurückkehren.

In den beiden weißen Feldern auf der linken Seite der Abbildung 1-1 (erste Ebene) sind ergotherapeutische Grundlagen und Modelle aufgeführt, beides vor dem Hintergrund der Schulbasierten Ergotherapie. Dies illustriert, dass diese Felder ergotherapeutisches Wissen und Theorien benennen, diese Theorien jedoch vor dem Hintergrund der Schulbasierten Ergotherapie mit der Zielsetzung der Inklusion und Partizipation und im Kontext der inklusiven Bildungseinrichtungen neu verstanden und mit dem entsprechenden Menschenbild (dem affirmativen, sozialen und menschenrechtlichen Modell) genutzt werden. Die praktische Umsetzung dieses ergotherapeutischen Wissens in der Schulbasierten Ergotherapie wird diesem Kontext angepasst. Leser*innen, die gerne erfahren möchten, wie bereits vertrautes Wissen und etablierte Modelle und Ansätze aus dem eigenen Praxisalltag in diesem noch weniger vertrauten inklusiven Arbeitsfeld umgesetzt werden, können im Teil B dieses Buches mehr darüber erfahren.

In dem darauf liegenden Feld (zweite Ebene) sind die Qualitätsmerkmale der Schulbasierten Ergotherapie dargestellt. Die beiden Kästchen auf der linken Seite des Feldes zeigen eine Auswahl von Ansätzen und Methoden, die weit verwendeten Kernbestandteile und Handwerkszeuge der Schulbasierten Ergotherapie sind (Teil C). Vor dem Hintergrund der Qualitätsmerkmale wird die Umsetzung dieser Methoden für das ergotherapeutische Arbeiten in inklusiven Bildungseinrichtungen beschrieben. Praktische Beispiele verdeutlichen die Umsetzung. Diese Ansätze und Methoden werden teils auch von anderen Berufsgruppen genutzt, die in unterstützenden Diensten und Rollen tätig sind. Deshalb ist es wichtig, die spezifisch ergotherapeutische Umsetzung und Nutzung hervorzuheben. In der inklusiven Bildung ist die Unterstützung durch ein interdisziplinäres Team die Lösung, und nicht die Auswahl einer individuellen Berufsgruppe zur Erfüllung einer Rolle oder Aufgabe.

|14|In dem dritten obenauf liegenden Kästchen (dritte Ebene) auf der rechten Seite der Abbildung 1-1 sind sowohl komplexere Dienstleistungsmodelle und Herangehensweisen für inklusive Bildung dargestellt als auch umfassende schulbasierte Interventionsmodelle und Rahmenwerke, die ausschließlich für den inklusiven Bildungskontext entwickelt worden sind. Diese Rahmenwerke, Dienstleistungs- und Interventionsmodelle werden im Teil D des Buches dargestellt. Die komplexen Modelle und Rahmenwerke sind besonders gut geeignet für Leser*innen, die bereits Erfahrungen in der Arbeit in Bildungseinrichtungen sammeln konnten. Die Hilfe von erfahrenen Kolleg*innen kann die Auseinandersetzung mit diesen komplexen Themen erleichtern. Falls diese Modelle und Rahmenwerke nicht zu dem jetzigen Arbeitsalltag passen, können im Teil B oder Teil C besser geeignete Modelle oder Ansätze gefunden werden.

Nach diesem groben Überblick werden nun die individuellen Kapitel und deren Autor*innen vorgestellt, um den Lesenden die spezifische Auswahl zu erleichtern. Die visuelle Darstellung wird weiterhin als Wegweiser dienen.

1.3  Kapitelübersicht


Die Abbildung 1-1 über die Visualisierung der Schulbasierten Ergotherapie verdeutlicht nicht nur die unterschiedlichen Aspekte der Disziplin, sondern bietet gleichzeitig einen groben Überblick über den Aufbau des Buches und begleitet damit die Leser*innen durch die unterschiedlichen Kapitel.

Teil A: Der Kasten im Hintergrund (erste Ebene) bezieht sich auf die zugrundliegenden Werte und Haltungen von Ergotherapeut*innen, die schulbasiert arbeiten. Ebenfalls sind dies die Einstellungen, Haltungen und Wertvorstellungen von den Bildungseinrichtungen und dem Lehrpersonal, die für das Erreichen von Partizipation und Inklusion unterstützend wirken. Diese Grundannahmen werden im Kapitel 2 von Petra Wirth (D) und Andrea Hasselbusch (D, UK) dargestellt. Es werden theoretische Grundlagen für die Arbeit im inklusiven Bildungswesen dargelegt und aufgezeigt, was ein in die Schule integriertes Arbeiten ausmacht. Vera Kaelin (CH, USA) widmet sich darin ausführlich dem Thema der Partizipation. Anja Blum (D), Anja Diebels (D), Angelika Echsel (CH, USA), Corinne Majerus (L) und Tom Morgenthaler (A) setzen sich im Kapitel 3 mit den strukturellen Bedingungen im Bildungswesen der verschiedenen deutschsprachigen Länder auseinander.

Teil B: Die Grundlagen für die ergotherapeutische Arbeit in Bildungseinrichtungen werden in diesem Teil des Buches vorgestellt (vgl. die beiden Felder auf der linken Seite der Abbildung 1-1). Präsentiert werden diese Grundlagen in zwei Gruppen.

Im Kapitel 4 wird Betätigungswissenschaft (occupational science) als Erklärungsmodell von Ereignissen und Herausforderungen im Bildungskontext durch die Autorinnen Ina Roosen (D), Nadja Reeck (D), Katrin Pechstädt (A) und Dorothea Tschaggeny (CH) vorgestellt, mit besonderem Fokus auf die Konzepte von Betätigungsgerechtigkeit, Betätigungsbalance und Betätigungstransition im Bildungsalltag. Dieses...

Erscheint lt. Verlag 24.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie
ISBN-10 3-456-76061-2 / 3456760612
ISBN-13 978-3-456-76061-2 / 9783456760612
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