Endspurt Klinik: Dermatologie, Urologie (eBook)
200 Seiten
Thieme (Verlag)
978-3-13-244498-0 (ISBN)
- Vom IMPP seit Frühjahr 2012 geprüfte Inhalte sind im Text hervorgehoben.
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- Lerntipps, Merke-Boxen, Praxistipps und weitere Hervorhebungen bieten dir Unterstützung beim Lernen.
- Lerne im Zusammenhang: Leitsymptome, die spezifische Pharmakologie und auch spezielle Themen der klinischen Chemie, Chirurgie, Radiologie und Pathologie sind bei den jeweils passenden Fachgebieten/Organsystemen einsortiert.
- Jedes Skript ist in überschaubare Lernpakete unterteilt, abgestimmt auf den Lernplan in via medici, wo du auch die passenden IMPP-Fragen kreuzen kannst. Unser Lernplan bringt dich in 100 Tagen zur 2. ÄP.
In der 4. Auflage wurden alle Inhalte auf den aktuellen Stand gebracht und neue Frageninhalte eingearbeitet.
Dieses Skript beginnt mit dem Fach Dermatologie. Die Leitsymptome sind oft typische Blickdiagnosen. Die dermatologischen Krankheitsbilder sind nach Effloreszenz sortiert: Rötungen und Schuppung, Papeln und Lichenifikation, Granulomatosen, Atopie und Ekzeme. Die Kapitel zu Infektionen sowie Allergien und Autoimmunerkrankungen bieten die dermatologische Perspektive zu den Themen in anderen Skripten. Es folgen Hautschäden, Pigmentveränderungen sowie Nävi und Hauttumoren. Zum Abschluss geht es um dermatologische Erbkrankheiten sowie um Erkrankungen der Haare, Drüsen und Nägel.
Der zweite Teil dieses Skripts widmet sich der Urologie. Die Grundlagen und Krankheitsbilder schließen an die in Skript 7 behandelten Themen zu Niere und Harnsystem an. Dabei werden zuerst die urogenitalen Fehlbildungen, dann Entzündungen und Infektionen, relevante Tumoren und z.T. urologische Notfälle besprochen. Schließlich finden auch die Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane sowie die männliche Sexualfunktion hier ihren Platz.
1 Grundlagen
1.1 Auffrischer: Haut
1.1.1 Funktionen
Eine wichtige Aufgabe ist der Schutz vor äußeren Einflüssen.
Als Sinnesorgan dient die Haut der Wahrnehmung von Berührungen, Druck, Vibration, Schmerz und Temperatur.
Außerdem ist die Haut für die Temperaturregulation verantwortlich. Zudem wird unter UV-Strahlung in der Haut Vitamin D gebildet.
1.1.2 Aufbau
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Epidermis (Oberhaut): aus Epithelgewebe
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Dermis (Lederhaut): aus Bindegewebe
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Subkutis (Unterhaut): größtenteils aus Fettgewebe.
Epidermis und Dermis werden zusammen als Kutis bezeichnet. Beiden Schichten sind durch leisten- und papillenförmige Ausläufer wellenförmig miteinander verzahnt.
Aufbau der Haut
Abb. 1.1 Schematischer und histologischer Schnitt durch die Haut. R = Reteleisten, P = dermale Papillen.
(Quelle: Moll, Duale Reihe Dermatologie, Thieme, 2016)
Lerntipp
Es ist sinnvoll, die histologischen Gegebenheiten der Haut zu rekapitulieren, damit du Veränderungen in Abbildungen leichter einordnen kannst, z.B. Spalt epidermal oder dermal.
Epidermis: besteht aus einem mehrschichtigen verhornenden Plattenepithel, das hauptsächlich aus Keratinozyten gebildet wird. Darüber hinaus findet man Melanozyten (pigmentbildende Zellen), Merkel-Zellen (Mechanorezeptoren) und Langerhans-Zellen (antigenpräsentierende Zellen).
Merke:
Da es in der Epidermis keine Blut- und Lymphgefäße gibt, können auf die Epidermis begrenzte Tumoren (Carcinoma-in-situ) nicht streuen und bilden keine Metastasen.
Schichten der Epidermis: von apikal nach basal:
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Stratum corneum: Schicht aus flachen, kern- und organellenlosen Korneozyten, die an der Oberfläche als Hornschuppen abschilfern
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Stratum lucidum: dünne Schicht aus abgeflachten Zellen, deren Kerne und Zellgrenzen nicht mehr erkennbar sind; Sie findet sich nur an Handflächen und Fußsohlen ( ▶ Leistenhaut).
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Stratum granulosum: Schicht aus abgeflachten Keratinozyten mit basophilen Granula (Keratohyalingranula)
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Stratum spinosum: relativ breite Schicht aus polygonalen, stachelförmigen Keratinozyten, die in höheren Lagen zunehmend flacher werden
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Stratum basale: einlagige Schicht aus kubischen Stammzellen, die für die stetige Regeneration der Haut sorgen. Sie enthält außerdem Melanozyten und Merkel-Zellen.
Epidermale Differenzierung: Epidermis erneuert sich kontinuierlich durch mitotische Teilung der Basalzellen. Auf dem Weg zur Hautoberfläche verändern die Zellen ihre Form, flachen zunehmend ab und werden als Hornschuppe abgeschilfert.
Dermoepidermale Junktionszone: Im Grenzbereich zwischen Epidermis und Dermis mit Basalmembran, die sich aus Lamina lucida (epidermal) und Lamina densa (dermal) zusammensetzt. Sie ist über Fibrillen fest mit Epidermis und Dermis verankert.
Dermis: bindegewebige Schicht aus kollagenen und elastischen Fasern, die in eine gelartige Grundsubstanz eingebettet sind. Als Hauptzellen enthält sie Fibroblasten; zusätzlich verschiedene Immunzellen (Makrophagen, Mastzellen, Lymphozyten und dermale dendritische Zellen). Weitere Bestandteile:
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Lymph- und Blutgefäße
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Nervenfasern
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Sinnesrezeptoren (Meissner-Tastkörperchen)
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▶ Haare und ▶ Schweißdrüsen.
Die Dermis besteht aus 2 Schichten:
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Stratum papillare: zell- und gefäßreiche und faserarme Schicht. Sie bildet die dermalen Papillen, die in Vertiefungen der Epidermis (Reteleisten) hineinragen.
-
Stratum reticulare: zellarme und faserreiche Schicht. Sie bildet ein dichtes Netz aus kollagenen und elastischen Fasern.
Subkutis: besteht aus Fettzellen und Bindegewebe. Sie dient der Energie- und Wasserspeicherung, Isolation sowie als Stütz- und Polstergewebe und enthält die Vater-Pacini-Körperchen (Wahrnehmung von Vibrationen).
1.1.3 Struktur
An Handtellern und Fußsohlen befindet sich die Leistenhaut. Sie erhält ihr Aussehen durch in Reihen angeordnete dermale Papillarkörper.
Am weitaus größten Teil der Haut findet sich die Felderhaut. Sie ist durch kleine Furchen in Polygone unterteilt, an deren Schnittpunkten sich die Haarfollikel befinden.
Dermatome: entsprechen den sensiblen Innervationsgebieten der Hirn- und Spinalnerven.
Dermatome
Abb. 1.2
(Quelle: Moll, Duale Reihe Dermatologie, Thieme, 2016)
Hautspaltlinien sind Spannungslinien der Haut, die durch die Anordnung der kollagenen und elastischen Fasern der Dermis verursacht werden. Sie sind wichtig für die operative Schnittführung. Außerdem spielen sie bei der Ausbreitung einiger Dermatosen (z.B. ▶ Pityriasis rosea) eine Rolle.
Blaschko-Linien bilden bizzarre Muster, die der Zellwanderung während der Embryogenese entsprechen. Daher folgen insbesondere kongenitale Dermatosen diesen Linien (z.B. ▶ epidermaler Nävus).
1.1.4 Pigmentsystem
Melanozyten: produzieren das Pigment Melanin und geben dieses an benachbarte Keratinozyten ab.
Melaninbiosynthese: Ausgehend von Tyrosin werden über mehrere Syntheseschritte 2 Hauptformen des Melanins gebildet:
-
Eumelanin: braun-schwarz
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Pheomelanin: rot-gelb (wird hauptsächlich von Hellhäutigen produziert).
Hauttypen: Anhand der Menge des Melanins (Pigmentierungsgrad) werden nach Fitzpatrick 6 Hauttypen unterschieden.
Tab. Hauttypen (nach Fitzpatrick) Hauttypen | Pigmentierung |
Typ I | sehr helle Haut, rote Haare, helle Augenfarbe, geringe bis keine Bräunung bei gleichzeitig starker Neigung zu Sonnenbrand |
Typ II | helle Haut, blonde Haare, helle Augenfarbe, geringe Bräunung und Neigung zu Sonnenbrand |
Typ III | hellbraune Haut, hellbraune Haarfarbe, helle oder braune Augenfarbe, gute Bräunung und wenig Sonnenbrände |
Typ IV | mittelbraune Haut, dunkle Haar- und Augenfarbe, gute Bräunung und selten Sonnenbrände |
Typ V | braune Haut, dunkle Haar- und Augenfarbe, sehr gute Bräunung und extrem selten Sonnenbrände |
Typ VI | dunkelbraune bis schwarze Haut, schwarze Haare, dunkelbraune Augenfarbe, praktisch keine Sonnenbrände |
Praxistipp:
Häufig beeinflusst der Hauttyp die Farbe von...
Erscheint lt. Verlag | 24.4.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Dermatologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Urologie | |
Medizin / Pharmazie ► Studium | |
ISBN-10 | 3-13-244498-7 / 3132444987 |
ISBN-13 | 978-3-13-244498-0 / 9783132444980 |
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