Pantothensäure B5 macht Power (eBook)
278 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-4162-5 (ISBN)
Renate Leypold wurde 1949 in München geboren. Sie studierte Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität und schloss das Studium 1978 erfolgreich mit Diplom ab. Anschließend ließ sie sich zur Heilpraktikerin ausbilden und praktiziert in eigener Praxis. Im Jahr 2000 erschien ihr erstes Buch "Die Pantothensäure, das verkannte Genie".
1. Die Pantothensäure
Hier wollen wir die Pantothensäure vorstellen. Zum besseren Verständnis soll erst einmal im Allgemeineren gezeigt werden, was sie eigentlich im Organismus für uns macht. Und anschließend möchte ich in einem Überblick die wichtigsten Fakten über das Vitamin B5 nennen.
Die Pantothensäure im Allgemeinen
Die Pantothensäure ist ein Vitamin der B-Gruppe. Sie wird auch Vitamin B5 genannt. Es gibt eine ganze Reihe an B-Vitaminen, deshalb werden sie in einer Gruppe zusammengefasst, die als „B-Gruppe“ oder „B-Komplex“ bezeichnet wird. Häufig werden sie alle zusammen in einen „Topf“ geworfen. Doch jedes Vitamin für sich ist ein Spezialist in unserem Stoffwechsel und hat eigene Aufgaben in unserem Organismus, doch müssen alle zusammen vorhanden sein, damit unser Stoffwechsel funktioniert. Sie werden in Namen und in Ziffern benannt und werden hier vorgestellt:
Vitamin B1 | Thiamin/Aneurin |
Vitamin B2 | Riboflavin |
Vitamin B3 | Niacin/Nicotinsäure |
Vitamin B5 | Pantothensäure |
Vitamin B6 | Pyridoxin |
Vitamin B7 | Biotin/Vitamin H |
Vitamin B9 | Folsäure |
Vitamin B12 | Cobalamin |
Die Pantothensäure wird in das Coenzym A (CoA) eingebaut. Erst mit der Pantothensäure kann das Coenzym A in unserem Körper wirksam werden. Das CoA ist so universell in unserem Organismus, es ist an so vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt, und genau hieraus erlangt es seine große Bedeutung für unseren Stoffwechsel.
Was ist das Coenzym A?
Das Coenzym A ist ein Enzym, in dem verschiedene Stoffe enthalten sind, unter anderem das „Energieteilchen“ ATP (Adenosintriphosphat), und hier muss auch die Pantothensäure eingebaut werden. Erst hierdurch kann das CoA wirken.
Das Coenzym A wurde erst 1951 durch Feodor Lynen entdeckt. Erst anschließend konnte man seine Bedeutung im Stoffwechsel erkennen. Hierbei wurde ersichtlich, wie universell es ist. Nachher konnte man erst die zentrale Bedeutung der Pantothensäure für unseren Organismus erfassen.
Um die trockene Materie aufzulockern und zu veranschaulichen, was das CoA macht, möchte ich das Zitat des Journalisten Klaus Oberbeil aus meinem ersten Buch aufgreifen:
„Die Pantothensäure ist zentraler Bestandteil des Coenzym A, der Urzelle jeglicher Vitalität. Am Pantothensäure-Molekül hängt in diesem Enzym das Energieteilchen Adenosintriphosphorsäure (ATP). Dieses ATP ist mit Energie richtig vollgeladen. Man kann es mit einem Luftballon vergleichen, der mit aller Macht an einem Gummifaden zieht. Schneidet man den Faden durch, schnellt der Ballon in die Höhe. Seine Energie wird frei. Dann werden über ein entsprechendes Signal vom Gehirn bestimmte Verbindungen zwischen Atomen im ATP-Molekül durchtrennt und Phosphoratome (und damit Körperenergie) werden frei. Anschließend werden die Phosphoratome sofort wieder ans Atom gebunden und die Molekülkanonen sind wieder bereit zum Feuern. An diesen lebenswichtigen Energieprozessen ist Pantothensäure, das Vitamin B5, maßgeblich beteiligt.“ (Oberbeil, S. 47)
Damit aber noch nicht genug:
„Das Vitamin ist in Körperzellen am Bau von Hunderten von Enzymen beteiligt. Diese Enzyme verbinden sich mit einem sogenannten Apoenzym, einem Eiweißteil, und gewinnen dadurch eine enorme Explosivität, vergleichbar einem vorher leblosen Stück Holz, das jetzt entzündet wird. Eine dieser durch Pantothensäure ermöglichten Enzymreaktionen ist z. B. der Umbau des BVitamins Cholin im Gehirn zu dem stimmungsaufhellenden Neurotransmitter (Nervenreizstoff) Acetylcholin.“ (Oberbeil, S. 49)
(Anmerkung der Autorin: Cholin wurde früher zu den B-Vitaminen gezählt, heute nennt man es Vitaminoid, weil es im Grammbereich benötigt wird.)
Diese Neurotransmitter vermitteln uns die Denkimpulse und sind für die Konzentration, die Gefühlsempfindungen und damit für unsere kognitiven Fähigkeiten notwendig.
Wo entsteht unsere Energie?
Wo liegt nun überhaupt der Wirkungsort der Pantothensäure? Wo kann sie das alles vollbringen, was wir oben geschildert haben? Wo entsteht die Energie? Es war ein langer Weg, bis man dies alles erklären konnte. Ihr Hauptwirkungsort liegt in den Zellen, und zwar hier in den Mitochondrien – dies sind die sogenannten Kraftwerke unserer Zellen. Es musste jedoch erst einiges vorher geklärt werden und es waren viele wissenschaftliche Schritte nötig, bis alles, was wir heute wissen, erforscht werden konnte.
Eine Zusammenfassung dieser verschiedenen Etappen findet sich in der „Ernährungsumschau“ und wir zeigen sie anschließend:
Quelle: Stahl & Heseker, „Pantothensäure“, in: Ernährungsumschau 7/2009, S. 404
Beispielsweise musste auch erst mal das Coenzym A beschrieben werden, in das die Pantothensäure hier eingebaut wird. Hieran war Feodor Lynen beteiligt, aber auch etliche Kollegen. Das unten genannte ACP heißt „Acyl-Carrier-Protein“ (Stahl & Heseker, 2009,S. 406). Es ist wichtig für die Fettsäuren und wirkt mit im gesamten Pantothensäurezyklus. Um dieses Coenzym vollständig aufzuklären, war auch die Kenntnis des ATP nötig, das schon von Lohmann 1929 entdeckt wurde (vgl. Artikel Adenosintriphosphat in Lexikon der Biologie, Spektrum.de).Dieses Molekül bringt uns die Energie und ist wichtig für unsere Leistungsfähigkeit.
Quelle: ebd.
Schließlich waren dazu auch unsere hochauflösenden Mikroskope nötig, um die Mitochondrien erkennen zu können und um zu sehen, was hier auf molekularer Ebene geschieht. Damit erst konnte man die Pantothensäure und ihre Wirkungen so richtig einschätzen.
Die Mitochondrien sind der Motor unseres Lebens, hier entsteht unsere Energie. Das Herzstück ist der Citratzyklus mit der angeschlossenen Atmungskette, in dem der über die Lunge eingeatmete Sauerstoff für unseren Stoffwechsel verwertbar gemacht wird. Und so wird hier schrittweise für uns die Energie freigesetzt, die dann unsere Leistungsfähigkeit für all unsere Tätigkeiten erbringt und aus der wir schöpfen können. Im Citratzyklus entstehen aus den zugeführten Nährstoffen und mittels vieler Umbau-, Auf- und Abbauvorgänge viele Signalstoffe. Zu ihnen gehören bespielsweise Botenstoffe und Hormone, die für unser Leben notwendig sind (vgl. Stahl & Heseker, S. 404 ff.). Die hier anfallenden Abfallprodukte werden ausscheidungsfähig gemacht und verlassen als Wasser und Kohlendioxid unseren Organismus. Beteiligt sind hier auch alle Vitamine und andere Vitalstoffe, die für die hier geschilderten Vorgänge nötig sind. Dies alles ist der Motor unseres Lebens, der Akku, aus dem wir die Lebensenergie erhalten, der tagtäglich für unsere Leistungsfähigkeit sorgt. Letzteres wird genauer im Kapitel „Mitochondrien“ erklärt.
Um darzustellen, wie hoch dieser Stoffumsatz in 24 Stunden sein kann, sei dies hier am Beispiel des ATP erwähnt:
„So lässt sich berechnen, dass der menschliche Körper im Laufe von 24 Stunden etwa 75 kg ATP produziert, also sein eigenes Gewicht! Natürlich wird das ATP immer gleich wieder verbraucht; es wird meist in ADP und Phosphat gespalten und aus diesen Bruchstücken wird es dann resynthetisiert.“ (Karlson, Peter, S. 365)
Stellen wir uns das nun doch mal vor. Das ist doch schließlich heller Wahnsinn! Eine Zelle ist schon so klein. Und in jeder Zelle befinden sich unterschiedlich viele Mitochondrien. Und hier werden Stoffe aufgebaut bis zu einem Gewicht von 75 Kilogramm. Ist das nicht unvorstellbar?
1.2 Die Pantothensäure im Einzelnen
Hier wollen wir zuerst einmal die Begriffe klären, unter denen die Pantothensäure bekannt ist.
Begriffsbestimmung
Der Name „Pantothensäure“ kommt aus dem Griechischen. Der Begriff „pantos“ heißt „von überall“, „pantothen“ bedeutet „von allen Seiten“. Beides ergibt Sinn, denn das Vitamin B5 ist in geringer Dosis in fast allen pflanzlichen und tierischen Geweben enthalten (Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Milchprodukte usw.). Deshalb geht man auch davon aus, dass es nicht zu einem Mangel an Vitamin B5 kommen kann. Aber dieser Gedanke stimmt nicht gänzlich, denn sie ist beileibe nicht in allen pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln enthalten. Und hier muss hinzugefügt werden: Durch „moderne“ Kost (Fast Food usw.) und/oder zu einseitige Ernährung kann es durchaus zu einer ungenügenden Aufnahme an Pantothensäure kommen. Dies wird später im Kapitel 11 „Ernährungswirklichkeit“ genauer erläutert.
Irritierend wirkt auf viele...
Erscheint lt. Verlag | 15.2.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie |
ISBN-10 | 3-7583-4162-0 / 3758341620 |
ISBN-13 | 978-3-7583-4162-5 / 9783758341625 |
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