Karieserfahrung und zahnärztlicher Behandlungsbedarf von Kindern mit und ohne Allgemeinerkrankung unter zahnärztlicher Narkosesanierung

Eine multizentrische retrospektive Studie
Buch | Softcover
104 Seiten
2023
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-7153-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Karieserfahrung und zahnärztlicher Behandlungsbedarf von Kindern mit und ohne Allgemeinerkrankung unter zahnärztlicher Narkosesanierung - Linda Giuliana Jung
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Ziel der Studie: Kinder mit Allgemeinerkrankungen (AE) zeigen einen erhöhten zahnärztlichen Behandlungsbedarf im Vergleich zu gleichaltrigen gesunden Kindern. Darüber hinaus ist Insbesondere bei allgemeinerkrankten Kindern eine Therapie in Intubationsnarkose (ITN) notwendig. Hierbei kommt es oftmals zu sehr langen Wartezeiten, was durch die geringe Kapazität zahnärztlicher Behandlungen von Patienten mit AE begründet ist. Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es, die Karieserfahrung, den Behandlungsbedarf sowie die Wartezeit bei Kindern mit AE an einem Universitätsklinikum (AP) und gesunden Kontrollpatienten (GP) in Klink und Praxis zu vergleichen.
Material und Methode: Insgesamt wurden 325 (179m, 141w, 5 unbekannt) Patienten (263 AP, 62 GP) erfasst, die im Zeitraum von 2013 bis 2019 mindestens eine Zahnsanierung in ITN am Klinikum oder in einer privaten Praxis erhalten haben. 76 wiesen eine Herzerkrankung (HE), 18 eine Tumorerkrankung (TE), 54 eine syndromale Erkrankung (SY) und 115 sonstige Erkrankungen (SE) auf. 62 Kinder (34 Klinik, 28 Praxis) waren gesund. Neben Alter, Geschlecht und allgemeinmedizinischer Anamnese wurden die Wartezeit zwischen Erstuntersuchung und Narkosesanierung, dmf-t-/DMF-T Werte, sowie der Significant caries Index (SiC) und der Kariessanierungsgrad (KSG) bestimmt. Dabei wurden die Kinder mit Karies anhand ihres Alters in zwei Altersgruppen (Vorschulkinder (<6 Jahre); n=165 und Schulkinder (>6 Jahre); n=160) unterteilt. Die deskriptive Auswertung erfolgte mit dem Programm SPSS 26.0. Signifikante Unterschiede wurden mittels ANOVA (Welch-Test) geprüft (p<0,05).
Ergebnisse: Die dmf-t-/DMF-T-Mittelwerte der Kinder mit Early Childhood Caries (Vorschulkinder) stellten sich im Vergleich zu denen der Schulkinder in allen Patientengruppen als höher dar. Der geringste dmf-t-/DMF-T-Mittelwert lag unabhängig der Altersgruppe bei den GP (Klinik) wobei der höchste Wert bei den TE-Vorschulkindern und den SY-Schulkindern vorlag (p>0,05). Der höchste SiC-Index war mit 17,0±2,0 in der Gruppe der Vorschulkinder mit TE und mit 13,5±3,8 bei den Schulkindern mit SY festzustellen, wobei der niedrigste SiC-Index mit 9,0±0,8 bzw. 9,0±1,2 unter den GP-Schulkindern lag. Der niedrigste KSG zeigte sich mit 0,0 % innerhalb der TE-Vorschulkinder und mit 5,0 % bei den HE-Schulkindern. Der höchste KSG lag mit 41,1 % in der Gruppe der SY-Schulkinder vor. Die Wartezeit für die Behandlung in ITN lag bei den Kindern im reinem Milchgebiss mit AE höher, als bei den GP, wobei der Spitzenwert der Vorschulkinder hier bei 6,3±4,5/4,8 Monaten pro Kind in der Gruppe HE und SY lag. Bei den Vorschulkindern mit Wechselgebiss lag der Höchstwert mit 15,0±19,8 jedoch in der GP-Gruppe (Klinik). Bei den Schulkindern mit reinem Milchgebiss hatten die Kinder der SY-Gruppe mit 45,5±58,7 die längste Wartezeit, wobei die Kinder mit Wechselgebiss am längsten aus der GP-Gruppe (Klinik) warten mussten (7,9±13,4). Bei den Schulkindern mit reinem bleibenden Gebiss war die Wartezeit neben einem Patienten mit TE, der 36 Monate warten musste für die HE-Gruppe mit 26,8±36,2 am längsten (p>0,05).
Schlussfolgerung: Die Studie zeigte eine hohe Karieserfahrung und einen geringen KSG sowie eine verlängerte Wartezeit bei Kindern mit AE im Vergleich zu GP. Eine hohe Wartezeit unterstreicht hierbei die Bedeutung der Verbesserung zahnärztlicher Versorgungsmöglichkeiten für Kinder mit AE. Es erscheint dringend erforderlich, dass diese Kinder intensiv prophylaktisch zahnärztlich betreut werden müssen, um ITN-Behandlungen mit all den verbundenen unangenehmen Begleiterscheinungen und Risiken zu minimieren bzw. im besten Fall zu vermeiden. Objectives: Children with general diseases (AE) show an increased need for dental treatment compared to healthy children of the same age. In addition, therapy under intubation anesthesia (ITN) is necessary, especially for children with general illnesses. This often leads to very long waiting times, which is due to the low capacity of dental treatments for patients with AE. The aim of the present retrospective study was to compare the caries experience, the need for treatment and the waiting time in children with AE at a university hospital (AP) and healthy control patients (GP) in the clinic and practice.
Methods: A total of 325 (179m, 141f, 5 unknown) patients (263 AP, 62 GP) were recorded who received at least one tooth restoration in ITN at the clinic or in a private practice in the period from 2013 to 2019. 76 had cardiac disease (HE), 18 had tumor disease (TE), 54 had syndromic disease (SY), and 115 had other diseases (SE). 62 children (34 clinic, 28 practice) were healthy. In addition to age, gender and general medical history, the waiting time between the initial examination and anesthetic treatment, dmf-t/DMF-T values, as well as the significant caries index (SiC) and the Caries-Restauration Index (KSI) were determined. The children with caries were divided into two age groups (preschool children (<6 years); n=165 and school children (>6 years); n=160) based on their age. The descriptive evaluation was carried out with the program SPSS 26.0. Significant differences were tested using ANOVA (Welch test) (p<0.05).
Results: The mean dmf-t/DMF-T values of the children with early childhood caries (preschool children) were found to be higher in comparison to those of the school children in all patient groups. The lowest mean dmf-t/DMF-T value was independent of the age group the GP (clinic) with the highest value being in the TE preschoolers and the SY school children (p>0.05).The highest SiC index was 17.00±2.00 in the group of preschool children with TE and 13.5±3.8 in the school children with SY, with the lowest SiC index being 9.0±0.8 and 9.0±1.2 among GP school children, respectively. The lowest KSI was 0.0 % within the TE preschool children and 5.0 % in the HE school children. The highest KSI was 41.08 % in the group of SY school children. The waiting time for treatment in ITN was higher in the children with AE than in the GP, with the peak value of the preschool children here at 6.3±4.5/4.8 months per child in the groups of HE and SY lay. In the preschool children with mixed dentition however, the maximum value of 15.0±19,8 was in the GP group (clinic). Among the school children with pure primary dentition, the children in the SY group had the longest waiting time with 45.5±58,7, whereas the children with mixed dentition in the GP group (clinic) had to wait the longest (7.9±13.4). In the school children with pure permanent dentition, the waiting time was the longest for the HE group with 26.8±36.2 (p<0.05) and one patient with TE who had to wait 36 months.
Conclusion: The study showed a high caries experience and a low Caries-Restauration Index (KSI) as well as a longer waiting time in children with AE compared to GP. A long waiting time underscores the importance of improving dental care options for children with AE. It seems urgently necessary for these children to have intensive prophylactic dental care in order to minimize or, at best, avoid ITN treatments with all the associated unpleasant side effects and risks.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 300 g
Themenwelt Medizin / Pharmazie Zahnmedizin
Schlagworte Behandlung • Karies • Kinder
ISBN-10 3-8359-7153-0 / 3835971530
ISBN-13 978-3-8359-7153-0 / 9783835971530
Zustand Neuware
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