Mit und ohne OZEMPIC Diabetes heilen

Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Präventivmediziner und Chronobiologe, promovierte an der Universität Mailand zum Doktor der Medizin und erforscht seit drei Jahrzehnten die Rolle der inneren Uhren im menschlichen Organismus, Leiter der European Academy of Preventive and Anti-Aging-Medicine.

Für Menschen mit Diabetes und mit Insulinresistenz ist seit Dezember 2017 die Welt nicht mehr die gleiche. Mit der Zulassung von Ozempic können die Effekte eines Hormons im Verdauungstrakt nachgeahmt werden. Sein Name wird mit GLP-1 abgekürzt und lautet in voller Länge Glucagen-like Peptide 1. Es kann den Spiegel von Zuckermolekülen im Blut senken, die gewünschte Wirkung von Insulin verstärken und das Hungergefühl unterdrücken. GLP-1 wirkt jedoch leider immer nur kurzzeitig und muss ständig neu produziert werden. Das fällt einem von Diabetes gestressten Organismus schwer. Ozempic wurde erfolgreich so konzipiert, dass es nicht nur wenige Minuten, sondern 168 Stunden lang effektiv ist. Deshalb genügt ein wöchentlicher Pikser. Ozempic wurde erst 2012 entwickelt und auf Grund seiner wichtigen Eigenschaften bereits fünf Jahre später zum Einsatz gebracht Zum Vergleich: Das Diabetesmedikament Metformin brauchte 55 Jahre von 1957 bis zur vollen Anerkennung als Mittel der ersten Wahl 2012. Das künstliche GLP-1 gilt als Gamechanger. Es verändert die ärztliche Behandlung von Diabetes radikal. Das ist erfreulich und macht gleichzeitig einen wichtigen Hinweis berechtigter denn je. Die Natur kann unseren Organismus mit zahlreichen Mikronährstoffen vor erhöhten Spiegeln von Zuckermolekülen im Blut bewahren und vor den Schädigungen durch sie schützen. Die Zuckerkrankheit zerstört vor allem Nervenzellen. Deshalb kann Diabetes auch die Gefahr einer Alzheimererkrankung oder einer anderen Form von Demenz verdoppeln. Antidiabetisch wirken beispielsweise Flavonoide. Am besten bekannt und erforscht sind ihre grünen, gelben, orangen und roten Farbstoffe. Wir können sie in Dutzenden Früchten, Gemüsearten, Getreiden, Samen, und Blüten entdecken und uns nutzbar machen. Insgesamt mehr als 400 Pflanzenarten wurden erforscht und gelten als geeignet, nach Verzehr den Körper eines Menschen mit Diabetes vor schweren Folgekrankheiten zu bewahren. In den Volksmedizinen der Welt werden sogar rund 800 antidiabetische Mikronährstoffe vermutet.