Lehrbuch der Psychotraumatologie
UTB (Verlag)
978-3-8252-8831-0 (ISBN)
Verschiedene Therapieformen (psychodynamisch, verhaltenstherapeutisch, EMDR, Psychotraumatherapie des Körpers, Psychopharmakotherapie) werden erklärt und kritisch eingeordnet.
Gottfried Fischer (verstorben) war ein deutscher Psychotherapeut und Psychoanalytiker. Er war bis 2009 Professor für Klinische Psychologie an der Universität zu Köln und war zuletzt Direktor des Instituts für Psychologie und Psychotherapiewissenschaft (IPPTW) der Steinbeis-Hochschule Berlin.
Riedesser studierte in Freiburg im Breisgau Medizin und war ab 1979 Arzt an der Kinderklinik der Universitätsklinik Freiburg. 1984 schloss er seine Facharztausbildung als Kinder- und Jugendpsychiater ab, 1988 beendete er seine psychoanalytische Ausbildung und erwarb die Zusatztitel „Psychotherapeut“ und „Psychoanalytiker“. Im gleichen Jahr habilitierte er sich. Er leitete als Oberarzt die psychosomatische Abteilung der Freiburger Universitäts-Kinderklinik und folgte 1991 einem Ruf an die Universität Hamburg als Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Außerdem war er Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Vorbemerkung zur 5. Auflage9
Aufbau des Lehrbuchs und Hinweise für die Lektüre10
Abkürzungen12
Teil I: Allgemeine Psychotraumatologie
1 Einführung17
1.1 Psychotraumatologie als Forschungs- und Praxisfeld17
1.1.1 Psychisches Trauma in einem polyätiologischen Modell21
1.2 Seelische und körperliche Verletzungen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede24
1.3 Zur Geschichte der Psychotraumatologie33
1.3.1 Naturgeschichte der Psychotraumatologie34
1.3.2 Wissenschaftsgeschichte der Psychotraumatologie36
1.4 Diagnostik als „Momentaufnahme“ : Syndrome der allgemeinen und speziellen Psychotraumatologie45
2 Situation, Reaktion, Prozess – ein Verlaufsmodell der psychischen Traumatisierung67
2.1 Zur Phänomenologie der traumatischen Situation73
2.2 Der Riss zwischen Individuum und Umwelt: Peritraumatische Erfahrung im Modell des „Situationskreises“82
2.2.1 Pathogenese des psychischen Traumas93
2.2.2 Zur Psychobiologie der peritraumatischen Erfahrung97
2.3 Fassen des Unfasslichen – die traumatische Reaktion100
2.4 Anpassung an das Trauma: Strukturveränderungen im traumatischen Prozess106
2.4.1 Struktur und Dynamik des traumatischen Prozesses107
2.4.2 Idiographische Untersuchung traumatischer Prozessverläufe110
2.4.3 Kontrolloperationen und Strukturveränderung im traumatischen Prozess117
2.4.4 Psychobiologie des traumatischen Prozesses124
2.4.5 Die ICD im Kontext133
2.4.5.1 Die nosologische Pyramide135
2.4.5.2 Die traumatische Ätiologie in Störungsbildern der ICD139
2.5 Zusammenfassung von Kapitel 2: Das Verlaufsmodell der psychischen
Traumatisierung in seinen wichtigsten Implikationen145
3 Differenzielle Psychotraumatologie: Erforschung von Traumafolgen nach dem Verlaufsmodell151
3.1 Objektiver Zugang zum Trauma153
3.1.1 Typologie traumatischer Situationen153
Schweregrad153
Häufung traumatischer Ereignisse oder Umstände155
Mittelbare vs. unmittelbare Betroffenheit155
Gesichtspunkt der Verursachung156
Verhältnis zwischen Täter und Opfer156
Klinisch relevante Situationsdynamiken157
3.1.2 Situationstypologie im Tierversuch158
3.2 Subjektiver Zugang zum Trauma163
3.2.1 Subjektive Disposition: Die Erwartung des Unerwartbaren163
Aktuelle Disposition163
Überdauernde Dispositionen164
Protektive Faktoren164
Risikofaktoren165
Differenzielle physiologische Dispositionen167
3.2.2 Abwehr-, Coping- und Persönlichkeitsstile168
3.2.3 Motivation und Triebdispositionen170
3.3 Differenzieller Verlauf der traumatischen Reaktion und des traumatischen Prozesses172
3.3.1 Direkte Folgen des Traumas172
3.3.2 Differenzielle Betrachtung der mittelbaren Folgen184
3.4 Forschungsstrategien der Psychotraumatologie187
3.4.1 Methodenintegration am Beispiel der Deprivationsforschung191
3.4.2 Forschungsdesigns der Psychotraumatologie203
3.4.3 Untersuchungsinstrumente206
4 Traumatherapie211
4.1 Sozialpsychologische Abwehrprozesse bei Erforschung und Therapie psychischer Traumatisierung211
4.2 Krisenintervention218
4.3 Gesichtspunkte der postexpositorischen Traumatherapie219
4.3.1 Regeln für die Traumatherapie223
4.3.2 Psychodynamisch orientierte Ansätze der Traumatherapie227
4.3.3 Verfahren der Verhaltenstherapie234
4.4 Prinzipien der Psychotherapie traumatischer Prozesse236
4.5 Psychotraumatologisch fundierte Psychotherapie (PFP)250
4.5.1 Trauma-Akuttherapie nach der MPTT257
4.6 Psychotraumatherapie des Körpers261
4.7 Psychopharmakotherapie270
4.7.1 Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer272
4.7.2 Trizyklische Antidepressiva272
4.7.3 Antipsychotika273
4.7.4 Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)273
4.7.5 Benzodiazepine und Z-Drugs274
4.7.6 Spezielle Substanzen und Ausblick274
4.7.7 Therapieentscheidungen275
5 Prävention277
Teil II: Spezielle Psychotraumatologie
6 Holocaust286
7 Folter, Krieg und Vertreibung293
7.1 Die Folter und ihre Verbreitung293
7.2 Die traumatische Situation295
7.3 Psychische Folterfolgen297
7.4 Symptome als diagnostische Hindernisse298
7.5 Nachfolgende traumatische Erfahrungen299
7.6 Besondere psychosoziale Faktoren als therapeutische Hindernisse301
7.7 Psychotherapeutische Behandlung301
7.8 Gegenübertragung oder was geschieht mit den Therapeuten?304
7.9 Pharmakologische Behandlung305
7.10 Sprachliche Hindernisse in der Behandlung von Folterüberlebenden306
7.11 Risiken und Nebenwirkungen für die Therapeuten307
7.12 Fazit309
8 Kriegstrauma310
8.1 Einleitung310
8.2 Aktuelle Situation bei Soldaten311
8.3 Psychodynamisches Modell der Entwicklung traumaassoziierter
psychischer Erkrankungen im militärischen Kontext312
8.4 Traumatherapie im militärischen Kontext314
8.5 Gruppenprogramm zur werteorientierten Psychotherapie316
8.6 Perspektiven der Psychotraumatologie in der Bundeswehr317
9 Kindheitstrauma320
9.1 Risikofaktoren und protektive Faktoren in der Kindheitsentwicklung324
9.2 Situation – Reaktion – Prozess: Das Kindheitstrauma im Verlaufsmodell326
9.3 Traumatherapie bei Kindern329
9.4 Sexueller Kindesmissbrauch331
9.4.1 Soziodynamik und psychotraumatologische Abwehrprozesse beim Thema des sexuellen Kindesmissbrauchs333
9.4.2 Gedächtnisforschung und die sog. „False-Memory“-Bewegung334
9.4.3 Traumatische Situationsfaktoren und symptomatische Folgen337
9.4.4 Täterprofile und Familiendynamik341
9.4.5 Glaubhaftigkeitskriterien kindlicher Zeugenaussagen345
9.4.6 Traumatischer Prozess und Langzeitfolgen346
9.4.7 Psychotherapie352
9.4.8 Transgenerationale Weitergabe im traumatischen Prozess358
9.4.9 Prävention360
9.5 Auswirkung von Kriegsereignissen auf Kinder361
10 Vergewaltigung366
11 Gewaltkriminalität374
Objektive Situationsfaktoren375
Dissoziatives Erleben in der traumatischen Situation376
Symptomverbreitung und -ausprägung376
Psychotraumatisches Belastungssyndrom bei Gewaltopfern: Häufigkeit, Verlauf, Formen379
Risikofaktoren für die Entwicklung langfristiger Symptome und Beschwerden381
Praxis im Kölner Opferhilfe Modell386
Auszüge aus dem Text der Informationsbroschüre fürGewaltopfer aus dem Kölner Opferhilfe Modell386
12 Arbeitslosigkeit als psychisches Trauma390
13 Lebensbedrohliche Erkrankung als Faktor psychischer Traumatisierung398
14 Mobbing404
15 Ausblick: Die Zukunft der Psychotraumatologie und die Frage der Ausbildung412
Glossar416
Literatur433
Sachregister463
Aus: socialnet - Carsten Rensinghoff - 15.02.2021
[...] Fazit: Diese, von Monika Becker-Fischer und Adrian Georg Fischer, aktualisierte Auflage hält die Psychotraumatologie und deren psychodynamische Verständnisses der prozesshaften Abläufe nach seelischen Verletzungen wach. Ziel der Psychotraumatologie soll immer die Verhinderung einer Chronifizierung von Traumafolgestörungen sein.
Aus: ZfF (Zeitschrift für das Fürsorgewesen - Michael König - April 2012
[...] Dieses Lehrbuch macht das Forschungsfeld sowohl überschaubarer als auch handhabbarer für die Praxis. [...]
Aus: socialnet.de, Wolfgang Jergas, 13.04.2010
Fazit: Empfehlung: Das Buch gehört in die Hände aller Psychotherapeuten und Aerzte, die traumatisierte Menschen, egal ob diese an einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden oder "nur" ihre Erlebnisse bearbeiten wollen, behandeln. Außerdem sollte es jeder psychosoziale Experte, der sich über Traumata ein Bild machen möchte, zumindest einmal diagonal gelesen haben, damit er später weiss, wo er sich vertieft informieren kann wenn es nötig wird.
Erscheinungsdatum | 30.06.2023 |
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Zusatzinfo | Illustrationen |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 923 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Klinische Psychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Antidepressiva • Antipsychotika • Arbeitslosigkeit • Ätiologie • Ausbildung Psychotraumatologie • Ausgrenzung • Auswirkung Kriegsereignisse auf Kinder • copingstile • Folter • Gewaltkriminalität • Gewaltopfer • Glaubhaftigkeitskriterien • Holocaust • ICD • Intervention • Kindesmisshandlung • Kindheitstrauma • Klinische Psychologie • Krieg • Kriegstrauma • Krisenintervention • Lebensbedrohliche Erkrankung • Lehrbuch • MA=-Hemmer • Mobbing • Opferhilfe • Persönlichkeit • Prävention • Psychiatrie • psychische Traumas • Psychologie • Psychologie studieren • Psychologiestudium • psychopathalogie • Psychopharmakotherapie • Psychotherapie • Psychotraumatherapie • psychotraumatisches Belastungssyndrom • Rehabilitation • Sexueller Missbrauch • Soziale Arbeit • Störungsbild • Studium Psychologie • therapeutische Möglichkeiten • Tierversuch • Tierversuche • Trauma • Trauma-Akuttherapie • Traumafolgen • Traumatherapie • Traumatherapie bei Kindern • traumatische Prozesse • Traumatischer Prozess • Traumatologie • Verhaltenstherapie • Vertreibung |
ISBN-10 | 3-8252-8831-5 / 3825288315 |
ISBN-13 | 978-3-8252-8831-0 / 9783825288310 |
Zustand | Neuware |
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