Pflege in Einfacher Sprache: Herz-Kreislauf-System

Pflege in Einfacher Sprache: Herz-Kreislauf-System (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
141 Seiten
Urban & Fischer Verlag - Lehrbücher
978-3-437-06150-9 (ISBN)
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Die Buchreihe Pflege in Einfacher Sprache erklärt Ihnen alle Inhalte für die Pflegeausbildung leicht verständlich:

  • Einfache und kurze Sätze
  • Große Schrift und Zeilenabstand
  • Fachwörter werden erklärt
  • Viele Bilder
  • Extra Boxen 'Merke' und 'Praxis-Tipps'

So können Sie:

  • Den Lern-Stoff besser verstehen
  • Die Prüfung bestehen
  • Im Beruf richtig und sicher handeln

Themen im Band Herz-Kreislauf sind u.a.:

  • Welche Organe sind beteiligt
  • Beobachtung von Puls und Blutdruck
  • Pflegerische Maßnahmen zur Unterstützung
  • EKG und Koronarangiografie
  • Medikamente bei Herz-Kreislauf-Erkranknungen
  • Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Koronare Herzkrankheit

Passend zu allen Lehrbüchern

  • Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler
  • Pflegefachpersonen aus dem Ausland.

Mit dem Buch können Sie sich schnell in leicht verständlichem Deutsch in die verschiedenen Themengebiete einlesen.

3: Unterstützung und Förderung des Herz-Kreislauf-Systems


3.1. Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen


Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems gehören zu den häufigsten Krankheiten in unserer Gesellschaft.
Pflegefachpersonen haben die Aufgabe, bei der Gesunderhaltung der Bevölkerung mitzuwirken. Sie sollen Risikofaktoren erkennen. Und sie sollen den Risikofaktoren vorbeugend entgegenwirken. Das Fachwort für vorbeugend heißt: präventiv. Pflegefachpersonen informieren und beraten Patienten zu gesundheitsfördernden Maßnahmen.
Sie geben ihr Fachwissen so weiter, dass die Patienten es verstehen. Sie beziehen Angehörige und Eltern mit ein. Sie motivieren die Patienten.
Pflegefachpersonen leiten Patienten und Angehörige an, Dinge zu lernen. Zum Beispiel, den Blutdruck selbst zu messen.
Pflegefachpersonen informieren über Maßnahmen zur Vorbeugung vor Krankheiten. Und sie informieren über Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit. Zum Beispiel:
  • regelmäßige Bewegung, Ausdauersport
  • gesunde ausgewogene Ernährung
  • Abbau von Stress, Entspannungsmethoden
  • Gewicht im Normbereich halten
  • Programme zur Raucherentwöhnung
Kreislauferkrankungen und Gefäßerkrankungen sind in unserer Gesellschaft sehr häufig. Sie bereiten lange keine Beschwerden. Deshalb können sie über Jahre unbemerkt entstehen. Begünstigt werden sie durch eine ungesunde Lebensweise. Zum Beispiel: Rauchen, Bewegungsmangel und Übergewicht. Oder auch ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
Patienten mit Gefäßerkrankungen gehen häufig aufgrund von plötzlich auftretenden, also akuten Schmerzen zum Arzt.
Diese Schmerzen treten auf bei: Thrombosen oder akuten Durchblutungsstörungen. Oder wegen der Verschlechterung einer vorbestehenden Erkrankung. Zum Beispiel Geschwüre am Unterschenkel.
Die Patienten müssen dann ihre jahrelangen ungesunden Lebensgewohnheiten umstellen. Daher ist die Beratung und Motivation zu einem gesundheitsfördernden Verhalten besonders wichtig.
Pflegefachpersonen nehmen sich Zeit für Gespräche. Sie planen gemeinsam mit dem Patienten erreichbare Ziele und Maßnahmen.
Sie schulen den Patienten in den Maßnahmen. Und sie schulen auch seine Angehörigen.
Ein wichtiger Risikofaktor für arterielle Gefäßerkrankungen ist das Rauchen: Es beschleunigt die Entwicklung einer Arteriosklerose. Die Folge können sein: die periphere arterielle Verschlusskrankheit und ein Herzinfarkt. Die Motivation zur Raucherentwöhnung ist somit eine wichtige Aufgabe.
Bei Patienten mit Hypertonie (Bluthochdruck) ist der Umgang mit Stress ein wichtiger Teil der Beratung.

Thromboembolieprophylaxe

Pflegekräfte schätzen das Thromboserisiko des Patienten ein. Die gesammelten Informationen helfen dabei, Probleme zu erkennen. Daraufhin können Maßnahmen eingeleitet werden.
Informationen über die Vorerkrankungen des Patienten und seinen aktuellen Pflegebedarf sind besonders wichtig. Daraus lassen sich Risikofaktoren für eine Thrombose ableiten.
Risikofaktoren
Ein hohes Risiko für Thrombosen und Embolien sind: frühere Thrombosen und maligne (bösartige) Erkrankungen. Außerdem Polytraumen. Das sind viele, schwere Verletzungen. Zum Beispiel nach Unfällen. Ebenfalls ein hohes Risiko für Thrombosen und Embolien besteht in diesen Fällen: nach großen Operationen, nach einem Schlaganfall und bei Patienten auf der Intensivstation.
Ein mittleres Risiko besteht in diesen Fällen: bei chronischer Herzinsuffizienz, bei einem höheren Lebensalter (über 60 Jahre), bei Übergewicht und bei chronischen Infektionen.
Eher niedrige Risikofaktoren: Schwangerschaft und Wochenbett, Varikosis (Krampfadern), kleinere Verletzungen und kleinere operative Eingriffe.
Das Thromboserisiko steigt mit zunehmender Immobilität, also wenn keine Beweglichkeit vorhanden ist. Je größer Verletzungen, Traumen und operative Eingriffe sind, desto höher ist das Thromboserisiko. Auch schwerwiegende Erkrankungen erhöhen das Risiko. Zum Beispiel die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
Weitere Risikofaktoren sind: Lebensgewohnheiten wie Rauchen oder Alkohol, Körpergewicht, Alter und Geschlecht. Diese Risikofaktoren haben ebenfalls Einfluss auf die Entstehung von Thrombosen. Bei Kindern ist das Thromboserisiko eher gering. Eine Prophylaxe (Vorbeugung) wird meistens erst bei Jugendlichen durchgeführt. Und beim Auftreten von Risikofaktoren.
Wenn eine Thrombosegefährdung erkannt wurde, dann werden Maßnahmen geplant und durchgeführt.
Die Maßnahmen betreffen die physikalische Therapie und die medikamentöse Therapie. Ebenfalls eingeschlossen sind grundlegende Maßnahmen.
Tab. 3.1 Beeinflussung der Virchow-Trias durch Pflegefachpersonen
Verlangsamte Strömung des Blutes Schäden an der Gefäßwand Höhere Neigung zur Blutgerinnung
Pflegefachpersonen wenden an: Basismaßnahmen und physikalische Therapie. Informationen, Anleitung und Beratung bei Veränderungen von Krampfadern (Varizen). Unterstützung bei der Medikamentengabe, um die Blutgerinnung herunterzusetzen.
Aktive pflegerische Maßnahmen. Gesundheitsförderung und Prävention (Vorbeugung). Assistenz bei Maßnahmen, die vom Arzt verordnet wurden.

Aktive pflegerische Maßnahmen

Die aktiven pflegerischen Maßnahmen sollen den venösen Rückfluss beschleunigen.
Pflegefachpersonen informieren darüber. Und sie leiten Patienten an. Viele Tätigkeiten können mit Pflegemaßnahmen verbunden werden.
Eine Frühmobilisation kann mit der Unterstützung bei der Körperpflege kombiniert werden. Oder der Patient soll vor dem Infusionswechsel noch eine Fußgymnastik machen. Physiotherapeuten unterstützen ebenfalls die Bewegungsübungen.
Das Gehen bewirkt durch die Aktivierung der Muskel-Venen-Pumpe eine Blutflusssteigerung.
Gymnastikübungen können auch bei Bettruhe erfolgen. Leiten Sie den Patienten zu Zehengymnastikübungen und Fußgymnastikübungen an:
  • Die Zehen krallen und lockern.
  • Die Zehen in Richtung Nasenspitze ziehen. Kurz halten. Dann lockern.
  • Die Fußsohlen gegen das Bettende drücken. Achtung: Nicht bei neurologischen Erkrankungen, weil eine Spastik (Krampf) ausgelöst werden kann.
  • Die Füße in beide Richtungen kreisen. Die Füße heranziehen und ausstrecken.
  • Die Beine im Wechsel anheben. Das Knie beugen und strecken.
  • Bettfahrrad machen.
Abb. 3.1 Aktive Bewegungsübungen im Bett [L231]
Physikalische Maßnahmen
Physikalischen Maßnahmen sind zum Beispiel: das Anlegen von medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen (MTPS) und die intermittierende pneumatische Kompression.
Es ist nicht bewiesen, dass Kompressionsverbände zur Thromboembolieprophylaxe dienen. Manchmal kann es jedoch sein, dass ein Kompressionsverband angeordnet wird. Die Kompressionen bewirken einen dauerhaften Druck auf die oberflächlichen Venen.
Das Lumen (Hohlraum vom Gefäß) wird verengt. Dadurch fließt das Blut schneller über die Perforansvenen (Verbindungsvenen) zu den tiefen Beinvenen. Die Perforansvenen durchziehen den Muskel. Dadurch bewirkt die Kompression einen schnellen Weitertransport des Blutes in das tiefe Venensystem. Und von dort weiter zum Herzen.

Merkhilfe

Kontraindikationen für das Anlegen von medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen und Kompressionsverbänden sind:
  • periphere arterielle Durchblutungsstörungen (PAVK)
  • periphere Neuropathie (Sammelbegriff für Erkrankungen vom peripheren Nervensystem)
  • dekompensierte Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • starke Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe)
  • septische Phlebitis (eitrige Entzündung der Venen)
  • Nekrosen (abgestorbene...

Erscheint lt. Verlag 14.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie
ISBN-10 3-437-06150-X / 343706150X
ISBN-13 978-3-437-06150-9 / 9783437061509
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