Übertriebene Verantwortlichkeit und psychische Störungen

Behandlungsleitfaden für Psychotherapie und Beratung

(Autor)

Buch | Softcover
XV, 212 Seiten
2023
Springer (Verlag)
978-3-662-67015-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Übertriebene Verantwortlichkeit und psychische Störungen - Nils Spitzer
34,99 inkl. MwSt
  • Aktuell: ausgeprägte Verantwortungsübernahme kann krank machen
  • Gut lesbar: genug, aber nicht zu viel Grundlagen
  • Praktisch und brauchbar: bietet eine große Anzahl konkreter Interventionen

Das Buch informiert darüber, wie eine individuell stark ausgeprägte Verantwortlichkeit psychisch belasten kann und mit welchen Interventionen Psychotherapeut:innen und Berater:innen das hypervalente Verantwortungsgefühl wieder ausgeglichener gestalten können. Es versucht die Rolle übertriebener Verantwortlichkeit bei psychischen Störungen deutlich zu machen, stellt wichtige therapeutische Ansatzpunkte vor und bietet konkrete Interventionen dafür. 

Das Thema Verantwortung hat seit einigen Jahren Konjunktur. Alle Bürger sollen immer mehr Verantwortung übernehmen - für das Klima, die eigene Altersabsicherung und vieles mehr. Die dunkle Kehrseite der Verantwortung wird dabei häufig außer Acht gelassen: Eine übertriebene Verantwortlichkeit kann auch krank machen.  Zwangsstörung, soziale Phobie, Depression, generalisierte Angststörung, Hypochondrie, Psychose: Übertriebene Verantwortung ist dabei, als wichtiger transdiagnostischer Faktor wahrgenommen zu werden.

Aus dem Inhalt: 

Mögliche Ursachen übertriebener Verantwortlichkeit - Gesellschaftlicher Hintergrund - Psychische Folgen - Therapieziele - Exploration - Interventionen. 

Nils Spitzer ist Psychologischer Psychotherapeut (kognitive Verhaltenstherapie) in freier Praxis, Dozent, Autor zahlreicher Artikel und mehrerer Fachbücher sowie Mitherausgeber der Zeitschrift für Rational-Emotive & Kognitive Verhaltenstherapie (2010-2020). Neben Psychologie hat er Soziologie und Literaturwissenschaft studiert.

lt;b>Inhaltsverzeichnis

 


1          
Verantwortung übernehmen ... kann etwas prinzipiell Positives krank machen? Ein Überblick
1.1         
Verantwortung - ein Definitionsversuch
1.2         
Verantwortung übernehmen - eine Phase des moralischen Handelns
1.3         
Sich an Verantwortung übernehmen - übertriebene Verantwortlichkeit
1.4         
Die alltägliche Dynamik der Verantwortungsübernahme
1.5         
Mehr Eigenverantwortung übernehmen oder Verantwortung in der Psychotherapie
1.6         
Zum Inhalt des Buchs
2        
Moral, Schuld, Gewissen ... Verantwortung und verwandte Begriffe
2.1  
Moral
2.2  
Schuld
2.3  
Pflicht
2.4  
Gewissen
2.5   Das zurechnungsfähige Individuum - was es mitbringen muss, um verantwortlich (gemacht) zu werden
2.5.1        
Verursachung
2.5.2         Absichtlichkeit
2.5.3         Handlungs- und Willensfreiheit
2.5.4         Moralsinn


3        
Ich war's! Übertriebene Verantwortlichkeit


3.1  
Verantwortungseinschätzung - eine komplizierte Sache


3.2  
Übertriebene Verantwortlichkeit - eine dispositionelle Neigung zur Verantwortungsübernahme


3.3  
Auslösesituationen übertriebener Verantwortlichkeit


3.4  
Die kognitive Architektur übertriebener Verantwortlichkeit


3.4.1        
Überzeugung
1: Ausgeprägte Moralitätsforderung


3.4.2        
Überzeugung
2: Überschätzung des eigenen Einflusses auf einen Schaden


3.4.3        
Überzeugung
3: Unterlassungen sind genauso schlimm wie Handlungen


3.4.4        
Überzeugung
4: Einen Schaden zu verursachen (oder moralische Regeln zu übertreten) hat schlimme Folgen


3.4.5        
Überzeugung
5: Übertriebene Forderung, Verantwortungssituationen komplett zu durchdenken


3.5  
Wie übertriebene Verantwortlichkeit gemessen wird


3.6  
Fehlt etwas? Die versteckten Implikationen übertriebener Verantwortlichkeit


4        
Die Entwicklung übertriebener Verantwortlichkeit


4.1  
Die Entwicklung des moralischen Urteilens


4.2  
Mögliche Ursachen übertriebener Verantwortlichkeit


4.3  
Forschungsergebnisse zu den fünf Entwicklungspfaden übertriebener Verantwortlichkeit


4.4  
Therapeutische Schlussfolgerungen aus den Entwicklungspfaden übertriebener Verantwortlichkeit


5        
Übertriebene Verantwortlichkeit - psychische Störungen und weitere belastende Auswirkungen


5.1  
Direkte Folgen übertriebener Verantwortlichkeit - Verantwortungsgrübeln, Schuldgefühle und verantwortungsbezogenes Verhalten


5.1.1        
Kontrafaktisches Denken und Verantwortungsgrübeln


5.1.2        
Emotionale Folgen übertriebener Verantwortung, mehr als nur Schuldgefühle


5.1.3        
Verhalten bei übertriebener Verantwortlichkeit - Kontrollieren, Entschuldigen, Anklagen


5.2  
Übertriebene Verantwortung und Stress


5.3  
Übertriebene Verantwortlichkeit als transdiagnostischer Faktor psychischer Störungen


5.4  
Übertriebene Verantwortlichkeit und Zwangsstörungen


5.4.1        
Übertriebene Verantwortlichkeit - bei allen Formen der Zwangsstörung?


5.4.2        
Verantwortung und Zwangsstörung - ein empirisches Für und Wider


5.4.3        
Welche Form von Moral spielt bei Zwängen eigentlich eine Rolle?


5.5  
Übertriebene Verantwortlichkeit und Angststörungen


5.5.1        
Generalisierte Angststörung


5.5.2        
Soziale Phobie


5.5.3        
Weitere Angststörungen


5.6  
Übertriebene Verantwortlichkeit und Depression


5.7  
Übertriebene Verantwortlichkeit und Psychose


5.8  
Übertriebene Verantwortlichkeit und Essstörungen


5.9  
Im Dunstkreis psychischer Diagnosen - anhaltende Trauer, Helfersyndrom, pathologischer Altruismus, hypernormale Persönlichkeit


6        
Leben wir aktuell in einer Verantwortungsgesellschaft?


6.1  
Scham und Schande - vormoderne Formen, das 'richtige` Verhalten abzusichern


6.2  
Ein innerer Kompass - frühe Bürgerinnen und Bürger als Gesinnungsmenschen


6.3  
Die Freuden der Normalität - der Radartyp der Angestelltengesellschaft


6.4  
Eine spätmoderne Verantwortungsgesellschaft?


6.4.1        
Entgrenzte Welt, entgrenzte Verantwortung


6.4.2        
Der Rückzug des Sozialstaats aus der Verantwortung


6.5  
Die Mobilmachung des Verantwortungsmenschen


6.5.1        
Der eigenverantwortliche Mensch


6.5.2        
Der zivilgesellschaftlich engagierte Verantwortungsmensch


6.6  
Verantwortungspathologien - Belastungen des Verantwortungsmenschen


6.7  
Die Position der Psychotherapie angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Überverantwortung


6.7.1        
Betonung der Eigenverantwortung durch die Psychotherapie


6.7.2        
Die Abwertung traditioneller Schuldkonzepte


7        
Therapieziele bei übertriebener Verantwortlichkeit


7.1  
Übertriebene Verantwortlichkeit als eigenständiges Therapieziel?


7.2  
Die konkrete Gestalt einer ausgewogenen Verantwortlichkeit


8        
Exploration - wie sieht das individuelle Profil übertriebener Verantwortlichkeit aus?


8.1  
Exploration - Selbstwahrnehmung und Selbstdistanz


8.2   Die Exploration typischer Episoden übertriebener Verantwortlichkeit und das individuelle Verantwortlichkeitsprofil


8.3  
Das AB
C übertriebener Verantwortlichkeit


8.3.1        
Die Vermittlung des ABC


8.3.2        
Das A übertriebener Verantwortlichkeit - Verantwortungssituationen


8.3.3        
Das
C übertriebener Verantwortlichkeit - Schuldgefühle, Entschuldigungsverhalten und Verantwortungsgrübeln explorieren


8.3.4        
Ziel-C, die situativen Ziele bei übertriebener Verantwortlichkeit erfragen


8.3.5        
Das B übertriebener Verantwortlichkeit - die belastenden Kognitionen ausfindig machen


8.4  
Gefahreneinschätzung, Perfektionismus, Selbstwert - welche anderen kognitiven Schemata parallel zur übertriebenen Verantwortung zu erwarten sind


9        
Wege zu einem ausgewogenen Verantwortungsgefühl - Interventionen bei übertriebener Verantwortlichkeit


9.1   Das Konzept übertriebener Verantwortungsübernahme vermitteln, das Problematische daran anschaulich machen


9.2  
Interventionen für die fünf kognitiven Dimensionen übertriebener Verantwortlichkeit


9.2.1        
Überzeugung
1 hinterfragen - ausgeprägte Moralitätsforderung


9.2.2        
Überzeugung
2 hinterfragen - wie groß und entscheidend ist der eigene Einfluss wirklich?


9.2.2.1  
Reattribuierung - den eigenen Einfluss richtig einschätzen


9.2.2.2  
Bedeutet Einfluss immer gleich auch Verantwortung?


9.2.3        
Überzeugung
3 hinterfragen - Verantwortungsunterschied zwischen Handlungen und Unterlassungen vermitteln


9.2.4        
Überzeugung
4 hinterfragen - hat eine moralische Verfehlung wirklich schlimme Folgen?


9.2.5        
Überzeugung
5 hinterfragen - moralische Metakognitionen verändern


9.3  
Interventionen, die mehrere Überzeugungen gleichzeitig hinterfragen


9.4  
Interventionen bei übertriebener Verantwortlichkeit - der weitere Rahmen      


10    
Vereinnahmende Verantwortung - kann man ihr überhaupt entgehen?


10.1 
Grenzen des Menschen, Grenzen der Verantwortung


10.2 
Das Systemische der Welt und die altmodische Verantwortung


10.3 
Verantwortliche Bürger:innen und ihre Feinde


10.4 
Was tun wir eigentlich, wenn wir etwas tun? Verantwortliches Handeln als Herstellen

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Psychotherapie: Praxis
Zusatzinfo 5 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 155 x 235 mm
Gewicht 355 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Verhaltenstherapie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychosomatik
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Attribution • Depression • Generalisierte Angststörung • hyper morality • hyper responsibility • Inflated Responsibility • Psychiatric Disorder • Psychologie • Psychotherapie • Schuld • SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen • Soziale Phobie • Stress and resilience • Verantwortlichkeit • Verantwortung und Verantwortungsgesellschaft • Zwangsstörung
ISBN-10 3-662-67015-1 / 3662670151
ISBN-13 978-3-662-67015-6 / 9783662670156
Zustand Neuware
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