Jenseits von Ödipus?
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-3217-1 (ISBN)
Sind Ödipuskomplex, Inzesttabu und symbolische Kastration in der »vaterlosen« und zunehmend permissiven Gesellschaft veraltete Kategorien? Oder enthalten sie einen anthropologischen Kern, der aus seiner mythischen Umhüllung herauszuschälen und in eine zeitgemäße Form zu übersetzen wäre? Diese und ähnliche Fragen, die sich spätestens seit den 1960er Jahren stellen, haben sich vor dem Hintergrund der jüngsten sexualpolitischen Weichenstellungen – »Ehe für alle«, drittes Geschlecht, gendergerechte Sprache – nicht etwa erübrigt, sondern erheblich verschärft.
Der Band versammelt Beiträge von Lüdemann und Seifert aus dem Feld einer psychoanalytischen Theorie der Sexualität und der Kultur nach Freud und Lacan. Die Autorinnen kombinieren theoretische Überlegungen zu den sexualpolitischen Umbrüchen der letzten 30 Jahre mit Falldarstellungen aus der psychoanalytischen Praxis. Im Mittelpunkt stehen – neben den kulturtheoretischen Grundlagen der Psychoanalyse selbst – die Auffassung des Vaters bzw. der Vaterfunktion bei Freud und Lacan sowie die Frage nach neuen Möglichkeiten der Subjektbildung jenseits der vaterbasierten Ordnung.
VorwortTeil IPsychoanalytische und kulturtheoretische GrundlagenJenseits der NormalisierungDas Inzestverbot und die Logik der KulturSusanne LüdemannÖdipus oder Ménage-à-troisDie Figur des Dritten in der PsychoanalyseSusanne LüdemannSexualität und TabuFreuds erweiterter SexualitätsbegriffEdith SeifertTeil IIGesetz ohne Vater - Väter ohne Gesetz?Des Kaisers alte KleiderZur Ambivalenz von Autorität in der ModerneSusanne LüdemannDer Tod Gottes und die Wiederkehr des UrvatersFreuds Dekonstruktion der jüdisch-christlichen ÜberlieferungSusanne LüdemannUrsprungsfragenReproduktionen großer Meister oder die »paternelle Ätiologie« der PsychoanalyseSusanne LüdemannPsychoanalytische Aspekte der Vaterautorität: Exzess, Unterstellung, AusnahmeEdith SeifertGeschichten von Liebe und BegehrenVon der Bedeutung des Namens und der Opfer gebietenden SpracheEdith SeifertVariationen psychischer BindungVom Vaternamen zur materiell-mütterlichen SyntheseEdith SeifertTeil IIIJenseits des Lustprinzips - neue Wege des GenießensDie Venus im Pelz von Sacher-MasochKlinische und kulturelle AspekteEdith SeifertSelbstverwirklichung ohne Lustprinzip?Edith SeifertSexualität im Gender-CheckPsychoanalyse gegen Paul B. PreciadoEdith SeifertPeut-on changer de sexe?Über Transsexualismus und die medizinisch-juridische Konstruktion des GeschlechtsSusanne LüdemannZur Normativität des Nicht-NormativenEin Kommentar zur »Ehe für alle«Susanne LüdemannTextnachweise
Erscheinungsdatum | 06.03.2023 |
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Reihe/Serie | Imago |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 361 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Psychoanalyse / Tiefenpsychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Benennung • Falldarstellung • Freud • Genießen • Lacan • Nomination • Ödipuskomplex • Perversion • Psychoanalyse • Sexualpolitik • Sexualwissenschaften • Sexuelle Orientierung • Subjektbildung • Transgender • Vaterfunktion |
ISBN-10 | 3-8379-3217-6 / 3837932176 |
ISBN-13 | 978-3-8379-3217-1 / 9783837932171 |
Zustand | Neuware |
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