Welche Merkmale machen einen Arbeitgeber im deutschen Rettungsdienst attraktiv? Eine empirische Untersuchung aus der Sicht aktueller Arbeitnehmer*innen
Diplomica Verlag
978-3-96146-930-7 (ISBN)
Thomas Hofmann wurde 1983 geboren und ist Notfallsanitäter und Kaufmann im Gesundheitswesen. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und Management von Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen. Heute ist er als Notfallsanitäter, Doktorand und Vorsitzender der deutschen Gesellschaft für Rettungswissenschaften e. V. beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte sind das rettungsdienstliche Management, allgemeine Rettungswissenschaft sowie Professionalisierung von Notfallsanitäter*innen.
Textprobe:Kapitel 1. EINFÜHRUNG:Ein wesentliches Staatsziel der Bundesrepublik Deutschland ist das gesundheitliche und soziale Wohl der Bevölkerung. Das ergibt sich etwa aus den Gesundheits- und Sozialausgaben der zurückliegenden Jahrzehnte, welche zu einem beträchtlichen Teil in die Erreichung eben jenes Wohlergehens fließen (vgl. beispielsweise Statista, 2018; Statistisches Bundesamt, 2018). Der Rettungsdienst ist dabei ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung sowie der allgemeinen nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr. Er dient der ungeplanten medizinischen Versorgung aller Personen, die sich auf dem Gebiet der Bundesrepublik aufhalten. Neben dieser klassischen Tätigkeit ist dem Rettungsdienst auch verantwortlich für die Durchführung des qualifizierten Krankentransports. Dieser stellt eine wichtige Patientenlogistikfunktion dar, welche für nahezu alle anderen Akteure des deutschen Gesundheitswesens eine Relevanz hat. Ohne eine funktionierende Zuführungs-, Entlass- und Verlegungslogistik wären viele Sektoren des deutschen Gesundheitswesens in ihrer Funktion eingeschränkt, eventuell sogar komplett handlungsunfähig.Der Rettungsdienst, wie er heute bekannt ist, wurde ab den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts aufgebaut. Bis dahin existierten keine staatlichen Regelungen, sodass es regional zu sehr unterschiedlichen Systemen kam. Größtenteils war die Organisation der Krankenwagen damals bei den lokalen Taxiunternehmen verortet. Die Leistung bestand aus dem Anlegen von einfachen Wundverbänden durch angelernte Kräfte und dem Transport in eine Behandlungseinrichtung, meist einem Krankenhaus oder einem niedergelassenen Arzt. Die ersten entwickelten Versorgungssysteme entstanden in den 1960er-Jahren und dienten überwiegend der chirurgischen Versorgung Verletzter noch am Unfallort und kamen primär bei Großschadensereignissen zum Einsatz. In den Folgejahren entstand vor allem in den großen Städten ein arztgestütztes Versorgungs- und Transportwesen, allerdings weiterhin mit klarem Fokus auf Unfallverletzte. In diesen Jahren entwickelte sich auch die ärztliche Dominanz und Deutungshoheit über die rettungsdienstliche Versorgung im Unterschied zu vielen anderen Ländern in der Welt (vgl. Nadler, 2019). Aus dieser primär ehrenamtlich organisierten Rettungsdienstsystematik entwickelte sich zunächst die Qualifikation des Rettungssanitäters. Die Qualifikation in ihrem Umfang bis heute unverändert, besteht aus 520 Unterrichtseinheiten, die sich gleichmäßig auf einen schulischen Part sowie auf Praktika in Klinik und Rettungswache verteilen (vgl. beispielsweise BayRettSanV - Bayerische Rettungssanitäterverordnung, 2015). Bis 1989 war der Rettungssanitäter die höchste Qualifikation im Rettungsdienst, ab dem 01.09.1989 trat das Rettungsassistentengesetz in Kraft und es entstand ein neues Berufsbild mit einer zweijährigen Ausbildungsdauer. Wer Rettungsassistent werden wollte, musste zwölf Monate eine Berufsfachschule besuchen und dort eine staatliche Prüfung ablegen. Die Kosten hierfür trug der Auszubildende in der Regel selbst. Im Anschluss an die bestandene Prüfung erfolgte ein praktisches Jahr im Einsatzdienst. Mit Abschluss dieses Jahres erlangte der Auszubildende die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung 'Rettungsassistent' führen zu dürfen (vgl. RettAssG, 1989). Doch recht schnell stand diese Form der Berufsausbildung in der Kritik. Dauer, Finanzierung und fehlende Vergleichbarkeit mit anderen Heilberufen waren die Hauptbeschwerdepunkte. Weiterhin wurde erkannt, dass die kurze theoretische Ausbildung dem Wissenszuwachs in der Notfallmedizin nicht mehr gerecht wurde und somit auch relevante Themen aus den Bezugswissenschaften kaum vermittelt werden konnten. Aus diesen Gründen entstand zum 01.01.2014 die Berufsausbildung zum Notfallsanitäter. Ab diesem Tag konnte die Ausbildung zum Rettungsassistenten nicht mehr begonnen werden. Der Notfallsanitäter erhält nun eine umfassende dreijährige Ausbildung an einer Berufsfachschule mit struktur
Erscheinungsdatum | 12.11.2022 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 190 x 270 mm |
Gewicht | 361 g |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Gesundheitsfachberufe ► Rettungsassistent / -sanitäter |
Schlagworte | Arbeitgeberattraktivität • Employer Branding • Management von Non-Profit-Organisation • Personal • Personalmangel • Rettungsdienstmanagement • Rettungswissenschaft |
ISBN-10 | 3-96146-930-X / 396146930X |
ISBN-13 | 978-3-96146-930-7 / 9783961469307 |
Zustand | Neuware |
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