Impfen für das Dritte Reich
über Vakzine, Versuche, Verbrechen
Seiten
2023
|
1. Auflage
VSA (Verlag)
978-3-96488-164-9 (ISBN)
VSA (Verlag)
978-3-96488-164-9 (ISBN)
Alle reden übers Impfen. Dessen Erfolgsgeschichte ist 225 Jahre alt. Aber die Geschichte hat auch Schattenseiten. Testungen mit neuen Impfstoffen bedürfen seit 1931 der Zustimmung der Testperson. Die NS-Ärzte scherten sich nicht darum. Vor allem die Wehrmacht brauchte dringend und schnell Impfstoffe gegen osteuropäische Seuchen.
Die Erfolgsgeschichte des Impfens begann 1796. Nachdem der englische Landarzt Edward Jenner (1749-1823) von einer Magd gehört hatte, sie bekäme die Menschenpocken nicht, da sie bereits die Kuhpocken gehabt habe, wurde er neugierig. Er impfte einen Jungen mit Kuhpocken, sechs Wochen später infizierte er ihn mit Menschenpocken. Der Junge erkrankte nicht. Es gab aber sofort auch Impfgegner. Als die Pockenschutzimpfung eingeführt wurde, fürchteten sie, ihnen wüchsen Kuhhörner, weil der Impfstoff aus Kuhpocken hergestellt wurde. Weil im Lateinischen die Kuh »vacca« heißt, nennt man einen Impfstoff eine Vakzine.
Mitunter wird behauptet, die Nationalsozialisten hätten Impfungen abgelehnt, da etwa Heinrich Himmler ein Anhänger des Okkultismus und von Homöopathie sowie Heilkräutern war. Davon kann nicht die Rede sein. Mit dem Vorrücken der Wehrmacht Richtung Osten nach dem Überfall auf Polen im September 1939 trafen die Armeen auf Krankheiten, die in Westeuropa nicht mehr bekannt waren. Ganze Bataillone wurden dahin gerafft von »osteuropäischen Seuchen«. Antibiotika standen noch nicht zur Verfügung – so mussten Impfstoffe getestet und hergestellt werden, um die Soldaten zu impfen. Die Versuchspersonen stammten aus den KZ, aus Kriegsgefangenenlagern und aus psychiatrischen Anstalten oder Behinderteneinrichtungen. Tausende starben oder litten.
Die Alliierten verurteilten einige der Täter. Kein Impfstoff, der während der NS-Zeit entwickelt wurde, überdauerte diese. Die Impfstoffe taugten nichts. Aber die Opfer mahnen.
Aus dem Inhalt:
Fleckfieber in der Wehrmacht
Das Paul-Ehrlich-Institut
Die Behringwerke in Marburg und Lemberg, die IG Farben und Fleckfieberimpfstoffe
Experimente in den Konzentrationslagern Buchenwald und Natzweiler-Struthof
Das Hygiene-Institut in Rajsko bei Auschwitz
Ruhr bei den Soldaten: Impfstoffe dringend gesucht
Typhus und Parathyphus: Tests im KZ Mauthausen
Die Erfolgsgeschichte des Impfens begann 1796. Nachdem der englische Landarzt Edward Jenner (1749-1823) von einer Magd gehört hatte, sie bekäme die Menschenpocken nicht, da sie bereits die Kuhpocken gehabt habe, wurde er neugierig. Er impfte einen Jungen mit Kuhpocken, sechs Wochen später infizierte er ihn mit Menschenpocken. Der Junge erkrankte nicht. Es gab aber sofort auch Impfgegner. Als die Pockenschutzimpfung eingeführt wurde, fürchteten sie, ihnen wüchsen Kuhhörner, weil der Impfstoff aus Kuhpocken hergestellt wurde. Weil im Lateinischen die Kuh »vacca« heißt, nennt man einen Impfstoff eine Vakzine.
Mitunter wird behauptet, die Nationalsozialisten hätten Impfungen abgelehnt, da etwa Heinrich Himmler ein Anhänger des Okkultismus und von Homöopathie sowie Heilkräutern war. Davon kann nicht die Rede sein. Mit dem Vorrücken der Wehrmacht Richtung Osten nach dem Überfall auf Polen im September 1939 trafen die Armeen auf Krankheiten, die in Westeuropa nicht mehr bekannt waren. Ganze Bataillone wurden dahin gerafft von »osteuropäischen Seuchen«. Antibiotika standen noch nicht zur Verfügung – so mussten Impfstoffe getestet und hergestellt werden, um die Soldaten zu impfen. Die Versuchspersonen stammten aus den KZ, aus Kriegsgefangenenlagern und aus psychiatrischen Anstalten oder Behinderteneinrichtungen. Tausende starben oder litten.
Die Alliierten verurteilten einige der Täter. Kein Impfstoff, der während der NS-Zeit entwickelt wurde, überdauerte diese. Die Impfstoffe taugten nichts. Aber die Opfer mahnen.
Aus dem Inhalt:
Fleckfieber in der Wehrmacht
Das Paul-Ehrlich-Institut
Die Behringwerke in Marburg und Lemberg, die IG Farben und Fleckfieberimpfstoffe
Experimente in den Konzentrationslagern Buchenwald und Natzweiler-Struthof
Das Hygiene-Institut in Rajsko bei Auschwitz
Ruhr bei den Soldaten: Impfstoffe dringend gesucht
Typhus und Parathyphus: Tests im KZ Mauthausen
Gine Elsner ist Ärztin und war bis 2009 Direktorin des Instituts für Arbeitsmedizin der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. Zuletzt erschien von ihr im VSA: Verlag: »Vom Abseits in die Mitte: die Gesundheitsämter. Kreisärzte, Medizinalräte, Amtsärzte: Geschichte und Aktualität einer Institution«.
Erscheinungsdatum | 30.11.2022 |
---|---|
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 140 x 210 mm |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte |
Medizin / Pharmazie ► Gesundheitswesen | |
Schlagworte | Auschwitz • Behinderteneinrichtung • Behringwerke • Buchenwald • IG Farben • Impfen • Konzentrationslager • Kriegsgefangenenlager • Mauthausen • Nationalsozialismus • Natzweiler-Struthof • Paratyphus • Paul-Ehrlich-Institut • Ruhr • Seuchen • Typhus • Vakzine • Verbrechen • Versuche • Wehrmacht |
ISBN-10 | 3-96488-164-3 / 3964881643 |
ISBN-13 | 978-3-96488-164-9 / 9783964881649 |
Zustand | Neuware |
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