Informelle und non-formale Lernaktivitäten im Arbeitsalltag
WBV Media (Verlag)
978-3-7639-7141-1 (ISBN)
Während der Arbeit zu lernen gleicht einem Spagat. Wie im Berufsalltag informelles und non-formales Lernen geschieht, untersucht Therese Rosemann in ihrer Dissertation am Beispiel von Pflegekräften.
Die Verbindung von Arbeiten und Lernen im Berufsalltag gleicht einem Spagat zwischen zwei verschiedenen Prozessen. Dabei sind informelles und non-formales Lernen Teile jeder Tätigkeit. Die Autorin untersucht, welche Lernaktivitäten sich im Arbeitsalltag von Pflegekräften ergeben und wie sie wahrgenommen werden. Dazu entwickelt Therese Rosemann ein prozessnahes Lernverständnis, auf dem ihr multimethodisches Untersuchungsdesign aufbaut. Interview- und Prozessstudien liefern Einsichten über Lernanlässe, Lernsituationen und Lernaktivitäten. Mit der Rekonstruktion arbeitsbezogener Lernaktivitäten und -episoden werden Lernprozesse beschrieben, kategorisiert, analysiert und systematisiert. Therese Rosemann zeigt, dass die Wahrnehmung des Lernens am Arbeitsplatz eng mit den Einflussfaktoren soziale Einbindung und Nutzung digitaler Endgeräte verknüpft ist. Darüber hinaus zeigen sich tätigkeitsbezogene Unterschiede in der Wahrnehmung von Lernaktivitäten, wonach die Beschäftigten diejenigen Vorgehensweisen präferieren, die sich unter den spezifischen arbeitsplatzbezogenen Bedingungen, den fehlenden Informationen und Unsicherheiten am besten realisieren lassen.Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen für die betriebliche Praxis und Implikationen für die Forschung abgeleitet. Die Befunde deuten darauf hin, dass die Grenzen zwischen informellen und non-formalen Lernkontexten verschwimmen und lernort- und seminarortübergreifende betriebliche Lernkonzepte an Bedeutung gewinnen, um zeit- und ortsflexible Lernprozesse zu unterstützen.
Dr.in Therese Rosemann (Jg. 1990) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Weiterbildung und lebenslanges Lernen der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Sie forscht zu digitalen Lern- und Alltagspraktiken von Studierenden und Beschäftigten unter besonderer Berücksichtigung von Lern- und Kommunikationsnetzwerken. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf prozessnahen Erhebungsverfahren, insbesondere Tagebuchstudien.
1 Einleitung1.1 Ausgangslage und Problemstellung 1.2 Fragestellungen und Zielstellung der Arbeit 1.3 Aufbau und Struktur der Arbeit1.4 Grenzen und Möglichkeiten des forschungsmethodischen Vorgehens2 Theoretische Konzepte zur Erklärung der Selektivität in derinformellen und non-formalen Weiterbildungspraxis2.1 Theoriepluralismus2.2 Qualifikationsentwicklungen durch Lernaktivitäten2.3 Lernaktivitäten vor dem Hintergrund biografischer Erfahrungen undmotivationaler Bedingungen2.4 Zwischenfazit3 Perspektiven in den Pflegeberufen3.1 Bereiche der Gesundheitswirtschaft3.2 Gesundheitsberufe3.3 Arbeitskräftesituation in den Pflegeberufen3.4 Dialogisch-interaktive Erwerbsarbeit3.5 Vergleich der berufsgruppenspezifischen Tätigkeitsbereiche4 Erklärungsansätze des Lernens in informellen und non-formalenLernkontexten4.1 Definitorische Abgrenzung informeller und non-formalerLernaktivitäten4.2 Betrachtungsebenen der informellen und non-formalen Lernaktivitäten4.3 Kontextuelle Einbettung des informellen und non-formalen Lernens4.4 Abgrenzung der Lernaktivitäten anhand ausgewählter Attribute4.5 Zwischenfazit5 Konzeptioneller Rahmen der Lernsituationen und -aktivitäten ininformellen und non-formalen Lernkontexten5.1 Lernanlässe und Lernbarrieren5.2 Rahmenmodell des betrieblichen Lernens5.3 Einflussfaktoren der Lernsituationen und -aktivitäten5.4 Lerngelegenheiten und Lernaktivitäten5.5 Zusammenfassung und Forschungsdesiderate6 Lernaktivitäten unter Berücksichtigung habitueller Gewohnheiten6.1 Lernbiografische Grundlagen individueller Entwicklungen6.2 Familiäre Lernerfahrungen6.3 Schulische und außerschulische Lernerfahrungen6.4 Lernerfahrungen im beruflichen Aus- und Weiterbildungskontext6.5 Die Habitustheorie6.6 Identifizierte Lern- und Aneignungsschemata7 Untersuchungsdesign7.1 Methodische Triangulation7.2 Stichprobenauswahl8 Konzeption und Ergebnisse der qualitativen Studie8.1 Grundlagen des episodischen Interviewverfahrens8.2 Konzeption des Interviewleitfadens und Durchführung der Interviews8.3 Qualitative Ergebnisse8.4 Lern- und Aneignungsmuster8.5 Zusammenfassung der Ergebnisse und Hypothesenentwicklung9 Konzeption und Ergebnisse der quantitativen Hauptstudie9.1 Gestaltungsmerkmale von Tagebuchstudien9.2 Potentiale und Herausforderungen prozessnaher Erhebungsverfahren9.3 Konzeption des Lerntagebuchs9.4 Durchführung der Lerntagebuchstudie9.4.1 Pretest9.5 Prüfung der Skalen und Stichprobenbeschreibung9.6 Deskriptive Befunde zu den Lernsituationen in informellen und non-formalen Lernkontexten9.7 Multivariate Ergebnisse10 Diskussion und Ableitung von Implikation für die Praxis10.1 Diskussion der Ergebnisse hinsichtlich der Lernförderlichkeit der Arbeitsplätze10.2 Diskussion des Untersuchungsdesigns10.3 Handlungsempfehlungen für die lernförderliche Gestaltung desArbeitsplatzes11 Schlussbetrachtung12 LiteraturverzeichnisAnhang
Erscheinungsdatum | 10.06.2022 |
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Reihe/Serie | Erwachsenenbildung und lebensbegleitendes Lernen |
Verlagsort | Bielefeld |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 568 g |
Themenwelt | Pflege ► Studiengänge ► Pflegewissenschaft |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Erwachsenenbildung | |
Schlagworte | Betriebliches Lernen • Episodische Interviews • Gesundheitsberufe • Habitus • Informelles Lernen • Lernaktivität • Lernen am Arbeitsplatz • Lernerfahrung • Lernförderlichkeit • Lernkontexte • Lernsituationen • Lerntagebuchstudie • multimethodische Untersuchung • non-formales Lenren • OpenLibrary 2022 • Pflegeberufe • Qualifikation • Weiterbildungspraxis |
ISBN-10 | 3-7639-7141-6 / 3763971416 |
ISBN-13 | 978-3-7639-7141-1 / 9783763971411 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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