Komplikationsrate nach minimalinvasiver Portimplantation

(Autor)

Buch | Softcover
98 Seiten
2021
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6979-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Komplikationsrate nach minimalinvasiver Portimplantation - Laura Bilgen
32,80 inkl. MwSt
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Nachdem vollständig implantierbare Portkathetersysteme in den Achtziger Jahren erstmalig von Niederhuber et al. eingeführt wurden, sind sie heutzutage nicht mehr aus der modernen Medizin wegzudenken. Durch ihre vielen Vorteile gegenüber zuvor gebräuchlichen, zumeist getunnelten, zentralvenösen Kathetern steigt ihre Anwendungshäufigkeit immens. Gerade aufgrund der geringeren Komplikationsrate und dem größeren Anwenderkomfort wird die Lebensqualität von schwerkranken Menschen, welche dringend eine Chemotherapie oder parenterale Ernährung benötigen, deutlich verbessert (Teichgräber et al. 2011a).
Dennoch können plötzlich auftretende Komplikationen die Behandlung unterbrechen oder gar unmöglich machen, sodass es als behandelnder Arzt wichtig ist, Komplikatio-nen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
In dieser Arbeit wurden insgesamt 900 Portimplantationen bei 475 männlichen und 425 weiblichen Patienten untersucht. Das Durchschnittsalter betrug 61,73 ± 12,58 Jahre.
Die Hauptindikation für ein Portkathetersystem war bei 93,5% aller Implantationen eine benötigte Chemotherapie. In 98,3% der Fälle konnte das Portsystem sofort sicher und korrekt platziert werden.
Die Rate an periprozeduralen Komplikationen beträgt 2,9%. Demnach traten während des Eingriffes oder innerhalb der ersten 24 Stunden postinterventionell 26 Komplikatio-nen auf, welche therapiert werden mussten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Vorkommen eines Pneumothorax. In 9 Fällen (1,0%) wurde ein Pneumothorax, mit zum Teil langwierigem Verlauf bis zur vollständigen Ausheilung, ermittelt. Es wird emp-fohlen die radiologische Untersuchung des Thorax, auch in Anbetracht der Leitlinie der DGT, weiterhin routinemäßig zwei Stunden nach dem interventionellen Eingriff durch-zuführen. Hier gilt es, in Erwägung zu ziehen, ob eine kleinere Punktionsnadel die Rate an Pneumothoraxe verringern könnte.
Es fallen besonders die 48 sicher diagnostizierten späten Infektionen auf. Hier ist eine Korrelation mit dem interventionellen Eingriff selber ausgeschlossen, jedoch lassen sich Rückschlüsse auf eine mangelnde Portpflege ziehen. Daher ist eine regelmäßige, intensive Schulung des medizinischen Personals über die richtige Portanwendung mit den dazugehörigen Hygienerichtlinien unentbehrlich.
Im Allgemeinen decken sich die Ergebnisse dieser vorliegenden Arbeit sehr gut mit den vergleichbaren, internationalen Studien. Erschwert wurde die Vergleichbarkeit der Ergebnisse jedoch durch den Aspekt, dass oftmals keine konkreten Definitionen für bestimmte Komplikationen in den durch andere Autoren publizierten Studien vorlagen oder aber diese nicht einheitlich definiert wurden. Für zukünftige, eventuell prospektive, Studien wären in diesem Zusammenhang standardisierte und einheitliche Definitionen der Komplikationen wünschenswert.
Schlussendlich kann die interventionell durchgeführte Portkatheterimplantation als ein sehr sicheres Verfahren mit einer hohen technischen Erfolgsrate und einem geringen Komplikationsrisiko angesehen werden. Totally implantable portacath systems have been introduced for the first time in the eighties by Niederhuber et al. and are indispensable in the modern medicine nowadays. Due to a lot of advantages compared with previously used, commonly tunneled, central venous catheters the frequency of application raises tremendously. Especially, the low complication rate and the major convenience of usage improve the quality of life of seriously ill humans who urgently need a chemotherapy or parenteral nutrition.
Nevertheless, fulminated complications can interrupt the therapy or render it impossible such that it is important as an attending physician to identify and cure complications timely.
In the present work 900 port implantations on 475 male and 425 female patients were investigated. The average age was 61.73 ± 12.58 years.
The main indication for a port catheter system was a needed cytostatic therapy for 93.5 % of all the implantations. In 98.3 % of all cases the port system was placed immediately safe and correct.
The rate of periprocedural complications was 2.9 %. Thus, during the surgery or within the first 24 hours 26 complications, which have to be treated, occur post-interventionally. The focus is on the occurrence of a pneumothorax. In 9 cases (1.0 %) a pneumothorax with partially prolonged process until the entire healing up was investigated. Therefore, the radiological examination of the thorax allowing for the clue of DGT has to be still performed two hours after the interventional procedure. It has to be contemplated, if a minor puncture needle can decrease the rate of pneumothoraxes.
Especially, 48 surely diagnosed late infections are apparent. In this context a correlation with the interventional procedure itself can be excluded. However, it is possible to draw conclusions about a lack of port care. Therefore, a regular and intensive instruction of the medical personal about the appropriate application of ports with the related guidelines of hygiene is essential.
In general, the results obtained in the present work coincide very well with comparable international studies. However, the comparability of the results was aggravated because there are no specific or consistent definitions of the complications in the published studies. For further prospective studies standardized and uniform definitions of the complications are preferable.
Finally, the interventional port implantation is a very safe procedure with a high technical success rate and a low complication risk.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 180 g
Themenwelt Medizin / Pharmazie Zahnmedizin Klinik und Praxis
Schlagworte Chemotherapie • Implantat • Port • Vene • Zugang legen
ISBN-10 3-8359-6979-X / 383596979X
ISBN-13 978-3-8359-6979-7 / 9783835969797
Zustand Neuware
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