Der entwurzelte Mensch (eBook)

Die 8 Gesundheitsanker für Alltag und Krisen - Naturheilkunde für Körper, Seele und nachhaltiges Leben - Lust statt Last: Selbstfürsorge, Resilienz und Verbundenheit
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
232 Seiten
Scorpio Verlag
978-3-95803-395-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der entwurzelte Mensch -  Prof. Dr. med. Gustav Dobos
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Covid-19 hat es wieder einmal gezeigt: Unser Lebensstil entscheidet darüber, ob wir Krisen bewältigen können, eigene Ressourcen entdecken, aktivieren und nachhaltig handlungsfähig bleiben. Das gilt für unsere psychische Gesundheit genauso wie für den Organismus: Übergewicht, Diabetes und andere lebensstilbedingte Probleme zeigten sich als zentrale Risikofaktoren für die Gefahren der Pandemie. Plötzlich rückte auch das Immunsystem wieder in den Fokus: Welchen Einfluss haben Stress und Emotionen darauf, und kann man eine bessere Abwehr trainieren? Deutlich wurde aber auch, dass Gesundheit nicht nur die Sache jedes Einzelnen ist, sondern ebenfalls Solidarität braucht, Rücksichtnahme und Verantwortungsgefühl. Und ohne den Raubbau an der Natur wäre die Ausbreitung von Krankheitserregern viel seltener. Was tun? Professor Gustav Dobos gibt uns 8 Gesundheitsanker an die Hand, mit denen wir uns stärken und wieder verwurzeln können.

Prof. Dr. med. Gustav Dobos ist einer der Wegbereiter der wissenschaftsbasierten Naturheilkunde in Deutschland. Über 20 Jahre leitete er die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte. Heute führt er das neue Zentrum für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universität Duisburg-Essen.

Prof. Dr. med. Gustav Dobos ist einer der Wegbereiter der wissenschaftsbasierten Naturheilkunde in Deutschland. Über 20 Jahre leitete er die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte. Heute führt er das neue Zentrum für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universität Duisburg-Essen.

Zur Besinnung kommen


Wir waren gesund. Oder nicht?


Gesundheit – »Kein Trend hat ein größeres Zukunftspotenzial ... kein Wert wird das Thema in den nächsten Jahren verdrängen können«, glaubt das deutsche Zukunftsinstitut. Ausgelöst wurde dies natürlich durch die Covid-19-Pandemie. Sie hat ziemlich viel von dem, was uns selbstverständlich schien, durcheinandergeworfen, Zuversichten erschüttert, Pläne zunichtegemacht. Auch diejenigen unter uns, die sich selbst nicht angesteckt haben, von denen kein Freund oder Verwandter betroffen war, schon gar nicht von einem schweren oder sogar tödlichen Verlauf, lässt das Virus nicht unberührt. »Psychische Erkrankungen – Höchststand im Corona-Jahr«, meldet die DAK, »Corona-Delle: Wieder mehr Krankenhauseinweisungen wegen Herzinfarkt« oder auch »Jeder dritte Deutsche hat Angst vor Covid-19«.

Dass die Deutschen nun mehr um ihre Gesundheit besorgt sind, sollte mich als Arzt eigentlich freuen. Aber was haben Sie eigentlich im Kopf, wenn Sie sich über Ihre Gesundheit Gedanken machen? Dass wir eben nicht krank sind, werden Sie sich jetzt denken. Kein Fieber haben, keinen Durchfall, keine Schmerzen, keine Fehlfunktionen. Bei genauerer Betrachtung verwechseln viele Menschen einen Zustand, in dem sie sich selbst nicht fühlen, mit Gesundheit. Wenn sie keine Symptome haben, denken sie nicht weiter über ihren Körper nach. Dass ein Viertel der Erwachsenen stark übergewichtig, also »adipös« ist, hat sie vielleicht gestört, aber nicht wirklich beunruhigt. Dass 43 Prozent unter Bewegungsmangel leiden, sich also weniger als zweieinhalb Stunden pro Woche moderat körperlich betätigen, war weiter kein Grund zur Sorge. Bei einer Umfrage der privaten Krankenkasse DKV aus dem Jahr 2018 stuften 61 Prozent der Befragten ihren Gesundheitszustand als gut oder sogar sehr gut ein. Nach Einschätzung der Experten irrten sich die meisten: Nur neun Prozent führten ein wirklich gesundes Leben mit ausreichend Bewegung, richtiger Ernährung, wenig Alkohol und einem kontrollierten Umgang mit Stress.

Chronische Krankheiten als wichtigster Risikofaktor


Covid-19 hat diese Selbstzufriedenheit der Deutschen gründlich erschüttert. Nicht nur die Tatsache, dass Infektionskrankheiten auch in unseren Breiten wieder eine Gefahr darstellen können. Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass das Coronavirus dort besonders erfolgreich ist, wo es auf Menschen mit Vorerkrankungen, vor allem mit chronischen Leiden, trifft. Die aber entstehen größtenteils durch ungesunden Lebensstil, auch wenn sich dessen Konsequenzen häufig erst nach Jahren bemerkbar machen. Die Zuckerkrankheit zum Beispiel. Mehr als achteinhalb Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Diabetes Typ II. Diabetiker haben ein im Schnitt um 50 Prozent erhöhtes Mortalitätsrisiko, wenn sie an Covid-19 erkranken. Noch ist allerdings nicht klar, ob das auch für die gut eingestellten Betroffenen ohne Folgeerkrankungen gilt.

Die Ursache für Diabetes II ist häufig Übergewicht. Dieses ist bereits für sich genommen einer der wichtigsten Risikofaktoren für Covid-19: Menschen mit schwerem Übergewicht werden bei einer Infektion mehr als doppelt so oft in ein Krankenhaus eingeliefert. Um 74 Prozent ist ihr Risiko erhöht, auf der Intensivstation zu landen, und um 48 Prozent, die Klinik nicht mehr lebend zu verlassen. Deutliches Übergewicht, stellte sich in dieser Metaanalyse aus dem Jahr 2020 heraus, erhöht mit 46 Prozent deutlich die Wahrscheinlichkeit, sich überhaupt zu infizieren.

Und hier schließt sich der Kreis: Möglicherweise fordert die Pandemie in Ländern wie Deutschland oder den USA mehr Opfer aufgrund eines ungesunden Lebensstils, als es das Virus an sich und allein gekonnt hätte. Darüber lohnt es sich – bei all dem Getöse über Lockdown, Maskentragen und Impfungen – nachzudenken.

Die Lehren aus der Pandemie


Die Covid-19-Pandemie hat auch klargemacht, dass in unserem Gesundheitssystem vieles schiefläuft. Die schiere Fülle an Geld und medizinischer Infrastruktur, noch kurz vor der Pandemie als »Überversorgung« kritisiert, hat verhindert, dass Deutschland zum Notfallgebiet wurde wie einige andere Staaten. Aber gleichzeitig klappte eigentlich nichts so richtig: Die Impfungen verliefen lange schleppend und in fragwürdiger Reihenfolge, die Corona-App zeigte ständig »Keine Risikobegegnung« an, obwohl doch die Mutanten auf dem Vormarsch waren. Im Internet kursierten die wildesten Verschwörungstheorien und jede Menge Fake News. Diejenigen Wissenschaftler, die sich öffentlich um Transparenz bemühten und auch ein paar unliebsame Wahrheiten verkündeten, wurden mit Shitstorms und Schlimmerem bombardiert. Das Vertrauen in Politik und Wissenschaft jedenfalls war bei vielen Bürgerinnen und Bürgern weg.

Da gibt es jetzt viel zu tun, und die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides kündigte einen »echten Paradigmenwechsel« an: »hinsichtlich der Art und Weise, wie die EU mit Gesundheit umgeht«. Ein neues »EU4Health«-Programm, bis 2027 terminiert, soll das medizinische Personal aus- und aufbauen, auch dafür sorgen, dass es ausreichend medizinische Arznei- und Hilfsmittel gibt, damit diese nicht erst über den halben Globus transportiert werden müssen, um dann vielleicht in irgendeinem Lockdown festzustecken. Es geht um die Verbesserung der digitalen Koordination und um Krisenpläne. Aus europäischer Sicht soll das Gesundheitssystem resilient werden.

Aber wo bleiben die Menschen?

Zuerst kam der Schock …


Covid-19 löste das erste globale Trauma seit Ende des Zweiten Weltkriegs aus. Die Pandemie erschütterte unser Selbstverständnis, Krisen erfolgreich bewältigen zu können – denn das Virus schien uns stets voraus. Infektionskrankheiten galten in unseren Breiten als weitgehend überwunden: 80 Prozent der Krankheitslast in den Industrieländern gehen auf nicht übertragbare Krankheiten zurück – überwiegend durch unseren Lebensstil verursacht – und nur fünf Prozent auf Ansteckung.

Dabei wird seit vielen Jahren darüber spekuliert, wann zum Beispiel ein Grippevirus wieder so mutieren könnte, dass es zur Lebensgefahr für Millionen wird. Die Vogelgrippe, wird plötzlich deutlich, betrifft längst nicht nur die Hühnerhaltung. Und die Vorstellung, dass der Klimawandel in den tauenden Permafrostböden der Tundra Milzbrand und Pocken wieder freisetzen könnte, scheint plötzlich auch viel näher gerückt. Tödliche Seuchen sind nicht länger exotische Phänomene. Zwischen 1960 und 2004, errechnete die amerikanische Ökologin Kate Jones von der University of California, wurden 334 neuartige Krankheiten registriert, von denen mindestens 60 Prozent durch Tiere übertragen wurden.

»Wir dringen in Regenwälder und andere unberührte Landstriche ein«, schreibt der amerikanische Wissenschaftsjournalist David Quammen in seinem Buch Spillover: Der tierische Ursprung weltweiter Seuchen. »Wir fällen die Bäume. Wir töten die Tiere oder sperren sie ein und verkaufen sie auf Märkten. Wir bringen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht und wir nehmen den Viren ihre natürlichen Wirte. Wenn das geschieht, brauchen sie einen neuen Wirt. Häufig sind wir das selbst.«

… dann die Erkenntnis


Mit der Pandemie wuchs also nicht nur die Erkenntnis, dass Infektionen auch in unserer modernen Zeit lebensbedrohlich sein können, sondern auch, dass unser Lebensstil etwas damit zu tun hat, dass sie uns immer gefährlicher werden. Zum Beispiel die Freiheit des Reisens. Anfang Dezember 2019 waren vier Personen im chinesischen Wuhan an einer Art Grippe erkrankt, die nicht auf die üblichen Behandlungsmethoden ansprach. Nach heutiger Schätzung gab es damals aber unentdeckt bereits mindestens 1000 Kranke, von denen jeder zwei oder drei weitere Menschen ansteckte. Währenddessen machten sich Hunderte Millionen Chinesen auf, um mit ihren Verwandten und Freunden das chinesische Neujahrsfest zu feiern. Allein am 1. Januar verließen 175 000 Menschen die Stadt, konnte später aus Mobilfunkdaten rekonstruiert werden. Rasch bahnte sich die Infektion in China ihren Weg. Aber nicht nur dort. Rund 900 Menschen reisten Anfang Januar nach New York, 2200 nach Sydney, 15 000 nach Bangkok, rekonstruierte die New York Times. In Tokio, Seoul, Singapur und Hongkong wurden die ersten Fälle der rätselhaften Erkrankung gemeldet. Auch in Europa gab es, stellte man später fest, erste Infektionen, deren Ursprung nicht geklärt werden konnte.

Wie klein dieser Planet eigentlich ist und wie eng wir miteinander vernetzt sind, zeigte sich auch, als die ersten Lockdowns in Kraft traten. Dass Autos überwiegend im Ausland hergestellt werden, war Ihnen vielleicht bewusst. Aber mal ehrlich – hätten Sie gedacht, dass es 5000 Zulieferer für die deutsche Automobilindustrie gibt, die weit mehr Arbeitsplätze verantworten als die eigentlichen Automotive-Konzerne und die bis zu 80 Prozent der Wertschöpfung kassieren? Die komplexen Lieferketten, nach Kostenvorteilen quer über den ganzen Planeten gezogen,...

Erscheint lt. Verlag 26.8.2021
Co-Autor Petra Thorbrietz Dr.
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Schlagworte Chronische Erkrankung • Chronische Krankheit • Dobos • ganzheitliche Medizin • Gesund bleiben • Gesundheit • Gesundheitsanker • Medizin • Nachhaltige Medizin • Nachhaltige Naturheilkunde • Naturheilkunde • Resilienz • Schutz des Planeten • Selbstfürsorge
ISBN-10 3-95803-395-4 / 3958033954
ISBN-13 978-3-95803-395-5 / 9783958033955
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