Rike oder Das Gestüt am Waldrand

Ein Pferdekrimi

(Autor)

Buch
340 Seiten
2020
Stottern & Selbsthilfe (Verlag)
978-3-921897-92-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rike oder Das Gestüt am Waldrand - Petra Şaşmaz
9,50 inkl. MwSt
Rike ist 14 Jahre alt, sie geht in die 9. Klasse und sie stottert. Ihr Wunsch nach einem eigenen Pferd hat sich erfüllt. Aber plötzlich verschwinden in Rikes Gegend einige Pferde. Mit ihren Freunden macht sie sich auf die Suche und wird zur Heldin in einem spannenden Pferdekrimi.
Zusammen mit Rike taucht der/die Leser*in ein, in die Welt der Reiterhöfe und Turniere. Auf geschickte Weise verknüpft die Autorin die Themen Pferde und Stottern in einem spannenden Roman.
„Rike oder Das Gestüt am Waldrand“ Link setzen ist die Fortsetzung von „Rike oder Ein nicht ganz gewöhnlicher Sommer“.
Rike hat endlich ein eigenes Pferd. Und sie hat gerade ihre Stottertherapie hinter sich gebracht. Doch damit ist längst noch nicht alles in Butter. Nicht nur, dass ihre ehemalige Erzrivalin Angela ebenfalls ein eigenes Pferd bekommt - Rike soll ihr Pferd auch noch mit dieser Judith teilen, die sie doch gar nicht kennt. Und das nur, weil es in der Schule nicht so rund läuft, wie ihre Eltern sich das vorstellen.Dann taucht Enzos Ex-Freundin Monika plötzlich wieder auf und im Internet suchen verzweifelte Besitzerinnen nach ihren verschwundenen Pferden.Immer mehr seltsame und verrückte Dinge passieren in diesem spannenden Pferdekrimi - doch Rike lässt nicht locker!

Petra Şaşmaz M.A. ist studierte Orientalistin und arbeitet hauptberuflich als Dolmetscherin und Übersetzerin für die türkische und kurdische Sprache. Bei der Bewältigung ihres eigenen Stotterns war für die das Lernen exotischer Sprachen eine große Hilfe. Sie ist Gründerin und Verantwortliche des www.freies-forum-stottern.de, engagiert sich in der Kölner Stotterer-Selbsthilfe und berät und unterstützt die türkische Stotterer-Selbsthilfe über Facebook und das türkische Forum Stottern ( www.kekemelifkorum.com), dessen Gründerin sie ebenfalls ist.

Inhaltsverzeichnis
Wieder daheim
Nicht die besten Nachrichten
Praktikum
Die Blonde
Bauer Jansen
Kennenlernen
Neuigkeiten
Entscheidungen
Mai-Turnier
Gefühlschaos
Judith
Reitstunde
Dressurstunde
Schockierende Nachricht
Himmelfahrtsturnier
Begegnung mit der Vergangenheit
Adieu, kleiner Luis
Das Leben ist (k)ein Ponyhof
Ein Leben als Tierarzthelferin
Abschlussball
Turnier
Ferienschlamassel
Unheimliche Vermutung
Das Gestüt am Waldrand
Überraschung
Probereiten
Vermisste Pferde
Sturmfrei!
Besuch aus Heidelberg
Konfrontation
Absage
Miese Stimmung
Das Attest
Eine fixe Idee
Odyssee auf dem Hänger
Ferienjob
Gefühle, Gefühle und noch mal Gefühle
Trixie
Schweres Geständnis
Wo ist Enzo?
Irgendwas stimmt nicht
Zimmer 308
Astronomische Zwillinge
Die ganze Wahrheit
Träume
Das Interview
Die Idee
Die große Jubiläumsfeier
Fuchsjagd
Epilog

aus: Praxis Sprache 4/2022 - Fachzeitschrift für Sprachheilpädagogik, Sprachtherapie und Sprachförderung

…Die Geschichte ist ein Pferdeabenteuer in der Gegenwart – durch die Omnipräsenz digitaler Medien und die lockerer Schreibweise der Autorin fällt jugendlichen Leser:innen die Identifikation mit den Protagonisten leichter. Das Besondere: Der Haupthandlungsstrang betrifft die Themen Reiten und Pferde, womit besonders weibliche Leserinnen angesprochen werden sollen. Das Thema Stottern ist – wie bereits im ersten Band – unaufdringlich aber untrennbar mit dem spannenden Pferdekrimi verbunden.
… Es macht großen Spaß, Rike und Enzo auf ihren Abenteuern zu begleiten und die Autorin schafft es erneut, das Thema Stottern „ganz nebenbei“ für junge und jung gebliebene Leser:innen zugänglich und gut verständlich zu machen und dabei wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten.
…Petra Sasmaz lässt immer wieder sehr einfühlsame Momente und wertvolle Informationen bezüglich des Stotterns einfließen, macht da Stottern aber nicht zum Hauptthema und zeigt mit viel Leichtigkeit, dass Stottern nur eine Facette von stotternden Menschen ist, ohne dabei das Thema zu verniedlichen. Das ist eine trickreiche Gratwanderung und als Stottertherapeutin finde ich dieses Buch sehr gelungen, denn anstatt von Erwachsenen belehrt zu werden, fühlen sich Jugendliche durch den treffend gewählten Tonfall des Buches angesprochen und bleiben offen für die Beschäftigung mit dem Thema Stottern.
… Interessant finde ich noch, dass nicht nur meine jugendlichen Patient:innen die Rike-Bücher lieben – auch meine erwachsenen Patient:innen lesen sie noch gerne und können durch diese Art der Beschäftigung mit dem Thema Stottern leichter ins Gespräch über tiefsitzende Erlebnisse kommen, so dass wir einen guten Zugang bekommen um diese aufzuarbeiten und nachträglich versorgen können.
Ob man das Buch gezielt therapeutisch einsetzen möchte oder einfach nur ein spannendes Leseabenteuer sucht – ich empfehle „Rike oder Das Gestüt am Waldrand“ immer gerne weiter.

Isabella Colthorp, München

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Reaktion einer Erwachsenen, Oktober 2020

“Jetzt hätte ich fast meine Bushaltestelle verpasst, ich war so in das Buch vertieft!” …mit diesen Worten begrüßte mich eine erwachsene stotternde Patientin, nachdem ich ihr in der vorherigen Woche das Buch Rike oder das Gestüt am Waldrand empfohlen hatte. “Mich hat das Buch ganz verzaubert!”, fuhr sie fort und berichtete dann, dass sie durch die Lektüre des Buches zum ersten Mal offen mit ihrem Mann über ihr Stottern sprechen konnte. Das war ein großer Durchbruch für sie und auch in den darauf folgenden Wochen und Monaten erwähnte sie das Buch immer wieder. Nach einer besonders fruchtbaren Therapiestunde sagte sie: “Ich bin jetzt total interessiert am Stottern und richtig motiviert, die Sachen auszuprobieren, die ich hier lerne - und das Buch ist schuld.”
Eigentlich ist Rike ein Jugendbuch - aber wer sagt denn, dass Erwachsene keine Jugendbücher lesen dürfen? …oder wollen? Wir alle haben in uns noch kindliche und jugendliche Anteile und häufig brauchen die auch noch ein bisschen Trost oder einen Perspektiven-Wechsel. Wenn wir schon in unserer Jugend keine Unterstützt bei Überforderung hatten, können wir es doch als Erwachsene nachholen. Und dabei kann ein Buch wie Rike ganz wunderbar helfen. Das Eintauchen in das Leben der Hauptdarstellerin ist ein fantastisches Medium um sich auf einer ganz anderen Ebene mit seinem Stottern zu beschäftigen und auch das ein oder andere (noch) vorgelebt zu bekommen.
Das Buch ist fesselnd geschrieben - auch ich habe es ganz gebannt gelesen - und ganz abgesehen von der Unterstützung, die stotternde Jugendliche und Erwachsene von Rike und Enzo erhalten können, macht die Lektüre einfach Freude und definitiv Lust auf mehr. Mir gefällt ganz besonders, dass Rike ein ganz normales Jugendbuch ist, in dem einfach nur die Hauptdarsteller stottern. Und das nicht weil sie nervös oder ängstlich sind oder in irgendeine andere Stottern-Schublade gesteckt werden sollen, sondern einfach nur weil sie eben stottern.
Im Leben der Protagonisten ist das Stottern nicht das Thema Nummer eins aber spielt eine Rolle und wird nicht verniedlicht. Es ist ein Nebenschauplatz aber wird ernst genommen und die Belastung, die durch das Stottern im Alltag auftreten kann, ist sehr einfühlsam und treffend beschrieben - hier merkt man einfach, dass die Autorin das aus eigener Erfahrung beschreibt. Und andererseits ist es eben auch nicht das einzige, das Rike und Enzo ausmacht und definitiv nicht das wichtigste - die Charaktere sind vielseitig, menschlich, liebenswert, mutig und interessant und es entsteht ein wunderbares Bild davon, dass das Stottern zwar auch eine Belastung darstellen kann und Betroffene in der ein oder anderen Situation auch wirklich zutiefst beschäftigt und auch einschränken und herausfordern kann aber es einfach eine von vielen Facetten eines Menschen sein kann.
Rike oder das Gestüt am Waldrand ist ein spannendes Jugendbuch, das ganz nebenbei Stotternden Menschen Zuversicht gibt und ich werde es noch häufig weiterempfehlen.

Isabella Colthorp, akademische Sprachtherapeutin (M.A.), München

Wieder daheim Ich hörte von draußen das Pfeifen des Zugbegleiters, da fielen schon die Türen zu und der ICE setzte sich lautlos in Bewegung. Nicht mehr lange konnte ich die Gesichter von Tanja und Julia sehen, die hüpfend und winkend auf dem Bahnsteig standen. Fünf Tage hatten wir miteinander verbracht. Fünf Tage Rückkehr in mein altes Leben. Immer noch liefen viele Leute über die Gänge, die Rollkoffer hinter sich herziehend. Frauen mit kleinen Kindern, Männer in Anzug und Krawatte, und einige Jugendliche in Fantrikots ihrer Fußballmannschaft waren auch dabei. Ich hatte meinen Platz bereits eingenommen, wie ich ihn reserviert hatte – am Fenster in Fahrtrichtung und mit Tisch – und wartete nur noch darauf, dass die Plätze um mich herum sich auch füllten, denn ich hatte mit einem Blick erfasst, dass alle Plätze von Hannover an reserviert waren. Gerade hängte ich meine Jacke an den Haken neben dem Fenster, da kam eine Frau mit zwei kleineren Kindern und bemerkte freudig, dass sie hier richtig seien. Das größere der beiden Kinder – ein Mädchen von etwa neun Jahren – setzte sich neben mich, die Frau und der kleine Junge nahmen gegenüber Platz. Ich holte das Buch, das Tanja mir geschenkt hatte, aus meinem Rucksack, doch schon als ich es öffnete, bemerkte ich, dass ich nicht die rechte Konzentration würde aufbringen können, um zusammenhängend darin zu lesen. Ich legte es zurück auf den Tisch, steckte mir die Ohrstöpsel in die Ohren und ließ auf meinem Smartphone Musik laufen. Ich lehnte meinen Kopf an die weiche Jacke hinter mir und schloss die Augen. So konnte ich in meine Gedankenwelt abdriften. Es war das erste Mal, seit wir vor einem Jahr umgezogen waren, dass ich meine alte Stadt besucht hatte. Noch in den ersten Tagen der Osterferien hatte ich den letzten Teil meiner Stottertherapie beendet. So hatte ich nur von Donnerstag bis Ostersonntag im Stall bei unseren Pferden sein können, denn schon Ostermontag war ich zu Tanja und Julia gefahren, die bereits sehnsüchtig auf mich warteten. Sie hatten richtig viel für mich geplant. Erst einmal musste ich bei Tanja im Garten Ostereier suchen, was schon einen Höllenspaß gemacht hatte. Für Dienstag hatten sie sich eine Überraschung ausgedacht, hatten mir unser altes Voltigierpferd Pionier für einen Ausritt organisiert, während sie selbst ihre Pflegepferde reiten durften. Und da sie kurz nach Ostern schon wieder Schule hatten, konnte ich auch meine alte Klasse, meine alte Voltigiergruppe und alles, was vor einem Jahr noch mein ganz normales Leben ausgemacht hatte, wiedersehen. Dennoch war es ein komisches, ein irgendwie unwirkliches Gefühl. Als ich an unserem Haus vorbeiging und dort im Garten zwei kleine Jungen Fußball spielten, kam mir alles wie ein böser Traum vor. Und irgendwie war ich dann erleichtert, als endlich Samstag war und Julias Vater mich bereits um 11 Uhr zum Zug fuhr ... Was mein bester Freund Enzo jetzt wohl machte? Ich musste oft an ihn denken, denn ich hatte ihn schon seit Beginn der Ferien nicht mehr gesehen. Das heißt, als ich zur Therapie fuhr, war er noch da, war aber noch am selben Abend nach Neapel geflogen – das erste Mal seit drei Jahren seine Mutter besuchen. Wir hatten zwischendurch WhatsApp-Nachrichten ausgetauscht, immer wenn er dort WLAN hatte. Er hatte nicht viel mitgeteilt, nur Bilder geschickt, und nun war ich gespannt, was er mir alles berichten würde. Aber alles würde sich bald klären, denn er sollte schon heute Nachmittag, um 16:30 Uhr zurückkommen, und Franz, sein Vater, hatte mir im Vorfeld schon versprochen, dass ich mit zum Flughafen kommen könnte. Ach ja, und was Basti, mein richtiger Freund Basti, machte, dürfte euch sicher auch interessieren. Der war mit meinem Bruder Robert und den anderen Jungen aus seinem Verein im Judo-Camp. Sie sollten morgen wieder zurückkommen. Wir schickten uns jeden Abend Bilder und Herzchen, und ich hatte ihm fest versprochen, beim Abholen morgen dabei zu sein. Als die Frau mir gegenüber Trinkpäckchen für die Kinder und eine Schachtel Plätzchen hervorholte, nahm ich trotz der Musik das Rascheln wahr und schaute eine Weile dorthin. Dann nahm ich mein Smartphone vom Tisch und begann, durch meine Fotoalben zu scrollen. Je mehr Bilder von Larissa ich mir ansah, umso stärker wurde meine Sehnsucht nach ihr. Kein Pferd auf der Welt könnte sie mir je ersetzen! Das kleine Mädchen, das bisher eifrig ein Mandala ausgemalt hatte, schaute irgendwann neugierig zu mir herüber. »Ist das dein Pferd?«, fragte sie, als sie die Bilder von Larissa sah – manchmal waren auch Prinzess oder Comtessa dabei, aber wer von der Seite zuschaute, der sah sicher irgendwie nur Schimmel. Ich zog die Ohrstöpsel heraus und warf meine Haare zurück, die ich ausnahmsweise mal offen trug. Da war es wieder. Wer nun glaubt, dass ich nicht mehr stottere, nur weil ich eine Stottertherapie gemacht habe, der irrt sich. Was sich geändert hatte, war meine Einstellung dazu, und ich hatte nun einiges Handwerkszeug gelernt, um von den Blocks, die während des Sprechens auftraten, nicht mehr so aus der Bahn geworfen zu werden. Ich war lockerer geworden, versuchte mich nicht mehr so zu schämen und konnte den Leuten sagen, was Sache ist. Zumindest in der Theorie. In der Praxis musste ich aber noch sehr viel an mir arbeiten, dessen war ich mir bewusst….

Erscheinungsdatum
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Maße 135 x 290 mm
Gewicht 480 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe Logopädie
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Dressur • Pferde • Pferdehof • Pferdestall • Reiten • Reiterhof • Rückfall • Sprechbehinderung • Stotterer-Selbsthilfe • Stottern • Stottertherapie • Therapie • Turnier
ISBN-10 3-921897-92-0 / 3921897920
ISBN-13 978-3-921897-92-8 / 9783921897928
Zustand Neuware
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