Homöopathie. Kleine Mittel ganz gross

"Die Idee zu diesem Buch entstand bei meiner praktischen Arbeit. Immer wieder gab (und gibt) es Fälle, die scheinbar therapieresistent sind, und wo wir nach weiteren Informationen suchen, um das Simile zu finden. So stieß ich besonders auf das Buch von ANSHUTZ "New, Old And Forgotten Remedies". Nachdem ich mit mehreren schwierigen Fällen konfrontiert war, die ich nie ohne die Kenntnis der in von ANSHUTZ' Buch beschriebenen Arzneien hätte lösen können, wuchs in mir ein brennender Wunsch, viele kleine eher unbekannte Mittel deutlicher darzustellen, damit man ein zusätzliches Handwerkszeug für die tägliche Praxis in den Händen hält. Sehr viele markante und ausgeprägte Symptome lassen sofort an etliche hier dargestellte unbekanntere kleine Mittel denken, und so ist das Buch nicht nur für Fortgeschrittene, sondern gleichermaßen auch für Anfänger gut geeignet. Wenn viele Arzneien bei dem einen oder anderen Autor als fragmentarische Beschreibungen erscheinen, so ergibt sich oft ein umfangreiches Arzneimittelbild, wenn man viele Quellen gleichzeitig berücksichtigt. Die meisten und wichtigsten Quellen fand ich bei unseren alten Klassikern (s. unter "Literatur"). Verwunderlich fand ich, daß die Symptome kleinerer Mittel meist nirgendwo ausführlicher dargestellt waren. Tatsache ist, dass viele tausend in diesem Buch beschriebenen Symptome in unseren Repertorien nachgetragen werden müssen. Da sie fehlen, werden die Mittel somit auch nicht wahrgenommen. Ein Repertorium zu diesem Buch ist in Arbeit. Ich lege an dieser Stelle großen Wert auf die Tatsache, dass keines der beschriebenen Symptome in diesem Buch meinen Vermutungen entspringt. Alle Symptome entstammen entweder Arzneimittelprüfungen oder klinischen Berichten zu den jeweiligen Arzneimitteln von kritischen und akribisch genau arbeitenden meist alten Homöopathen. Es handelt sich somit um wertvolle und verläßliche Symptome! In der Regel stelle ich die Arzneien folgendermaßen dar: Es beginnt mit dem Hinweis auf die Hauptangriffspunkte, danach folgen die Gemütssymptome. Anschließend werden allgemeine Symptome beschrieben und schließlich jene Merkmale, die den Hauptangriff ausmachen. Weiter unten finden sich zusätzliche Symptome unter "Weiteres", geordnet nach dem Kopf-Fuß-Schema. Die Wertigkeiten müssen nicht klar mit denen übereinstimmen, wie wir sie aus unseren Repertorien her kennen. Hochrangige Hervorhebungen bedeuten bei mir, dass viele Autoren gleichzeitig diesem Symptom eine starke Ausprägung beimessen. Beim Erwägen, in welchen Grad ich welches Symptome erhebe, ließ ich mich besonders von Hering leiten, der in seinen "Guiding Symptoms" sogar fünf Grade angibt, aber auch das Gefühl ließ ich "spielen", welche Symptome mehr vordergründig sind, um diese oder jene Arznei klar zu erkennen; damit will ich ausdrücken, dass ich jenen Symptomen einen höheren Rang gegeben habe, die deutlich und übereinstimmend mit vielen Autoren das "Wichtige" an diesem oder jenem Mittel hervorheben. Eine von mir erstellte kurze Zusammenfassung am Ende einer jeden Arzneibeschreibung soll einen raschen Überblick über wesentliche Merkmale der jeweiligen Arzneien vermitteln, auch wenn hier in Kurzform nicht alles erscheinen kann. Die Original-Fallbeschreibungen spiegeln die Angriffspunkte der jeweiligen Arzneien wider, nach denen sie verordnet wurden." (M. Tauscher, Homöopathischer Arzt)