Naturmedizin und Schulmedizin! (eBook)

Mein gesammeltes Gesundheitswissen wichtiger Volkskrankheiten
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
288 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491360-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Naturmedizin und Schulmedizin! -  Dietrich Grönemeyer
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Wenn wir erkranken, dann meistens an einer begrenzten Zahl bekannter Krankheiten. Man nennt sie 'Volkskrankheiten', denn sie betreffen uns alle und machen uns das Leben schwer. Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer befasst sich seit über 40 Jahren mit der Heilung von Menschen. Er blickt über den Tellerrand und bezieht alle Heilmethoden der ganzen Welt mit ein. In seinem neuen Buch befasst er sich mit den häufigsten Krankheiten an Lunge, Herz, Magen, Rücken und Seele, erklärt ihre Entstehung und zeigt, was man dagegen tun kann. Denn am Ende zählt nicht, welche 'Schule' triumphiert, sondern dass wir gesund werden. In diesem Sinn gilt dieses Buch 'dem Versuch, erklärend zusammenzuführen, was zusammengehört: Erfahrung und Fortschritt, Schulmedizin und Naturheilkunde für die Weltgesundheit.'

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, prominenter Arzt, Bestsellerautor und Moderator der ZDF-Sendung »Dietrich Grönemeyer - Leben ist mehr«, war bis zu seiner Emeritierung 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke. Als Wissenschaftler zählt er zu den entschiedenen Verfechtern einer Medizin zwischen Hightech und traditionellen Heilweisen. Im S. Fischer Verlag sind zuletzt erschienen  »Weltmedizin. Auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Heilkunst« (2018) sowie »Naturmedizin und Schulmedizin! Mein gesammeltes Gesundheitswissen wichtiger Volkskrankheiten« (2020).

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, prominenter Arzt, Bestsellerautor und Moderator der ZDF-Sendung »Dietrich Grönemeyer – Leben ist mehr«, war bis zu seiner Emeritierung 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke. Als Wissenschaftler zählt er zu den entschiedenen Verfechtern einer Medizin zwischen Hightech und traditionellen Heilweisen. Im S. Fischer Verlag sind zuletzt erschienen  »Weltmedizin. Auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Heilkunst« (2018) sowie »Naturmedizin und Schulmedizin! Mein gesammeltes Gesundheitswissen wichtiger Volkskrankheiten« (2020).

Lehrreich!

ein praxisnahes und hilfreiches Kompendium

Ein Gewinn für jeden Haushalt und ein Muss für jede Bibliothek!

ein gutes Nachschlagewerk

Etliche Anregungen und Tipps dazu finden sich in Grönemeyers Buch, das sich wie ein ausgiebiges Arzt-Patienten-Gespräch liest.

praxisnah

Auch wir Ärzte sind nur Patienten


Ein persönliches Vorwort

Wir könnten zufrieden sein – Ärzte und Patienten. Der medizinische Fortschritt hat uns ungeahnte Behandlungsmöglichkeiten beschert. Krankheiten, die früher, noch vor wenigen Jahren, zu schwerem Leiden geführt hätten, wenn sie nicht gleich tödlich verlaufen wären, haben wir heute im Griff. Leber, Nieren, selbst das Herz können wir transplantieren. Fehlsichtigkeiten werden mit Laser korrigiert, Brillen müssen nicht mehr unbedingt getragen werden. Ein Bandscheibenvorfall lässt sich mikroinvasiv, also ohne großflächigen chirurgischen Eingriff beheben. Kinderlähmung, Tuberkulose und Lepra wurden heilbar. Seitenlang könnte man die Aufzählung von Beispielen für die segensreiche Entwicklung der Medizin fortschreiben.

Und dennoch, trotz dieser großartigen Erfolge herrscht eine eigentümlich getrübte, bisweilen gereizte Stimmung in unserem Gesundheitswesen, einem der besten weltweit. Fast will es mir vorkommen, als sei die Medizin selbst der kranke Mann. Für manche mag das übertrieben klingen, unvereinbar mit der Tatsache zahlloser Heilerfolge. Ich weiß! Ich kenne aber auch die Praxis eines zunehmend betriebswirtschaftlich optimierten »Behandlungssystems«. Keine Seite, die darüber nicht klagen würde. Patienten fühlen sich nicht verstanden, mehr und mehr zum »ökonomischen Faktor« reduziert, Ärzte fühlen sich überfordert und als »Funktionsmediziner am Fließband« missbraucht. Dabei hat es nicht an Gesundheitsreformen gefehlt, die Hoffnung machten. Was am Ende herauskam, war dann allerdings selten mehr als ein weiterer Reformbedarf. Haften blieb der Eindruck politischer Hilflosigkeit.

Ärzte und Patienten schüttelten den Kopf und übersahen zugleich, dass sie ihrerseits drauf und dran waren, einander aus den Augen zu verlieren, statt so zusammenzuwirken, wie es eine erfolgreich praktizierte Heilkunst verlangt. Verführt von den ungeahnten Möglichkeiten expandierender Apparatemedizin, sind wir gemeinschaftlich der Illusion erlegen, dass sich alles schon irgendwie technisch beheben ließe. Haben wir uns nicht geradezu an diesen »Aberglauben« geklammert, weil wir uns das andere, das ganzheitliche Verständnis des Menschen und seiner Leiden nicht mehr zutrauen? Der Mensch ist aber keine Maschine, kein Motor, den man, wenn er »stottert«, durch den Austausch von »Komponenten« wieder instand setzen könnte. Wer sich mit dieser Erwartung »behandeln« lässt, überfordert die Medizin von vornherein. Auf dem therapeutischen Holzweg ist, wer meint, den Stein aller ärztlichen Weisheit gefunden zu haben, wenn er die Heilkunst technologisch perfektioniert. Das sage ich nicht zuletzt als Radiologe, also als einer, der die Errungenschaften der Hightech-Medizin nutzt und selbst zu ihrer Weiterentwicklung forschend beiträgt.

Als Schulmediziner haben wir uns mehr und mehr auf die Seite der Naturwissenschaft geschlagen. Die Erfolge, der Sieg über Epidemien, die Fortschritte der Radiologie, die grandiosen Möglichkeiten der Hightech-Chirurgie, gaben uns recht. Alles, was wir der medizinischen Wissenschaft seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts verdanken, hat uns in der Überzeugung bestärkt, dass es ausreiche, die eigene Fachrichtung exzellent zu beherrschen, um den Menschen helfen zu können wie nie zuvor. Herzspezialisten, Augenärzte, Radiologen, Internisten, Operateure, Psychologen oder Psychiater: Die Fachärzte unserer Tage sind hochgradig qualifiziert, aber allzu oft auch ausschließlich auf die eigene Disziplin konzentriert. Was uns fehlt, ist ein stärkeres Bewusstsein für die Notwendigkeit des Zusammenwirkens – bis in den Bereich der Naturheilkunde. Tatsächlich behandeln wir die Patienten eher funktionell als ganzheitlich, vorrangig Organ-bezogen. Diese Spezialisierung hat manches für sich, da sie ein vertieftes Fachwissen auf dem jeweiligen Gebiet garantiert. Nur bleibt so kaum noch Zeit für das Gespräch mit dem Patienten, der doch so viel mehr ist als ein »Symptomträger«.

Sieben Minuten, die durchschnittlich zugemessene Dauer einer Konsultation, reichen ganz einfach nicht aus, um jemandem die Gefahren und Ursachen des Bluthochdrucks – einer der am meisten verbreiteten Volkskrankheiten – zu erklären. 50 Prozent der Patienten wissen zwei bis drei Minuten nach dem Arztbesuch nicht mehr, warum ihnen ein bestimmtes Medikament verordnet wurde und woran sie eigentlich erkrankt sind. Und kann man, frag ich mich, kann man wirklich noch davon ausgehen, dass sich der Arzt seiner Diagnose sicher ist, wenn die Patienten kaum zu Wort kommen, ihnen keine Zeit bleibt, über ihre Beschwerden zu sprechen, sie schon nach durchschnittlich 18 Sekunden von der Frau oder dem Mann, die ihnen helfen sollen, unterbrochen werden? Häufig werden die Menschen vom Arzt gar nicht mehr angefasst, nicht körperlich untersucht, sondern schnurstracks zur technischen Diagnostik geschickt. Das halte ich für den falschen Weg. Dass es auch deshalb so weit gekommen ist, weil die Wartezimmer immer voller geworden sind, die Termine immer dichter aufeinander folgen, ändert nichts an der Misere. Ergibt sich doch erst aus dem vertieften Gespräch ein tragfähiges Vertrauensverhältnis, die entscheidende Voraussetzung erfolgreicher Therapie.

Beide, Ärzte und Patienten, müssen bereit und imstande sein, einander auf Augenhöhe zu begegnen. Der »Doktor« ist kein Halbgott in Weiß. Weder darf er sich so gerieren, noch sollte er so betrachtet werden. Wer nicht als Objekt behandelt werden möchte – und wer will das schon –, darf sich selbst nicht zu einem Objekt machen, das er anderen zur Reparatur überlässt. Wer die vorhandenen und dank dem Internet ständig wachsenden Möglichkeiten zur Aufklärung nicht nutzt, handelt unvernünftig. Wer als Arzt gegenüber seinem Patienten sprachlos bleibt, sei es aus Zeitgründen oder weil er annimmt, ohnehin nicht verstanden zu werden, hat die Bedeutung des hippokratischen Eides vielleicht doch noch nicht begriffen. Immerhin verpflichtet er die Ärzte vor allem, diejenigen, die ihn aufsuchen, »zu achten«, »zu Ratschlag und Vorlesung und allen übrigen Belehrungen«, kurzum zur Empathie gegenüber den Hilfesuchenden.

Nein und nochmals nein, die Medizin ist keine Geheimlehre, über die nur Eingeweihte verfügen, sondern ein Kulturgut, das allen gehört, eines der ältesten überhaupt. Schon Paracelsus, der große Arzt der Renaissance, sagte dem Kranken: »Du bist der Arzt. Wir Ärzte sind nur deine Gehilfen.« Daran sollten wir uns beiderseits erinnern, mit Respekt voreinander. Auch der Arzt ist nur ein Mensch, gegebenenfalls ein Patient, nicht anders als jene, die vor ihm sitzen. Vertrauen muss wachsen; es braucht Nähe und Offenheit. Einer muss sich auf den anderen verlassen können, wissen, dass er seinen Teil der Verantwortung trägt. Diese Einsicht würde am Ende sehr viel mehr helfen als die modisch gewordene Mediziner-Schelte, sie würde freilich auch wieder einiges mehr von den Ärzten verlangen, sie als Gesundheitsaufklärer in die Pflicht nehmen. Anders aber, das hat mich die eigene Praxis über Jahrzehnte gelehrt, anders wird es uns nicht gelingen, die faszinierenden Fortschritte der medizinischen Wissenschaft bis zurück zu den traditionellen Heilweisen für alle nutzbar zu machen. Die Technik und die Apparate allein können es nicht richten, schon gar nicht in einem bezahlbaren Rahmen. Die sprechende und zuhörende Medizin gilt es zu rekultivieren. Verständliche Informationen gehören zur Vorsorge und Therapie. Das sind wir uns gegenseitig schuldig.

Da der Mensch ein individuell geprägtes Wesen ist, sollte er auch als solches behandelt werden. Sonst ist ihm allenfalls vorübergehend und in der akuten Not, nicht aber nachhaltig zu helfen. Schließlich gibt es kein Krankheitsbild, das haargenau dem eines anderen Patienten gleicht. Jeder erlebt sein Leiden unverwechselbar. Der eine bekommt gar nicht mit, dass er einen Bandscheibenvorfall hat; dem anderen kann der Rücken schmerzen, ohne dass körperliche Ursachen vorliegen. Sorgen, Stress, Ängste können ebenso Auslöser gewesen sein. Dass diese schlichte Tatsache unterdessen immer weniger ins Kalkül gezogen wird, nicht in der ärztlichen Praxis und nicht in den Berechnungen der Krankenkassen, zählt für mich zu den leichtsinnig ignorierten »Nebenwirkungen« unseres schulmedizinischen Fortschritts. Die fachärztliche Fixierung hat nicht bloß zu einer ökonomischen Aufwertung der Spezialisten geführt. Dagegen allein ist nichts einzuwenden, wäre dabei nicht zugleich in Vergessenheit geraten, dass sich das Wohlbefinden des Menschen erst aus dem Zusammenwirken von Körper-Geist – so nenne ich das System, da beide Elemente untrennbar sind – sowie dem sozialen Miteinander ergibt.

Auch chronischer Druck am Arbeitsplatz (Mobbing) kann Verspannungen im Nacken nach sich ziehen. Nicht selten machen Arbeitslosigkeit und Neid krank, ebenso Angst vor der Zukunft, der Verlust eines geliebten Menschen oder gesellschaftliche Isolation. Umgekehrt kann Zufriedenheit viel dazu beitragen, dass jemand keine Magengeschwüre oder Rückenschmerzen bekommt oder schneller gesundet. Stimmt sonst alles, kann ich noch fröhlich sein, wenn ich schon körperlich beeinträchtigt bin, zum Beispiel an der Arthrose eines Gelenks leide. Natürlich ist dann medizinische Beratung und Betreuung wichtig, nicht weniger aber das Getragenwerden von einem intakten sozialen Umfeld. Wo die Psyche den Körper stützt, ergeben sich noch in der Krise neue und oftmals überraschende Perspektiven. Dass dieses kausale Zusammenwirken bei der fachärztlichen Therapie meist nur nebenbei, wenn...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2020
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Technik
Schlagworte Arthrose • Asthma • Bandscheibe • Bluthochdruck • Bronchitis • Chirurgie • Diabetes • Gefäßverkalkung • Hämorrhoiden • Heilkraut • Herzkrankheit • Herzrhythmusstörung • Heuschnupfen • Krampfadern • Krebs • Leber • Migräne • Raucherlunge • Rückenschmerz • Schilddrüse • Schlaganfall • Schnupfen • Tumor
ISBN-10 3-10-491360-9 / 3104913609
ISBN-13 978-3-10-491360-5 / 9783104913605
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