Die strafrechtlichen Risiken des Mediziners im Rahmen von Präimplantationsdiagnostik und Pränataldiagnostik.

Buch | Softcover
364 Seiten
2020
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15879-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die strafrechtlichen Risiken des Mediziners im Rahmen von Präimplantationsdiagnostik und Pränataldiagnostik. - Katharina Ollech
99,90 inkl. MwSt
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, ob Mediziner, die präimplantations- oder pränataldiagnostische Untersuchungen durchführen, aufgrund der gesetzlichen Regelungen in Deutschland unangemessenen Strafbarkeitsrisiken ausgesetzt sind. Hierbei wird auch ein Vergleich zu den gesetzlichen Vorgaben in anderen europäischen Ländern gezogen. Es wurde zudem untersucht, ob etwaige Strafbarkeitsrisiken dem ohnehin vorhandenen durchschnittlichen Berufsrisiko eines Mediziners entsprechen.
Die Methoden der Präimplantations- und Pränataldiagnostik erfahren immer größere Beliebtheit. Es können mit diversen Untersuchungen vor der Einpflanzung eines Embryos oder im Rahmen einer Schwangerschaft Krankheiten diagnostiziert werden. Doch gerade der medizinische Fortschritt öffnet Missbrauch Tür und Tor. Es ist unabdingbar, dass die rechtlichen Voraussetzungen dieser Verfahren normiert und Verstöße strafrechtlich sanktioniert sind. Der deutsche Gesetzgeber hat die Aufgabe, ein ethisch sensibles Gebiet strafrechtlich zu regeln, aber auch Rechtssicherheit für die Ärzte zu gewährleisten, die die Untersuchungen durchführen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen die strafrechtlichen Risiken der Ärzte. Es wird untersucht, ob der Mediziner de lege lata unzumutbaren Strafbarkeitsrisiken ausgesetzt ist, oder ob die Risiken dem durchschnittlichen Berufsrisiko von Ärzten entsprechen. Letztendlich müsste ein verantwortungsvoller Arzt in Zweifelsfällen eine Untersuchung unterlassen, wenn er dem Wortlaut der Rechtsnorm nicht entnehmen kann, ob diese rechtmäßig ist. In der Arbeit wird festgestellt, dass tatsächlich unangemessene Strafbarkeitsrisiken vor allem bei den Regelungen zur Präimplantationsdiagnostik bestehen und auch praktische Relevanz haben.

Katharina Ollech studied law at the University of Regensburg and Ludwig-Maximilians-University of Munich, graduating with the first state examination in law. After her legal clerkship in the Higher Regional Court of Munich, including an assignment in Sydney, Australia, and the graduation with the second state examination in law, she completed her doctorate at the European University Viadrina Frankfurt (Oder). Katharina Ollech initially worked as a research assistant in a commercial law firm and has been working as a lawyer in the fields of commercial and corporate law in Munich since 2015.

Katharina Ollech studierte Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem Abschluss der Ersten Juristischen Staatsprüfung. Nach dem Rechtsreferendariat im Oberlandesgerichtsbezirk München mit Stationen u. a. in Sydney, Australien, und Abschluss der Zweiten Juristischen Staatsprüfung absolvierte sie ihre Promotion an der Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Katharina Ollech arbeitete zunächst in einer Wirtschaftskanzlei als wissenschaftliche Mitarbeiterin und ist seit 2015 in München als Rechtsanwältin im Wirtschaftsrecht tätig.

1.Einleitung

Relevanz des Themas und Problemaufriss – Ziel der Arbeit – Gang der Untersuchung – Bedeutung der PID und PND

2. Naturwissenschaftliche Grundlagen für Pränatal und Präimplantationsdiagnostik

Zur Terminologie in Bezug auf die Entwicklungsprozesse des Menschen – Grundlagen der Humangenetik – Mutationen – Erbgänge – Epigenetik und X-Chromosom Inaktivierung

3. Präimplantationsdiagnostik

Naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen der embryonalen Entwicklung – Durchführung der PID – Empirische Befunde zur PID – Risiken einer Fehldiagnose im Rahmen der PID – Embryonenauswahl durch die Mutter nach Durchführung der medizinischen Diagnostik – Internationale Regelungen im Hinblick auf die PID – Rechtliche Regelung der PID in Europa – Die Neuregelung der PID durch § 3a Embryonenschutzgesetz – Aufbau des § 3a ESchG – Gesetzgeberisches Schweigen zum Umgang mit nicht transferierten Embryonen – Teilnahme an einer Auslandstat – Ergebnis zur PID

4. Pränataldiagnostik

Untersuchungsmethoden – Intrauterine fetale Chirurgie – Empirische Befunde – Diagnosen nach Durchführung invasiver pränataler Untersuchungen – Risiken invasiver Untersuchungsmethoden – Rechtliche Würdigung der Pränataldiagnostik – Regelungen zur PND im Lichte der Rechtsprechung des BVerfG zu Art. 103 Abs. 2 GG – Ergebnis PND

5. Beurteilung eines Entwurfes des Fortpflanzungsmedizingesetzes

Bedürfnis nach einem Fortpflanzungsmedizingesetz – Augsburg-Münchner Entwurf – Zusammenfassende Stellungnahme zur Regelung der PID im Rahmen des AME-FMedG

6. Resümee und Ausblick

Resümee – Ergebnisse zu PID und PND in Thesen – Schlussbetrachtung und Ausblick

Literatur- und Stichwortverzeichnis

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften zum Strafrecht ; 351
Zusatzinfo 3 Tab.; 364 S., 3 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 400 g
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitswesen
Recht / Steuern Strafrecht
Schlagworte Medizinstrafrecht • Präimplantationsdiagnostik • Pränataldiagnostik
ISBN-10 3-428-15879-2 / 3428158792
ISBN-13 978-3-428-15879-9 / 9783428158799
Zustand Neuware
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