Das Alzheimer-Stopp-Programm (eBook)

Es ist nie zu spät: Die besten Strategien gegen das Vergessen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
184 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11069-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Alzheimer-Stopp-Programm -  Werner Krag
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Demenz ist kein unabwendbares Schicksal Alzheimer und Demenz stoppen, erfolgreich behandeln oder gar nicht entstehen lassen? Für viele noch ein Traum. Doch die Wissenschaft und etliche Mediziner sind schon weiter. Entscheidend sind geistige Fitness und ein ganzheitliches Verständnis von Körper und Geist. Die Alzheimer-Erkrankung seines Vaters hat den Mediziner Werner Krag zum Demenz-Spezialisten gemacht. Medizinisches Wissen und eigene Erfahrungen machen dieses Praxisbuch so lebendig und kompetent. Das Gehirn verstehen, Erholung und Bewegung wertschätzen, viele kleine Helferlein geschickt einsetzen: So arbeiten Sie gegen das Vergessen, ob für einen geliebten Menschen oder für sich selbst.

Dr. Werner Krag studierte klinische Psychologie in Mainz, Fort Worth und Münster und wurde an der Universität Osnabrück promoviert. Es folgten mehrjährige Studienaufenthalte in Tokio und in Vancouver. Die Alzheimer-Erkrankung seines Vaters war der Auslöser für Dr. Werner Krag, sich intensiv mit dem Thema Demenz auseinanderzusetzen. Er stellte umfassende Recherchen an, sprach mit zahlreichen Experten und suchte nach neuen Lösungen und Behandlungswegen. Dr. Krag führt eine Naturheilpraxis in Wiesbaden, hält Vorträge und schreibt Sachbücher über medizinische und psychologische Themen.

Dr. Werner Krag studierte klinische Psychologie in Mainz, Fort Worth und Münster und wurde an der Universität Osnabrück promoviert. Es folgten mehrjährige Studienaufenthalte in Tokio und in Vancouver. Die Alzheimer-Erkrankung seines Vaters war der Auslöser für Dr. Werner Krag, sich intensiv mit dem Thema Demenz auseinanderzusetzen. Er stellte umfassende Recherchen an, sprach mit zahlreichen Experten und suchte nach neuen Lösungen und Behandlungswegen. Dr. Krag führt eine Naturheilpraxis in Wiesbaden, hält Vorträge und schreibt Sachbücher über medizinische und psychologische Themen.

1 Das Gehirn verstehen


Wer sich für medizinische Neuigkeiten interessiert, kann es seit Jahrzehnten lesen: »Alzheimer: Durchbruch erzielt«, »Neues Alzheimer-Medikament erfolgreich getestet«, »Maus-Modell zeigt: Demenz ist heilbar« usw. Diese mit lauten Fanfarentönen und großer Verheißung angekündigten Medikamente lassen dann leider aus unerfindlichen Gründen bis zum heutigen Tag auf sich warten. Jahre und Jahrzehnte gehen ins Land und ein wirksames Medikament will einfach nicht auftauchen. Warum ist das so?

1.1 Warum man die Nadel im Heuhaufen nicht findet


Werfen wir zunächst einen Blick auf die Funktionsweise unseres Gehirns: Unser Gehirn ist ein fantastisches Organ, das nicht nur ungefähr 100 Milliarden Nervenzellen hat, sondern auch bis zu 10.000 Synapsen (Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen) für jede einzelne dieser Nervenzellen. Ich versuche erst gar nicht, die vielen Nullen hier aufs Papier zu bringen, um die sich daraus ergebende Zahl auszudrücken. Es sind schwindelerregend viele Verbindungen. Diese ungeheuer kompakte und dichte Vernetzung ist einer der Gründe, aus denen unser Gehirn grandiose Leistungen vollbringen kann: Wir können aus Tausenden von ähnlichen Gesichtern unsere Liebsten erkennen und wissen sofort, ob sie traurig, gut gelaunt oder ärgerlich sind. Wir können komplizierte wissenschaftliche Theoriegebäude entwerfen und große Erfindungen machen, auch schwierige fremde Sprachen – z. B. Japanisch oder Chinesisch – lernen, ergreifende Musik komponieren, große Literatur und Kunstwerke von überwältigender Schönheit schaffen. Alles Dinge, an denen der größte Supercomputer bis heute kläglich scheitert. Und vor allem: Unser Gedächtnis ist auch bei all diesen Fähigkeiten praktisch unbegrenzt: Je mehr Sie wissen, desto schneller eignen Sie sich sogar neues Wissen an. Ein funktionierendes Gehirn ist daher ein wahres Wunderwerk.

Doch manchmal geht etwas schief: »Wo ist nur dieser verdammte Autoschlüssel?«, ruft da jemand. Oder »Wie war doch gleich der Name des Restaurants für heute Abend?« Das ist noch harmlos, völlig normal und das Gehirn vermutlich noch gesund. Ernster wird es, wenn ein guter Freund oder gar Vater oder Mutter sich desorientiert zeigen, gewohnte Wege oder Orte nicht mehr alleine finden, gar nachts aufstehen und umherirren etc. Das Gedächtnis lässt dramatisch nach und es gibt unerklärliche Wortfindungsstörungen, auch für einfache Dinge des Alltags. Gleichzeitig werden Betroffene etwas »wunderlich« und seltsam lethargisch, ihr Blick wird oft starr. Was ist passiert?

Zunächst gehen bei nachlassender Gehirnfunktion die erwähnten Synapsen im Gehirn unter. Damit verschlechtert sich die Übertragung und Weiterleitung von Informationen zwischen den Nervenzellen. Spezielle Hirnstrukturen sind besonders betroffen, z. B. der Hippocampus, eine Struktur im Gehirn, die besonders mit dem Kurzzeitgedächtnis in Zusammenhang steht. Bei Demenzpatienten bilden sich im Laufe der Zeit außerdem Ablagerungen, die man »Plaques« nennt. Diese Ablagerungen heißen in der Medizinersprache »Beta-Amyloid« und »Tau-Fibrillen«. Das Amyloid kann man sich wie eine klebrige, zähe Masse, die Tau-Fibrillen wie ungeordnete Wollknäuel vorstellen, die nach und nach die wechselseitige Kommunikation der Hirnzellen stören, schließlich Zerfallsprozesse im Gehirn anstoßen und so im Laufe der Zeit die Gehirnzellen zerstören und dann alle Gehirnfunktionen immer stärker einschränken.

Nun könnte man meinen, dass findige Wissenschaftler das Problem lösen oder es zumindest deutlich verbessern: Ärzte, Neurologen, Genetiker, Biologen, Hirnforscher, darunter auch Nobelpreisträger. Alle arbeiten seit Jahrzehnten daran. Der praktische Erfolg ist allerdings mickrig bis kläglich. Es gibt bis zum heutigen Tag kein wirksames Medikament, das Demenz zumindest aufhalten und erst recht nicht umkehren und damit heilen könnte. Viel zu viele Menschen (in Deutschland ca. 300.000 pro Jahr) erkranken jedoch an Demenz, mit all den zum Teil tragischen Konsequenzen, die wir fast alle schon bei Verwandten oder im Freundes- und Bekanntenkreis gesehen haben. Warum kann man diese Erkrankung nicht heilen oder zumindest deutlich lindern, so wie z. B. Diabetes oder eine Herzerkrankung?

Es gibt einen grundsätzlichen Denkfehler in all diesen Bemühungen. Man versucht, ein einziges »Wundermittel« zu entdecken, das dieses Problem in Form einer Pille oder einer Impfung löst. Man schaut nur auf das Gehirn und versucht, mit vielen Forschungsmilliarden die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden, in der Hoffnung, dass sich damit alle Probleme lösen lassen. Man hat z. B. Substanzen getestet, die die Ablagerungen im Gehirn erfolgreich entfernen. Davon hat man sogar über 200 gefunden. Damit können die Ablagerungen tatsächlich entfernt oder zumindest vermindert werden. Allerdings hat das leider nichts an den Demenzsymptomen geändert. Das ist enttäuschend und war ein schwerer Rückschlag in der Alzheimerforschung. Letztlich stellte sich heraus, dass die Amyloid-Bildung ein völlig normaler physiologischer Prozess ist, der auch bei Gesunden und damit bei uns allen stattfindet. In kleinen Mengen ist Amyloid unschädlich, es hat sogar eine gewisse Schutzfunktion. Schädlich ist aber eine pathologische Stoffwechselentgleisung, die das Amyloid in zu großen Mengen produziert, umbaut und giftig und zerstörerisch macht. Entfernt man es medikamentös, wird die normale, physiologische Funktion mit entfernt. Von dieser weiß man, dass sie gegen Schadstoffe, Gifte und Viren (z. B. Herpesviren) gebraucht wird, die sich im Hirn einnisten. Außerdem schützt das Amyloid bis zu einem gewissen Grad gegen einen Mangel an Nähr- und Vitalstoffen im Gehirn.

Alle Bemühungen um eine »Alzheimer-Pille« sind daher bis heute fehlgeschlagen. Vermutlich gibt es die berühmte Nadel im Heuhaufen, die »Wunderpille«, die alle Probleme lösen soll, gar nicht.

Dort wo man sucht, gibt es nichts zu finden. Man mag sich an den treffenden Spruch von Mark Twain erinnern: »Als sie das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie ihre Anstrengungen.«

Das Ganze ist ein fehlgeleitetes Denken, das sehnsuchtsvoll auf nur eine oder höchstens zwei Ursachen hofft, obwohl es in Wirklichkeit ein komplexes Bündel von Ursachen gibt. Es braucht daher einen ganz anderen Ansatz. Die Grundüberlegung lautet:

Demenz ist eine Systemerkrankung, mit vielen krankheitsauslösenden Faktoren.

Das ist die schlechte Nachricht. Die gute kommt aber gleich hinterher: Die wichtigsten dieser Einflussfaktoren sind beeinflussbar! Nur nicht so, wie sich das die Pharmaindustrie wünscht. Ihr Blick ist zu eng, nur auf das Gehirn fixiert. Wir müssen unseren Blick vielmehr erweitern, auf viele Einflussfaktoren und Facetten schauen und diese Krankheit dann von verschiedenen Seiten behandeln. Der eingeschränkte Blick – nur auf das Gehirn – führt uns in die Irre. Ziel ist es, wieder ein physiologisches Gleichgewicht im Körper und damit auch im Gehirn herzustellen.

Die Behandlung einer einzigen Ursache – so schön einfach und verführerisch das wäre – wird niemals zum Erfolg führen.

Diese Ideen gefallen der Pharmaindustrie nicht. Sie ist darauf eingestellt, ganz wenige, gut beschreibbare Ursachen für eine Krankheit zu finden und diese gezielt durch Medikamente zu beeinflussen. Diese Medikamente müssen außerdem patentierbar sein, damit sich ordentlich Geld verdienen lässt. Wirksame natürliche Substanzen – zum Teil seit Jahrhunderten bekannt – werden nicht untersucht, da sie eben nicht patentierbar sind. Das ist nicht der Fehler einzelner Forscher, die zum Teil großartige Arbeit leisten, sondern liegt am System der Arzneimittelindustrie, die ihre Forschungsgelder schnell wieder hereinbringen will. Wie also geht es besser? Wohin muss die Reise gehen?

Da dieser neue Ansatz von einem komplexen Ursachenbündel ausgeht, muss auch die Behandlung anders sein. Die meisten Ideen und Vorschläge in diesem Buch stammen nicht von mir, sondern sind schon von Anderen entdeckt und ausprobiert worden. Ich habe sie nur anders aufbereitet und zusammengestellt, nach empirischen Beweisen für ihre Wirksamkeit gesucht, um sie vor allem für die Praxis nutzbar zu machen. Mein Mentor, Dale Bredesen, Professor der Neurologie und führender Alzheimerforscher aus den USA, hat in eindrucksvollen Studien mit inzwischen mehr als 3000 behandelten Demenz-Patienten gezeigt, dass ein solcher Ansatz funktioniert und erstaunliche Erfolge zeigen kann. Und das überwiegend mit gezielt eingesetzten Substanzen der Natur, mit Änderungen des Lebensstils, mit Stressverminderung und Entgiftung und besonders gesunden Nahrungsmitteln. Er spricht davon, dass wir »36 Löcher im Dach« reparieren müssen, wenn wir Erfolg haben wollen. Also 36 verschiedene Defizite oder Entgleisungen des Stoffwechsels beheben. Nicht nur ein oder zwei. Inzwischen sind sogar noch ein paar weitere dazugekommen. Alle sollten wir uns ansehen. Jeden Stein umdrehen. Das Programm, so wie ich es hier vorstelle, ist nicht schwierig durchzuführen. Jeder kann es mit etwas Unterstützung durch den Arzt oder den spezialisierten Heilpraktiker seines Vertrauens umsetzen. Trotzdem gibt es bei diesem Krankheitsbild natürlich keine Garantien. Auch nicht für den hier vorgestellten Ansatz. Aber dies ist ein weitgehend neuer, verheißungsvoller Weg, der Patienten und Angehörigen in vielen Fällen begründete Hoffnung machen kann. Gesunden kann er dazu...

Erscheint lt. Verlag 8.1.2020
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Allgemeinmedizin
Schlagworte Alter • Alzheimer • Demenz • Erinnern • Gedächtnis • Gedächtnisverlust • geistige Fitness • Mikronährstoffe
ISBN-10 3-432-11069-3 / 3432110693
ISBN-13 978-3-432-11069-1 / 9783432110691
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