Bildungsgerechtigkeit und Anerkennung (eBook)

Rekonstruktion impliziter Primate in der Kritischen Bildungstheorie Stojanovs

(Autor)

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2018 | 1. Aufl. 2019
XIV, 447 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-24612-9 (ISBN)

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Bildungsgerechtigkeit und Anerkennung - Kathrin te Poel
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Kathrin te Poel rekonstruiert die Bildungs- und Anerkennungstheorie Krassimir Stojanovs und beleuchtet kritisch ihre Bedeutung für die Debatte um Bildungsgerechtigkeit. Im Zentrum stehen in der Theorie implizit enthaltene Fokussetzungen auf kognitive Leistungsfähigkeit und verbales Sprachvermögen sowie damit einhergehende Verkürzungen von Bildung und Anerkennung. Anhand der Rekonstruktion verdeutlicht die Autorin die grundsätzliche Notwendigkeit einer vertiefenden und kritischen Auseinandersetzung mit Theorie, bevor diese als Grundlage für empirische Studien verwendet werden kann. Ausgehend von anthropologischen Modifikationen des Ansatzes Stojanovs wird ein fundiert daran anknüpfender, anerkennungstheoretisch begründeter, empirischer Zugang zur Bildungsgerechtigkeitsfrage entwickelt.

Dr. Kathrin te Poel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG4 der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.

Dr. Kathrin te Poel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG4 der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.

Danksagung 7
Inhalt 8
1 Einleitung: Bildungsgerechtigkeit und die anerkennungstheoretisch ausgerichtete Kritische Bildungstheorie Stojanovs 14
1.1 Begründung der Theorieauswahl 18
1.2 Forschungsanliegen, Forschungsfragen und reflexiver Vorgriff 24
1.3 Forschungsstand 26
1.4 Struktur der Arbeit 28
2 Der Bildungsgerechtigkeitsdiskurs post PISA in Deutschland: Zur Large-Scale-Assessment-Forschung und zum unterschiedlich starken Aufscheinen gerechtigkeitstheoretischer Ansätze in der öffentlich-politischen Debatte 34
2.1 Aller Anfang war PISA? Die Large-Scale-Assessments und ihre Folgen für den politischen Diskurs um Bildungsgerechtigkeit 37
2.1.1 Charakteristika und Ergebnisformat der Large-Scale-Assessment-Forschung 37
2.1.2 Kritik an den Large-Scale-Assessments und der damit verbundenen Evidence-based-Policy 42
2.2 Der Ansatz der Verteilungsgerechtigkeit – theoretische Grundlagen und Kritik an seiner diskursdominierenden Version 51
2.2.1 Gerechtigkeitstheoretische Grundlagen 52
2.2.2 Kritik an der diskursdominierenden Version von Verteilungsgerechtigkeit 55
2.2.2.1 Zur semantischen Dimension der Leistungsgerechtigkeit in ihren Facetten Leistung und Anstrengung 56
2.2.2.2 Zur semantischen Dimension der Begabungsgerechtigkeit 63
2.2.2.3 Zur semantischen Dimension der Chancengleichheit und desHerkunfts-Benachteiligungs-Ausgleichs 69
2.3 Der Ansatz der Teilhabegerechtigkeit – theoretische Grundlagen und marginales Aufkommen im Diskurs 76
2.4 Der Ansatz der Anerkennungsgerechtigkeit nach Stojanov – theoretische Grundlagen und Nicht-Aufkommen im Diskurs 81
2.5 Fazit zum zweiten Kapitel: Theoretische und empirische Konsequenzen einer anerkennungstheoretischen Perspektivierung der Bildungsgerechtigkeitsthematik ausgehend von der Theorie Stojanovs 89
3 Die Kritische Theorie als systematisch-historische Traditionslinie der Kritischen Bildungstheorie Stojanovs 98
3.1 Zum Verhältnis von Kritischer Theorie, Sozialphilosophie und Soziologie 101
3.2 Die Begründergeneration der Kritischen Theorie 110
3.3 Weiterentwicklung der Kritischen Theorie durch Habermas 122
3.4 Honneths Theorie der Anerkennung 129
3.5 Stojanovs Selbstverortung in der Linie der Kritischen Theorie: Explizite Anknüpfungen an die und kritische Ergänzungen der Theorien seiner Vorgänger 134
3.6 Fazit zum dritten Kapitel: Wesentliche Charakteristika der Kritischen Theorie und offene Fragen mit Blick auf die Theorie Stojanovs 143
4 Stojanovs Kritische Bildungstheorie – Konsequenzen einer rekonstruktiven Analyse ihrer Zusammenhänge, Begrenzungen und ihrer impliziten Bezugnahmen auf die Linie der Kritischen Theorie 150
4.1 Zu den Grundlagen der Theorie Stojanovs: Anliegen, Aufgaben, Ausgangspunkte im Vergleich mit den Charakteristika der Kritischen Theorie 153
4.1.1 Die normativ ausgerichtete Analyse des Begriffs Bildung und ihre Verortung in der interdisziplinär ausgerichteten Bildungsphilosophie 154
4.1.2 Die Rekonstruktion praxisimmanenter Normen 158
4.1.3 Die Rekonstruktion und Entfaltung bildungsbezogener Gesellschaftskritik 163
4.1.4 Kritik an und Analyse von bildungsbezogenen Ideologien 168
4.1.5 Praktischer Singularismus als nicht-essentialistischer, deontologischer Realismus – Analyse der Letztgrundlagen 172
4.1.6 Erste Konsequenz: Grenzen von Universalitätsanspruch und Menschenbild? 182
4.2 Kritische Analysen zu Stojanovs Bildungsbegriff im Horizont seiner Bestimmung der Mensch-Welt-Figur 195
4.2.1 Stojanovs Verständnis von Identitätsentwicklung – von der Hervorbringung der Person in ihrer narrativen Kohärenz 197
4.2.2 Stojanovs Verständnis von der Entwicklung der Weltbezüge – von der Hervorbringung der Welt als eine begriffliche 212
4.2.3 Zweite Konsequenz: Bildung als allumfassend und zugleich implizit begrenzt? 222
4.3 Anerkennung als Bedingung des Bildungsprozesses – kritische Analysen zu Stojanovs Anerkennungsverständnis und zum Zusammenhang von Anerkennung, Missachtung und Bildung 229
4.3.1 Die Anerkennungsformen und ihre Verknüpfung mit den Selbst- und Weltbezügen 231
4.3.1.1 Empathie und Liebe, Selbstvertrauen und Ideale? Kritische Analyse von Begriffsbedeutungen und Gegenstand der ersten Anerkennungsform in Abgrenzung zu Honneth und Ilien und im Transfer auf die Schule 233
4.3.1.1.1 Begriffsbestimmungen und Gegenstand 234
4.3.1.1.2 Kritischer Transfer auf den Kontext Schule 250
4.3.1.2 Respekt statt Recht? Kritische Analyse der zweiten Anerkennungsform und ihres Gegenstandes in Abgrenzung zu Honneth und Peters 256
4.3.1.3 Soziale Wertschätzung und oder statt Solidarität? Kritische Begriffsanalyse der dritten Anerkennungsform verglichen mit der dritten Anerkennungsform bei Honneth 266
4.3.1.4 Kulturell-biographische Anerkennung für die Darstellung der eigenen kulturell-biographischen Herkunft? Kritische Analyse der vierten Anerkennungsform und ihres Gegenstandes 277
4.3.2 Bildungsbezogene Missachtungs- und Leidenserfahrungen – eine kritische Analyse ihrer Fassung und ihres Gegenstandes in der Theorie Stojanovs im Vergleich mit Honneth 281
4.3.3 Die dialektische Dynamik zwischen Anerkennung und Entwicklung bzw. Entstehung alias Bildung – Stojanov in Abgrenzung von und Übereinstimmung mit Hegel 295
4.3.3.1 Die dialektische Bewegung bei Hegel 296
4.3.3.2 Transfer der dialektischen Bewegung bei Hegel auf die Dynamik von Entwicklung und Anerkennung bei Stojanov – Möglichkeiten, Grenzen und Konsequenzen 298
4.3.4 Dritte Konsequenz: Chancen einer anthropologischen Uminterpretation der Bildungstheorie Stojanovs 305
4.4 Fazit zum vierten Kapitel: Kritische Reflexion der Verortung der Theorie Stojanovs in der Linie der Kritischen Theorie und der Bedeutung seiner Theorie für die Debatte um Bildungsgerechtigkeit post PISA 313
5 Bildungstheoretische Einordnung der Theorie Stojanovs – Anknüpfungen, Abgrenzungen und Modifikationen bildungstheoretischer Ansätze 328
5.1 Die Mensch-Welt-Figur in ihrem Ursprung bei Humboldt und im Vergleich mit ihrer Ausformung in der Theorie Stojanovs 331
5.2 Die Variable Welt in der Theorie Deweys und ihre Interpretation im Kontext der Theorie Stojanovs 342
5.3 Der Bildungsbegriff der Biographieforschung bei Koller (und Marotzki) – Gemeinsamkeiten mit und Unterschiede gegenüber dem Bildungsbegriffs Stojanovs 350
5.4 Eine berechtigte Abgrenzung? Eine Analyse der Kritik Stojanovs an Klafki 357
5.5 Die Kritische Bildungstheorie nach Heydorn – eine Suche nach Gründen für ihre Nicht-Rezeption in der gleichnamigen Theorie Stojanovs 372
5.6 Fazit zum fünften Kapitel: Stojanovs Theorie in der Linie der Bildungstheorie? 379
6 Abschließendes Fazit und Reflexion: Was es einmal werden sollte und was daraus geworden ist 381
7 Empirischer Ausblick: Entwicklung eines Forschungsdesigns für eine empirische Studie zur Bildungsgerechtigkeitsfrage in Anknüpfung an die Kritische Bildungstheorie Stojanovs 409
7.1 Missachtungserfahrungen und Leidensgefühle als Gegenstand der Studie 410
7.2 Forschungsparadigmatische Verortung der Studie in der Biographieforschung 412
7.3 Das narrative Interview als Erhebungsmethode 414
7.4 Zur Ermittlung blockierter Bildung – die objektive Hermeneutik als erste Auswertungsmethode 416
7.5 Zur Erfassung bildungsblockierender Missachtungserfahrungen – die psychoanalytische Hermeneutik als zweite Auswertungsmethode 425
7.6 Zur Zielgruppe der Studie 429
Literatur 433
Anlage 459

Erscheint lt. Verlag 18.12.2018
Reihe/Serie Rekonstruktive Bildungsforschung
Rekonstruktive Bildungsforschung
Zusatzinfo XIV, 447 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Sozialwissenschaften Pädagogik Schulpädagogik / Grundschule
Schlagworte anerkennungsformen • Anerkennungsgerechtigkeit • Anthropologie • Bildungsgerechtigkeit • Diskurs • Empathie • kognitive Leistungsfähigkeit • Kritische Bildungstheorie • Learning and Instruction • Mensch-Welt-Figur • Missachtung • Respekt • soziale Wertschätzung • Stojanov • Theorieanalyse • Verbales Sprachvermögen
ISBN-10 3-658-24612-X / 365824612X
ISBN-13 978-3-658-24612-9 / 9783658246129
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