Bindungswissen für die systemische Praxis (eBook)

Ein Handbuch
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2018 | 1. Auflage
331 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-45208-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bindungswissen für die systemische Praxis -  Alexander Trost
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Bereits 1969 betonte John Bowlby, der Begründer der Bindungstheorie, dass eine interdisziplinäre Perspektive für die Erforschung von Entwicklungs- und Veränderungsprozessen beim Menschen essenziell ist. Diese schloss seinen originär psychoanalytischen Ansatz, die empirische Perspektive der (Tier-)Verhaltensforscher und das systemische Paradigma ein. Die Wissensbasis dieser Denk- und Handlungsansätze hielt er für grundlegend für ein weitergehendes Verständnis des Zusammenhangs zwischen einerseits biologischen Grundmustern des Überlebens und andererseits der fortlaufenden Modifikation dieser Muster durch die menschliche Kommunikation, beginnend mit der ganz frühen Mutter-Kind-Beziehung.Fünfzig Jahre neurobiologische, Bindungs- und Resilienzforschung haben diese Annahme eindrucksvoll bestätigt. Systemtheorie und systemische Praxis entwickelten in ungefähr der gleichen Zeitspanne wirkmächtige Verfahren in der Beratung und Therapie von Einzelnen, Paaren und Familien. Die naheliegende Verbindung zwischen Bindungstheorie und Systemtheorie wurde in der Vergangenheit vernachlässigt. Mit diesem Buch unternimmt Alexander Trost den Versuch, das »Fremdeln« der Systemiker gegenüber Neurobiologie und Bindungstheorie durch eine interessiert-neugierige Annäherung auf eine andere Resonanzstufe zu bringen. Die Bedeutung von Kontexten ist in beiden Verfahren grundlegend, und beide können von den Erkenntnissen und Methoden der anderen wesentlich profitieren. Die Verbindung von theoretischer Grundlegung und methodisch-praktischer Anwendung von Bindungswissen und Mentalisieren in der systemischen Arbeit ist anregend und nutzbringend für alle Interessierten aus psychosozialen Arbeitsfeldern.

Prof. Dr. med. Alexander Trost, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin, systemischer Familientherapeut (DGSF-Lehrtherapeut) und Supervisor (DGSF), TZI-Lehrbeauftragter (RCI) und NLP-Master-Practitioner, ist in eigener Praxis, als Dozent und Autor tätig.

Prof. Dr. med. Alexander Trost, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin, systemischer Familientherapeut (DGSF-Lehrtherapeut) und Supervisor (DGSF), TZI-Lehrbeauftragter (RCI) und NLP-Master-Practitioner, ist in eigener Praxis, als Dozent und Autor tätig.

Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Vorwort 12
1?Einleitung 14
1.1?»Bindung ist alles – ist ohne Bindung alles nichts?« 14
1.2?Mein Weg zu diesem Buch 17
1.3?Themeneingrenzung, Ziel und Aufbau des Buches 21
2?Geschichte(n) zur systemischen Arbeit 26
2.1?Die Anfänge 26
2.2?Das systemische Paradigma 28
2.3?Kurze Einführung in die konstruktivistische Systemtheorie 34
2.3.1?Kybernetik 2. Ordnung 34
2.3.2?Autopoiese 37
2.3.3?Nicht-Instruierbarkeit 37
2.3.4?Strukturelle Kopplung 38
2.3.5?Radikaler Konstruktivismus 39
2.3.6?Sozialer Konstruktivismus 39
2.4?Konstruktivistisches Denken und die systemische Praxis 40
2.4.1?Sozialer Konstruktionismus 41
2.4.2?Synergetik 41
2.4.3?Dissipative Strukturen 42
2.4.4?Lösungsorientierte Kurzzeittherapie 43
2.4.5?Narrative Therapie 44
2.4.6?Das reflektierende Team 45
2.5?»Das Ende der großen Entwürfe und das Blühen systemischer Praxis« 46
2.6?Systemische Arbeit heute 47
3?Neurobiologische Grundlagen von Entwicklung und Bindung 49
3.1?Evolutionsbiologische Aspekte 50
3.2?Hirnentwicklung: von Anfang an biologisch und sozial-konstruktiv 51
3.2.1?Exkurs: Genom und Epigenetik 52
3.2.2?Erste Schritte in der Hirnentwicklung 54
3.2.3 Gliazellen und die Myelinisierung 55
3.2.4 Entwicklung der Sinnesorgane 56
3.3?Organisationsprinzipien von Hirnaufbau und -funktion 58
3.3.1 Das Hierarchieprinzip und der Hirnstamm 59
3.3.2?Das autonome Nervensystem und die Polyvagale Theorie 60
3.3.3 Oxytocin 62
3.3.4?Das Limbische System und die vier Ebenen der Persönlichkeitsentwicklung 64
3.3.5?Das Prinzip der nutzungsabhängigen Ausdifferenzierung 69
3.3.6?Neuronale Netzwerke und neuronale Gruppenselektion 70
3.3.7?Das Prinzip der Entwicklungsfenster – »Windows of Opportunity« 71
3.3.8?Plastizität, Reifung, Gefühle 73
3.3.9?Psychoneuronale Grundsysteme 75
3.3.10?Spiegelneurone 78
3.3.11 Gedächtnisorganisation 79
3.4?Neurobiologie und Stressverarbeitung 82
3.5?Bindung und Neurobiologie 87
4?Systemische Verhaltensbiologie und -psychologie 90
4.1?Prolog: Kooperation ist menschlich 90
4.2?Vorphase und Differenzierung der Bindungsentwicklung: Entwicklungsaufgaben und förderliche Beelterung – Interaktionsdiagnostik 92
4.2.1?Die Mutterschaftskonstellation 93
4.2.2?Die Dominanz der rechten Hemisphäre in den ersten Lebensjahren 95
4.2.3 Feinfühligkeit und intuitive elterliche Kompetenzen 97
4.2.4?Misslingende Co-Regulation 101
4.2.5?Interaktionsdiagnostik 103
4.3?Ausgeprägtes Bindungsverhalten 106
4.3.1 Der Fremde-Situation-Test 108
4.3.2 Organisiertes Bindungsverhalten 110
4.3.3?Desorganisiertes Bindungsverhalten 114
5?Bindungsentwicklung im weiteren Lebensverlauf 116
5.1?Kleinkind- und Vorschulalter 116
5.1.1?Spielfeinfühligkeit, Exploration und die Väter 116
5.1.2?Zielkorrigierte Partnerschaft und Bindungsdiagnostik 120
5.1.3 Entwicklung des Mentalisierens 122
5.2?Innere Arbeitsmodelle – die Bindungsrepräsentation 133
5.3?Schulkindalter und Adoleszenz 138
5.3.1?Mittlere und späte Kindheit 138
5.3.2?Adoleszenz – Bindung und Autonomie 141
5.4?Bindung im Erwachsenenalter 145
5.4.1?Das Adult Attachment Interview (AAI) 146
5.4.2?Weitere Interviewverfahren 152
5.4.3 Fragebogenverfahren 153
5.5?Bindung im Alter 157
5.6?Bindung und familiäre Narrative 159
5.7?Veränderungen im Lebenslauf, transgenerationale und transkulturelle Perspektive 160
5.7.1?Veränderungen der Bindungsrepräsentation im Lebenslauf 160
5.7.2 Transgenerationale Perspektive 162
5.7.3?Transkulturelle Muster 163
6?Bindung und Trauma 166
6.1 ?Entwicklungs- und Bindungstraumatisierung 168
6.2?Familiäre Traumatisierung 172
6.3?Desorganisation und unverarbeitete Traumata 176
6.4?Bindungsstörungen 180
6.5?Bindung und Psychopathologie 184
6.5.1?Diagnose und Psychopathologie 184
6.5.2?Angststörungen 187
6.5.3?Depression 188
6.5.4?Persönlichkeitsstörungen 188
6.5.5?Suchtstörungen 189
6.5.6 Schizophrene Psychosen 190
6.5.7?ADHS 192
7?Beziehungsaspekte einer bindungsorientierten systemischen Arbeit 196
7.1?Menschenbild, Haltung und professionelle Ethik 196
7.1.1?Atomismus versus Dialog 196
7.1.2?»All You Need Is Love« 199
7.1.3?Kooperation 199
7.1.4?Altruismus 200
7.1.5?Kollaboration/Mutualität 202
7.1.6?Achtsamkeit 202
7.1.7?Übung 204
7.1.8 Neutralität 204
7.2?Zur Arbeitsbeziehung 205
8?Praxisnahes Bindungswissen im systemischen Arbeitskontext 208
8.1 Binden-Halten-Lösen in dynamischer Balance: Eine Navigationshilfe 209
8.2?Bindungsrepräsentation und Kommunikation 217
8.3?Containing und Asymmetrie der Arbeitsbeziehung 222
8.4?Analoge und affektive Kommunikation, Körpersprache und körperorientiertes Vorgehen 223
8.5?Bindungsdiagnostik im systemischen Prozess 227
8.6?Mentalisieren in der systemischen Arbeit 228
8.6.1?Epistemisches Vertrauen 229
8.6.2?Mentalisierungsdiagnostik 229
8.6.3?MBT 230
8.6.4?Mentalisieren im systemischen Kontext 231
8.6.5?Mentalisieren in der Familienarbeit 233
8.6.6?Das Metamodell der Sprache 237
8.7?Weitere bindungsbasierte Verfahren in der Familienarbeit 238
8.7.1?Attachment Narrative Therapy (ANT) 239
8.7.2?Attachment Based Family Therapy (ABFT) 242
8.8?Eine systemisch-bindungsorientierte Behandlung: Paul, seine Familie und das Umfeld 244
8.9?Bindungsprävention und Evaluation 261
8.9.1?Ansätze zur Bindungsprävention 261
8.9.2?Effekte bindungsorientierter Behandlung und Prävention 265
8.10?Handlungsmaximen für bindungsorientiertes Denken und Handeln in der systemischen Arbeit 266
9?Bindungsstile und Bindungswissen in helfenden Professionen 268
9.1?Bindungsstile in der sozialen Arbeit und bei Psychotherapeutinnen/-therapeuten 268
9.2?Bindungsstile und Bindungswissen bei systemischen Beraterinnen und Therapeuten 271
9.2.1?Bindungsstile 271
9.2.2?Bindungswissen 274
9.2.3?Diskussion der Ergebnisse 275
9.3?Sekundärtraumatisierung 276
9.4?Unsichere Bindungsmuster und Hilfeprozess 277
10?Ökonomische und politische Aspekte der Bindungsförderung 279
11?Fazit und Ausblick: Bindungsorientierung für die systemische Arbeit 286
Literatur 291
Anhänge: Skalen zur Interaktions- und Bindungsdiagnostik 312
Anhang 1 Ainsworth-Feinfühligkeitsskala 312
Anhang 2: Beurteilungsskala für eine Mutter-Kind-Spielsituation 315
Anhang 3: Cooperative Principle: Conversational Maxims (Grice) 317
Anhang 4: AAI-Fragen in Kurzform 318
Anhang 5: Bielefelder Fragebogen zu Partnerschaftserwartungen (BFPE) 321
Anhang 6: The Reflective Functioning Questionnaire (RFQ) 324
Person- und Sachegister 325
Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen 329
Abku?rzungsverzeichnis 331
Body 12

Erscheint lt. Verlag 11.6.2018
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Familien- / Systemische Therapie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Bindung • Bindungsforschung • Bindungstheorie • Jugendhilfe • Psychosoziale Arbeit • Systemische Beratung • Systemische Familientherapie • Systemtheorie
ISBN-10 3-647-45208-4 / 3647452084
ISBN-13 978-3-647-45208-1 / 9783647452081
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