Der Ur-Sprung der Psychotherapie - Uwe Henrik Peters

Der Ur-Sprung der Psychotherapie

Boltens Gedanken von psychischen Curen. Das erste Lehrbuch der Verhaltenstherapie 1751
Buch | Softcover
232 Seiten
2017
ANA Publishers (Verlag)
978-3-931906-38-2 (ISBN)
29,80 inkl. MwSt
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Der erste Beginn der Psychotherapie ist auf 1695 zu datieren. Bis 1751 war Psychotherapie bereits so weit ausgearbeitet und entwickelt, dass die Ergebnisse in einer Art Lehrbuch zusammengefasst werden konnten. Das verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Buch hat bis heute weitgehend seine Gültigkeit behalten hat.
Das Buch Boltens, das hier zum ersten Mal seit seiner Veröffentlichung 1751, wieder abgedruckt wird, gehört der psychischen Geschichtswissenschaft an. Es ist geschichtlich, zugleich auch im heutigen Sinne modern. Jeder psychisch Kranke hat seine und jede psychische Krankheit hat ihre Geschichte. Daher ist sie veränderbar durch Psychotherapie, die hier psychische Behandlung oder Seelencur heißt. Tatsächlich waren die von Johann Christian Bolten mit der Bescheidenheit seiner Zeit Gedancken genannten Darstellungen schon ein ziemlich komplettes Lehrbuch der Psychotherapie. Die angewandten Methoden entsprechen denen der heutigen Verhaltenstherapie. Die Spinnenphobie wurde schon genauso behandelt wie heute. Auch die Achtsamkeitstherapie gab es bereits unter diesem Namen. Achtsamkeit als Behandlung wurde also nicht erst im 21. Jahrhundert erfunden. Für alle Behandlungen gab es psychologische Begründungen, die hauptsächlich der damals neuen Ästhetik und der Philosophie von den oberen und unteren Vorstellungs- und Begehrungkräften entnommen worden waren.
In der Universität Halle bildete sich ab 1700 ein Kreis von Ärzten, Philosophen und Arzt-Philosophen, die so eng zusammenarbeiteten, dass man heute nicht mehr entscheiden kann, welcher Beitrag von wem beigesteuert wurde. Der Hallesche Psychotherapeutenkreis löste sich nach und nach auf, weil die Beteiligten als Professoren an andere Universitäten berufen wurden. Bolten wurde Stadtphysikus im holsteinischen Altona und starb dort schon im Alter von 30 Jahren, ohne weitere Werke zu hinterlassen.

Peters promovierte 1957 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und habilitierte sich 1965 für die Fächer Neurologie und Psychiatrie. 1969 wurde er ordentlicher Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und war von 1979 bis 1996 Direktor der Nervenklinik an der Universität Köln. Von 1991 bis 1994 amtierte er als Präsident und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde. Peters war Adjunct Professor for German Literature an der Cornell University in Ithaca, New York. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen hat er auch im Grenzbereich von Medizin und Geisteswissenschaften gearbeitet, so in Werken über den Wahnsinn Hölderlins und den Robert Schumanns.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Psychologie Psychoanalyse / Tiefenpsychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Schlagworte Johann Christian Bolton • Nervenkrankheit • Psychiatrie • Psychoanalyse
ISBN-10 3-931906-38-8 / 3931906388
ISBN-13 978-3-931906-38-2 / 9783931906382
Zustand Neuware
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