Evidenzbasierte Praxis in den Gesundheitsberufen (eBook)

Chancen und Herausforderungen für Forschung und Anwendung
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2017 | 1. Aufl. 2018
XV, 219 Seiten
Springer Berlin Heidelberg (Verlag)
978-3-662-55377-0 (ISBN)

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Evidenzbasierte Praxis in den Gesundheitsberufen -
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Dieses Buch erläutert den aktuellen Diskussionsstand zum wissenschaftlichen Anspruch evidenz-basierter Praxis in den Gesundheitsberufen.
Aus multidisziplinärer Sicht wird die Entwicklung der Evidenzlage für die therapeutische Praxis in Deutschland thematisiert, die Diskrepanz zwischen Evidenzanspruch und Versorgungsrealität diskutiert und methodische Konsequenzen für den Wirksamkeitsnachweis therapeutischer Interventionen evaluiert. Dabei stehen die Kompetenzen der Gesundheitsberufe für eine bedarfsgerechte Versorgung im Fokus. Im Rahmen der voranschreitenden Akademisierung in der Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie finden Wissenschaftler, Studierende und Praktiker hier eine kritische Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken einer evidenz-basierten Praxis.



Prof. Dr. Robin Haring, Dozent für vergleichende Gesundheitswissenschaften an der EUFH med Rostock, ist mit 32 Jahren einer der jüngsten Professoren Deutschlands. Der habilitierte Demograph und Epidemiologe lehrt an der Europäischen Fachhochschule in Rostock und forscht aktiv zu den Themen Männergesundheit, demographischer Wandel und gesundes Altern.

Prof. Dr. Julia Siegmüller, Dekanin des Fachbereichs Angewandte Gesundheitswissenschaften, Professorin für Therapieforschung und Therapiemethodik und Wissenschaftliche Leiterin des Logopädischen Institutes für Forschung (LIN.FOR) der GFE an der EUFHmed Rostock.


Prof. Dr. Robin Haring, Professor für Gesundheitswissenschaften an der EUFH Rostock und der Monash University Melbourne. Der promovierte und habilitierte Epidemiologe setzt sich in Lehre und Forschung intensiv für die Akademisierung und Weiterentwicklung der Gesundheitsberufe ein.Prof. Dr. Julia Siegmüller, Dekanin des Fachbereichs Angewandte Gesundheitswissenschaften, Professorin für Therapieforschung und Therapiemethodik und Wissenschaftliche Leiterin des Logopädischen Institutes für Forschung (LIN.FOR) der GFE an der EUFH Rostock.

Vorwort 5
Die Herausgeber 7
Inhaltsverzeichnis 8
Autorenverzeichnis 13
1 Zum Wissenschaftsverständnis in Logopädie und Sprachtherapie 15
1.1 Einführung 16
1.2 Begriffe und Definitionen 16
1.3 Geschichte der Logopädie und Sprachtherapie in Deutschland 19
1.4 Bezugswissenschaften und wissenschaftliche Paradigmen 21
1.4.1 Medizin 21
1.4.2 Pädagogik 22
1.4.3 Linguistik 22
1.4.4 Psychologie 23
1.4.5 Probleme der Logopädie/Sprachtherapie mit dem Konzept der Bezugswissenschaften 23
1.5 Logopädie als Wissenschaft 26
1.6 Desiderate 27
Literatur 29
2 Komplementäre Studiendesigns zur Evidenzbasierung in der Bildungswissenschaft 31
2.1 Evidenzbasierung in den Bildungswissenschaften 32
2.2 Experimentelle Forschung und Wirksamkeit 34
2.2.1 Kontrafaktisches Modell 35
2.2.2 Interne Validität 35
2.2.3 Vorzüge und Limitationen der experimentellen Forschung 36
2.2.4 Externe Validität 37
2.2.5 Erforschung des Wirkmechanismus 37
2.3 Komplementäre Forschungsdesigns zur Wirksamkeitsforschung 38
2.3.1 Single-Case-Designs (Einzelfallforschung) 39
2.3.2 Nicht-experimentelle Forschungsdesigns 42
Literatur 44
3 Die Funktion kognitiver Modelle in der Sprachtherapieforschung 46
3.1 Indikationen für Sprachtherapie 47
3.2 Randomisiert kontrollierte Studien zur Wirksamkeit von Sprachtherapie 47
3.3 Unzureichende theoretische Fundierung von klinischen Studien 47
3.4 Klinische Subgruppen von Sprachstörungen 48
3.5 Kognitive bzw. psycholinguistische Variablen von Sprachstörungen 49
3.6 Forschungsmethodische Konsequenzen 52
3.7 Ein methodisches Rahmenkonzept für die Sprachtherapieforschung 54
3.8 Heterogene Populationen in anderen Bereichen der klinischen Forschung 56
3.9 Fazit 57
Literatur 58
4 Metaepidemiologie und Qualitätssicherung klinischer Evidenzproduktion 61
4.1 Professionalisierung klinischer Evidenzproduktion 62
4.2 Metaepidemiologie klinischer Evidenzproduktion 63
4.2.1 Studiengröße 64
4.2.2 Endpunkt 65
4.2.3 Studientyp 65
4.2.4 Single- vs. Multi-Center-Studie 66
4.2.5 Exklusion von Patienten 67
4.2.6 Placebokontrolle vs. unbehandelte Kontrolle 67
4.2.7 Studiendesign (Randomisierung, verdeckte Zuordnung und Verblindung) 68
4.2.8 Finanzierung 68
4.2.9 Studienergebnis 69
4.3 Qualitätssicherung klinischer Evidenzproduktion 70
4.4 Zusammenfassung 73
Literatur 73
5 Kritik der evidenzbasierten Praxis – Demarkation und „Reflexion im Handeln“ als Wege der Erneuerung 77
5.1 Einleitung 78
5.2 Was ist EBP? 79
5.3 Geschichte der EBM und der EBP 82
5.4 Ideengeschichte der EBP 83
5.5 Der Streit um die EBM 86
5.6 Die wissenschaftstheoretische Einordnung des Evidenzbegriffes der EBM und EBP 88
5.7 „Reflektion im Handeln“ und Evidenzbasierung als konstituierende Elemente der Akademisierung der Gesundheitsberufe 92
5.8 Evidenzbasierte reflexive Praxis als Weg der Akademisierung und Professionalisierung der Gesundheitsberufe 95
Literatur 96
6 Interventionsstudien mit nicht-therapierten Kontrollgruppen: verboten, erlaubt oder geboten? Eine Analyse aus forschungs- und medizinethischer Perspektive 98
6.1 Einleitung 100
6.2 Theoretischer Hintergrund 101
6.2.1 Forschungs- und medizinethische Prinzipien 101
6.2.2 Evidenzbasierte Medizin/Praxis (EBM/EBP) – „Evidenz“ und „Theorie“ 103
6.2.3 Evidenzbasierte Medizin (EBM) und randomisierte kontrollierte Studien (RCT) 105
6.3 Ethische Herausforderungen von nicht-therapierten Kontrollgruppen bei RCTs 106
6.3.1 Forschungs-/Behandlungskonflikt und Equipoise 108
6.3.2 Schadens-/Belastungsrisiken, Nutzenchancen und „clinical promise“ 109
6.3.3 Informiertheit, Einwilligung und „therapeutisches Missverständnis“ 112
6.3.4 Vulnerabilität, Instrumentalisierung und Entschädigung 112
6.4 Wann sind RCTs ethisch verboten, erlaubt oder vielleicht sogar geboten? 113
6.5 Fazit: Maßvoller Einsatz von RCTs und weitere Spezifizierung der Prinzipien 116
Literatur 117
7 Qualitativ-naturalistische Forschung als Zugang zur Entwicklung, Analyse und Evaluation sprachtherapeutischer Interventionen 119
7.1 Einleitung 120
7.2 Leben mit kommunikativ-sprachlichen Beeinträchtigungen 121
7.3 Ungestörte und beeinträchtigte Alltagskommunikation 124
7.4 Interaktion im Therapiealltag 126
7.5 Prozess- und Ergebnisevaluation sprachtherapeutischer Intervention 129
7.6 Fazit und Ausblick 132
Literatur 133
8 Internationale Perspektiven auf die Voraussetzungen einer effizienten Diagnostik und Therapie unter dem Anspruch von Teilhabe und Partizipation 137
8.1 Einleitung 138
8.2 Wissenschaftlich geleitetes Vorgehen: Evidenzbasierte Praxis und praxisbasierte Evidenz 139
8.2.1 Evidenzbasierte Praxis 139
8.2.2 Praxisbasierte Evidenz 142
8.3 Interdisziplinärer Ansatz und partizipativer Prozess im Rahmen der ICF 144
8.3.1 Partizipativer Prozess 146
8.3.2 International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) 146
8.4 Therapeutische Diagnostik und Therapie in Bezug auf Clinical Reasoning 149
8.5 Schlussfolgerung 153
Literatur 154
9 Zur Problematik der mangelnden Kompatibilität psychometrischer und theoretischer Bedingungen diagnostischer Materialien am Beispiel von Aussprachestörungen 157
9.1 Einleitung 159
9.2 Die kritische Überprüfung der Verlässlichkeit von Untersuchungsverfahren 160
9.3 Kriterien zur Überprüfung der Validität und Reliabilität von (sprachdiagnostischen) Untersuchungsverfahren 161
9.4 Aspekte zur Sicherstellung der Validität von Ausspracheuntersuchungen bei einsprachigen Kindern 162
9.4.1 Inhaltsvalidität 162
9.4.2 Prädiktive Validität 164
9.4.3 Diagnostische Validität 164
9.4.4 Reliabilität 164
9.4.5 Objektivität 164
9.5 Zusätzliche Aspekte zur Sicherstellung der Validität von Ausspracheuntersuchungen bei mehrsprachigen Kindern 165
9.6 Bilderbenennverfahren zur Untersuchung der kindlichen Aussprache im deutschsprachigen Raum 166
9.6.1 Gewährleistung der Inhaltsvalidität in den betrachteten Verfahren 166
9.6.2 Normierung 170
9.6.3 Gewährleistung der prädiktiven und diagnostischen Validität der betrachteten Verfahren 171
9.6.4 Gewährleistung der Reliabilität/Objektivität der betrachteten Verfahren 171
9.7 Fazit 172
Literatur 173
10 Experimentelle Therapieforschung in den Gesundheitsberufen – Nahtstelle zwischen Theorie und Empirie 176
10.1 Einleitung 178
10.2 Patientenorientierte vs. experimentelle Therapieforschung 178
10.3 Wirksamkeitskriterien in Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie 180
10.4 Beziehung zwischen Theorie und empirischer Überprüfung 181
10.4.1 Erwartete Therapieeffekte 183
10.4.2 Erwartete Nebeneffekte 183
10.4.3 Zufällige Effekte 184
10.4.4 Unerwünschte Effekte 184
10.5 Zwischenfazit 185
10.6 Umgang mit äußeren Einflussfaktoren auf Wirksamkeit 185
10.6.1 Alterseffekt 185
10.6.2 Schweregradeffekt 185
10.6.3 Zusammenfassung 186
10.7 „Putting things together“: Forschungsphasen von theoretischer Forschung zu experimenteller und patientenorientierter Therapieforschung 186
10.8 Modellbildung: Forschungsphasen zwischen Theorie und Empirie 187
10.8.1 Entwicklungsphase 188
10.8.2 Laborphase 188
10.8.3 Transferphase 189
10.8.4 Ethische Kontrollmomente innerhalb der Phasen 1–7 189
10.9 Ausblick 189
Literatur 190
11 Potenziale und Grenzen des EBM-Paradigmas in den Gesundheitswissenschaften 192
11.1 Einleitung 193
11.2 Was ist evidenzbasierte Medizin und was ist sie nicht? 193
11.3 Applikationshürden der evidenzbasierten Medizin 195
11.3.1 Medizinische Praxis gemäß dem „state of the art“ 195
11.3.2 Funktion und Rolle von Leitfäden 196
11.3.3 Das Abwägungsgebot und ethische Aspekte der EBM 196
11.3.4 Die offene Frage nach der besten Evidenz 197
11.4 Evidenzbasierung im Feld der nicht-ärztlichen Heil- und Gesundheitsberufe? 201
11.5 Schluss 203
Literatur 203
12 Zur Beziehung von Befund und Befinden in der evidenzbasierten Logopädie – ein Plädoyer für die Betrachtung allgemeiner Wirkfaktoren 206
12.1 Einleitung 208
12.2 Befund und Befinden – gesundheitswissenschaftliche Perspektiven 208
12.3 Kontextfaktoren der Internationalen Klassifikation von Gesundheit und Krankheit 211
12.4 Teilhabeorientierte logopädische Diagnostik und Therapiezielfindung 214
12.5 Die Rolle der „common factors“ in der Logopädie 215
12.5.1 Patientenmerkmale 216
12.5.2 Therapeutenmerkmale 217
12.5.3 Veränderungsprozesse 218
12.5.4 Behandlungsstruktur 218
12.5.5 Therapiebeziehung 218
12.5.6 Zusammenfassung 219
12.6 Wie wirkt Sprachtherapie? Eine kontextsensitive Forschungsperspektive 220
12.7 Fazit und Ausblick 221
Literatur 221
Serviceteil 224
Stichwortverzeichnis 225

Erscheint lt. Verlag 24.11.2017
Zusatzinfo XV, 219 S. 24 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Medizin / Pharmazie Pflege
Medizin / Pharmazie Physiotherapie / Ergotherapie
Schlagworte Akademisierung • Clinical Reasoning • Empirische Evaluation • Kausalitätsnachweis • Therapieforschung • value-based medicine
ISBN-10 3-662-55377-5 / 3662553775
ISBN-13 978-3-662-55377-0 / 9783662553770
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