Kann man einem Psychiater trauen?

Carsten Petermann, Vater von drei Kindern, lebt in einem kleinen Dorf bei Bremen. Er wurde 1961 in Lüneburg geboren und studierte zwischen 1983 und 1990 in Gießen, Hamburg und Lübeck zunächst Medizin. 1994 legte er darüber hinaus nach dreijährigem Studium in der Solistenklasse von Prof. Frank Bungarten als erster Gitarrist am Konservatorium in Luzern, Schweiz, sein Konzertexamen im Fach „Klassische Gitarre“ ab. Das Abschlusskonzert gab er als Solist mit den „Festival Strings of Lucerne“. Carsten Petermann veröffentlichte mehrere LPs und CDs, gab zwischen 1979 und 2007 als Solist und Kammermusiker verschiedener Ensembles im In- und Ausland Konzerte, u.a. mit dem Geiger Adam Kostecki im PAGANINI DUO, betrieb eine Konzertagentur und unterrichtete Gitarre. 2007 hatte er nach 28-jähriger Konzerttätigkeit seinen letzten öffentlichen Auftritt in Aschaffenburg. Eine fokale Dystonie, eine Musikererkrankung, bei der ein Finger seiner rechten Hand begann, seinen Dienst zu verweigern und während des Spiels zu verkrampfen, zwang ihn zur Aufgabe der Musikerlaufbahn. Siebzehn Jahre nach seinem medizinischen Staatsexamen trat er – von Freunden dazu überredet – seine erste Anstellung als Arzt in einer Reha-Klinik an. Nach wenigen Monaten wechselte er für ein Jahr in ein Akutfach, die Chirurgie, um 2008 im Alter von 47 Jahren eine Anstellung als Assistenzarzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Agaplesion Diakonieklinikum in Rotenburg/Wümme anzutreten. Nach einem einjährigen Abstecher als Mitarbeiter einer niedergelassenen neurologisch-psychiatrischen Praxis in Bremen kehrte er 2015 zurück nach Rotenburg, wo er seitdem als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie im Zentrum für Psychosoziale Medizin des Agaplesion Diakonieklinikums in der Institutsambulanz tätig ist. Mittlerweile ist Carsten Petermann künstlerisch wieder auf Spurensuche, indem er in seinen Lesungen eine Synthese aus Altem und Neuem anstrebt: Der frühere Musiker begegnet dem heutigen Arzt, der sich indes so gar nicht wie ein „Psychiater“ fühlen will, sondern eher wie ein Wanderer zwischen den Welten, der zufällig auch etwas von Psychiatrie versteht und unter Einbindung verschiedener künstlerischer Genres und Stilmittel, aus den Bereichen der Fotografie, der Musik oder durch das Verfassen von Gedichten und Texten seinen ganz persönlichen Ausdruck gefunden hat.