Erste Hilfe - Kinder schnell und richtig behandeln (eBook)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
96 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-6313-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Erste Hilfe - Kinder schnell und richtig behandeln -  Dr. med. Dagmar Hofmann,  Dr. med. Ulrich Hofmann
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Ob zu Hause, im Kindergarten oder in der Schule. Kinder haben häufig kleine Unfälle. Meist verlaufen diese 'Bagatellunfälle' harmlos. Wer jedoch selbst Kinder hat oder häufiger mit Kindern zusammen ist, sollte unbedingt auch für lebensbedrohliche Notfälle gerüstet sein. Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Kind sind nicht schwer zu erlernen und können im Notfall ohne viele Hilfsmittel schnell durchgeführt werden. Denn im Notfall zählt jede Minute und so geht keine kostbare Zeit verloren. Verspätete Hilfe ist die Hauptursache für schwere Folgeschäden nach Unfällen und anderen Notfallsituationen. Dieser praktische Ratgeber bietet: - einen Leitfaden für eine zuverlässige Beurteilung über den Zustand des Kindes, ob es dem Kind gut geht oder nicht, was ihm möglicherweise fehlt und was man tun kann, um schnell und sicher zu helfen. - Die häufigsten Notfälle bei Kindern von Atemnot bis Zeckenbiss

Hinweis zur Optimierung
Das muss ein Notruf enthalte
Ein Wort zuvor
Was alle Eltern wissen sollten
Erste-Hilfe-Massnahmen in der Praxis
Sofortmassnahmen, die Leben retten
Lebensrettende Sofortmaßnahmen beim Säugling
Lebensrettende Sofortmaßnahmen beim Kind
Das kindersichere Haus
Wichtige Adressen und Telefonnummern für den Notruf
Die Autoren
Wichtiger Hinweis
Impressum

DAS BESTE HOFFEN – AN ALLES DENKEN


Ob ein harmloser Unfall beim Spielen oder ein Atemwegsinfekt: Kinder sind körperlich anfälliger als wir Großen. Natürlich hoffen Sie als Eltern, dass Ihrem Kind nie etwas Schlimmes zustößt. Aber Sie sollten auf Situationen vorbereitet sein, in denen schnelles, richtiges Handeln Ihrem Kind Schmerzen erspart oder das Leben rettet.

Sie als Eltern sollten über anwendungsbereites Wissen aus einem Kurs für Erste Hilfe an Kindern verfügen (Adressen siehe >). Dieses Buch kann einen Kurs nicht ersetzen, da viele Handlungsabläufe – vor allem für lebensbedrohliche Situationen – nicht nur verstanden, sondern auch praktisch geübt werden müssen. Aber es kann Ihnen helfen, diese Kenntnisse von Zeit zu Zeit aufzufrischen – und im Notfall einen kühlen Kopf zu bewahren und vorhandenes Wissen richtig umzusetzen.

Gut vorbereitet: Die Hausapotheke


Eine wichtige Rolle bei der raschen Versorgung kleinerer und größerer Wunden spielt eine gut bestückte Hausapotheke. In vielen Familien hapert es jedoch an der Ausstattung. Die meisten Hausapotheken enthalten häufig lediglich Reste verschiedener Medikamente, einige Pflasterstreifen und ein Fieberthermometer. Verbandszeug, wie man es für die Erstversorgung einer stärker blutenden Wunde benötigt, befindet sich meist nur im Autoverbandskasten – und der ist häufig nicht schnell genug greifbar, wenn sich ein Kind in Haus oder Garten verletzt.

Die Grundausstattung

Damit Sie für alle Eventualitäten gerüstet sind, besorgen Sie sich am besten einen Autoverbandskasten und bringen ihn in der Hausapotheke unter. Außerdem sollte eine gut ausgestattete Hausapotheke elastische Binden, eine Desinfektionslösung und vier vorgefertigte Tücher für Umschläge enthalten. (Man kann diese einfach aus alten Betttüchern nähen, waschen, heiß bügeln und dann in einer Plastikfolie aufbewahren.) Mit dieser Ausrüstung sind Sie für alle kleineren und auch größeren Verletzungen Ihrer Kinder gerüstet.

Zusätzlich ist eine Pinzette zum Entfernen von Holzsplittern praktisch, auch die Zeckenzange oder Zeckenkarte und eine Taschenlampe zur Pupillenkontrolle nach Kopfverletzungen dürfen nicht fehlen.

Da Kinder häufig unter Infekten leiden, sollten ein digitales Fieberthermometer und Fieberzäpfchen für die entsprechende Altersstufe vorhanden sein, ebenso abschwellende Nasentropfen und ein pflanzlicher Hustensaft. Ein Gel gegen Insektenstiche (Sie können auch eine aufgeschnittene frische Zwiebel verwenden) und eine Heil- und Wundsalbe sind ebenfalls hilfreich. Bedarfsmedikamente, die wegen Pseudokrupp oder Fieberkrämpfen verschrieben wurden, müssen selbstverständlich ebenfalls vorrätig sein. Ein Einmalklistier ist empfehlenswert, wenn Ihre Kinder häufig aufgrund von Verstopfungen Bauchschmerzen haben.

INFO

VORBEUGEN IST WICHTIG!

Es ist für Sie als Eltern wichtig, die Umgebung Ihrer Kinder möglichst von unnötigen Gefahren freizuhalten. Wie Sie Unfällen mit elektrischem Strom, giftigen Substanzen und Wasser vorbeugen können, lesen Sie bitte unter den entsprechenden Überschriften ab > nach. Auch unsere Grafik in der vorderen Umschlagklappe gibt wichtige Hinweise zur Gestaltung einer kindersicheren Umgebung.

AUF EINEN BLICK: DIE HAUSAPOTHEKE


Im Alltag mit Kindern gibt es immer wieder kleinere Wunden, die verbunden werden müssen. Auch Fieber und Erkältung gehören einfach dazu. Da ist es gut, im Notfall auf eine gut ausgestattete Hausapotheke zurückgreifen zu können.

VERBANDSMITTEL
  • alles, was ein handelsüblicher Autoverbandskasten enthält

  • Kinderpflaster in Streifen

  • Pflaster in Bahnen

  • nicht brennende Desinfektionslösung

  • 3 elastische Binden

  • 4 vorgefertigte Tücher für Umschläge

  • 1 Pinzette

GERÄTE UND HILFSMITTEL FÜR KLEINE NOTFÄLLE
  • 5 sterile Kanülen

  • Zeckenzange oder Zeckenkarte

  • Taschenlampe

  • digitales Fieberthermometer

  • Fieberzäpfchen für den Notfall (altersentsprechend)

  • pflanzlicher Hustensaft

  • abschwellende Nasentropfen

  • Heil- und Wundsalbe

  • Kühlgel gegen Insektenstiche, Sonnenbrand oder eine Allergie

  • Einmalklistier

  • Wärmflasche mit Überzug

  • Hausmittel, etwa Material für Wickel

MEDIKAMENTE WEGEN BESTIMMTER ERKRANKUNGEN IN DER FAMILIE
  • Medikamente, die wegen einer aktuellen Erkrankung vom Hausarzt verschrieben wurden

  • Medikamente oder Materialien, die wegen einer bekannten Erkrankung (etwa einer Allergie) benötigt werden

WICHTIG

KINDERSICHER AUFBEWAHREN!

Die Hausapotheke sollte grundsätzlich an einem kindersicheren Ort aufbewahrt werden, der aber allen Erwachsenen im Haushalt bekannt ist. Überprüfen Sie regelmäßig, ob sämtliche Medikamente und Materialien noch vorrätig und haltbar sind!

Hilfe, ein Notfall!


Die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Hilfe in einem Notfall ist, dass Sie nicht in Panik geraten, sondern Ihre Maßnahmen ruhig und sicher durchführen und dem verletzten Kind das beruhigende Gefühl geben, dass Sie die Situation unter Kontrolle haben.

Was ist ein Notfall?

Als Notfälle bezeichnet man aus medizinischer Sicht schwere Unfälle, lebensbedrohliche akute Erkrankungen oder Vergiftungen – also alle Situationen, in denen die lebensrettenden Sofortmaßnahmen siehe ab > eingesetzt werden müssen.

Bei jedem Notfall besteht die Gefahr, dass der Körper des Verunglückten nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Eine oder mehrere lebenswichtige Funktionen – dazu zählen Bewusstsein, Kreislauf, Atmung und Organerhaltung – können von einer lebensbedrohlichen Störung betroffen sein. Wird eine solche Störung nicht rechtzeitig beseitigt, greift sie auf die anderen Systeme über, sodass schließlich mehrere lebenswichtige Funktionen beeinträchtigt sind oder sogar vollständig ausfallen. Diese Entwicklung können Sie mit dem Einsatz der lebensrettenden Sofortmaßnahmen verhindern. Die dazu nötigen Handgriffe sind zum Beispiel in einem Erste-Hilfe-Kurs leicht zu erlernen, laufen immer nach einem ganz bestimmten, festen Schema ab und können von einer einzigen Person ohne weitere Hilfsmittel durchgeführt werden.

WICHTIG

DIE AUFGABEN VON ERSTHELFERN

Wenn Sie als Erster an einem Unfallort eintreffen, ist es wichtig, dass Sie rasch Hilfsmaßnahmen einleiten. Gehen Sie nach folgendem Schema vor:

  • Zunächst müssen alle etwaig noch vorhandenen Gefahren für das Kind und für die eigene Gesundheit beseitigt werden (zum Beispiel die Unfallstelle absichern oder jemanden aus einem brennenden Haus retten; achten Sie dabei unbedingt auf ausreichenden Selbstschutz!).

  • Versuchen Sie, den Zustand des Kindes zu stabilisieren, indem Sie lebensrettende Sofort- und Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden.

  • Erst dann holen Sie durch einen Notruf (112) möglichst schnell medizinisches Fachpersonal zu Hilfe, das Transport und Behandlung übernimmt.

Was ist zu tun, wenn ein Kind verletzt ist?

Wenn Sie als Ersthelfer mit einem verletzten oder kranken Kind konfrontiert werden, ist es wichtig, dass Sie ruhig bleiben. Laufen Sie nicht kopflos zum Telefon, um einen Notruf zu tätigen, sondern orientieren Sie sich kurz über die Situation. Sprechen Sie zuerst das Kind an, um herauszufinden, ob akute Lebensgefahr besteht: Reagiert das Kind auf Ansprache oder ist es bewusstlos? Ist vielleicht ein Atemstillstand siehe > oder sogar ein Herz-Kreislauf-Stillstand siehe > eingetreten? Beseitigen Sie Gefahrenquellen und entfernen Sie das Kind notfalls aus dem Gefahrenbereich – aber nur, wenn es die Situation unbedingt erfordert.

WICHTIG

EINEN NOTRUF MACHEN

Damit professionelle Rettungskräfte im Notfall schnell und effektiv helfen können, ist es wichtig, sie möglichst präzise über die Situation zu unterrichten. Beantworten Sie bei einem Notruf daher immer die folgenden fünf W-Fragen!

  • Wo ist es passiert? Geben Sie die genaue Adresse an und beschreiben Sie den Zufahrtsweg für Rettungskräfte so genau wie möglich! Was ist geschehen? War es ein Unfall? Wann ist er passiert? Handelt es sich um eine Erkrankung? Seit wann besteht sie?

  • Wie ist die Situation? Wie viele Verletzte gibt es?

  • Was für Verletzungen bestehen oder welche Erkrankungszeichen liegen vor (zum Beispiel Erstickungsanfall, Krampfanfall, stärkere Blutung, Schock, Vergiftungszeichen, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand, Kreislaufstillstand)?

  • Wie alt sind die Verletzten oder Erkrankten?

  • Was wird sonst noch gebraucht (Polizei oder Feuerwehr)?

  • Warten auf Rückfragen. Bitte unbedingt warten und erst einhängen, wenn der Gesprächspartner keine Fragen mehr hat oder keine telefonische Hilfe mehr leisten kann!

Allein oder mit mehreren Helfern am Unfallort

Sind Sie zu zweit am Unfallort, kann nun ein Helfer den Notruf absetzen und danach bei der Versorgung der Verletzten helfen oder den Rettungswagen einweisen, falls der Unfallort schwer zu finden ist. Wenn Sie allein sind, rufen Sie laut um Hilfe (etwa im Hausflur) und kümmern sich zuerst...

Erscheint lt. Verlag 7.8.2017
Reihe/Serie GU Ratgeber Kinder
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Allgemeinmedizin
Schlagworte 1 • 1 Hilfe • Abbildung • Anfall • ansteckende • Arzt • Atemnot • Atemwege • Atmung • auf den ersten Blick • Baby • Bacuschmerzen • Bauchschmerzen • bei • bei Kindern • bei Verbennungen • Bewusstlosigkeit • Bewusstsein • Blutung • Buch • Daheim • Diagnose • Eltern • epileptischer • Erkrankung • Erkrankungen • Erste Hilfe • Erste Hilfe bei • Erste Hilfe bei Kindern • Erste Hilfe bei Kindernotfällen • Erste Hilfe für Erzieher • Erstickungsanfall • Erzieher • Fieber • Fremdkörper • für • für Eltern • für Kinder • für kindergartenkinder • für Kindergärtner • für Schüler • Gehirn • Gesundheit • GU • häufige • Herz-Lungen-Wiederbelebung • Kindergärtner • Kindern • Kindernotfällen • Kindes • Kleingartenkinder • Kleinkind • Kleinkindern • Knochen • Kopf • Kopfverletzung • Körpertemperatur • Krankheit • Kreislauf • lebensrettende Sofortmaßnahmen • Medikamente • Notfall • Rettungsdienst • Richtig handeln • Sauerstoff • Sauerstoffmangel • Säugling • Schmerzen • Schock • Schockzeichen • Schockzustand • Schüler • Schulmedizin • Seltene • Siehe Abbildung • Sofortmaßnahmen siehe • Symptome • Temperatur • TYPISCHE • Unfall • Ursache • Verbrennungen • Vergiftung • Vergiftungen • Verletzung
ISBN-10 3-8338-6313-7 / 3833863137
ISBN-13 978-3-8338-6313-4 / 9783833863134
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