Erste Hilfe bei Bindungsproblemen
Zu Beginn ist ein Kind völlig abhängig von seiner Umgebung und passt sich an die Gegebenheiten an. Ist die Bindung gestört, entstehen psychische Probleme, die eine Entwicklung ernsthaft beeinträchtigen.
Das mit psychologischem Sachverstand und großem Einfühlungsvermögen geschriebene Buch leistet einen wertvollen Beitrag für therapeutische und pädagogische Berufsgruppen und für Eltern und damit für eine stabile emotionale Entwicklung der Kinder in einer sicheren Umgebung.
Bindung ist für jeden Menschen vom Beginn des Lebens an existenziell. Eine stabile Bindung ist die Grundlage für ein kindliches Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl – und letztendlich auch für das Leben als Erwachsener.
Leider sind die Voraussetzungen dafür aus den verschiedensten Gründen nicht immer gegeben oder sie werden gestört und gerade in der heutigen Zeit ist die Eltern-Kind-Beziehung großen Belastungen ausgesetzt. Oft steht den Eltern zu wenig Zeit zur Verfügung, die sie in Ruhe mit ihren Kindern verbringen können. Wenn beide Eltern arbeiten, sind die Kinder in einer Betreuung untergebracht. Für eine sichere Bindung sind jedoch verlässliche Versorgungspersonen wichtig, die dem Kind Kontinuität im Kontakt bieten können.
Aus der Entwicklungspsychologie ist bekannt, dass ein Kind zu Beginn völlig abhängig von seiner Umgebung ist und sich an die Gegebenheiten anpasst. Ist die Bindung gestört, entstehen bei den Kindern psychische Probleme, die ihre Entwicklung ernsthaft beeinträchtigen. Die Zahl der Kinder, die in einem unsicheren Bindungsverhältnis aufwachsen ist groß und die Folgen sind weitreichend.
Das Buch ist als Unterstützung für Sozialarbeiter und für pädagogische und therapeutische Berufsgruppen gedacht. Aber auch für betroffene Eltern und deren Kinder ist es eine wertvolle Hilfe. Es möchte Sensibilität für die Thematik in einer breiteren Öffentlichkeit wecken. Mit großer Empathie zeigt die Autorin Wege zur Bewältigung von Krisen und bietet konkrete Hilfen für problematische Situationen an. Sie setzt sich für mehr effektive Hilfestellung für junge Kinder und ihre Eltern ein, die sich in unsichere Bindungsverhältnisse verstrickt haben.
- Teil I geht auf die Suche nach wesentlichen Aspekten der Eltern-Kind-Beziehung und nach den Ursachen einer unsicheren Bindung zwischen ihnen.
- Teil II beschäftigt sich mit der Ermittlung jener Bestandteile, die die Hilfeleistungen für Eltern mit ihren kleinen Kindern umfassen sollten.
- Teil III befasst sich mit den Bindungsaspekten zwischen Eltern und Kind bei Frühgeburt, Adoption oder Pflegeelternschaft.
Das mit psychologischem Sachverstand und großem Einfühlungsvermögen geschriebene Buch leistet einen wertvollen Beitrag für therapeutische und pädagogische Berufsgruppen und für Eltern und damit für eine stabile emotionale Entwicklung der Kinder in einer sicheren Umgebung.
Paulien Kuipers (*1955) ist Kinder- und Jugendpsychologin und Begründerin und Direktorin der niederländischen „Stichting Kinderleven“. Diese Stiftung wurde 2012 ins Leben gerufen, um die Bedeutung eines sicheren Bandes zwischen Eltern und Kind in den Blickpunkt eines breiten Publikums zu rücken. Sie ist sowohl ein Behandlungszentrum für Eltern und deren junges Kind, als auch ein sich auf das Thema Bindung beziehendes Forschungs- und Informationszentrum für Fachkräfte.
Paulien beschäftigt sich in ihrer Arbeit intensiv mit Ursachen und Folgen einer unsicheren Bindung und mit den wesentlichen Aspekten, die die Profession eines „Bindungstherapeuten“ ausmachen. Im Mittelpunkt steht hierbei das Finden von Interventionen, die das Band zwischen Eltern und Kind positiv beeinflussen können. Durch die gesprochene Sprache können „Herzensworte“ bei der Heilung des Eltern-Kind-Bandes helfen, wenn es in diesem zu Blockaden gekommen ist. Worte sind nicht nur für Eltern hilfreich. Es wird deutlich, dass auch das Kleinkind von Anfang an sehr empfänglich für Sprache ist und die tiefere Bedeutung von Worten erspürt.
Als neunzehnjährige Studentin sah die Autorin während eines Praktikums ein kleines Mädchen mit Brandwunden, die ihm vermutlich von Erwachsenen zugefügt worden waren. Sie hört die Bemerkung: „Sie ist erst drei“, womit eigentlich gemeint war: „Sie ist zu jung, als dass wir so etwas mit ihr besprechen könnten.“ Sie hatten keine Worte, keine Sprache, um das dreijährige Mädchen erreichen zu können, und das bedeutete letztlich für das Kind, dass man es allein seinem Schicksal und seiner Not überließ.
Für Paulien fühlte sich dieses Nicht-Sprechen an, als würde das Kind im Stich gelassen. Dieser Vorfall war der Beginn und ihr Ansporn, in ihrer Arbeit eine Sprache zu finden, um mit sehr kleinen Kindern sprechen zu können. Sie kam in Kontakt mit der Arbeit den französischen Kinderpsychiaterinnen, Francoise Dolto und Caroline Eliacheff. Auf ihr Geheiß lernte sie mit Kindern über ihre Erfahrungen zu sprechen, lernte sie Kindern zuzuhören und half ihnen beim In-Worte-Fassen von für sie schwierigen Themen. Der Kern ihrer Arbeit ist die Stellungnahme: das Kind ist von Anfang an ein komplettes menschliches Wesen und von Geburt an sprachlich. Es ist von Beginn an autonom in seinen Wünschen und Sehnsüchten, lange bevor es autonom in seinem Funktionieren ist.
Durch all ihre Kontakte mit Eltern und Kindern, die ihr in den letzten Jahre die Probleme an sie heran trugen, entfaltete sich allmählich eine Methodik, den stagnierenden Liebesfluss, der durch Schmerz zwischen Eltern und Kind entstand, zu besprechen und Erleichterung zu schaffen.
Nach jahrelanger Suche fand Paulien Kuipers die geeignete Sprache, um Eltern und ihren jungen Kindern Hilfe zu leisten.
Das Ein-Gespräch-Modell und das Fünf-Schritte-Modell stellen kurze Methoden dar. Ihre Effektivität hat sich in der Praxis gezeigt und wird mithilfe wissenschaftlicher Forschung geprüft. Diese Methoden werden durch fundierte Erkenntnisse zum Phänomen „Bindung“ unterbaut, die in der Arbeit von Wissenschaftlern und praxiserprobten Fachleuten behandelt werden.
Dr. Paulien Kuipers arbeitete nach ihrem Studium an der Universität von Groningen als Dozentin im Unterricht, als Pädagogin/Kinderpsychologin im GGZ (dt. Psychischer Gesundheitsdienst) und als Verhaltens-Fachkundige beim niederländischen Kinderschutzbund. 2000 eröffnete sie eine private Kinderpsychologen-Praxis in Maastricht. 2012 gründete sie „Stichting Kinderleven“. Ihre Erfahrungen im Beruf und als Mutter bilden eine Inspirationsquelle für Ihre Arbeit.
Teil 1 Die Entwicklung der Eltern-Kind Verhältnis: was kann schief und was kann gut gehen? 37
Kapitel 1 Das/die Eltern-Kind-Band/Beziehung von Konzeption zur Geburt 39
Kapitel 2 Bindung und die Möglichkeiten der Eltern 57
Kapitel 3 Wer ist doch das Kind, wer sind doch seine Eltern? 67
Kapitel 4 Bindung und die Entwicklungsphasen des jungen Kindes 83
Kapitel 5 Sichere und unsichere Eltern-Kind-Beziehungen (-Verhältnissen) 105
Teil 2 Die Hilfeleistung 117
Kapitel 6 Der/die Bindungstherapeut/in 119
Kapitel 7 Bindungssprache als Mittel 127
Kapitel 8 Ausgangspunkten bei der Bindungsarbeit 135
Kapitel 9 Das Eins-Gespräch-Modell 141
Kapitel 10 Das Fünf-Stufen-Modell 165
Kapitel 11 Andere Formen der Hilfeleistung 193
Teil 3 Spezielle Umstände / Verhältnisse 199
Kapitel 12 Bindung und Frühgeburt 201
Kapitel 13 Bindung in der Pflegefamilie und in der Adoptionsfamilie 211
Nachwort 219
Literatur 223
Erkenntnis- und Behandel-Zentrum der Stiftung Kinderleben 237
Erscheinungsdatum | 25.09.2017 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Eerste hulp bij hechting |
Maße | 135 x 215 mm |
Gewicht | 350 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Familie / Erziehung |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Entwicklungspsychologie | |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Familien- / Systemische Therapie | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Adoptivkinder • auseinandersetzen • Bindung • Bindungsprobleme • Einfühlungsvermögen • Einfühlungsvermögen • Eltern-Kind-Beziehung • Eltern-Kind-Kommunikation • Empathie • Entwicklungspsychologie • Entwicklungsstörungen • Entwicklungsstörungen • Familientherapie • Frühgeburt • Frühgeburt • Geborgenheit • gestörte Bindung • gestörte Bindung • Heilsame Wörter • Heilsame Wörter • Helfen • Kinderpsychologie • Krisenbewältigung • Krisenbewältigung • Pflegefamilien • Psychologie • Pychologie • Selbstbewusstsein • sichere Bindung • Sozialarbeit • Therapie • unsichere Bindung • Unterstützen • Vertstehen • Worte für Eltern und Kind • Worte für Eltern und Kind |
ISBN-10 | 3-943324-76-1 / 3943324761 |
ISBN-13 | 978-3-943324-76-1 / 9783943324761 |
Zustand | Neuware |
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