Rechtsmedizin im Wandel

Burkhard Madea (Herausgeber)

Buch | Softcover
240 Seiten
2016
Lehmanns Media (Verlag)
978-3-86541-864-7 (ISBN)
29,95 inkl. MwSt
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Im letzten Jahrzehnt ist es durch Umwälzungen im Gesundheitswesen und an den Universitäten auch zu einer vollständigen Umstrukturierung traditioneller Rollenbilder in der Rechtsmedizin gekommen.

In diesem Buch berichten neun inzwischen emeritierte Fachvertreter für Rechtsmedizin von ihren Erfahrungen mit einer „Rechtsmedizin im Wandel“: Wie konnten sie selbst Wandel im Fach gestalten oder wie wurden sie von außen fremdbestimmt und damit „verwandelt“. Je nach Temperament, Persönlichkeit, fachlichem und wissenschaftlichem Schwerpunkt fällt ihr Fazit dabei ganz unterschiedlich aus. Doch gerade diese betont subjektive Sicht führt zu dem besonderen Reiz des vorliegenden Buches.

Prof. Dr. med. Burkhard Madea, nach dem Studium der Medizin in Bochum und Aachen und der Weiterbildung zum Arzt für Rechtsmedizin erfolgte 1989 die Habilitation Madeas für das Fach Rechtsmedizin und 1991 die Ernennung zum Universitätsprofessor für Rechtsmedizin. Seit 1996 ist er außerdem Direktor des Institutes für Rechtsmedizin der Universität Bonn. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Monographien und Verfasser von mehr als 400 wissenschaftlichen Beiträgen.

Die Einleitung des Herausgebers trägt die Überschrift: Wandel erleben, Wandel gestalten, verwandelt werden. Anlass für diesen Sammelband, der Beiträge von 9 namhaften Fachvertretem der Rechtsmedizin enthält, waren gravierende Veränderungen des beruflichen Umfeldes in der jüngeren und jüngsten Vergangenheit. Allen Autoren ist gemeinsam, dass sie bereits aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sind und daher die Entwicklungen aus der Distanz des Ruhestandes beurteilen können.

Burkhard Madea - er ist den Lesern dieser Zeitschrift als Mitglied des Editorial Boards und als Autor zahlreicher Publikationen bekannt — beklagt in seinem einleitenden Statement die Ökonomisierung der akademischen Welt, in der Forschungsleistungen nicht nach fachspezifischen Standards, sondern nach einem rein darwinistischen Prinzip im Wettbewerb zwischen den Disziplinen verteilt Würden. Durch Ausschreibung rechtsmedizinischer Dienstleistungen und deren zunehmende Vergabe an überregional agierende Laborkonzerne werde den universitären Instituten nicht nur die Ökonomische Grundlage, sondern auch die Praxis für Lehre und Forschung entzogen.

Der Einladung zur Mitwirkung an der vorliegenden Monographie haben prominente Rechtsmediziner aus dem gesamten Bundesgebiet Folge geleistet: Hansjürgen Bratzke (Frankfurt/M.), Gunther Geserick (Berlin), Wolfgang Keil (München), Eberhard Lignitz (Greifswald), Wolfgang Mattig (Potsdam), Erich Müller (Dresden), Manfred Oehmichen (Kiel/Lübeck), Christian Rittner (Mainz), Volkmar Schneider (Berlin). Die Autoren wurden gebeten, bei der Darstellung des von ihnen erlebten Wandels folgende Fragen zu beantworten: Warum bin ich in die Rechtsmedizin gegangen? Was hat sich positiv verändert? Was konnte ich persönlich in fachlicher und wissenschaftlicher Hinsicht gestalten? Wie wurde ich Objekt von Wandlungsprozessen mit Einschränkungen der fachlichen und wissenschaftlichen Entwicklung? Abschließend sollte Bilanz gezogen werden: Was hat sich zum Positiven, was zum Negativen verändert?

Die Antworten auf diese Fragen sind erwartungsgemäß recht unterschiedlich ausgefallen. Insgesamt ergeben sie ein facettenreiches Bild, das neben zeitbedingten Veränderungen
auch individuelle Sichtweisen und persönliche Betroffenheiten der Verfasser widerspiegelt. Gerade diese Vielfalt macht das Buch zu einem zeitgeschichtlichen Dokument und zu einer wichtigen Ergänzung der Festschrift, die 2004 aus Anlass des 100—jährigen Bestehens der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin erschienen ist. Das Besondere der vorgestellten Erfahrungsberichte liegt darin, dass sie nicht nur Fakten und sich verändernde Rahmenbedingungen beschreiben, sondern darüber hinaus persönliche Einsichten der Autoren vermitteln. Auch der Systemwechsel durch die deutsche Wiedervereinigung und seine Auswirkungen auf die Rechtsmedizin werden reflektiert. So vermitteln die Akteure und Zeitzeugen des Wandels jeweils authentische Sichtweisen der Rechtsmedizin, die sie selbst als ehemalige Fachvertreter nachhaltig geprägt haben.
Pollak in

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Gewicht 580 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Rechtsmedizin
Studium 2. Studienabschnitt (Klinik) Rechtsmedizin
Schlagworte Rechtsmedizin • Rechtsmedizin, Forensik • Rollenbilder • Umstrukturierung
ISBN-10 3-86541-864-3 / 3865418643
ISBN-13 978-3-86541-864-7 / 9783865418647
Zustand Neuware
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