Die Trauma-Trinität: Ignoranz - Fragilität - Kontrolle (eBook)

Die Entwicklung des Traumabegriffs /Traumabedingte Dissoziation: Konzept und Fakten
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2016 | 1. Auflage
725 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-40261-1 (ISBN)

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Die Trauma-Trinität: Ignoranz - Fragilität - Kontrolle -  Ellert Nijenhuis
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Als allgemeingebräuchliche Bezeichnung für tiefgreifende seelische Verletzungen ist der Begriff Trauma in aller Munde und es scheint, als wisse jeder, was gemeint. In der Fachwelt werden Begriffe und Konzepte allerdings weiter diskutiert - allen voran in der Traumaforschung. Ellert Nijenhuis widmet sich in seinem dreiteiligen Werk, von dem Band I und II hier zusammen vorliegen, der konzeptionellen Diskussion der Traumaforschung und neurobiologischen Grundlagen. Band I zielt darauf ab, das Feld der Traumaforschung bis heute beeinträchtigende konzeptuelle Mängel zu überwinden. Er bietet neue Definitionen des Traumabegriffs und davon abgeleiteter Konzepte sowie eine neue Dimension traumaverwandter Störungen. Nijenhuis zeigt hier auf, dass Individuen und ihre Umgebung wechselseitig abhängig sind, einander bedingen und entsprechen. Band I vereinigt zwei Gruppen von traumaverwandten Störungen, die in der bisherigen Psychiatriegeschichte als Gegensätze verhandelt wurden, und das unter so unterschiedlichen Begriffen wie Melancholie versus Hysterie, traumatische Neurose versus traumatische Hysterie und posttraumatische Belastungsstörung versus dissoziative Störung. Dieser Ansatz überwindet also letztlich auch die Trennung von dissoziativen und konversiven Störungen. In Band II analysiert Nijenhuis die Konzepte Persönlichkeit, Selbst, Selbstbewusstheit, Dissoziation bei Trauma und dissoziative Teile. Er geht auf die biopsychosozialen Merkmale prototypischer Teile ein, stellt entsprechende empirische Ergebnisse vor und er formuliert die Hypothese, dass prototypische Positionen zu dissoziativen Teilen hinsichtlich der kindlichen Traumatisierung auch in allgemeinerer Form existieren und sich von individuell bis zu gesellschaftlich bedingten Ursachen erstrecken. Der dritte Band befasst sich mit der Praxis und zeigt detailliert, wie Kliniker traumatisierten Personen Schritt für Schritt helfen können. Die deutsche Ausgabe dieses Bandes »Die Trauma-Trinität: Ignoranz - Fragilität - Kontrolle. Enaktive Traumatherapie« wird voraussichtlich 2018 erscheinen.

Ellert R. S. Nijenhuis, Ph. D., ist Psychologe, Psychotherapeut und Forscher. Seit mehr als 30 Jahren diagnostiziert und behandelt er schwer traumatisierter Patienten. Er lehrt und publiziert zu traumabezogener Dissoziation und dissoziativen Störungen. Er ist Forschungsberater der Klinik Littenheid (Schweiz) und arbeitet mit mehreren europäischen Universitäten zusammen. Die International Society for the Study of Trauma und Dissociation hat ihm mehrere Preise verliehen, darunter auch für sein Lebenswerk.

Ellert R. S. Nijenhuis, Ph. D., ist Psychologe, Psychotherapeut und Forscher. Seit mehr als 30 Jahren diagnostiziert und behandelt er schwer traumatisierter Patienten. Er lehrt und publiziert zu traumabezogener Dissoziation und dissoziativen Störungen. Er ist Forschungsberater der Klinik Littenheid (Schweiz) und arbeitet mit mehreren europäischen Universitäten zusammen. Die International Society for the Study of Trauma und Dissociation hat ihm mehrere Preise verliehen, darunter auch für sein Lebenswerk.

Cover 1
Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 14
Band I: Die Entwicklung des Traumabegriffs 12
Vorwort 14
Kapitel 1: Eine grauenvolle Art der Melancholie 20
Trauma im Wandel der Zeit 24
Traumatische Melancholie 24
Kapitel 2: Traumatische Hysterie und Grande Hystérie 36
Leiden unter einer trockenen Gebärmutter 36
Leiden unter schwarzer Galle, dem Teufel oder Dämonen 37
Leiden unter dem gesamten Körper 38
Leiden unter dem emotionalen Geist 39
Leiden unter einer aus dem Ruder gelaufenen Empfindsamkeit 40
Leiden unter Missbrauch und Vernachlässigung oder imaginären Bewegungen der Gebärmutter? 42
Leiden unter tare nerveuse, agents provocateurs und fixen Ideen 44
Leiden unter belastenden Ereignissen, überwältigenden Emotionen und Dissoziation der Persönlichkeit 47
Leiden unter hypnoiden Zuständen, die Erinnerungen an einen sexuellen Missbrauch beinhalten 50
Leiden unter einem infantilen sexuellen Körper, inneren Konflikten und wunscherfüllenden Phantasien 51
Leiden unter Konflikten zwischen Eros und Thanatos 54
Leiden unter einer Sprachverwirrung zwischen den Erwachsenen und dem Kind 55
Zurück zur traumatischen Melancholie 57
Kapitel 3: Traumatische Neurose und traumatische Hysterie 58
Leiden unter einer physischen und geistigen Erschütterung 58
Leiden an verdorbener Moral und Willensschwäche 62
Leiden unter Alarmglocken der Gefahr und einem sensiblen Temperament 65
Leiden unter instinktiven Abwehrmechanismen 66
Leiden unter anscheinend normalen und emotionalen Persönlichkeitsanteilen 72
Leiden unter neurochemischen Prozessen 75
Leiden unter Traumatisierung in der Kindheit, insbesondere unter sexuellem Missbrauch 75
Kapitel 4: Dissoziation der Persönlichkeit als Kernaspekt des Traumas 82
PTBS: Traumatische Melancholie oder Hysterie? Traumatische Neurose oder dissoziative Störung? 84
Kapitel 5: Die Dissoziation der Persönlichkeit bei PTBS 104
Die Erste-Person-Perspektive 108
Die Quasi-Zweite-Person-Perspektive 109
Die Zweite-Person-Perspektive 111
Die Dritte-Person-Perspektive 112
PTBS und Dissoziation der Persönlichkeit: Einige Hypothesen 116
Traumatische Entwicklungsstörung: An wesentlich mehr als den Hauptsymptomen der PTBS leidend 134
Kapitel 6: Belastende Ereignisse und ihre Konsequenzen 140
Das A-Kriterium für die ABR und PTBS im DSM-IV und DSM-5 140
Ist das vorgeschlagene A-Kriterium für die Traumabedingte Entwicklungsstörung zu eng? 148
Ursachen über Ursachen: „Risikofaktoren“ für traumabedingte Störungen 149
Belastende Kindheitserfahrungen, dissoziative Symptome und die Dissoziation der Persönlichkeit 157
Hysterie seit 1980: DSM-III, DSM-IV und DSM-5 169
Kapitel 7: Das wechselhafte historische Verständnis der traumatischen Melancholie und der Hysterie. Teil I: Psychologische Überlegungen 178
Trauma: Ein natürliches Phänomen oder eine kulturelle Erfindung? 178
Trauma: Exogenese, Endogenese oder beides? 186
Eine grausame Welt und das allgemeine Problem der Realisierung 191
Professionelle und gesellschaftliche Vorstellungen als exogener Einfluss auf Trauma 193
Kapitel 8: Das wechselhafte historische Verständnis der traumatischen Melancholie und der Hysterie. Teil II. Philosophische Überlegungen 204
Philosophischer Materialismus: Der Mensch als Körper mit einem Gehirn 205
Philosophischer Dualismus: Der Mensch als Zweigeteilter 208
Die philosophische Identitätstheorie: Die Materie ist gleicher als der Geist 211
Reduktiver Physikalismus: Der Mensch ist sein Gehirn 212
Ausgeprägter Eliminitavismus: Der Mensch ist nicht 215
Behaviorismus: Der Mensch als Black Box 216
Evolutionäre Perspektiven: Der Mensch als ein weiteres Säugetier 217
Philosophischer Idealismus: Der Mensch ist sein Traum 220
Autoepistemische Geschlossenheit: Tief in seinem Inneren ist der Mensch sich selbst fremd 222
Gefangen in einem unschönen Dilemma? 224
Spinozas philosophischer Monismus: Der Mensch als Einheit 225
Phänomenologie: Der Mensch lebt 227
Neurophänomenologie: Der Mensch entdeckt sich im Tanz zwischen Subjekt und Objekt 228
Die Trinität des Gehirns, des Körpers und der Umwelt: Der Mensch ist gehirnabhängig, körperabhängig und eingebettet 229
Der wissenschaftliche und klinische Tanz mit traumatisierten Menschen 234
Schlussfolgerung 239
Kapitel 9: Der Traumabegriff und abgeleitete Begriffe: Zeichen und Bedeutung 240
Ikone, Indizes und Symbole 242
Trauma als „traumatisches Ereignis“: Überinklusion und Unterinklusion 253
Trauma als Verletzung 256
Kapitel 10: Ontologische, kausale und epistemologische Überlegungen zum Ereignis-Begriff 258
Ontologie und Kausalität 258
Die Begriffe „Ereignis“ und „Trauma“: Epistemologische Überlegungen 274
Zusammenfassung: Eingebettete Ereignisse als handlungsabhängige epistemische Einheiten 295
Schlussfolgerungen 297
Kapitel 11: Trauma und abgeleitete Konzepte: Definitionen 300
Allgemeine ontologische Überlegungen 300
Allgemeine epistemische Überlegungen 301
Traumatische Erfahrungen 301
Das (eingebettete) traumatische Ereignis 308
Traumatische Erinnerung 315
Das traumatisierende (eingebettete) Ereignis 319
Trauma 320
Schlussfolgerungen 322
Band II: Traumabedingte Dissoziation: Konzept und Fakten 326
Kapitel 12: Bewusstsein und Selbstbewusstsein bei dissoziativen Störungen 328
Terminologie 329
Die Person-Perspektiven dissoziativer Anteile der Persönlichkeit 342
Der mereologische Fehlschluss 344
Metzingers Selbstmodell-Theorie der Subjektivität und ihre Kritik 346
Eine Katalogisierung des Bewusstseins und des mehrfachen Vorkommens von PSK und PKIR bei DIS 362
Mindestanforderungen an ein Bewusstsein und ein Überblick über die Bewusstseinsbedingungen 385
Minimalbedingungen für das Bewusstsein und die DIS 385
Multiple PSK und PKIR bei anderen dissoziativen Störungen als DIS 386
Veränderungen des Bewusstseins bei dissoziativen Störungen, anderen psychischen Störungen und bei seelischer Gesundheit 398
Zusammenfassung und Diskussion 403
Kapitel 13: Dissoziation bei Trauma: Eine neue Definition und Vergleiche mit vorherigen Formulierungen 410
Das Problem 410
Die vorgeschlagene Definition 412
Erläuterungen 413
Begrenztheit anderer Definitionen von Dissoziation bei Trauma 426
Diskussion und Schlussfolgerungen 438
Kapitel 14: Kritische Stimmen zur vorgeschlagenen Definition und Replik 442
Eine Replik 442
Gemäß eines oder einiger unserer Rezensenten ist unsere Definition [. . .] 443
Schlussfolgerung 447
Kapitel 15: Traumamodelle der DIS im Vergleich mit soziokognitiven Modellen und Phantasiemodellen der DIS 448
TSDP und dynamische Kausalität 448
Soziokognitive Modelle und Phantasiemodelle der Dissoziation/dissoziativen Störungen 452
Ein Vergleich der empirischen Belege für soziokognitive und Phantasiemodelle dissoziativer Symptome und Störungen 454
Kapitel 16: Dissoziation der Persönlichkeit aus biopsychosozialer Perspektive 492
Kriterien für bewusste und selbstbewusste dissoziative Subsysteme oder Anteile der Persönlichkeit 493
Die Erforschung der Persönlichkeit 494
Persönlichkeit und Handlungssysteme 497
Dissoziative Persönlichkeitsanteile und Handlungssysteme 501
EP: Primär gesteuert durch Handlungssysteme der Verteidigung und des Bindungsschreis 502
ANP: Primär gesteuert durch Handlungssysteme für die Bewältigung des Alltags 503
Eine Dimension der traumabedingten strukturellen Dissoziation 503
Dissoziation und desorganisierte Bindung 505
Ähnlichkeiten zwischen dem menschlichen Verteidigungssystem und dem Verteidigungssystem der Tiere 506
Psychobiologische Beeinträchtigungen der Integration von ANP und EP 507
Unterschiedliche Menschen – unterschiedliche biopsychosoziale Reaktionen auf eine wahrgenommene Bedrohung 510
Erregbarkeit, Polyvagal-Theorie und Dissoziation 511
Kapitel 17: Dissoziation der Persönlichkeit: Funktionelle biopsychosoziale Ergebnisse I 518
Unterschiedliche Reaktionsmuster von verschiedenen Überlebenden 519
Unterschiedliche biopsychosoziale Reaktionen verschiedener Typen dissoziativer Anteile 523
Kapitel 18: Dissoziation der Persönlichkeit: Funktionelle biopsychosoziale Befunde II 532
Subjektive und psychophysiologische Reaktionen von echten und simulierten ANPs und fragilen EPs auf ein Skript persönlich belastender Erinnerung 533
Neurale Reaktionen von echten und simulierten ANPs und EPs auf ein Skript persönlich belastender Erinnerung 534
Gedächtnistransfer zwischen dissoziativen Anteilen 539
Subliminale Konfrontation mit wahrgenommener Bedrohung 541
ANPs und fragile EPs bei DIS: Was sticht ins Auge? 549
Die Reaktion von ANPs und fragilen EPs bei DIS auf Ruheinstruktionen 552
Große Überlappung der Aktivierung von Hirnarealen bei übererregten (fragilen EPs) und nicht- oder untererregten (ANPs/fragile EPs) Patienten mit PTBS und DIS 562
Kapitel 19: Dissoziation der Persönlichkeit: Anomalien der Hirnstruktur 574
Anomalien der grauen Substanz 577
Anomalien der weißen Hirnsubstanz 588
Schlussfolgerung 591
Kapitel 20: Die Trauma-Trinität in den Überlebenden, den Tätern, den Familien, der Psychiatrie und der Gesellschaft 594
Täter 599
Komplizen 617
Medizin, Psychologie und Psychiatrie 620
Gesellschaft 629
Kapitel 21: 150 Kernaussagen 636
Geist und Materie: Eine Substanz, zwei Eigenschaften, unzählige Modi 636
Subjekt und Objekt 637
Ereignisse 637
Forschung und forschungsgeleitete Praxis 637
Der Wille und die Handlungs- oder Willenssysteme 638
Handlungen 639
Enaktion und Bedeutung 640
Kausalität 641
Persönlichkeit 642
Person-Perspektiven 642
Traumatische und traumatisierende Erlebnisse und Ereignisse 643
Trauma und Dissoziation bei Trauma 644
Das Konzept der Dissoziation bei Trauma 646
Das Spektrum dissoziativer Störungen 647
Das soziokognitive Modell und das Traumamodell der DIS 648
Kosten 648
Die allgemeine Trauma-Trinität 649
Literatur 650
Sachregister 714
Personenregister 732

Erscheint lt. Verlag 12.9.2016
Übersetzer Winja Marie Lutz, Sebastian Lorenz, Isabel Lopez Fiestas, Fabian Wilmers, Julia Michel
Zusatzinfo mit 26 Abb. und 12 Tab.
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Begriffsbestimmung • Definition • Posttraumatische Belastungsstörung • Psychisches Trauma • Psychotraumatologie • Trauma • Traumabewältigung • Traumaforschung • Trauma-Konzept • Traumatherapie
ISBN-10 3-647-40261-3 / 3647402613
ISBN-13 978-3-647-40261-1 / 9783647402611
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